TURKISH MAFIA

By bombayim

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๐™€๐™›๐™จ๐™–๐™ฃ๐™š ๐™”๐™–๐™ฃ๐™ข๐™–๐™ฏ. Genau wie ihr Name ist sie eine lebende Legende. Mutter tot und vom eigenen Vater... More

๐Ÿ–ค
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Danksagung
TR

20.Kapitel

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By bombayim

Sonntag, 01:21Uhr

Seufzend fahre ich mir durch meine kaputten Haare und atme tief aus. Meinen Kopf lehne ich hinter mir an die Wand und gucke raus aus dem Fenster. Viel kann ich nicht sehen, nur paar Männer in schwarzen Anzügen, wie sie außenrum vom Garten verteilt stehen. Die ganze Zeit lassen sie ihre Blick über den ganzen Ort gleiten und alle haben diesen kalten Gesichtsauzüge. Bei manchen aber merkt man, dass es nur eine Maske ist, denn sie haben gleichzeitig diesen netten Gesichtsausdruck. Zum Beispiel dieser Blondschopf, der eher links steht und immer wenn er eine freie Sekunde findet, guckt er kurz auf sein Handy, nur um paar Sekundenlang vor sich hin zu lächeln und es wieder einzupacken. Mir fällt ein, dass ich mein Handy seit Donnerstagabend nicht mehr habe. Wahrscheinlich ist es mir irgendwo hingefallen. Scheisse. Jetzt bin ich auch noch Handylos. Auch wenn ich nicht oft auf mein kleines und vom letzten Jahrhundert gebliebenes Handy schaue, könnte ich jetzt Musik hören und etwas abschalten. Oder auch mal Hassan anrufen, der bestimmt verrückt nach mir sucht. Von dem Brand weiß er bestimmt schon und fragt sich wo wir jetzt sind. Oh man. Ich muss ehrlich mal anrufen.

Im Moment sitze ich auf dem Bett, dass rechts im Raum steht und Hakan auf dem anderen. Bolat,Halil und Muso sind in dem Zimmer, gleich neben an. Vor paar Stunden haben sie noch Abendessen gegessen, während ich nur da saß und nichts essen konnte. Der Tisch war wieder so fabelhaft gedeckt worden mit den ganzen verschiedenen köstlichen Gerichten, die zubereitet worden sind. Einfach nur wow. Trotzdem habe ich nur ein Glas Wasser getrunken, auch als Eda mehrmals mich fragte, ob sie etwas auf meinen Teller machen soll. Doch ich habe sie nur abgewimmelt. Ich bin dankbar, dass meiner Brüder mit vollem Magen in einem sehr bequemen Bett schlafen. Vorhin habe ich nochmals Bolat gefragt, ob er Schmerzen hat oder ob ich für ihn was tun kann, doch er sagte nur das alles gut ist und er nur etwas müde ist. Weshalb er und die anderen zwei sich schon früh schlafen gegangen sind. Verständlich aber. Die letzten Tage konnten sie nicht ausreichend schalfen, was sie jetzt nachholen. Eigntlich müsste ich das auch tun, aber ich kann einfach nicht schlafen.

Ganze Zeit wühlte ich mich im Bett um und gab schließlich auf. Jetzt sitzte ich hier, beobachte die Männer und höre Hakans Atem zu. Es nimmt ihn wirklich mit. Er meinte, dass Emirhan mit ihm kein Wort gesprochen hat. Während er auf eine Entschuldigung gewartet hat, hat Emirhan nichts getan. Hakan ist verletzt. Verletzt von seinem Bruder, denn er über alles liebt. Ich sage nicht 'geliebt hat', denn dass stimmt nicht. Er liebt ihn immernoch wie Tag eins. Darauf würde ich wetten. Ich tue es doch auch.

