Burning Shadows

Seraphina_Tenebrae

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》ABGESCHLOSSEN《 Die Schattenwelt. Ein mystischer Ort, an dem nichts ist wie es scheint. Und auch Dayna ist n... Еще

Verrückter Mörder ♤
Ein seltsamer Abend ♤
Falsche Bestellung ♤
Auf der Flucht ♤
Die andere Seite ♤
Höhle der Wahrheit ♤
Der ewige Bund ♤
Albträume ♤
Happy Birthday ♤
Trugbilder ♤
Elterngespräche ♤
Sturz der Schulkönigin ♤
Aufbruch ♤
Hütte im Wald ♤
Erinnerungen - Teil 1 ♤
Erinnerungen - Teil 2 ♤
Tylwyth Teg ♤
Rote Augen ♤
Neue Freunde ♤
Das Wiedersehen ♤
Aydan Ragon ♤
Lord Mentor ♤
Konflikte ♤
Blaues Blut ♤
Lang lebe die Prinzessin!
Der Fluch
Verlorene Kinder
Folgenreiche Entscheidungen
Falsches Spiel
Unerwiderte Gefühle
Gebrochene Herzen
Nacht und Nebel
Von kalten Füßen & noch kälteren Nächten
Von Vertrauen & Verrat
Ein Dolch aus Eisen
Die Schattenprinzessin
Dame, König, Bauer
Verliebt, Entlobt
Epilog - Das Mädchen im Schrank

Die richtigen Kontakte ♤

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Seraphina_Tenebrae

"Du bist zu spät", benerkte Aydan, als Dayna endlich den kleinen Trainingsraum betrat, welchen der Kronprinz für die beiden reserviert hatte.

Dayna rollte mit den Augen.

"Entschuldigt, Eure Hoheit."
Mit gespielt schuldbewussten Gesichtsausdruck, machte sie einen leichten Knicks.

Sobald sie wieder hochsah, umspielte bereits ein Hauch des typisch schiefen Ayden-Grinsens die Mundwinkel ihres Mentors, welcher lässig an einer Wand lehnte.

Mit langsamen Schritten näherte er sich ihr, bis er mal wieder so dicht vor ihr stand, dass sie seinen warmen Atem auf ihrer Wange spüren konnte. Er roch nach Moschus und Minze.

"Ich weiß deine theatralische Untergebenheit zwar wirklich zu schätzen, liebe Dayna - aber als Mitglied einer Königsfamilie musst du dich nicht vor mir verbeugen. Zumindest, solange ich noch nicht selbst König bin", zwinkerte er.

Unerwartet streckte er seine Hand aus, um eine Strähne aus ihrer Stirn zu streichen, welcher ihr aus dem Zopf gefallen war.
Nach dem Aufstehen war sie noch schnell ins "Bad" gesprungen, hatte jedoch keinen Fön finden können, um ihre Haare anschließend zu trocknen.

"Öffne deine Haare", befahl Aydan nun.

Viel zu perplex von seiner Aufforderung, tat sie wortlos, wie geheißen.

Der Prinz schloß seine Augen und runzelte angestrengt die Stirn. Es wirkte, als müsse er sich auf irgendetwas konzentrieren.
Kurz darauf hüllte Dayna bereits ein unnatürlich warmer Wind ein.
Binnen weniger Sekunden war ihre nasse Mähne daraufhin getrocknet.

Als er seine Augen wieder öffnete, grinste er selbstgefällig.
Dayna konnte es ihm nicht verübeln.
Was er gerade getan hatte, war immerhin cooler als alles, was sie bis jetzt gesehen hatte.

Da sie ihm die Genugtuung aber nicht schon gleich zu Beginn ihres Training gönnen wollte, zog sie nur kritisch eine Augenbraue in die Höhe und erwiderte seinen Blick.

"Danke, aber ich hatte sie mit Absicht nass gelassen."

"Natürlich hast du das", gab er ihr grinsend zurück.
In seinen dunkelblauen Augen lag ein wissender Ausdruck.

Genervt wandte Dayna den Blick ab und versuchte, von der bizarren Situation abzulenken, indem sie sich auf seine Aussage von vorhin bezog.

