Das Baby-Projekt - Hazel und...

By fionosa

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Das Baby-Projekt Hazel traut jungen Männern nicht über den Weg. Zu tief sitzt der Schreck. Lieber zieht sie i... More

Meet Hazel and Atlas
#1 - Me too
#2 - Katerfrühstück
#3 - schulische Leistungen
#4 - Elternschaft
#5 - moralischer Kompass
#6 - Sondergenehmigung
#7 - Prinzesschen
#8 - Püppchen
#9 - ekelhaft
#10 - Hund und Hase
#11 - Notfall
#12 - Aussätzige
# 13 - Zufall
# 14 - Hilfe
# 15 - Frappuchino
# 16 - Gefängnis
#17 - Bieber
#18 - Held
#19 - Glückwunsch
#20 - Dark Sage
#21 - Zuhörer
#22 - Berührung
#24 - Treffer...
#25 - ...versenkt
#26 - Lounge
#27 - Roman
#28 - Mädchen
#29 - Ball
#30 - Falke
#31 - Pyjama
#32 - erstes Mal
#33 - Konzentration
#34 - Verdammt
#35 - Überraschung
#36 - Sesam

#23 - Hörbuch

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By fionosa


Wurde er etwa weich, oder was? Warum war er zurück in die Bibliothek gegangen? Hazel behauptete doch in einer Tour sehr gut allein zurecht zu kommen. Bitte, dann sollte sie es das nächste Mal beweisen.

Aber nicht, wenn dieser Trottel Derwood sich in ihrer Nähe befand. Beim Verlassen der Bibliothek hatte er sich nichts dabei gedacht, ihn wenige Schritte vor Nikki hineinlaufen zu sehen. Mit Nikki hatte Hazel immerhin jemanden an ihrer Seite, der sie in jeder Lage unterstützen würde. Und jemanden, bei dem sie sich Luft machen konnte. Und sie würde sich ohne Zweifel über sein Verhalten beklagen. Sei es drum.

Doch dann hatte sein Hirn zurück gerudert und keine drei Sekunden gebraucht um Alarm zu schlagen. Zum Glück hatte er auf seine Intuition gehört und war augenblicklich umgekehrt. Allem Anschein nach hatte Hazel bereits in einem Tunnel der Panik gesteckt.
Ob es eine automatische Reaktion war oder ob ihr Unterbewusstsein Derwood erkannt hatte?

Er hoffte auf Ersteres, was es zwar für alle Menschen, die ihr nichts böses wollten, schwieriger machte, dafür aber ihr den schwierigen Umgang mit Derwod ersparte. Wenn dieser Trottel nur die Finger von ihr lassen würde. Was fiel ihm eigentlich ein? Atlas hatte ihm doch gerade erst gesteckt, was er getan hatte und trotzdem ging er los und bedrängte -

"Atlas!" Hazel rüttelte unsanft an seiner Schulter.

Er rieb die Stelle und richtete sich auf. Wie auf Autopilot hatte er sich nach dem Training direkt in das Gästezimmer im Hause Bates begeben um sich auszuruhen.

Coach hatte sie wieder bluten lassen. Das war noch nicht Mal das schlimmste. Er musste nun nicht nur Schule, Werkstatt und Training auf die Reihe bekommen, sondern auch Josie. Gott sei Dank würde der Spuk nächste Woche ein Ende finden.

Seinen Gedanken nachhängend hatte er auf dem Bett - dem Gästebett, das so viel bequemer war als die dünne Liege im alten Trailer seiner Eltern - gelegen, Kopfhörer aufgesetzt und war zu den Ereignissen des heutigen Tages zurück gekehrt.

"Was hörst du da?"

Atlas spürte wie sich seine Augenbrauen zusammenzogen. "Was geht dich das an?"

"Ich habe höflich gefragt. Du könntest einfach antworten."

Kurz musterte er das freche Ding. "Gehört das zum Deal? Wenn ich hier penne, musst du meine Playlist freigeben?"

Hazel schloss das Blut in die Wangen. "Als ob sich die ganze Welt um deinen Scheiß Geschmack drehen würde."