Im Türkischen gibt es so ein Spruch: Iyi insan lafın üstüne gelirmiş. Was so viel heißt, wenn man über einen guten Menschen spricht und dieser dann plötzlich auftaucht. -Genau wie jetzt. Ich sehe, wie Emirhan mit schnellen Schritten zu dem Blondschopf läuft und seinen Mund bewegt. Dieser lässt kurz seinen Blick über den ganzen Garten wandert und nickt dann leicht bedrückt. Emirhan verschwindet wieder. Sollte ich runter gehen? Emirhan suchen und dann mit ihm reden? Das müssen wir endlich tun, weil die unbeantworteten Fragen in meinem Kopf fressen mich noch auf. Hm. Es kann sein, dass ich dann ihn sehen werde. Seitdem ich sein Büro heute Vormittag verlassen habe, habe ich weder mit ihm geredet noch gesehen. Wahrscheinlich war oder ist er bei diesem Typ, der Fotos von mir gemacht hat. Dieser scheiss Perversling. Er hat den Tod verdient. Das stimmt nicht. Denn er bestimmt nicht, wer denn Tod verdient hat. Nur Allah tut das und niemand sonst. Er ist es, der uns auf die Welt setzt und uns auch wieder zurück zu sich nimmt. Wann das alles passiert weiß nur er. Und nicht...oh man! Ich sollte ihn ehrlich mal nach seinem Namen fragen.

Verwundert drehe ich meinen Kopf zu Tür, als es plötzlich leise klopft. Huch? Wer ist denn das jetzt? Ich lege die dünne Decke bei Seite, stehe auf und ziehe das neue Shirt runter, dass mir Eda als Schlafsachen gegeben hat. Es passt eigentlich, aber es ist für meine Verhältnisse etwas zu kurz. Und die Farbe hellgrün ist jetzt nicht so meins. Kurz werfe ich ein Blick auf Hakan und öffne dann vorsichtig die Tür. Erst sehe ich den schwarzen Anzug und dann das Gesicht von meinem großen Bruder. Ehe ich mich versehen kann werde ich zurück geschoben, die Tür wird abgeschlossen und ich werde in eine sehr kräftige Umarmung gezogen. Sofort erwidere ich sie und inhaliere seinen typischen Duft. Ich hab ihn so vermisst. Eine Hand hat er auf meinen Hinterkopf gelegt und eine auf meinen Rücken gelegt. Ich zische auf, als er zu fest drückt und sich ein schmerzliches Brennen sich auf der Stelle sich breit macht. Augenblicken lässt er mich los und guckt mir besorgt ins Gesicht. ,,Iyi misin?" (Geht es dir gut?) fragt er mich mit seiner Stimme, die ich endlich wieder hören kann. Ich nicke schnell und verdränge den Schmerz. Seine feuchten Augen lassen meine genauso feucht werden. ,,Emirhan..." flüster ich sorgenvoll und nehme meinen Bruder nochmal in meine Arme. Trotz des plötzlichen Schmerz, lasse ich es zu, dass er mich wieder so fest drückt. So vergehen paar Minuten, in denen wir uns umarmen und nichts sagen.

Ohne zu wissen was jetzt passieren wird, entfernen ich mich langsam von ihm. Mein Blick fährt über seinen ganzen Körper. Breiter, Muskeln aufgebaut und größer geworden. Seinen längere Bart lässt ihn älter wirken, als er ist. Gleiche Gesichtsform, gleiche Gesichtsauszüge, gleiche große Nase, die er nicht mag. Die kalten und erschöpften Augen lasse mich verwirrt die Brauen ziehen. Wieso guckt er mich denn so an? Der Mann, den ich als letztens vor fünf Jahren gesehen habe, ist nicht mehr erkennbar. Mein Bruder. Was ist in den ganzen Jahren passierte, dass er heute so ist? Sein Erscheinen würde einem Menschen Angst machen. ,,Efsane." höre ich ihn sagen, bevor er mein Gesicht in seine Hände nimmt und mich analysiert.
,,Büyümüşsün." (Du bist gewachsen.) stellt er mit einem kleinen Lächeln fest. Bin ich wirkliche. Von dem kleinen Mädchen vor paar Jahren bin ich zu einer Frau geworden. Ohne meine Kindheit oder meine Jugend zu erleben. Mein inneres Kind ist noch in mir drin. Sie will ihre Zeit erleben. Sie will auch mal geliebt werden, sie will auch mal, dass sich nur ein einziges Mal jemand um sie kümmert, wenn es ihr schlecht geht. Sie will die Zeit erleben, die ihr gewalttätiger und alkoholabhängiger Vater ihr weggenommen hat. Aber dagegen kann ich nichts tun. Ich bin erwachsen. Eine Erwachsene, die sich nur um ihre Brüder kümmern muss. Auf ihren eigenen Beinen stehen und sich um alles kümmern.