"Außerdem bin ich überhaupt kein Mitglied einer Königsfamilie. Zumindest nicht offiziell."

Aydan schnaubte verächtlich.
"Mag sein. Das liegt aber nur daran, dass man noch nicht weiß, zu welcher Blutlinie du gehörst."
Sich an ihr Ohr beugend, hauchte er:
"Das du königlich bist, ist allerdings kaum zu übersehen."

Dayna legte ihre Handflächen auf Aydan Brust - die sich überraschend muskulös anfühlte - und schob den Kronprinzen mit leichtem Druck von sich weg.
Dabei ließ sie ihre Hände einen kurzen Moment länger auf ihm ruhen, als es nötig gewesen wäre.
Zu lange.
Aydan hatte ihre Hände bereits in seine genommen und sie enger zu sich heran gezogen.

Ihr Herz pochte mittlerweile wie verrückt und ihr Atem hatte sich mindestens um ein dreifaches beschleunigt.
Was wohl passieren würde, wenn Caleb jetzt durch die Tür geplatzt käme?
Nein, ihre Schuldgefühle musste sie ganz schnell abschütteln.
Sie hatte nichts zu bedauern.

Schließlich tue ich das für uns.
Außerdem weiß ich noch überhaupt nicht, was das zwischen Caleb und mir genau ist.
Und nur, weil Seraphina mit ihm zusammen war, muss ich das doch nicht zwangsweise auch sein. Oder?, dachte sie sich zielstrebig und versuchte, schnell Ordnung in ihre Gedanken zu bringen.

Nachdem sie den Kloß in ihrem Hals heruntergeschluckt hatte, nahm sie das Gespräch mit leichter Panik in ihrem Ton wieder auf.

"Und wenn sie nie herausfinden, von welcher Linie ich abstamme?"

Er legte ihre Hände, die er immernoch festhielt, über seine Schultern. Dann ließ er seine eigenen quälend langsam zu ihrer Taille wandern. Dabei strich er über ihre Seiten, womit er bei Dayna eine Gänsehaut auslöste, bevor er schließlich an ihren Hüften innehielt. Ihr Herz schlug so wild, als laufe sie gerade einen Marathon.

"Dann musst du dich wohl in den Adel einheiraten, um deinen Titel zu bekommen."

Er formulierte es als Witz, doch in seinen Augen konnte Dayna keinen Funken Humor erspähen.
Viel eher blickte er ihr überzeugt entgegen.

Gerade, als Dayna zu einer hochnäsigen Antwort ansetzte und dem arroganten Kronprinz verklickern wollte, dass sie sich ihren rechtmäßigen Titel auf keine Weise erkaufen würde, zog er ihr mit einem wohl platzierten Kick an die Seite ihres Schienbeins dem Boden unter den Füßen Weg.
Dabei stieß er sie nach hinten, sodass sie mit einem lauten Plumps, rücklings auf der viel zu harten Trainingsmatte landete.

Erschrocken keuchend richtete Dayna sich auf.
Als sie Aydan wütend anfunkelte, hätte sie ihm das selbstgefällige Grinsen am liebsten aus dem Gesicht geschlagen.
Doch leider bezweifelte sie, dass sie es schaffen würde, ihm eine zu verpassen.
Der dunkelblond-haarige war einfach ein erfahrenerer Kämpfer - zu Daynas starkem Misfallen.

"Und jetzt wärm' dich auf. Wenn du dich gedehnt hast, will ich hundert Liegestütze sehen."

Das war ja mal wieder super gelaufen.

☆☆☆

Daynas Magen knurrte laut vor sich hin, während sie mit ihren neuen Freunden durch die Reihen des Speisesaals schlenderte, ein vollgepacktes Tablett zwischen den Händen.
Endlich erreichten sie schließlich ihren Tisch an und Shay verwunderte Dayna mit seinen überraschend guten Manieren, als er einen Stuhl zurückschob, damit sie sich darauf setzen konnte.

Sie konnte nicht anders, als ihn kurz perplex anzustarren.
Natürlich gab er ihr daraufhin sofort sein Filmstar-Lächeln, mit dem kein Scheinwerfer der Welt mithalten konnte.
Andererseits,gab es hier ja nicht mal Scheinwerfer.
Oder irgendetwas anderes, das mit Elektizität betrieben wurde.

