Never With A Gryffindor ━ Fre...

By guinevxere

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❝ Nichts für ungut, aber ich würde nie mit einem Gryffindor ausgehen. ❞ ❝ Ist das dein Weg mir mitzuteilen, ... More

NEVER WITH A GRYFFINDOR
PLAYLIST
↳ FANART
𝖔. Prolog
ACT. 𝖎 ━━━ der gefangene von askaban
𝖎. Rachsüchtige Mumien
𝖎𝖎. Pressetrubel
𝖎𝖎𝖎. Schicksal... oder Unglück
𝖎𝖛. Tara, die Tarantel
𝖛. Ein bisschen blass ums Näschen
𝖛𝖎. Ziemlich beneidenswert, oder?
𝖛𝖎𝖎. Definitiv doch
𝖛𝖎𝖎𝖎. Fred, George und Eloise... Weltbeste Freunde
𝖎𝖝. Lieferanten von Hilfsmitteln für magische Unruhestifter
𝖝. Eloise, eine magische Unruhestifterin?
𝖝𝖎. Freundschafslevel 3/10
𝖝𝖎𝖎. Und dann können sie direkt heiraten
𝖝𝖎𝖎𝖎. Nicht Hogwarts...
𝖝𝖎𝖛. Heiratswitze macht man nicht mit mehreren Mädchen
𝖝𝖛. Das Gleichgewicht herstellen
𝖝𝖛𝖎. Eloise auf Abwegen, Take One
𝖝𝖛𝖎𝖎. Eloise auf Abwegen, Take Two
𝖝𝖛𝖎𝖎𝖎. Im Fuchsbau
𝖝𝖎𝖝. Gewalttätige Hufflepuffs
𝖝𝖝. Sie sind Freunde
𝖝𝖝𝖎. Merlin, sie sind wirklich Freunde?!
𝖝𝖝𝖎𝖎. Wer zur Hölle ist Robin?
𝖝𝖝𝖎𝖎𝖎. Ophelia und George?
𝖝𝖝𝖎𝖛. Ein willkommenes Abenteuer... oder eher nicht
𝖝𝖝𝖛𝖎. Warum denn alles heute?
𝖝𝖝𝖛𝖎𝖎. Eloise Fudge sorgt für Skandale...
ACT. 𝖎𝖎 ━━━ der feuerkelch
𝖝𝖝𝖛𝖎𝖎𝖎. Zwei Probleme für die Sommerferien
𝖝𝖝𝖎𝖝. Können Ravenclaws Idioten sein?
𝖝𝖝𝖝. Mission Offensive
𝖝𝖝𝖝𝖎. Super Limonade
𝖝𝖝𝖝𝖎𝖎. Die blutigen Details
𝖝𝖝𝖝𝖎𝖎𝖎. Ein bisschen Prickeln
𝖝𝖝𝖝𝖎𝖛. Gleich zwei neue Emotionen?
𝖝𝖝𝖝𝖛. Ein ernstzunehmendes Problem
𝖝𝖝𝖝𝖛𝖎. Liebesgeständnis-Knutsch-Laune
𝖝𝖝𝖝𝖛𝖎𝖎. Ein alter Freund
𝖝𝖝𝖝𝖛𝖎𝖎𝖎. Französinnen stehen nicht auf Rothaarige!
𝖝𝖝𝖝𝖎𝖝. Der WAHRE Hogwarts-Champion
𝖝𝖑. Eloise, die Herzensbrecherin
𝖝𝖑𝖎. Cooler Besuch
𝖝𝖑𝖎𝖎. Die feine englische Art
𝖝𝖑𝖎𝖎𝖎. Du hast mich ruiniert, Eloise Fudge
𝖝𝖑𝖎𝖛. Der nicht einfühlsame, grobe Mann
𝖝𝖑𝖛. Seltsam, aber verdammt wunderschön
𝖝𝖑𝖛𝖎. Der coole, umwerfende und lustige Fred
𝖝𝖑𝖛𝖎𝖎. Seherinnen und ihre wilden Visionen
𝖝𝖑𝖛𝖎𝖎𝖎. Wofür Sorgen?

