TURKISH MAFIA

By bombayim

556K 16.1K 10.8K

๐™€๐™›๐™จ๐™–๐™ฃ๐™š ๐™”๐™–๐™ฃ๐™ข๐™–๐™ฏ. Genau wie ihr Name ist sie eine lebende Legende. Mutter tot und vom eigenen Vater... More

๐Ÿ–ค
1.Kapitel
2.Kapitel
3.Kapitel
4.Kapitel
5.Kapitel
6.Kapitel
7.Kapitel
8.Kapitel
9.Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12.Kapitel
13. Kapitel
14.Kapitel
15.Kapitel
16.Kapitel
17.Kapitel
18.Kapitel
19.Kapitel
20.Kapitel
21.Kapitel
23.Kapitel
24.Kapitel
25.Kapitel
26.Kapitel
27.Kapitel
28.Kapitel
29.Kapitel
30.Kapitel
31.Kapitel
32.Kapitel
33. Kapitel
34.Kapitel
35.Kapitel
36.Kapitel
37.Kapitel
38.Kapitel
39.Kapitel
40.Kapitel
41.Kapitel
42.Kapitel
43.Kapitel
44.Kapitel
45.Kapitel
46.Kapitel
47. Kapitel
48.Kapitel
49.Kapitel
50.Kapitel
51.Kapitel
52.Kapitel
53.Kapitel
54. Kapitel
55.Kapitel
56.Kapitel
57. Kapitel
58.Kapitel
59.Kapitel
60.Kapitel
61.Kapitel
62. Kapitel
63. Kapitel
64.Kapitel
65. Kapitel
66.Kapitel
67.Kapitel
68.Kapitel
69. Kapitel
70.Kapitel
71. Kapitel
๐Ÿ–ค
Danksagung
TR

22.Kapitel

6.8K 207 29
By bombayim


Jeder kennt doch diesen Schmerz, der dich auf deine eigene Faust beißen lässt. Deine eigene Augen schmerzhaft schliessen lässt und sich Tränen in deinen Augen bilden. Man darf keine Art von Schmerz unterschätzen, denn jeder tut auf seiner eigenen Art weh. Genau wie jetzt. Noch nie habe ich sowas gespürt. Auch wenn mein Vater mir deutlich stärkere Schmerzen hinzugefügt hatte, ist dieser nicht harmlos. Ganz und gar nicht.

,,Auuaaa!" rufe ich qualvoll und halte mich an dem Stuhl fest. Die Frau, die sich vor mich hingekniet hat guckt mich entschuldigend an, obwohl sie keine Schuld hat. Es war meine Schuld. Ich habe mich für diese Wahl entschieden. Aber ich hätte nicht wissen kann, dass es so sehr schmerzt. Wieso habe ich nicht einfach den Klingenrasieren gewählt? Auch wenn sich Stoppeln schon am nächsten Morgen bemerkbar machen würden, wäre es besser, denn diese Qual ist die Hölle. Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als das Mädchen den nächsten Kaltwachsenstreifen abzieht, knirsche ich meine Zähne zusammen. Verdammte Scheisse! Aua, Aua, Aua! Das tut so weh. Mit meinem rechten Bein sind wir, in einer halben Stunde fertig geworden. Jetzt sind wir an meinem linken Bein. Und das war der letzte Streifen. Zum Glück. Eigentlich wollte ich es ja mit Rasierern machen, aber die Frauen meinten, dass diese Kaltwachsstreifen mehr bringen. Doch das es schmerzhaft wird hat mir niemand gesagt. Aber es hat sich irgendwie gelohnt. Meine Beine sind so haarlos, wie noch nie. Wenn ich mich selber rasiert hätte, hätte ich immer paar Stellen vergessen, doch dieses mal, dank der Hilfe von der netten Frau, ist es nicht so. An meinem Armen werden wir die Härrchen nicht entfernen, da ich kaum welche habe. Meine Achseln haben wir schon vor meinen Beinen gemacht. Und somit sind wir fertig. Denn andere Bereiche werden wir nicht machen.