,,Du auch." erwidere ich nur, aber entferne mich langsam von ihm. Wut macht sich in mir breit. Voller Enttäuschung gucke ich in sein Gesicht und verschränke meine Arme. Wir müssen noch einiges besprechen. Schuldbewusst wendet er den Blick ab und setzt sich langsam auf das Bett, nachdem er noch kurz in Hakans Richtung geschaut hat. ,,Ne desem haklisin Efsane." (Egal was ich sagen würde, du würdest immernoch Recht haben.) beginnt er kleinlaut. Gespannt warte ich auf seinen nächsten Satz, doch es kommt nichts. Er hat einen Punkt hinter meinen Rücken fixiert und scheint nichts mehr wahr zu nehmen. Langsam setze ich mich neben ihm und gucke nach vorne. Tief ausatmend lehne ich mich neben ihm und lege meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Irgendwann erwacht er aus seiner Starre und legt seufzend seinen Arm um mich. ,,Wieso bist du gegangen?" Die Erschöpftheit in meiner Stimme kann man deutlich heraus hören. Es interessiert mich aber nicht. Er soll hören und sehen, wie es mir zurzeit geht. ,,Das...das kann..." stottert er schuldig und schüttelt verzweifelt seinen Kopf. Sauer stehe ich auf. ,,Du bist einfach gegangen! Bist nicht mehr zurück gekommen! Und jetzt willst nicht mehr sagen wieso?" erhebe ich meine Stimme und kann mich nicht mehr halten. Er ist mir eine Erklärung schuldig. ,,Emir-" weiter komme nicht weiter, weil er schnell aufsteht und eine Hand an meinem Mund presst. ,,Shht! Sei halt noch lauter." zischt er mich an und guckt paar Mal ängstlich zur Tür.

,,Verdammt Efsane... das was ich hier mache ist es so gefährlich und würde mein Tod kosten man. Jetzt kommst noch du und schreist das ganze Haus zusammen!" Die Kälte in seiner Stimme lässt mich zusammenzucken. Hat er mich gerade eben grundlos angeschnauzt? Ehe ich mich bewegen kann, landet meine Hand geräschvoll an seine Wange. Etwas bereuen tue ich es, aber wenn ich daran denke, dass er verschwunden ist und mich dazu noch blöd anmacht, hat er es verdient. Und dass es seinen Tod kostet hier zu sein, kann ich ihm nicht glauben. Er kriegt Ärger, aber doch nicht den Tod. Anstatt sich mit mir zu unterhalten und mir den Grund für ein sein Verschwinden zu erklären, macht er das Gegenteil. Ach Emirhan. Äußerlich hat er sich verändert, aber trotzdem ist er gleich geblieben. Zum Glück.

,,Setz dich Efsane." fordert er mich diesmal ruhig auf und fährt sich mit seiner Hand durch sein Bart. Meine Wut kontrollierend, setze ich mich auf das Bett. ,,Bak. Eine Entschuldigung würde jetzt nichts bringen, aber du musst wissen: Ich musste es tun. Was ich getan habe, hatte viele negative Folgen. Aber...aber es hat es auch was Positives." (Guck) ,,Ach ja? Was war denn bitte daran gut, dass du einfach so gegangen bist?" frage ich gereizt. ,,Das kann ich dir nicht sagen." ,,Warum? Warum verdammt nochmal?" Verzweifelt atmet er aus und setzt sich neben mich. Ich verstehe es nicht. Ich will doch nur eine Antwort. Nur um zu verstehen, warum er es getan hat. Wieso kann er es nicht sagen? ,,Weißt du eigentlich was du alles angestellt hast, als du gegangen bist?" Leise und zerbrechlich höre ich mich nur an. Ich errinere mich an die nächsten Tage als er gegangen war, was meine Augen feucht werden lassen. ,,Gece gündüz seni aradik. Her yere baktik. Her yere.
Ama...ama bulamadik seni." (Abends und Morgens haben wir dich gesucht. Überall haben wir nachgeschaut. Überall. Aber...aber wir haben dich nicht gefunden.) Mit Tränen in den Augen gucke ich ihn an, was er stumm erwidert. ,,Es gibt keinen Ort an dem ich dich nicht gesucht hab Emirhan. Die ganze verfickte Zeit habe ich darüber nachgedacht, ob du was zu Essen hast oder einen Platz zum Schlaf..." meine Stimme bricht ab und ein Schluchzer entweicht mir.