𝖝𝖝𝖛. Arwens Geheimnis

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By guinevxere







╭⸻⸻╮
KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG
Arwens Geheimnis
╰⸻⸻╯

SOBALD ELOISE ARWENS NAMEN SAH, RANNTE SIE. Sie versuchte, die Fragen in ihrem Kopf auszublenden: Was machte Arwen dort? War sie in Gefahr? Das einzige, was zählte, war, dass Arwen dort war und Eloise zu ihr musste.

Die Peitschende Weide regte sich nicht, stellte Eloise skeptisch fest, als sie vor ihr stehenblieb, auch nicht, als sie sich dem Stamm näherte. Sie hatte nicht vor, ihr Glück zu überstrapazieren, und suchte nach dem Erdspalt, durch den sie Ron hatte verschwinden sehen. Fred wäre stolz auf sie, wenn er wüsste, in was für ein Abenteuer sie geraten war.

(Sie hätte darauf verzichten können.)

Zu ihrer Überraschung kam sie in einen äußerst niedrigen Tunnel. Auch als sie sich bückte, streifte sie mit ihren Haaren immer noch die erdige Decke über sich, doch sie könnte sich in diesem Moment nicht weniger darum kümmern. Ihr Herz hallte heftig in ihren Ohren wider und ihr Kiefer fühlte sich immer noch etwas taub an, sodass Eloise regelmäßig das Gefühl bekam, den Mund anspannen zu müssen, um sich zu vergewissern, dass sie noch etwas spüren konnte.

Was machte sie eigentlich hier? Vielleicht überreagierte sie, aber Sirius Black war am Ende dieses Geheimgangs (ein weiterer Grund, warum sie wirklich nicht hier sein sollte, aber es ging schließlich um Arwen (von der sie auch nicht wusste, warum sie hier war, aber das tat nichts zur Sache)). Sie würde sie mitnehmen und Professor Snape könnte derweil Harry, Ron und Hermine retten. Ja, das hörte sich ganz passabel an.

Verdammt. Hoffentlich konnte sie sich auf Professor Snape verlassen.

Ihre Beine taten immer mehr weh, je weiter sie lief, und ihre Lunge stach, da sie so schnell zur Peitschenden Weide gerannt war. Doch dann — endlich — war dort Licht am Ende des Tunnels. Der Weg stieg an und Eloise schnappte weiter nach Luft, als sie sich schließlich in einem Zimmer wiederfand, das verwüstet und verstaubt aussah.

Okay.

Wo genau war sie hier?

Vorsichtig sah sie sich zwischen den belaufenen Tapeten, kaputten Möbeln und mit Brettern vernagelten Fenstern um, bevor sie kräftig zusammenzuckte, als über ihr der Boden knarzte. Sie waren oben.

Eloise biss sich auf der Lippe herum, während sie ihren Zauberstab aus ihrer Tasche holte. Sie musste nur Arwen finden. Und sie mitnehmen. Eloise schloss die Augen bei jeder Stufe der Treppe, die sie nahm, als sie den Gang betrat. Sie konnte Stimmen von der einzig offenen Tür hören und bereute es, nicht länger auf die Karte gesehen zu haben — oder sie mitgenommen zu haben.

Vielleicht konnte man diesen Anfängerfehler damit rechtfertigen, dass sie ein wenig Panik gehabt hatte? Eloise war wirklich nicht gut in so etwas, das hatte sie gleich gesagt. Alles, was gerade aus ihr heraus handelte, waren ihre Instinkte und sie musste sich jetzt auf ihre Reflexe—

Bei der plötzlichen Berührung blieb ihr Herz stehen und das einzige, was ihr einfiel, war wie am Spieß zu schreien — doch das brachte wenig, da sie eine verdammte Hand auf ihrem Mund gelegt bekommen hatte. Sie wehrte sich, was das Zeug hielt, als sie nach hinten in eines der Zimmer gezogen wurde, dessen Tür eben noch angelehnt gewesen war. Gerade, als sie versuchte, ihren Zauberstab mit einem Murmeln zu benutzen, hörte sie eine Stimme an ihrem Ohr.

