TURKISH MAFIA

By bombayim

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๐™€๐™›๐™จ๐™–๐™ฃ๐™š ๐™”๐™–๐™ฃ๐™ข๐™–๐™ฏ. Genau wie ihr Name ist sie eine lebende Legende. Mutter tot und vom eigenen Vater... More

๐Ÿ–ค
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Danksagung
TR

16.Kapitel

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By bombayim

Samstag, 8:03

,,Ich liebe dieses Bett! Es ist so schön warm und weich. Vallah so ein geiles Bett will ich auch mal haben. " bewundert Halil und fährt nochmal mit seiner Hand durch das Bett. Dieses Grinsen und die Freudigkeit in seinem Gesicht erhebt meine Laune. Seit Minuten checkt er das ganze Zimmer ab. Weil er es wohl gestern Abend, wegen seiner Müdigkeit nicht machen konnte, wollte er es unbedingt jetzt machen. Er hat die ganzen Schubladen, unter den Betten und das Bad bis jetzt angeguckt. Er sieht zum ersten Mal sowas, also kein Wunder. Muso hingegen sitzt neben mir auf dem Bett, in dem wir zusammen geschlafen haben und guckt abweisend irgendeine Ecke. Kein einziges Wort hat seinen Mund verlassen seit er aufgestanden ist. Oh man. So eine Reaktion habe ich von ihm nicht erwartet. Ich werde gleich mit ihm reden. Im Moment bin ich nur etwas neben der Spur. Die Diskussion von gestern Abend regt mich auf, wenn ich daran denke. Was dachte er sich eigentlich dabei? Über sowas darf er nicht entscheiden. Nicht er. Diese Entscheidung dürfte nicht mal ich entscheiden. Denn das dürften nur meine Brüder und nur wenn sie es wollen würden.
Ich weiß nicht was passieren wird, aber das wir nochmal darüber reden müssen steht fest. Was mir gestern aufgefallen ist, dass er auch versucht hat sich zu beruhigen und das zeigt mir, dass er selber auch ein vernünftiges Gespräch führen wollte. Nicht so sehr wie ich, aber wenn dann etwas. Das mit dem ruhig bleiben hat nicht geklappt.  Aber wie soll man denn ruhig bleiben, wenn man erfährt, dass ein unbekannter Mann deine eigenen Geschwister wegschicken möchte. Widerlich.

Ich spüre wie mich jemand am rechten Arm antippt. Als ich meinen Kopf gedreht habe, guckt mir Muso traurig ins Gesicht. Ach Muso ach. Ich ziehe ihn zu mir und setzte ihn auf meinem Schoss ab. Mit meiner Hand gehe ich durch sein Haar und lasse sie auf seiner Schulter. Kurz verziehe ich mein Gesicht, als sich ein brennender Schmerz an meinem Rücken bemerkbar macht. Die ganzen Verbände von meinen Verletztungen habe ich vor dem Dusche in den Mülleimer geschmissen. Die Cremen die, die Ärztin geschmiert hatte, haben mir sehr gut getan. Auch wenn es noch schmerzt will ich die nicht mehr tragen. Und so schlimm als davor sieht es nicht aus. Meine Haut heilt.
,,Wann gehen wir endlich zu Bolat Abi?" fragt er und guckt mich ungeduldig an. ,,Bald." ist das einzige was mein Mund verlässt. ,,Wann Bald? Ich will endlich zu ihm, dort ist er ganz alleine! Und wo ist eigentlich Hakan Abi?" Halil widmet sich zu uns und guckt mich genauso fragend an. ,,Stimmt. Wo ist Hakan Abi?" Was weiß ich wo er ist. Haut er einfach ab und kommt nicht mehr zurück. Ich hoffe für ihn, dass er zu Bolat gegangen ist, nachdem wir gegangen sind. Sonst endet es schlimm für ihn. ,,Bestimmt ist er bei Bolat." Aufmunternd lächele ich sie leicht an und versuche stark zu wirken. Beide gucken erst nachdenklich und nicken dann leicht.