Die kalten Tage, in denen ich mit einem Foto in der Hand jeden Menschen gefragt habe, ob sie diesen Mann gesehen haben. Jede Sekunde den Kopf gefickt um ihn. Meinem Bruder. Der nach Jahren plötzlich auftaucht und dann noch für den Typen arbeitet, der mein Ehemann werden soll. Auf einmal werde ich in eine Umarmung, die ich vorerst nicht erwidere. ,,Es tut mir Leid." nuschelt er reuevoll an meinem Ohr. Manche würden jetzt sagen, dass ich stark bleiben soll und nicht sofort nachgeben soll, aber ich habe ihn einfach zu sehr vermisst. Meine Sehnsucht ist stärker als meine Wut. Fest umarme ich ihn zurück und genieße dieses endliche Wiedersehen.

,,Jetzt erzähl mal, warum ihr hie-" durch das plötzliche Türklopfen wird er unterbrochen. Erschrocken weichen wir auseinander und drehen unsere Köpfe zur Tür. Bevor ich überhaupt Zeit habe zu reagieren, steht Emirhan rasch auf und guckt ängstlich durch den Raum. ,,Scheisse! Scheisse! Scheisse!" Er läuft zu dem Badezimmer, aber dreht sich noch zu mir. ,,Ich war nie da gewesen." sagt er noch flüsternd, bevor er rein geht und es wieder still im Raum wird. Oh man. Diese Angst in seinen Augen lässt mich ganz kurz zweifeln die Tür zu öffnen, aber ich raffe mich ein. Vielleicht ist es nicht mal er. Also keine Panik. Bestimmt ist es Eda, die fragen will ob wir was brauchen. Es wird nochmal geklopft. Diesmal nur noch häftiger. Also laufe ich zur Tür und öffne die Tür. Durch den kleinen Spalten gucke ich raus und sehe ihn vor mir. Toll. Hätte ich mir eigentlich denken können, denn Eda hat bis jetzt nie so geklopft. Schluckend gucke ich ihn und betrachte seinen angespannten Körper, was heißt, dass etwas nicht stimmt. Nachdenklich fährt sein Blick erst zu mir, dann in dem Raum und danach wieder zu mir. ,,Ne oldu?" (Was ist los?) frage ich und tue dabei so, als ob ich müde wäre. Er antworte nicht. Na schön. Ich werde jetzt nicht paar Minuten hier stehen und warten bis der Herr mir antwortet. Denn lieber will ich das Gespäch mit meinem Bruder fortsetzten. Augenverdrehend pruste ich leise aus und will die Tür wieder schliessen, doch er hält sie mit seiner Hand auf. Mit den Augen hat er was unter mir fixiert und kommt einen Schritt auf mich zu, weshalb ich einen Schritt zurück gehe. ,,Dein Verband." sagt er nur und nickt mit dem Kopf leicht. Ich folge seinem Blick und sehe tatsächlich, dass das Verband um meinem Bauch sich aufgelöst hat und lose vor sich hin hängt. Oh man. Wie konnte das passieren? Ich mach das einfach schnell. ,,Mach ich schon." will ich abhängen, doch er hat wie immer andere Pläne. ,,Komm mit." befehlt er und geht vor die Tür. ,,Ich ma-" ,,Komm mit." unterbricht er genervt.

Gerne würde ich jetzt einfach die Tür vor seine Nase zu schlagen, aber dann fällt mir ein, dass er nicht locker lassen wird und agressiv wird, was immer schlecht endet. Auch wenn es mich wirklich nervt fast immer nachzugeben, muss ich es tun. Er läuft nach Links, dann den Gang entlang und greift danach nach die goldene Türklinke an der Tür rechts. Es stellt sich als ein großes Badezimmer heraus. Unter dem Waschbecken öffnet er eine Schublade und holt einen großen Verband raus. Ich sehe ihm zu, wir er kurz raus geht und mit der gleichen Creme von gestern, die Eda mir auf meine Verletzung drauf geschmiert hat, wieder kommt. Er kann doch auch nur das Verband wieder verbinden oder meinetwegen eine neues Verband nehmen. Aber wieder zu cremen. Oh man. Ich will das selber machen. Ich will das hier alles nicht. ,,Ich...ich kann das auch alleine machen." murmel ich unwohl und streiche eine Strähne hinter mein Ohr.