,,Ziehen Sie bitte ih-" beginnt die Frau, aber wurde durch das Öffnen der Tür unterbrochen. Ich drehe meinen Kopf dahin und sehe eine unbekannte Frau und Eda hinter ihr. Eine etwas dickere und ältere Frau. An ihren braunen Haaren, erkenne ich graue Strähnen. ,,Ach Gott! Guck mal wir hübsch sie ist Eda!" sagt sie freudig und klatscht und deutet mit ihren Händen auf mich. Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen. Wer ist das denn? Eda, die überfordert wirkt legt ihre Hand auf ihre Schulter. ,,Anne, lass uns bitte nach unten gehen. Sie muss sich noch fertig machen. Wir haben auch noch ganz viel Arbeit vor uns." sagt sie an die Frau gewandt. Anne? Ach jetzt sehe ich es. Diese Ähnlichkeit zwischen den beiden kann man auch nicht übersehen. Die Frau ist ihre Mutter. Wenn ich ihre Kleidung so sehe, sieht es so aus als ob sie hier arbeiten würde. Wieso habe ich sie die letzten Tagen nicht gesehen? ,,Wir? Ich bin fertig mit allem, du bist die jenige die jetzt runter gehen sollte Kindchen. Ich werde erstmal dieses schöne Mädchen kennenlernen." bestimmt sie und guckt mich mit einem breiten Lächeln an, was ich leicht erwidere.

Eda schaubt leise aus, aber geht dann raus. Die ältere Frau greift nach einem weiteren Stuhl und setzt sich rechts von mir hin. Kaum wollte sie wieder zum Reden ansetzen, spricht die Rothaarige zu erst. ,,Sie müssen raus. Wir müssen weiter machen." Dieser abwertende Ton gefällt mir nicht. Ich will diese Frau einfach nur rauswerfen oder eine Nagelschere nehmen und ihre übertrieben lange Nägel schneiden. Als ich ein Zungenschnalzen höre, wende ich mir zur älteren Frau. ,,Du solltest jetzt nach unten gehen und uns zwei Kaffees machen Schätzchen." befehlt sie plötzlich kühl. ,,Ach ja? Warum sollte ich das tun? Ich bin nur hier, um ihre Haare zu mach-" ,,Was du ja nicht geschafft hast. Du bist nur hier, um sie zu bedienen. Also gehst du jetzt nach unten und machst das, was ich dir gesagt habe." Mit meinen Augen verfolge ich jede Bewegung von der Rothaarigen. Sie sieht aus, als ob sie gleich platzen würde. Mit ihren Händen, die sie zu Fäusten geballt hat geht sie mit einem Killerblick raus. Es tut gut sie so zu sehen. Hat sie verdient. Kleine Lügnerin.

Ich drehe mich wieder zu der älteren Frau, die plötzlich wieder gut gelaunt ist. ,,Efsaneydi değilmi?" (Efsane war es oder?) fragt sie mich nach meinem Namen. Leicht nicke ich und frage auch nach ihrem Namen. ,,Betül bende. Çok memnun oldum seninle tanişdima." (Und ich bin Betül. Bin sehr erfreut dich kennenzulernen.) Diese Frau ist sehr sympathisch und freundlich. Ich mag sie. Sie hat pummelige Wangen und strahlende weiße Zähne. Ihre Haare hat sie zu einem Dutt zusammengemacht. An ihrem Hals erkenne ich eine goldene Kette, auf der ein Name steht. Eda. Ihre Tochter. Das...ist sehr süß. Sie trägt den Namen ihrer Tochter an ihrer Halskette. ,,Na? Aufgeregt?" fragt sie mit einem breiten Grinsen. Oh ja, sehr sogar. Ich presse meine Lippen zusammen und schüttele meinen Kopf leicht. ,,Arbeiten Sie hier?" ,,Du kannst mich ruhig mit Du ansprechen, Kindchen. Und ja ich arbeite hier." antwortet sie zurück. Die Frau, die mir beim Kleid geholfen hat, stellt sich vor mich hin. ,,Ich will sie wirklich nicht stören, aber wir müssen mit dem Rasieren weiter machen." sagt sie schüchtern. Tief ausatmend antworte ich ihr. ,,Wir sind fertig. Mehr werden wir nicht machen." Dabei spüre ich, wie meine Wangen sich etwas wärmen. ,,Aber der...Intimbereich fehlt noch." höre ich sie widersprechen. Vor Scham wird mir ganz heiß. Ich will mich dort einfach nicht rasieren. Versteh es doch.
,,Ich...ich will..." zögernd wende ich meinen Blick ab und spiele mit meinen Fingern. ,,Ich werde ihr dabei helfen, geht ihr raus." höre ich neben mir sagen. Ohne zu widersprechen gehen alle Frauen aus dem Raum. Außer sie und ich. Toll. Diese Frau ist sehr stur wie es aussieht. Wie soll ihr jetzt sagen, dass ich das nicht will?