Als sie Sir Caleb danach gefragt hatte, weshalb es in der Schattenwelt keinen Strom gab, hatte er sie angesehen, als wäre sie verrückt geworden.

"Sollen wir vielleicht ein Atomkraftwerk gleich neben dem Schloss eröffnen?", hatte er sie entgeistert gefragt, bevor er seine rhetorische Frage selbst beantwortet hatte.
"Das hat bei den Menschen ja auch umwerfend funktioniert."

Daraufhin hatte die Schülerin das Thema lieber vorerst auf Eis gelegt.
Und sie mochte es ja auch, dass alles hier ein wenig anders war, als zuhause.
Es gab keine Lampen, nicht mal eine Öllampe wie die in der alten Waldhütte, hatte Dayna bis jetzt entdeckt. Die Wände wurden von glitzernden Edelsteinen der verschiedensten Farben erhellt und reflektierten dieses Licht dann im gesamten Raum.
Zudem waren die meisten Decken komplett aus Glas - sodass stets entweder ein goldener Sonnenschein oder silbernes Mondlicht hindurch drang.
Selbst an den bewölkten und nebligen Tagen, von denen es in der Schattenwelt ungewöhnlich viele zu geben schien, tauchten weiße Wolken alles in ein mystisches Dämmerlicht.

"Dayna? Hörst du mir eigentlich zu?", drang eine Stimme an das Ohr der im Gedanken Versunkenen.
Eilig versuchte sie, den Sprecher auszumachen und erblickte dabei Bryanna, welche sie erwartungsvoll ansah.

"Tut mir leid. Mir tut immer noch alles weh vom Training heute morgen", versuchte Dayna sich herauszureden, konnte die genervte Reaktion ihres Gegenübers allerdings kaum übersehen.

"Packt mein Cousin dich zu hart an, Dayday? Nur ein Wort von dir und ich kläre das."
Shay verzog keine Miene, während er sie eingehend musterte. Doch sie meinte fast, etwas wie Eifersucht in seinem Unterton zu erkennen.
Oh man, noch einen gallanten Retter, der ihren Plänen im Weg stehen würde, konnte sie nun wohl wirklich am allerwenigsten gebrauchen. Schon gar nicht wenn es Shay war, der sie in manchen Momenten viel zu sehr an den dümmlichen Dave aus ihrer menschlichen Schule erinnerte. Auch wenn sie Shay zugegebenermaßen, ganz im Gegensatz zu Dave, trptz seiner aufdringlichen Art, ehrlich mochte.

"Nein, alles gut. Es ist ja sozusagen sein Job, mich hart anzupacken."

Erst als sie es ausgesprochen hatte, bemerkte sie, was sie da von sich gegeben hatte.
Schnell vermied sie es, Shay weiter anzusehen, damit er nicht merkte, wie ihr Gesicht knallrot anlief.

"Ach komm schon, Shay. Du kannst Aydan gar nichts. Du bist zwar sein großer Cousin, aber in der Thronfolge steht er weit genug über dir, um dir auf den Kopf spucken zu können."

Die harsche Aussage kam ganz unerwartet aus dem Mund der zierlichen Alicyn, die aussah, als hätte sie keinen einzigen Tropfen rotes Blut in sich. Sie war ein hübsches Mädchen, wirkte schon eher wie eine vornehme Dame und hielt sich ausnahmslos an jegliche Anstandsregel und Sitte am königlichen Hof.

Wenn es eine Royale gab, von der Dayna lernen konnte, sich angemessen wie eine Prinzessin zu verhalten, dann war das Alicyn. Daran gab es keinen Zweifel.
Trotzdem saß das Mädchen nun da und stichelte offenkundig gegen Shay, der immerhin deutlich höher im Adelsrang stand als sie selbst. Dayna war beeindruckt.

Shay wollte etwas erwidern, da gongte es laut durch den Saal.

"Komm, Dayna. Du hast jetzt deine allererste Magiestunde", zog Bryanna das Mädchen am Arm, während sie versuchte, noch einen letzten Bissen des leckeren Auflauf hinunterzuschlingen. Als sie realisierte, was ihre Mitschülerin gerade gesagt hatte, blieb ihr das Essen jedoch fast im Hals stecken. Magieunterricht? Heute?