Mit einem Blick, den ich nicht definieren kann, guckt er mich lange an. Sein Blick bleibt bei dem ungedeckten Platz an meinem Bauch, was mich auf meine Unterlippe kauen lässt. Scheiss Shirt! Gab es den kein anderes verdammt? Off Eda Off. ,,Mach das Shirt höher." sagt er nur und macht den Deckel der Creme auf, ohne seinen Blick von meinem Bauch zu nehmen. Ich will aber nicht. Wieso schläft er denn nicht? Wieso hat er überhaupt geklopft? Was wollte er? Wenn ich einfach eingeschlafen wäre, müsste ich jetzt nicht hier stehen und in dieser Situation sein. Unerwartet macht er einen großen Schritt zu mir und blickt mir in die Augen, die komischerweise dunkler geworden sind. ,,Hadi Güzelim." (Los meine Schöne.) Okay. Dieser Sturkopf würde mich jetzt nicht gehen lassen, bevor er mit dem ganzen fertig ist. Also je schneller ich mich umdrehe und es zulassen, desto schneller sind wir hier fertig und ich kann weiter mit Emirhan reden.

Schluckend drehe ich mich um und mache das Shirt nur ein bisschen höher, damit er anfangen kann. Seinen warmen Atem spüre ich an meinem Nacken und seinen durchdringlichen Blick auf meinem ganzen Körper. Nach paar Sekunden in denen er das Verband entfernt hat und seine kühlen Finger paar Mal meinen Bauch leicht berührt haben, schmiert er die kühle Flüssigkeit an meinen Rücken. Ein angenehmes Seufzen kann ich nicht verhindern und dann treffen sich unsere Blicke durch den Spiegel vor uns. Ein dunklerer Ton übernimmt die Farbe seiner Augen und lässt meine Wangen warm werden. Während er weiter in meine Augen schaut, cremt er meinen Rücken. Es wird zu viel. Alles. Die Atmosphäre, seine komischen Blicke und die Kühlheit auf meiner Haut. Weshalb ich meine Blick abwende und bis er mit allem fertig ist, nicht mehr seinen suchenden Blick erwidere.

Ich ziehe das Shirt, so weit wie möglich runter und gucke zu, wie er seine Hände am Waschbecken wäscht. Wie heißt er wohl? Hat er einen kurzen Namen? Oder doch einen langen? Soll ich fragen? Nicht dass ich es unbedingt wissen wollen würde, doch irgendwie muss ich ihn ja ansprechen. Ich spiele mit dem Haargummi an meinem Handgelenk und sammel meine ganze Wut.
,,Wie heißt du eigentlich?" frage ich zögerlich und unsere Blicke treffen sich wieder im Spiegel. Anstatt mir jedoch zu antworten, wäscht er die Seife von seinen Händen ab, trocknet sie und dreht sich zu mir um. ,,Atakan." gibt er mir endlich diese wichtige Information. Hm. Gut. Dann werde ich ihn absofort so ansprechen. ,,Geh jetzt schlafen." sagt er noch und geht schlussendlich raus. Tief atme ich die Luft aus, die ich angehalten habe.

Ich lege die Decke um mich und schliesse meine Augen, um endlich einzuschlafen. Ich habe gehofft Emirhan noch zu sehen, aber er war weg. Er ist gegangen. Tja ist wohl sein Hobby geworden einfach so zu verschwunden. Und dagegen kann ich nichts tun. Er macht was er will. Meine Gedanken schweifen zu ihm. Zu Atakan. Ein sehr männlicher Name. Keine Ahnung was seine Name für eine Bedeutung hat, aber wahrscheinlich einen mit sehr starker Macht. Der Name passt zu ihm irgendwie. Atakan.

Atakan. Der Mann, der Morgen mein Ehemann wird.








Eine Frage: Kennt ihr diesen Moment, wenn ihr Geburtstag habt, eure Klasse dann ein Lied für euch vorsingt und es euch unangenehm wird? Hatte des heute und es war so cringeeee

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