Ein Klopfen lässt unsere Köpfe zur Tür drehen. Könnte er es sein? Mein Körper spannt sich automatisch an, wenn ich an ihn denke. Zu meiner Erleichterung, kommt nicht er, sondern Eda rein. Ihre Haare wieder nach hinten geflochtet und sie hat eine dünne schwarze Strickjacke über das weiße Hemd mit dem schwarzen Rock, an. In ihren Händen hat sie Verbandszeug mit verschiedenen Cremen, die mir bekannt vor kommen. ,,Günaydin." (Guten Morgen.) begrüßt plötzlich Halil als erstes und steht freudig auf. Er lächelt sie breit an und spielt aufgeregt mit seinen Händen. Hu? Woher kommt den diese Aufregung plötzlich?
,,Günaydin." begrüßt sie ihn und auch uns. Ich erwidere es mit einem Nicken. Etwas unbeholfen steht sie immernoch an der Tür und guckt mich an. ,,Darf ich rein kommen?" ,,Klar." sage ich schnell und setze Muso aufs Bett ab, um aufzustehen. Sie kommt rein und legt die Sachen auf dem Bett ab. ,,Ich muss ihre Verletzungen verarzten." Oh. Daswegen hat sie das gebracht. ,,Ich brauche es nicht. Trotzdem danke." lehne ich ab und lächele sie immernoch an. Bedrückt guckt sie erst auf den Boden, und danach in mein Gesicht guckt. Bevor sie was sagen kann, komme ich ihr zuvor. Ich verstehe schon. ,,Okay okay. Mach einfach." Bestimmt würde er ihr etwas antun, wenn sie mir es nicht machen würde. Lohn abziehen oder so etwas. Das will ich nicht. Sie sieht nett aus und ist sehr hilfsbereit. Unauffällig atmet sie erleichtert aus. Ich mache es ihr echt zu schaffen. Nachdem ich mich aufs Bett gesetzt habe, kommt sie mir näher und öffnet die größere Creme als die andere. Ahh. Jetzt errinere ich mich. Das sind die gleichen Sachen die, die Ärztin an dem Abend benutzt hat um mich zu versorgen. Aber woher haben- Achso. Er hatte mich ja nach dem Zettel gefragt. Wie er mich gepackt und an die Wand gedrückt hatte, weil ich ihm nicht die Antwort gegeben habe, die er hören wollte. Er wird immer so gewalttätig. Man hat einfach Angst etwas falsches vor ihm zu machen. Okay, ich gebe es zu gestern war dies nicht der Fall. Ich habe vieles gesagt, ohne nachzudenken, aber ob ich es bereue? Auf keinen Fall. Alles was ich gesagt habe war richtig und ist berechtigt.

,,Ich bin Halil." stellt er sich auf einmal vor und streckt seine Hand nach Eda aus. Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen und verstehe nicht wieso er sich gerade so benimmt. Vielleicht weil er einfach nur höflich sein will? Ja. Wahrscheinlich ist es das. Etwas überrumpelt greift sie zögerlich nach seiner Hand und stellt sich auf vor. Ihr Blick wandert zu Muso, der aber in eine andere Richtung guckt. Muso man. Das ist unhöflich. Sag ihr doch wenn dann 'Hallo'.  Sie fängt mit meiner roten Hand an. Kurz schliesse ich gemütlich meine Augen, als die kalte Creme meine brennende Haut trifft. Tut das gut. Sie verbindet es und macht das gleiche mit meinem Fuß. Meinem Fuß geht es wesentlich besser. Er ist sogar fast ganz geheilt. Danach macht sie das selbe mit meinen Rücken und verbindet es mit dem Verband um meinem Bauch. Ich hab so viel abgenommen in den letzten Tagen. Das ist nicht mehr normal. Für meine Verhältnisse esse ich nicht viel, aber seit Sonntag esse ich fast nichts außer ein Stück Käse mit etwas Brot. Hoffentlich verliere ich nicht wieder mein Bewusstsein. Das brauche ich ehrlich jetzt nicht. Ich weiß, dass ich mehr Essen und Trinken muss, aber so einfach geht das nicht. Ich kann nicht mal einen Bissen runter schlucken. Das Essen bleibt in meiner Kehle. Ich kann dagegen nichts tun. Das Trinken fällt mir einfacher. Das ist nicht so schlimm.