Schon seit sie ihren Stundenplan zum ersten Mal vorgelegt bekommen hatte, hatte sie sich vor diesem Tag gefürchtet.
Caleb hatte zwar versucht sie zu beruhigen, ihr geraten sie solle sich einfach auf die gewöhnlichen vier Elemente konzentrieren. Dann würde schon nichts schief gehen.

Doch Dayna wusste mehr, als er dachte.
Sie hatte nämlich bereits etliche Visionen von der Machtausübung Seraphina Tenebraes gehabt.
Und ihr war klar, dass sie die ungeheuren Kräft, welche tief in ihr verborgen steckten, keinesfalls kontrollieren könnte, wenn sie unvorbereitet aus ihr herausbrechen würden.
So wie bei dem Vorfall am Geburtstag ihrer besten Freundinnen, welche sie seit diesem Tag bestimmt auf Ewig abgrundtief hassten....

Okay, reiß dich verdammt noch mal zusammen Dayna!, ermahnte sie sich selbst, während sie Bryanna und Alicyn zum speziellen Bereich für die Ausübung von Magie folgte.

Negative Gefühle würden jetzt sicherlich nur noch alles verschlimmern und schlimmstenfalls dafür sorgen, dass sie die ganze Schule in die Luft jagte.
Es hieß jetzt, einen kühlen Kopf zu bewahren.

Das war natürlich leichter gesagt als getan, als der Neuling dann auf einmal vor den bohrenden Blicken der ganzen Klasse vorführen sollte "was sie denn alles schon so konnte".

Sie stand mit nackten Füßen auf einer feuchten Wiese und versuchte, sich auf das angenehme Gefühl der von Sonne erwärmten Erde zu fokussieren.
Sie würde ja nur nachmachen müssen, was sie Seraphina bereits hatte tun sehen - die harmlosesten Dinge natürlich.
Und die Prinzessin hatte es - abgesehen von ihrer Vorliebe für das grausame Foltern ihrer Feinde -, geliebt, sich mit dem Element Erde zu beschäftigen.
Vielleicht auch gerade deshalb, weil sie so eine weitere Ausrede hatte, mit Sir Caleb gemeinsam im Wald zu verschwinden.

Ihren ganzen Mut zusammennehmend, atmete Dayna also tief ein und stampfte anschließend mit etwas Nachdruck auf den Boden. Sofort tat sich ein riss im Boden auf, der sich einige Zentimeter weit erstreckte.
Cool, ja.
Aber nicht annähernd das, was die Schülerin erwartet hatte.

Gerade, als sie enttäuscht vor sich hin seufzte, fingen Bryanna und Alicyn plötzlich an, lautstark zu applaudieren und ihr aufmunternd zuzujubeln.

Was als nächstes geschah, nahm Dayna wie in einem Traum war.

Ein großer Rabe, der sich vermutlich vor dem Lärm der Mädchen erschreckt hatte, flog rasend schnell auf Alicyn zu. Als er nur noch ein paar Zentimeter von der völlig überrumpelten Teg entfernt war, streckte er seine Krallen so bedrohlich in ihre Richtung aus,  dass Dayna sich sicher war, er würde dem unschuldigen Mädchen damit gleich auf brutalste Weise die Augen auskratzen.

Dayna zögerte keinen weiteren Moment.
Reflexartig streckte sie ihre Hand nach dem Wesen aus und traf das wilde Tier dabei mit ihren wuchernden Schatten, die sich aus ihrer Handfläche bis zur Stelle des Rabens hinzogen.
In dem Augenblick, in dem sie ihn trafen, nahmen sie ihn in ihre eisernen Klauen, über welche das Mädchen selbst die Kontrolle hatte.
Sie hielt nun das Leben dieses Geschöpfes in den Händen, nur sie allein.
Mit einem schnellen Zucken ihres Handgelenks schleuderte sie das Tier geradewegs gegen den breiten Stamm des Baumes, vom dem es herabgeflogen war.