,,Du willst ihn nicht heiraten, nicht wahr?"

Abrupt weiten sich meine Augen und ich gucke sie geschockt an. Was? Was hat sie da gesagt? Wie hat sie das gemerkt? Ist das etwas so offensichtlich, dass ich ihn nicht heiraten möchte? Ihre Arme verschränkt sie und mit einem matten Lächeln betracht sie meine Reaktion. Ich versuche mich zu sammeln und ihr nichts anmerken zu lassen. ,,Nein, Nein... ich möchte ihn hei-heiraten." Verdammt! Meine Stimme hört sich leise und lügnerisch an, was sie auch bemerkt. Das mit dem Sammeln, klappt nicht so gut. ,,Mach mir nichts vor, Kind." Kind. Sie hat mich Kind genannt und dagegen habe ich nichts einzuwenden. Ich lasse meinen Kopf senken und kaue auf meiner Unterlippe. ,,Erkennt man es sehr?" murmele ich. ,,Also die Braute, die ich in meinem Leben gesehen habe, haben nicht aufgehört zu lächeln an so einem Tag. Bei dir konnte ich bisher kein echtes Lächeln sehen." Oh man. Wann habe ich den das letzte Mal überhaupt echt gelächelt? Oder gelacht? Wann war das? Letzte Woche? Letzte Monat? Letztes Jahr? Ich weiß es nicht. Ich errinere mich nicht. Es gibt keinen Grund für mich zu lächeln. Mein Blick wandert zu den Kaltstreifen und dann zu ihr wieder. ,,Du musst dich nicht rasieren, keine Sorge. Ich wollte diese ganzen Mädels hier nur raus scheuchen, um dir ein bisschen zu plaudern." Nickend atme ich erleichtert aus und lehne mich an den Stuhl.
,,Wie geht es dir?" fragt sie mich nachdenklich. Schwach schliesse ich meine Augen und massiere meine Schläfe, um die mehr werdenden Kopfschmerzen zu lindern. ,,Scheisse." Verstehend nickt sie mit ihrem Kopf und greift plötzlich nach meiner Hand.

,,Es wird ein schwieriger Abend für dich, doch alles was ich über dich gehört habe, sagt mir, dass du eine sehr starke Frau bist und es überstehen würdest." Stark? Ich bin gerade alles andere als stark. ,,Was haben sie denn über mich gehört?" frage ich neugierig. Ein Grinsen macht sich wieder auf ihren Lippen breit während sie antwortet. ,,So einiges." Aha. Was soll das jetzt heißen? Trotz das ich sie immernoch fragend angucke, antwortet sie nicht. Von wem sie wohl, was von mir gehört hat? Vielleicht Eda. Oder Atakan. Ich hacke nicht weiter nach und greife nach der Jogginghose, die ich ausgezogen habe, um mich rasieren zu können. Ich ziehe sie an und laufe zum offenen Fenster rüber, weil ich von der Stimmen höre. Ich beobachte Muso und Halil, wie sie am Rand von dem großen Pool stehen und mit funkelnden Augen, sich gegangseitig mit Wasser abspritzen. Währenddessen lachen sie, was mir ein kleines Lächeln auf den Lippen zaubert. Ich könnte ihnen stundenlang zuschauen und ihren Lachen zuhören. Mir würde nicht langweilig werden. Es ist wie Musik in meinen Ohren.