„Eloise, wenn du nicht aufhörst—"

„Arwen", entfuhr es ihr erleichtert, auch wenn es eher wie ein undeutliches Brummeln klang. Doch sobald Arwen merkte, dass sie sich nicht mehr wehrte, ließ sie sie los und Eloise drehte sich mit einem tiefen Atemzug um. „Wir müssen hier—"

„Pscht", unterbrach Arwen sie und lehnte die Tür wieder an. „Ich kann hier nicht weg", fuhr sie flüsternd fort.

„Arwen", sagte Eloise leise und wusste nicht, wie sie es ihrer Freundin schonend beibringen sollte.  Arwen wandte sich derweil ab und schüttelte die Bettdecke von dem Himmelbett in der Mitte des Raumes aus. „Sirius Black ist hier. Wir müssen hier raus."

Arwen hob den Blick, während sie sich gegen den Pfosten des Betts lehnte. Erst jetzt zog Eloise verwirrt die Augenbrauen zusammen, als sie sah, wie... gepflegt es hier im Vergleich zum Rest der Hütte aussah. Nicht verstaubt, nicht verkommen... mehr so, als würde sich um diesen Raum gekümmert werden.

„Ich weiß", antwortete Arwen, gleichzeitig mit Eloises perplexem „Was machst du überhaupt hier?".

Arwen seufzte kaum hörbar.

Eloise blieb immer noch verwirrt. „Und woher weißt du das?"

„Ich bin nicht taub und konnte mir den Kontext von dem Gespräch da drüben erschließen", flüsterte Arwen und nickte in Richtung der Tür. „Ich hab geschlafen und wurde geweckt."

Eloise schwieg, da diese Antwort nur noch mehr Fragen aufwarf. Wieso schlief Arwen hier? Doch Arwen fuhr nicht fort, also musste sie erneut nachhaken. „Was ist hier los?"

Arwen sah auf den Boden, bevor sie tief durchatmete und auf Eloise zuging, die immer noch vor der Kommode neben der Tür stand. „Okay", begann Arwen. „Ich wusste die ganze Zeit nicht, wie ich es euch sagen soll... Und ob. Aber—"

Ein lauter Knall ertönte von der anderen Seite des Gangs und Eloise zuckte leicht zusammen, bevor sie mit großen Augen zu Arwen sah. Sie fühlte sich untätig dabei, hier zu stehen, obwohl dort drüben Sirius Black vielleicht versuchte, Harry umzubringen. Vielleicht hatte Snape ihn aber auch gerade besiegt. Aber Peter Pettigrew... Sie wusste nicht, wie das möglich war. Viel Zeit zum Denken blieb ihr aber auch gerade nicht. „Was, wenn Harry, Ron und Hermine was passiert?", fragte sie. „Müssen— Müssen wir etwas machen? Snape ist hier, aber... Lupin auch. Ich glaube, dass er Black hilft, Arwen."

„Ja", sagte Arwen.

„Ja?", fragte Eloise.

„Nach dem, was ich gerade mitgehört habe...", erklärte Arwen leise und schüttelte mit dem Kopf. „Er ist keiner der Bösen."

„Aber woher—"

„Eloise, ich bin ein Werwolf", platzte es weiter aus ihrer Freundin heraus.

Stille.

Obwohl Eloise bis eben noch das Stimmengewirr aus dem anderen Raum wahrgenommen hatte, ihr Herzschlag in ihren Ohren pochte und die Hütte knarrte, sobald sie sich nur bewegte, schienen in diesem Moment jegliche Geräusche erstorben zu sein. Es dauerte ein paar Momente, bis sie realisierte, was Arwen da sagte.

„Du—", begann Eloise, ohne es richtig zu begreifen. Sie blinzelte dreimal. „Aber das kann doch gar nicht sein."

„Wieso nicht?", fragte Arwen, ohne sie anzusehen.

„Du bist ein guter Mensch."

Arwen schluckte und nickte nur betreten. „Das eine schließt das andere nicht aus." Sie sah fragend zu Eloise auf, um in ihren Augen eine andere Reaktion als Schock und Überrumpelung zu sehen. „El? Ich bin immer noch Arwen."