Ein ekelerregendes Platschgeräusch ertönte und bevor sie überhaupt realisieren konnte, was sie getan hatte, packte sie plötzlich jemand von hinten an den Schultern und drückte fest zu.

Es war, als hätte man einen Fernseher ausgeschaltet.

Dayna sackte ohnmächtig in sich zusammen.

☆☆☆

Dayna öffnete ihre Augen, um augenblicklich von einem grellen Licht geblendet zu werden.
Sie musste sie wieder zusammenkneifen, wobei sie schmerzlich zu tränen begannen.

Als der Schein langsam verebbte und erträglicher wurde, wagte sie einen erneuten Versuch.
Und konnte nicht glauben, was sie sah.

Vor ihr stand eine junge Frau, höchstens ein paar Jahre älter als sie.
Sie trug vornehmend wirkende, altmodische Kleidung, ihre silberschinmernde Lockenpracht war zum Teil elegant hochgesteckt.
Ihre blauen Augen glänzten gefährlich, während sie Dayna mit starrer Miene musterte.
Die Ähnlichleit war unübersehbar, der einzige Unterschied war die kalte, fast gruselige Aura, welche die Prinzessin wie ein dunkler Umhang umgab.

Vor ihr stand Seraphina Tenebrae.

Mit vor Schock geweiteten Augen, verblieb das Mädchen zusammengekauert am Boden.
Um sie herum war es stockfinster, lediglich die zwei Gestalten selbst waren durch das Leuchten eines Edelstein in Seraphinas Hand erkennbar.

Kurz überlegte sie, ob sie etwas sagen sollte.
Ob dies wieder eine Erinnerung sein konnte, diesmal aus der Sicht ihres Opfers - oder ob sie ihrem Alter-Ego gerade tatsächlich hautnah gegenüberstand.

Doch bevor sie ihre Entscheidung treffen konnte, machte die Prinzessin selbst den ersten Schritt.

In einer Tonlage, welcher jegliche Emotion und Wärme fehlte, sagte sie:

"Dayna. Bedenke, dass die Waffen, welche du zu deinem Vorteil nutzt, auch gegen dich eingesetzt werden können."

Dann blickte sie sie bedeutungsvoll an und ehe die verwirrte Schülerin verstehen konnte, was sie damit meinte, beugte sie sich zu ihr hinunter und küsste sie mitten auf die Stirn.

☆☆☆

Die Szene vor ihren Augen verschwand und Dayna fand sich selbst in einer Art Krankenzimmer wieder.
Caleb saß ungeduldig auf einem Stuhl neben dem Bett, in dem sie lag und sprang sofort hoch, als er merkte, dass sie aufgewacht war.

"Geht es dir gut?", wollte er besorgt von ihr wissen.

Unsicher, ob sie ihm erzählen sollte, was sie gerade erlebt hatte, beschloß sie, es auf später zu verschieben.

"Was ist passiert?", fragte sie stattdessen.

Ihr Hals kratzte und ihre Stimme gab beim Sprechen etwas nach. Wie lange hatte sie überhaupt geschlafen?

"Deine Lehrerin hat dich ruhig gestellt weil du ... die Kontrolle über deine Kräfte verloren hast."

Als die Erinnerungen plötzlich auf sie einprasselten, hielt die sonst so gefasste Dayna sich eine Hand vor den Mund, um nicht laut aufzuschreien.

"Ich habe einen Raben getötet!", rief sie trotzdem fassungslos aus.

Sir Caleb schenkte ihr ein mitleidiges Lächeln.
"Du hast ihn tödlich verletzt, ja. Aber er konnte noch rechtzeitig geheilt werden."

Unsicher zog Dayna ihre Brauen zusammen.
"D-dann .. ist er nicht tot?", stammelte sie hoffnungsvoll.

"Nein", versicherte der Wächter ihr und bedachte sie dabei eines warmen Blickes, in dem eine Vertrautheit steckte, die das Mädchen innerlich erbeben ließ.
Würde sie jemals wieder die sein können, für die er sie hielt?

Das knarrende Öffnen der alten Holztür holte die Beiden aus ihrem kurzen Moment der emotionsgeladenen Zweisamkeit.

Aydan Ragon betrat den Raum, gefolgt von den zwei Argussen, die ihn bewachten.

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