Burning Shadows

By Seraphina_Tenebrae

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》ABGESCHLOSSEN《 Die Schattenwelt. Ein mystischer Ort, an dem nichts ist wie es scheint. Und auch Dayna ist n... More

Verrückter Mörder ♤
Ein seltsamer Abend ♤
Falsche Bestellung ♤
Auf der Flucht ♤
Die andere Seite ♤
Höhle der Wahrheit ♤
Der ewige Bund ♤
Albträume ♤
Happy Birthday ♤
Trugbilder ♤
Elterngespräche ♤
Sturz der Schulkönigin ♤
Aufbruch ♤
Hütte im Wald ♤
Erinnerungen - Teil 1 ♤
Erinnerungen - Teil 2 ♤
Tylwyth Teg ♤
Rote Augen ♤
Neue Freunde ♤
Aydan Ragon ♤
Lord Mentor ♤
Konflikte ♤
Die richtigen Kontakte ♤
Blaues Blut ♤
Lang lebe die Prinzessin!
Der Fluch
Verlorene Kinder
Folgenreiche Entscheidungen
Falsches Spiel
Unerwiderte Gefühle
Gebrochene Herzen
Nacht und Nebel
Von kalten Füßen & noch kälteren Nächten
Von Vertrauen & Verrat
Ein Dolch aus Eisen
Die Schattenprinzessin
Dame, König, Bauer
Verliebt, Entlobt
Epilog - Das Mädchen im Schrank

Das Wiedersehen ♤

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By Seraphina_Tenebrae

Gerade als die Mittagspause eingeläutet wurde, verließ Dayna mit ihrem unfreiwilligen Anhängsel Shay das Klassenzimmer. Vor der Tür erwartete Caleb sie bereits pünktlich.

Er warf einen verächtlichen Blick auf ihren Mitschüler.

"Schon einen Freund gefunden?", fragte er Dayna, ohne sich dabei jedoch von ihrem Begleiter abzuwenden.

"Unter seinesgleichen gesellt es sich gut", erwiderte Shay provokant.

Sir Caleb schnaubte daraufhin nur verächtlich auf.
"Gleich seid ihr sicher nicht."

Dann bedeutete er Dayna mit einer Handbewegung, dass sie mitkommen solle.
"Wir haben einen wichtigen Termin, Dayna."

Einen Termin?, dachte sie sich verunsichert und hoffte dabei inständig, den König nicht bereits an ihren ersten Schultag verärgert zu haben. Mit was auch immer.

Zögerlich entfernte sie sich vom arroganten Shay und stellte sich damit auf die Seite ihres Wächters.

"Wir sehen uns später", zwinkerte ihr der von sich selbst überzeugte Mitschüler noch zu.
"Und morgen zeige ich dir unseren Platz im Speisesaal."

Damit entfernte er sich. Allerdings nicht, ohne den breit gebauten Argus an ihrer Seite noch einmal angriffslustig zu betrachten.

Als er endlich außer Sichtweite war, wandte das begehrte Mädchen sich dem Ritter zu, um ihn nach dem Termin zu fragen, doch er sprach bevor sie es konnte:
"Welchen Platz meint er?"

Verlegen begann sie zu loszuhaspeln:
"Ehm, also, wie soll ich sagen... Dieser Shay und seine Freundin Brianna haben irgendwie entschieden, dass ich ab morgen meine Pausen mit ihnen verbringen soll. Weil ich wohl "eine von ihnen" wäre."
Bei den letzten Worten deutete sie Gänsefüßchen mit ihren Fingern.

Ohne Vorwarnung lief der große Mann los, ohne auf das Gesagte zu reagieren. Dayna folgte ihm zögerlich. Nach einigen Metern des Schweigens entgegnete er plötzlich unerwartet:
"Du solltest dich weiter mit ihnen anfreunden. Dieser Teg ist einer der Lieblinge des Königs. Nah genug in der Thronfolge, um würdig zu sein und dennoch weit genug vom Thron entfernt, um keine ernsthafte Bedrohung darzustellen."

Die Teenagerin wusste nicht, was sie ihm darauf antworten sollte. Oder ob er überhaupt eine Antwort darauf erwartete.

Auf einmal nahm sie Calebs Stimme in ihrem Kopf wahr, wie es schon zuvor beim König passiert war.
"Aber denke niemals, das du eine von ihnen bist. Du bist besser als sie. Verbring' deine Zeit mit ihnen. Aber vertraue ihnen nicht."

Ob er es wohl hören würde, wenn sie einfach etwas zurückdachte? Ein kleiner Versuch würde wohl nicht schaden, dachte sie sich, im schlimmsten Fall würde er es einfach nicht bemerken.

Sie konzentrierte sich also.
"Ich mag sie sowieso nicht. Und ich vertraue hier nur dir."

Sie wusste nicht, ob die Nachricht bei ihm angekommen war.
Doch dann wandte er sich ihr im gehen zu, ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen, welches niemand außer ihr bemerken würde.

Sie hatte es also tatsächlich geschafft! Stolz begann sich in ihrer Brust auszuweiten, bevor sie sich wieder daran erinnerte, was der Ritter zuvor verkündet hatte.

"Was für einen Termin haben wir denn jetzt?", wollte sie mit einem verräterischen Hauch von Amgst in der Stimme von ihm wissen.

Caleb hatte sein Pokerface aufgesetzt und zeigte keinerlei Reaktion, aus der sie irgendetwas hätte schließen können.
"Wir treffen einen alten Freund", verkündete er stattdessen geheimnisvoll.

Nach einiger Zeit hatte Caleb die nichtsahnende Schülerin in einen wunderschönen Garten voll eigenartiger Pflanzen geführt. Sie war sich sicher, in ihren Rückblenden schon einmal hier gewesen zu sein.