,,Abla!" höre ich auf einmal die Stimme von Muso. Er winkt mir zu, was ich schnell erwidere. Dadurch das er gerade eben abgelenkt war, spritze Halil eine Hand voll Wasser in sein Gesicht. Erschrocken weicht er zurück und guckt ihm sauer ins Gesicht.
,,Halil!" mahnt er und schon rennen die beiden sich hinterher. Seufzend lehne ich mich an dem Rand vom Fenster und spüre ihre Präsenz neben mir. ,,Sehr höfliche Bruder hast du. Als ich sie vorhin gesehen habe, haben sie mich alle sehr freundlich begrüßt." So sind wir alle. Egal wer vor uns steht, begrüßen wir die Person. Sogar wenn es ein Feind ist. Denn Begrüßen hat was mit Höflichkeit zu tun, die meine Brüder und ich besitzen. Das erinnert mich an die Nacht, als ich Atakan zum ersten Mal sah. Ohne ihn gekannt zu haben, habe ich ihn begrüßt. Mein Blick wandert wieder zu den ganzen Menschen, die den Garten schmücken. Sie sind so gut wie fertig. Zwei Frauen schmücken gerade den großen Tisch und diskutieren, wie die Blumen stehen sollen. Wieso sind denn aber so viele Tische hingestellt worden? Werden es wirklich so viele Menschen? Ich werde dann aber niemand kennen. Nur meine Brüder. Wie kann er überhaupt so viele Menschen in so kurzer Zeit einladen? ,,Efsane." Ich blinzele kurz vor mich hin und gucke sie fragend an.
,,Wenn du was brauchst, kannst du immer zu mir kommen. Egal was. Kizim sayilirsin. Tamam mi?" (Du zählst wie eine Tochter für mich. Okay?) Das ist sehr nett von ihr. So etwas zu hören, rührt mich etwas. Ich weiß nicht viel über sie, aber eins weiß ich: Ihr kann ich wirklich vertrauen. Dankend nicke ich nur, doch werde dann in eine Umarmung gezogen.

Überrumpelt lasse ich erst meine Arme hängen, aber umarme sie dann leicht zurück. ,,Du kriegst das schon hin." murmelt sie kaum hörbar und drückt mich fester. Paar Sekunden vergehen und wir lassen uns dann los. ,,Das mit den Kaffees wird wohl nichts. Nicht mal das kriegt Rotkäppchen hin. Ich rufe die Mädels wieder rein, damit sie weiter machen können." Ich lache leicht wegen ihrer Aussage und blicke wieder raus. Sie geht raus und lässt mich allein. ,,Fang mich doch, du Loser!" höre ich Halils provozierende Stimme von draußen. Ich lehne mich an die Wand und höre ihren Stimme zu, um mich abzulenken, sonst heule ich gleich los. Wie soll ich es nur ohne meine Brüder aushalten?