Fertig mit allem packt Eda alles ein und guckt uns auffordernd an. ,,Das Frühstück steht bereit. Ich würde sie jetzt zum Tisch bringen." Halil geht als erstes freudig zur Tür und nickt mit dem Kopf nach draußen. ,,Hadi gidelim." (Los lass gehen.) sagt er und öffnet sie. Off Halil. Er will nicht, dass ich ihn heirate, aber er ist bereit dazu jetzt das Essen zu essen, was er höchstwahrscheinlich gekauft hat. Ich sage ja nichts, nur wunder ich mich etwas darüber. Noch nie hat er oder die anderen vier sowas im Leben gesehen. Seine Reaktion ist normal. Muso steht, zu meiner Verwunderung, langsam auf und geht auch vor die Tür. ,,Beyim sizi odasinda bekliyor." (Herr wartet im Zimmer auf sie.) wiederholt sie den gleichen Satz von Gestern und lässt mich aufstehen. Oh Nein. Ich will ihn nicht sehen. Aber eine andere Möglichkeit habe ich im Moment nicht. Also nicke ich einmal, gehe raus, aber stoppe als ich Edas Stimme höre. ,,Ich brin-" ,,Musst du nicht. Ich kenne den Weg." unterbreche ich sie und gucke zu meinen Brüdern. ,,Akilli olun." ( Seid brav.) Nachdem die beiden mir ein sicheres Nicken gegeben haben gehe ich langsam den gleichen Weg wie gestern entlang.

Tief einatmend klopfe ich an die gleiche Tür. ,,Gir." (Komm rein.) Mutig gehe ich rein und sehe ihn mit verschränkten Armen vor seinem Schreibtisch angelehnt. Eine Sekunde bleibt mein Blick an seinen Oberarmen hängen, aber gucke rasch woanders sehen. Wie lange er wohl für diese ganzen Muskeln gebraucht hat? Sehr lange vermutlich. Vor der Tür bleibe ich stehen und lehne mich an sie. Ein sehr großer Abstand ist momentan zwischen uns. ,,Ne var?" (Was?) fange ich genervt an. Angepisst gucke ich in seine Augen, die meine durchbohren. Er lehnt sich vom Tisch ab und kommt auf mich zu. Nur einen Meter entfernt bleibt er stehen. ,,Günaydin."
(Guten Morgen.) begrüßt er mich plötzlich, was mich schockiert. Oha. Begrüßt er mich wirklich? Hätte ich nicht erwartet. Ich nicke nur und höre ihm weiter. ,,Ich mache dir einen Kompromiss, Efsane." Meine Ohren stellen sich auf und ohne, dass ich es bemerke mache ich einen Schritt nach vorne. Fragend gucke ich ihn und will wissen was er meint. ,,Deine Brüder werden gehen, dass steht fest. Du darfst sie aber jede dritte Woche sehen." erklärt er und guckt mir etwas unzufrieden ins Gesicht. Dieser Vorschlag gefällt ihm bestimmt nicht. Mir auch nicht. Ihn dafür umzustimmen meine Brüder hier zu lassen ist ein hoffnungsloser Fall. Also muss ich anders ran, auch wenn es mir im Herzen schmerzt. ,,Jede Woche." bestimme ich. Diesmal wirklich unzufrieden kommt er näher. ,,Nein." ,,Oh doch!" Genervt prustet er aus und schüttelt seinen Kopf. ,,Jede zweite Woche." entgegnet er stur. ,,Was?Nein!" Gott! Der macht mich so wahnsinnig. Sag doch einfach Ja und die Sache ist geklärt. Unruhig fange ich an dem Verband rumzuspielen, während er mich noch näher kommt und mit seinem Gesicht zu meinem Ohr wandert. Stocksteif stehe ich da und halte meinen Atem an.
,,Eigentlich wollte ich dir deine Brüder nur einmal im Monat zeigen, sei also lieber dankbar, dass sie jede zweite Woche kommen werden." raunt er gefährlich kalt in mein Ohr. Ich schlucke stark, als sein warmer Atem meine Halsbeuge trifft. Er soll sich entfernen. Wir sind uns näher als sonst. Also im körperlichen Sinne. Der soll sich verpissen. Schnell gehe ich paar Schritte nach rechts und atme erstmal ein. Nie wieder soll er mir so nah kommen. Nie wieder. Trotzdem gefällt mir das irgendwie nicht. Es ist besser, aber es könnte besser werden. Ich setzte zum Widersprechen an, werde aber von ihm unterbrochen. ,,Du kannst sie auch wann du willst anrufen und jetzt: Hör auf zu diskutieren." Hm. Also. Ich weiß nicht. Das ist gut. Sehr gut. Aber wie soll das denn jetzt meinen Brüdern erklären? Werden sie sehr dagegen sein? Oder doch lieber erfreut? Ergeben nicke ich und lasse mir alles nochmal durch den Kopf. Hoffentlich verstehen sie mich und stimmen mir zu.