"Beim gütigen Barsch! Ich wusste es!"

Ein Rotschopf mittleren Alters wartete an einer unförmig geschnittenen Hecke auf die beiden. Dabei zierte ein fettes Grinsen sein durchschnittliches Gesicht.

Nach ein paar weiteren Schritten fielen sich die Männer in die Arme und klopften sich dabei unsanft gegenseitig auf den Rücken. Und sie lachten!

Dayna fiel auf, wie der Unbekannte ihrem Wächter etwas ins Ohr flüsterte, das sie nicht hören konnte. Dann ließ er von ihrem Ritter ab und wandte sich dem Mädchen selbst zu.

"Unglaublich!", stieß er fröhlich aus. "Schon als sie Euren ohnmächtigen Leib ins Schloss getragen haben, habe ich Euch erkannt."

Er sah sich kurz um und verbeugte sich dann leicht.

Caleb zerrte ihn sofort unsanft am Arm wieder hoch.
"Hör auf, bevor uns jemand sieht!", zischte er dabei wütend.

Der Neuling gluckste amüsiert los und bekam dabei ein fast ebenso rotes Gesicht, wie seine zerzausten Haare es von Natur aus waren.

"Ich habe mich doch extra vorher umgesehen", beschwichtigte er den Riesen.

Dann kratzte er sich nachdenklich an seinem ungepflegten Bart.
"Ich verstehe nicht, warum ihr dem König nicht einfach die Wahrheit darüber sagt, wer sie ist. Und überhaupt, wie kann es denn sein, dass er sie nicht erkennt? Sie sieht höchstens etwas jünger aus. Und freundlicher."
Bei den letzten Worten warf er Dayna einen entschuldigenden Blick zu.

Die Schülerin konnte nicht anders, als ihn verlegen anzugrinsen. Sie wusste zwar nicht warum, doch irgendwie mochte sie diesen schroffen Rotschopf.

"Ich habe nie gesagt, dass sie es wäre", murmelte Sir Caleb und ließ seine Augen dabei sicherheitshalber noch einmal die Gegend abscannen.
"Aber selbst wenn sie es wäre - der König hätte sie nicht erkennen können, da er zur damaligen Zeit auf einer Universität in der Ferne war. Die damalige König wollte seinen ungezogenen kleinen Bruder nämlich nicht in der Nähe seiner Tocher wissen. Vorallem deshalb, weil er nach ihr der nächste in der Thronfolge war."

Beim letzten Satz fixierte er den älteren Mann eindringlich.

Dieser nickte daraufhin.
"Ich verstehe. Dann ist es wohl besser, dem Beispiel unseres verstorbenen Königs Folge zu leisten."

Er drehte sich zu Dayna um und streckte ihr seine raue Hand entgegen.
"Freut mich dich kennenzulernen, kleine Teg. Mein Name ist Alwyn und ich komme aus dem Todestal. Momentan bin ich allerdings beruflich in Eurem - ehm,  ich meine, diesem - Schloss zu Besuch."

"Freut mich auch, Alwyn. Ich bin Dayna. Und ich verpasse gerade an meinem aller ersten und wirklich unsaglich anstrengenden Schultag, mein Mittagessen für dieses Treffen. Also bitte sag mir im Gegenzug wenigstens - war Sir Caleb schon immer so verkrampft? Oder konnte man mit ihm auch mal Spaß haben?"

Alwyn prustete lauthals los, während Caleb seinen Kopf verlegen von ihr wegdrehte.

Doch nach kurzer Zeit wurde er plötzlich bitter ernst.
"Ehrlich gesagt, liebe Dayna... . Als ich Sir Caleb hier kennenlernte, war er ein äußerst aufgewecktes junges Kerlchen. Immer auf Achse. Ich traf ihn zusammen mit seiner damaligen Begleitung - einer hübschen jungen Prinzessin, mit der er beinahe jede freie Minute verbrachte."
Er zwinkerte der Blondine mit einem schelmischen Funkeln in den Augen zu.

"Sie kamen gemeinsam an meinen Stand, weil er ihr eine hübsche Kette von bester Qualität kaufen wollte. Und wo findet man bessere Qualität als an meinem Verkaufsstand?"

"Jaja, es reicht nun erstmal. Dayna muss wieser zurück in die Schule, bevor ihr Verschwinden noch jemandem auffällt."

Ängstlich schaute sie zu ihrem Ritter.
"Essen wir vorher noch etwas?"

Triumphierend zauberte der stetige Retter in der Not ein eingepacktes Sandwich aus seiner Jackentasche hervor.

"Das sollte für den Anfang reichen, oder mylady? Später habe ich noch eine Überraschung für dich."
Die beiden sahen sich tief in die Augen und auf einmal kam es dem Mädchen so vor, als läge eine elektrisierende Spannung in der Luft, welche ihr eine Gänsehaut bescherte.

Alwyn räusperte sich.
"Ich werde jetzt gehen, ich muss mich noch um ein paar Geschäfte kümmern. Wir werden uns in nächster Zeit sicherlich noch öfter sehen."

Den beiden verabschiedend zunickend, machte Alwynn kehrt und verschwand schon bald hinter den unzäligen Sträuchern des königlichen Gartens.
Nachdem einige Sekunden verstrichen waren, ergriff Dyana wissberierig zuerst das Wort.

"Es war ja ganz cool ihn zu treffen, aber  - wenn er nicht mal wissen darf, wer ich bin, was hat es uns dann gebracht?"

Caleb legte seine warme Hand liebevoll an ihre Wange.
"Er gab mir etwas, was er schon seit sehr langer Zeit für mich aufbewahrt hat.
Und bald werde ich es der Person zurückgeben, für die es bestimmt war."

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