▪︎▪︎▪︎

,,Wow...sie sehen aus, wie eine Prinzessin." bewundert die Frau neben mir und betracht mich verträumt. Auf meiner Lippen kauend analysiere ich mein Spiegelbild. Oh Gott. Bin ich das? Bin ich das wirklich? Bin ich immernoch Efsane? Wer steht gerade vor mir? Wer ist das? Meine ungewohnten kurzen Haare sind an den Spitzen gelockt und von vorne zwei Strähnen nach hinten, mit einer kleinen weißen Blume geklammert, damit sie nicht in mein Gesicht fallen. Einen Schleier wollte ich nicht, es würde nicht zum Kleid passen. Ich habe das Kleid an, was ich mir vorhin ausgesucht habe. Nur mit dem Unterschied, dass das Mädchen die Schnüre hinter meinem Rücken fester gebunden hat. Was dazu führt, dass meine Brüste hoch gepusht werden. Noch nie habe ich meine Brüste so...groß gesehen. Sehr interessant, dass es so welche Kleider gibt von denen ich nichts wusste. Meine Nägel habe ich mit einem schönen rosa Ton lackiert bekommen. Diese Rothaarige meinte, dass ich sie lieber rot lackieren soll und die ganze Zeit hat sie gemeint, dass ich ein anderes Kleid aussuchen soll, weil dass wohl zu billig wäre. Schlussendlich habe ich sie einfach raus geworfen. Sonst würde ich dank ihr einen Wutanfall bekommen. Sie ist hier die billige. Das Kleid ist wunderschön. An meinen Füßen habe weiße High Heels an, die mir jetzt schon weh tuhen. Und mit denen soll ich die ganze Zeit laufen? Pff. Ich wechsele die bevor ich raus gehe. Das würde ich nicht aushalten. Aber einen Vorteil haben diese Schuhe. Ich bin größer. Nicht viel, aber trotzdem paar Zentimeter.
,,Danke." bedanke ich mich für ihren Kompliment und streiche über das Kleid. Als Schminke habe ich Mascara, Eyeliner, Blush und dunkelpinker Lipgloss. Das reicht auch. Mehr will ich nicht. Ich erkenne mich gar nicht wieder. So als ob jemand anderes gerade vor mir steht.


Es klopft an der Tür und lässt meinen Kopf dahin drehen. ,,Kann ich reinkommen?" höre ich die Stimme von Muso. Schmunzelnd schüttele ich meinen Kopf und sage ihm, dass er rein kommen kann. Wie süß er ist. Erst steckt er seinen Kopf rein, kommt dann aber mit Halil zusammen rein. ,,Oha." entweicht es aus ihren Münden. Mit offenem Mund gucken sie mich an. Verständlich. Nie haben sie mich so gesehen.
Langsam kommen sie mir näher. ,,Du... sie-siehst..." bricht Halil ab. ,,Perfekt aus." beendet Muso seinen Satz und guckt mir mit seinen strahlenden Augen in meine. Ich lächele sie an und öffne meine Arme. Sie verstehen und umarmen mich genauso fest, wie ich sie. Ganz ganz fest drücke ich beide an meine Brust und schliesse die Augen. Doch vorsichtig entfernen sie sich dann. Ich lasse meinen Blick über ihre Kleidung und betrachte sie überraschend. ,,Und ihr sehr mehr als nur perfekt aus." gebe ich von mir. Sie haben einen blauen Anzug an. Wirklich. Gott, sie sehen so schön damit aus. ,,Eda Abla meinte, dass wir das anziehen sollen." Verstehend nicke ich. ,,Wo sind Bolat und Hakan?" ,,Wo Hakan Abi ist wissen wir nicht, aber Bolat möchte nicht aus dem Zimmer rauskommen." antwortet Halil mit einem leichten genervten Unterton. Irritiert ziehe ich meinen Brauen zusammen.
,,Wieso?" ,,Keine Ahnung. Es ging ihm aber nicht gut." Ich habe da eine Ahnung woran das liegen könnte. Ach Bolat Ach. Das was er zurzeit erlebt ist nicht einfach. Ich werde gleich nach ihm schauen. Ein weiteres Klopfen zieht meine Aufmerksamkeit. Als ich sehe, dass es Hakan ist beschleunigt sich mein Atem. Trotz das er von allen meinen Brüdern der agressivste ist, ist er gleichzeitig auch der sensibelste. Wie er reagieren würde, wenn er mich gleich sehen wird? Seine eigene Schwester in einem Hochzeitskleid. Wie reagieren Männer darauf?