Eloise sah sie weiter schweigend an, während sie über all die Dinge nachdachte, die sie über Werwölfe gehört hatte. Sie waren immer als gefährliche, emotionslose Monster dargestellt worden, aber Arwen... Arwen war doch ihre Freundin. Wenn die Seele eines Werwolfs verdorben war und Arwen immer noch das gute Herz hatte, das Eloise jetzt auch in ihren Augen sehen konnte, dann konnte sie doch gar kein Werwolf sein. Sie musste sich irren.

„Ich wurde letzten Sommer verwandelt. Du erinnerst dich an das Anti-Werwolf-Gesetz? Mein Dad hat sich sehr stark dafür gemacht und ich..." Arwen unterbrach sich. „Ich wurde angegriffen, als Rache, Zeichen, was auch immer es war. Mein Dad war davor sehr konsequent in seinen Ansichten und dass ich jetzt ein Werwolf war, hat nicht gerade viel geändert — Er meint, ich bin nicht mehr seine Tochter—"

Und das war der Moment, als Eloise nach vorne trat und Arwen in die Arme schloss. Die Anspannung fiel sofort von ihr ab, das spürte sie. Eloise war für ihre Freundinnen da, egal was war, das hatte sie geschworen. Also würde sie sich nicht von ihr abschrecken lassen, wenn sie einer der Menschen war, die sie über alles liebte.

Arwen hatte Tränen in den Augen, als sich Eloise von ihr löste. „Ich hab dich lieb", sagte Eloise, weil sie nicht wusste, was sie sonst erwidern könnte. Nichts schien angemessen zu sein.

Arwen lachte leise auf. „Du musst gehen", meinte sie und zog die Nase hoch. „Heute ist Vollmond."

„Oh", entgegnete Eloise perplex. „Deswegen... Deswegen warst du so oft krank — du warst hier?"

„Ja, ich... Eigentlich müsste ich es nicht. Es gibt einen Trank, der dafür sorgt, dass ich während der Verwandlungen bei Bewusstsein bin, aber ich wollte kein Risiko eingehen. Ich wollte gar nicht zurück nach Hogwarts. Professor Dumbledore und Madam Pomfrey haben mir dann von der Hütte erzählt..."

Eloise nickte. Das war alles sehr... viel.

„Aber Eloise, was machst du hier?"

„Ähm", entgegnete sie. Sehr gute Frage. Wäre sie doch nur im Schloss geblieben. Andererseits hätte sie dann weder hiervon erfahren, noch hätte sie Snape um Hilfe bitten können. „Ich war draußen wegen Seidenschnabel — sie haben ihn wirklich hinrichten lassen, Arwen, es war so schrecklich — und dann waren da plötzlich Harry, Ron und Hermine. Dann kam dieser Hund und hat Ron in den Baum gezogen und ich bin losgerannt, um Hilfe zu holen. Da war Lupin und er ist sofort los, aber dann ist mir eingefallen, was Grace über ihn gesagt hat und hab Panik bekommen. Auf der Karte — ach so, das ist so ein Ding, die zeigt jede Person auf dem Gelände von Hogwarts. Zumindest waren da plötzlich die Namen Sirius Black und Peter Pettigrew—"

Arwen sah aus, als hätte sie sich verschluckt. „Bitte wer?"

„Ja, war das nicht der, den Black eigentlich umgebracht hat?"

Plötzlich begann Arwen auf und ab zu gehen. „Aber dann haben die beiden ja recht—"

„Wer?"

„Professor Lupin und Black!"

„Ich...", begann Eloise verwirrt. „Weiß nicht im Geringsten, wovon du sprichst."

Arwen ging auf die angelehnte Tür zu und ließ sie leise ins Schloss fallen. „Ich versuche es besser zu erklären als du", entgegnete sie und grinste frech. „Deine Erklärungen sind genauso schrecklich wie deine Zusammenfassung von König der Löwen."

Eloise verdrehte die Augen.