,,Hast du etwas gegessen?" höre ich ihn nachdenklich hinter mir fragen. Kopfschüttelnd drehe ich mich zu ihm um. ,,Dann isst du als erstes etwas, bevor wir ins Krankenhaus gehen." Warte mal. Er wird mit mir zu Bolar gehen? Ich dachte seine Männer bringen mich. Mit ihm will ich nicht gehen. Was wenn er wieder wegen etwas sauer und danach wieder gewaltsam wird? Morgens ist er nicht so drauf wie Abends, ist mir aufgefallen. Mehr aushaltbar. Und ruhig ist er. Trotzdem will ich nicht in seiner Nähe sein. ,,Efsane." Ich gucke zu ihm und sehe, wie er schon vor der Tür steht und mit dem Kopf leicht nach draußen nickt. Ohne etwas zu sagen komme ich seiner stummen Aufforderung nach und gehe raus.

Ach du Scheisse. Ich nehme alles zurück, was ich über das Haus in dem einen Film gesagt habe. Dieses Haus ist einfach nur der Wahnsinn. Gerade stehe ich an der Tür vom Wohnzimmer und guckt mir alles an. Scheisst der Typ hinter mir Geld oder wie hat er das alles gekauft? Links von mir ist ein großer langer Esstisch mit mehreren Stühlen. Auf dem massivholzen Tisch sind sehr viele Gerichte drauf. Obst, Gemüse, Käse, Oliven, Knoblauchwurst und so vieles mehr. Halil und Muso sitzen nebeneinander und haben vor ihren einen halbvolle Teller. Von alles haben sie drauf. Verständlich. Sogar ich habe plötzlich Hunger bekommen. Um in die anderen Seite vom Wohnzimmer zu kommen muss man drei kleine Stufen runter laufen. Hm. Komisch, aber es hat was. An die große Wand wurde ein schwarzer Wohnwand mit einen hängenden Fernseher gestellt. Ein großer grauer Ecksofa wurde davor gestellt. Das Sofa hat von hinten noch ungefähr drei Meter Entfernung zur Wand. An der Wand ist noch ein länglicher Regal auf dem verschiedene Flaschen stehen. Vermutlich sind in allen Flaschen Alkohol drinnen. So wie die aussehen. Ekelhaft. Niemals werde ich das anfassen. Die große Kronleuchte oben an der Ecke ist aus, weil die Sonne, die durch die große Scheibe, wodurch man in den Garten kommt, hinein scheint. Ach du meine Güte! Dieser Garten! Wow. Ein bestimmt zwanzig Meter Schwimmbecken ist im Garten. Drumherum ist nur eine Wiese mit verschieden Buscharten. Auch Liegen sind da. Es sieht wirklich sehr schön aus. Den werde ich irgendwann mal näher betrachten.

,,Hadi Efsane." Ich erwache aus meiner Starre, gucke erst zu ihm und dann auf den Platz neben Muso. Ich setze mich zu ihm und gucke auf den leeren Teller vor mir. Es entfernen sich Schritte, was beudetet, dass er geht. Puh. Denn vor ihm würde ich nicht essen. ,,Tee oder Saft?" fragt mich Eda freundlich, die neben dem Tisch steht. ,,Kann ich Wasser haben?" frage ich vorsichtig zurück und will ihr keine Umstände machen. ,,Aber natürlich."

▪︎▪︎▪︎

Gedankenverloren gucke ich aus der Scheibe und kaue auf meiner Unterlippe. Wir also er, Halil, Muso und ich sitzen in einem grauen Range Rover und fahren ins Krankenhaus. Der Typ hat echt keine andere Farben. Grau und Schwarz. Ein kleines bisschen auch weiß. Extra habe ich mich mit Halil und Muso nach hinten gesetzt, was ihm natürlich ganz und gar nicht gefallen hat. Was mich aber schockiert hat, dass er mich nicht nach vorne gezwungen hat, sondern es schnaubend hingenommen hat. Gut so. Auch wenn ich vielleicht nur paar Bissen runter geschluckt habe, bin ich schon
etwas Stolz auf mich. Halil hat wirklich fast alles verschlungen, was dazu geführt hat, dass er jetzt Bauchschmerzen hat. Muso hingegen hat auch gegessen, aber nicht so viel wie er. Er sitzt in der Mitte, hat meine linke Hand in seine genommen und spielt mit meinen Fingern. Ich hoffe so sehr, dass ich Hakan sehe. Mit ihm muss ich unbedingt reden. Alleine. Endlich parkt er auf dem Parkplatz und wir steigen aus. Ohne ihn zu beachten, lege ich meine Arme um meine Brüder und gehe mit ihnen zum Eingang.