"Nichts dreht sich um mich, also zisch ab, Prinzessin."

"Wenn du dieses Scheißprojekt bestehen willst, solltest du mir einfach antworten."

"Was hat das eine mit dem anderen zu tun?"

"Ich brauche etwas für den Bericht."

Ratlos zog Atlas die Augenbrauen hoch. Was hatte seine Playlist mit dem Bericht zu tun?

Hazel rollte angesichts seiner Verständnislosigkeit mit den Augen. "Bist du schwerhörig oder einfach nur ein bisschen schwer von Begriff?"

"Halt Mal den Ball flach. Du hast doch nun inzwischen mitbekommen, dass ich keinen blassen Schimmer habe, wenn es um den Bericht geht. Offenbar reicht die Dokumentation von Josies Fortschritt nicht aus. Also, was muss da noch alles rein?"

"Es geht darum sich gegenseitig kennen zu lernen."

Nur mühsam konnte Atlas ein Augenrollen unterdrücken. "Na großartig."

"Ja, interessiert mich jetzt auch nicht so brennend, womit jemand wie du sich seine Zeit vertreibt."

"Jemand wie ich?"

"Ein arrogantes kleines Arschloch, meine ich." Sie zuckte mit den Schultern. "Was machst du, um den Weibern zu entkommen, die dir alle hinterher sabbern? Etwas männliches, raues. Etwas, wo man Mal seine Ruhe vor Frauen hat und den harten Macker raushängen lassen kann."

Sie tippte sich nachdenklich an ihr Kinn. "Videospiele passen ja eher nicht zu dir. Also vermutlich noch mehr Sport. Aber nicht in der Schule. Du bist in keinem anderen Team und ich hab dich noch nie auf einem Fahrrad gesehen. Bleibt ja nicht mehr viel übrig, denn für Kampfsport bist du bestimmt zu..."

"Ja?", hakte er inzwischen belustigt nach. Ob sie selbst eigentlich wusste, dass ihr Mundwerk ungefähr hundert Mal schneller war als ihr Köpfchen?

"Massig", sagte sie und sah ihn dabei zweifelnd an.

Er hob eine Augenbraue um sie zu verunsichern. "Massig?"

Es funktionierte tadellos und Atlas konnte beobachten wie sie rot anlief. "Nicht massig in dem Sinne. Eher...ungelenkig?"

"Du kennst mich nicht Mal", sagte er empört und musste sich zu seiner Selbstbeherrschung gratulieren. "Woher willst du wissen, dass ich keine Primaballerina bin?"

"Bist du?", schoss sie blitzschnell zurück. Langsam schien sie verbal wieder Boden unter den Füßen zu kriegen.

"Gott nein."

"Eben. Ich tippe auf...Lasertag."

"Wieso willst du das wirklich wissen? Das hat doch nichts mehr mit dem Bericht zu tun."

"Doch natürlich. Aus dem Bericht muss hervorgehen, dass man die Chance genutzt hat, seinen Partner kennenzulernen. Also, lag ich richtig? Lasertag spielen?"

Atlas unterdrückte ein lautes Lachen. Noch nie hatte jemand weiter entfernt von der Wahrheit gelegen. Lasertag. Wie sollte er sich so einen Sport leisten können? Aber das wusste Hazel ja nicht. Selbst vor seinen Teamkollegen hatte er seine verabschiedungswürdige Herkunft einigermaßen geheim halten können.

Nicht dass ihm jemand blöd gekommen wäre, aber besser, den Mist gar nicht erst zum Thema zu machen. So wie es jetzt lief, gehörte er dazu. Niemand hinterfragte es, wenn er keinen Bock auf einen teuren Ausflug hatte, denn er hatte sich einen Ruf als egozentrischer, arroganter Eigenbrötler und Weiberheld erarbeitet.

Wenn er zu irgendwelchen teuren Ausflügen nicht mit kam, dann vermuteten alle, dass er in der Zeit ein heißes Date hatte. Was wiederum andere Mädels anzog. Konkurrenz belebte das Geschäft. Es war quasi ein Selbstläufer.