„Vor dem Vollmond geht es mir nicht immer sonderlich gut, also bin ich hergekommen, um mich noch kurz hinlegen zu können. Gerade als ich ein wenig eingeschlafen bin, habe ich dann Stimmen gehört. Und ich war etwas genervt, bis ich die Tür aufgemacht habe, um ein bisschen zuzuhören."

„Du hast gelauscht?", fragte Eloise.

„Natürlich", erwiderte Arwen. „Wenn sich schon jemand streitet, will ich wenigstens wissen, worum es geht. Naja, und dann hab ich Harry Potters Stimme gehört und dachte mir Oh man. Erst lässt er Quirrel verschwinden, dann kämpft er gegen einen Basilisken... wenn er hier ist, heißt das nichts Gutes. Als er dann Pettigrew und ein paar tote Muggel und Askaban erwähnt hat, war ich so: Na großartig Harry, von einem Kampf gegen Salazar Slytherins Haustier zu einem Massenmörder."

Eloise nickte, als wäre ihr jetzt erst bewusst geworden, dass Sirius Black tatsächlich in dieser Hütte war.

„Ich hab nicht immer alles gehört, aber sie haben zum Glück ein bisschen rumgebrüllt", erzählte Arwen weiter. „Dann kamen Schritte und Hermine hat nach Hilfe geschrien—"

„Professor Lupin kam dazu?"

Arwen nickte.

„Warum hast du nicht geholfen?", fragte Eloise.

„Was?" Arwen hob die Augenbrauen. „Erstens bin ich in Schlafkleidung und ich will nicht, dass die mich so sehen—"

„Einer ist ein Mörder und die anderen drei sind dreizehn", warf Eloise ein. „Da muss man glaub ich nicht so gut aussehen."

„Man muss immer gut aussehen." Arwen schüttelte mit dem Kopf. „Ich kann doch tagsüber nicht mit Lederjacken rumlaufen und nachts rosa Pyjamas mit Schäfchen tragen."

Trotz der Situation musste Eloise auflachen, als sie das hörte.

„Und ganz davon abgesehen hat Sirius Black es aus Askaban geschafft, ich habe nicht das Selbstvertrauen zu glauben, ich würde ihn besiegen", erklärte Arwen. „Was hättest du denn gemacht?"

Eloise machte eine Geste mit den Händen, während sie überlegte. „Naja...", begann sie etwas überfordert. „Ich hätte... ähm... mich dazwischengeworfen und— und— ähm— gesagt, dass... Mein Vater... hat... sehr viel... Geld?"

Arwen blinzelte ein paar Mal. „Ja, das hätte bestimmt geklappt", antwortete sie. „Das Schlimme ist, das hättest du wahrscheinlich gesagt."

„Er hätte mich als Geisel nehmen und die anderen gehen lassen können. Mein Vater hätte viel bezahlt und ich hätte ihm erklärt, dass Geld doch viel schöner ist als Rache." Eloise fand ihren Plan immer besser. „Wir könnten immer noch rübergehen."

„Ich wollte ja helfen", entgegnete Arwen. „Aber bis ich verstanden habe, was da abging, kam Lupin, der jemanden entwaffnet hat. Aber scheinbar nicht Black, weil plötzlich alle voll ausgerastet sind und ihn einen Verräter genannt haben. Und dann hat Hermine gesagt, dass sie herausgefunden hat, dass er ein... ein... ähm—" Sie deutete auf sich selbst.

Eloise runzelte die Stirn und versuchte hastig zu erraten, was Arwen meinte. „Eine Frau ist?", flüsterte sie.

„Eine— was?" Arwen schüttelte amüsiert mit dem Kopf, als Eloises Worte bei ihr ankamen. „Nein, er ist ein—" Sie brachte es nicht heraus.

„Jetzt sag es doch — Ein Schaf!", entfuhr es Eloise hilflos, als ihr Blick Arwens Finger folgte, die über einem der Schäfchen auf ihrem Schlafanzug schwebten.

„Ein Wer..." Arwen nickte, als sie die Erkenntnis in Eloises Gesicht sah.