Vor Bolats Tür angekommen, will ich rein gehen, aber stoppe als ich Stimmen höre. Die erste Stimme, gehört definitv der Ärztin.  Doch die zweite Stimme ist zu leise und ich kann sie nicht zuordnen. Also gehe ich rein und sehe Bolat in seinem Bett, während die Ärztin zu ihm runter guckt. Hakan! Hakan sitzt auf dem Bett und hat uns noch nicht bemerkt. Aber als die Ärztin zu uns guckt, dreht er sich um. Blitzartig steht er auf und guckt mich mit müden Augen an. Wut macht sich in seinem Blick bemerkbar. Boha! Jetzt reicht's. Ich hasse wenn wir streiten. Das klären wir jetzt. Allerdings muss ich erst wissen, wie es Bolat geht. Dieser hat uns schon gesehen und begrüßt uns mit einem Lächeln. ,,Wie geht es dir Bolatim?" frage ich und konzentriere mich nur auf ihn. ,,Iyim ben Abla." (Mir geht es gut Abla.) antwortet er mit einem erschöpften Ton. Hmhm bestimmt. Seine Stimme sagt mir was ganz anderes. Mein Blick wandert zu Hakan, der mich immernoch anguckt. ,,Sen bi gelsene benimle." (Komm mal mit mir mit.) befehle ich und gehe schonmal raus. Hulk steht an der Wand angelehnt und guckt mich neugierig an. Der muss jetzt erst mal warten. Hakan kommt raus, bleibt stehen und wirft ihm einen angepissten Blick zu. Er macht einen Schritt auf ihm zu. ,,Hakan!" zische ich ihn an und mache eine Kopfbewegung um zu signalisieren, dass er mir folgen soll. Prustend läuft er mir nach und lehnt sich dann an die Wand. Gelangweilt blickt er auf mich herab. Dieser Blick von ihm lässt mich meine Augen schliessen. Nichts ausrasten. Nicht ausrasten. ,,Düzgun bak lan!" ( Guck vernünftig!) knirsche ich. ,,Was willst du jetzt man?" Okay. Dann fangen wir mal an. ,,Denkst du ernsthaft, dass ich ihn mit meinem eigenen Willen heiraten möchte?" ,,So wie es aussieht..." ,,Salak misin? Ich mache, dass nur für euch!" (Bist du dumm?) ,,Was labberst du?" Wenn ich jetzt sagen würde, dass ich es auch wegen seinen Schulden mache, würde er sich nur schuldig fühlen. Das kann ich ihm nicht antun. ,,Wegen...wegen Bolat! Die Operation, die ganzen Cremen und das Geld für das Krankenhaus...wer hat das wohl alles bezahlt denkst du?" Nachdenklich guckt er mich paar Sekunden an und reißt dann seine Augen auf. ,,Er oder was?" ,,Natürlich er!" schaube ich ihn an. ,,Und...und er wollte  als Gegenleistung, dass...dass du ihn heiratest...oder?" Ich nicke. ,,Abla..." Bevor ich überhaupt was sagen kann, umarmt er mich fest und drückt mich an seine Brust. ,,Özür dilerim." (Es tut mir Leid.) nuschelt er an meinem Kopf. Seufzend erwidere ich seine Umarmung und lege meinen Kopf auf die Schulter von meinem kleinen Brüder.

Was hat er denn bitte erwartet, warum ich sonst ihn heirate werde? Weil ich ihn liebe? Pah. Dieser Dummkopf. Dieser Typ hat vor meinen Augen eine Zigarette an ihm ausgelöscht. Er war in meinem Haus, ohne meines Wissens. Er tut mir körperlich weh. Und was in der Zukunft noch passieren wird, ist eine Frage der Zeit. Ich weiß, man sollte nicht groß reden, aber eins kann ich mit voller Sicherheit sagen: Er und Ich werden uns niemals in diesem Leben lieben.

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