Das einzig komplizierte war, den Weibern verstehen zu geben, dass man sie nicht in piekfeine, teure Restaurants ausführen würde.

"Also?"

"Hmm", brummte Atlas und besann sich auf ihr Gespräch. "Ertappt. Es ist Lasertag."

"Na prima. Dann haben wir ja was." Sie drehte sich weg.

"Wohin gehst du?"

"Na, wohin wohl? Ich fahre nach Sibirien." Sie machte eine bedeutungsvolle Pause.

Atlas sprang nicht darauf an. Er hatte Zuhause gelernt, dass es das Gegenüber manchmal noch mehr durcheinander brachte, einfach gar nicht zu reagieren.

Nachdem Hazel verstanden hatte, dass seitens Atlas mit keiner Reaktion zu rechnen war, fuhr sie fort. "Ich gehe natürlich nur den Bericht schreiben."

"Du schreibst über Lasertag", stellte Atlas klar.

"Ja, muss ich ja nun."

"Hast du schon Mal Lasertag gespielt?"

"Nein."

"Wie kannst du über etwas schreiben, das du nicht kennst? Wir gehen morgen spielen."

Hazel starrte ihn mit großen Augen an. "Nein, machen wir nicht. Ich habe keine Zeit."

"Stimmt, vermutlich musst du die ganzen Schulaufgaben nacharbeiten nachdem du in letzter Zeit ständig mitten am Tag beschließt, Feierabend zu machen. Vielleicht sollte ich das Mal deinem Vater stecken."

"Atlas", sagte sie mit warnendem Unterton.

Doch Atlas ließ sich nicht beirren. "Ich bin mir sicher, er wäre mir sehr dankbar für diese Information. Dann kann ich auch gleich mit ihm darüber plaudern, wo Max eigentlich ist."

"Wag es nicht", zischte sie zwischen zusammen gebissen Zähnen. Die Temperatur in seinem Zimmer schien rapide zu fallen.

"Sonst?"

"Sonst solltest du ab jetzt besser mit offenen Augen schlafen."

"Du kannst mir nicht drohen, Püppchen. Was willst du machen? Mich mit einem Dekokissen ersticken oder mir die heimlich die Fußnägel pedieren?"

"Das heißt pediküren, du Schwachkopf."

"Ach was. Du und ich allein in einem Raum. Das könnte dein Vater ja gleich doppelt interessant finden."

"Was willst du?"

"Morgen Lasertag."

"Alles klar." Damit wandte Hazel sich endgültig ab und zog die Zimmertür lautstark hinter sich ins Schloss. Atlas lehnte sich zurück und schob die Kopfhörer zurück in Position. Er schloss die Augen und lauschte der vertrauten Stimme.

Plötzlich wurden die Kopfhörer von seinem Kopf gezogen. Atlas schlug die Augen auf und starrte in Hazels grinsendes Gesicht, während sie sich die Kopfhörer auf die Ohren schob. Vor Überraschung weiteten sich ihre Augen.
Damit hatte sie wohl nicht gerechnet.
"Das-"

Atlas ließ ihr keine Zeit zum reden, denn er zog mit einem kurzen, aber kräftigen Ruck an dem Kabel. Wie er erwartet hatte, stolperte Hazel, verlor das Gleichgewicht und fiel auf seine Brust.

Schnell rappelte sie sich wieder auf.
"Das war ja gar keine Musik."

"Sherlock."

Verächtlich verzog sie das Gesicht. "Warum hörst du Hörbücher? Kannst du nicht lesen, oder was?"

Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ Hazel den Raum. Atlas sah ihr nach und grinste zufrieden in sich hinein. Einen Moment überlegte er, ob er aufstehen und die Tür verschließen sollte, aber vermutlich hatte Hazel für heute genug gestänkert und würde ihn nicht noch einmal stören.

Außer natürlich um ihn daran zu erinnern, dass er die Abendrunde mit Josie gehen musste. Als ob er das inzwischen nicht von selbst wüsste...

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