Ich sehe ihm zu, wie er reinkommt und seinen Blick gesenkt hält. Er sieht auch sehr schick in dem blauen Anzug aus. Hätte nicht gedacht, dass er sowas in seinem Leben anziehen würde. Stark schluckt er und hebt zögerlich seinen Kopf. Seine vertrauten Augen weiten sich und genau wie bei Muso und Halil, öffnet sich sein Mund. Seine Brust hebt sich stark und plötzlich...sehe ich Tränen in seinen Augen. Unwillkürlich werden es meine auch. Die Frauen, die sich wohl fehl am Platz fühlen gehen raus, was gut ist. ,,Ähh Muso hadi gel. Lass in den Garten Fangen spielen." sagt Halil, zieht Muso mit sich und geht nachdem er mir nochmal kurz in die Augen geschaut hat raus. Jetzt sind wir alleine. Hakan und ich. Es ist sehr still, außer unsere Einatmen und Ausatmen hört man nichts. Ich bewege mich zu ihm, um den großen Anstand zwischen uns zu verringern. Immernoch sprachlos guckt er mich an. Verwunderung und Bewunderung macht sich in seinen Augen breit. Ehe ich mich versehen kann kommt er mit schnellen Schritten und feuchten Augen auf mich zu, nur um mich dann kräftig an seine angespannte Brust zu drücken. ,,Du siehst unglaublich aus." flüstert er an meinem Ohr.

,,Weißt du, was mit Bolat ist?" frage ich, nachdem wir uns gelöst haben, aber seine Hände noch in meinen halte. Bedrückt schüttelt er seinen Kopf. ,,Aber ich glaube er mag diese ganzen Verbände nicht. Er guckt sie immer angewidert an." Oh man. Bolat hakt wirklich sehr viel an sein Äußerbild. Zu viel. Diese Einstellung muss er ändern, sonst wird er sich selber damit zerstören.
,,Abla?" höre ich Hakan leise nach mir fragen. ,,Hm?" ,,Wie sollen wir ohne dich auskommen? Ohne dich würde es niemals klappen. Wir brauchen dich." Seine zitternde Stimme, lässt mein Herz schmerzen. Doch ich muss jetzt stark bleiben.

Ich nehme sein Gesicht in meine Hände und streiche mit dem Daumen, die warme Träne weg, die sein rechtes Auge verlassen hat. ,,Hakan. Yapma böyle. Ich weiß, dass du gut auf deine Brüder aufpassen wird, wenn ich nicht da bin. Du wirst das schaffen! Anlaşdik mi, Kardeşim? (Mach nicht so.- Haben wir uns verstanden, mein "Bruder"?) Er muss, genauso wie ich jetzt stark bleiben. ,,Ich...ich weiß nicht." ,,Ich vertraue dir, Hakan. Du musst für die anderen drei da sein und Verantwortung übernehmen. Du wirst das hinkriegen, ich weiß das. " rede ich weiter, um ihn Mut zu machen. Nachdenklich wandert sein Blick erst zum Fenster und dann wieder zu mir. ,,Söz ver bana." (Versprich es mir.) verlange ich von ihm. Ebenfalls nimmt er mein Gesicht in die Hand und lächelt mich schwach an. ,,Söz."
(Versprochen.)

Continue Reading

You'll Also Like

359K 17.4K 82
๐๐š๐ง๐ ๐ž๐ข๐ง๐ฌ [ูก] ๐˜๐€๐๐†๐ˆ๐๐ˆ๐ ๐‘๐”ฬˆ๐™๐†๐€๐‘๐ˆ ๐‘พ๐’Š๐’๐’… ๐’…๐’†๐’” ๐‘ฉ๐’“๐’‚๐’๐’…๐’†๐’” Es war verboten fรผr sie, ihn zu lieben. Es war verboten fรผr...
270K 20.6K 135
Sie bedeutet seinen Tod. Davon ist Demir fest รผberzeugt, denn jede Begegnung zwischen ihnen scheint verflucht und ruft eine rasende Wut in beiden he...
665K 32.9K 94
Nur ein Idiot -dachte sie sich. Aber sie hรคtte ja nicht erahnen kรถnnen, dass sie sich ausgerechnet in den bekannten, erfolgreichen Idioten, der dazu...
214K 9.9K 53
โ€žWirst du wieder zurรผck gehen?" Es ist das Erste, was sie seit einer Woche sagt. Dass sie รผberhaupt spricht. Amir's Mundwinkel zuckt. Aber er lรคchelt...