„Aber er war so nett", sagte Eloise ohne nachzudenken. Als sie den Ausdruck in den Augen ihrer Freundin sah, die etwas zurückwich, erkannte sie, was sie gesagt hatte. „Tut mir leid, ich meinte nicht... Es ist nur..."

„Ist schon okay", meinte Arwen. „Ich hätte vermutlich nicht anders reagiert."

Eloise senkte den Blick. „Deswegen warst du öfters mal bei ihm. Und deswegen hat er dich immer verteidigt", erkannte sie leise.

Arwen nickte. „Dumbledore hat es ihm gesagt, weswegen ich erst ein bisschen sauer war und nicht ganz so positiv darauf reagiert habe, dass er es wusste, aber... Es war schön, mit jemandem reden zu können."

In diesem Moment wünschte Eloise sich, dass sie mehr versucht hätte, herauszufinden, was es mit Arwens plötzlicher Wandlung auf sich hatte. Vielleicht hätte sie schon früher für sie da sein können.

„Wie auch immer..." Arwen atmete tief durch und Eloise kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie vom Thema ablenken wollte. „Hermine hat es irgendwie rausgefunden und dann hat er von irgendeiner Karte erzählt, die er mit Black und Harrys Dad gemacht hat— ach so, dann ist das die Karte, die du erwähnt hast. Woher hast du die eigentlich?"

„Fred", antwortete Eloise und schloss kurz frustriert die Augen, als sie ihren Fehler erkannte. „Und George."

„Naja, wie auch immer—"

„Warte mal, Professor Lupin ist einer von den vier, die die Karte gemacht haben?" Eloise riss die Augen auf. Wenn Fred und George das erfuhren...

„Ähm." Arwen zuckte mit den Schultern. „Ja, keine Ahnung. Zumindest, Eloise, hör mir jetzt zu — Peter Pettigrew lebt."

„Ich weiß, ich hab ihn auf der Karte gesehen. Ich dachte, es wäre nicht möglich."

„Ist es wohl", sagte Arwen. „Er ist ein Animagus. Professor Lupin war gerade dabei, seine ganze Lebensgeschichte zu erzählen, als du hierher kamst."

„Aber war Snape nicht schon hier?", fragte Eloise stirnrunzelnd. „Er ist lang vor mir hierher."

„Nicht, dass ich wüsste", gab Arwen verwirrt zu. „Ich meine, ich wusste nicht, ob das, was Lupin sagt, stimmt — ich hab nicht geglaubt, dass er ein schlechter Mensch ist, aber wenn du sagst, dass du Pettigrews Namen auf der Karte gesehen hast, dann würde das heißen, dass Sirius Black unschuldig ist."

„Naja, eigentlich heißt es nur, dass er Pettigrew nicht ermordet hat."

„Und warum hätte der seinen Tod vortäuschen sollen?", entgegnete Arwen.

„Was weiß ich", meinte Eloise überfordert. „Das ist mir alles viel zu viel."

„Eloise", unterbrach Arwen sie plötzlich ernst und sah ihr fest in die Augen. „Versprich mir, dass du jetzt zurück ins Schloss gehst, okay? Ich verwandle mich bald und ich hab jetzt schon höllische Kopfschmerzen."

Eloise fühlte sich seltsam dabei, nach all dem einfach zu gehen — aber was sollte sie schon tun? Arwen würde sich bald verwandeln und wenn Sirius Black tatsächlich unschuldig war, musste sie sich keine Sorgen machen. Aber was wenn nicht? Dann war Snape immer noch da. Er konnte gut duellieren, das wusste sie. Also nickte sie und Arwen umarmte sie kurz, bevor sie sie förmlich zur Tür schob. Eloise drehte sich noch einmal zu ihr um und öffnete sie einen Spalt weit, um sich herauszuschleichen und sie hinter sich zu schließen. Sie atmete tief durch und lehnte ihren Kopf gegen die Tür. Was war das denn heute nur?

Auch wenn sie nichts aus dem Raum gegenüber hörte, ging sie so leise wie möglich auf die Treppe zu und hoffte wie auf dem Hinweg, dass sie nicht so laut knarzte. Sie wog jeden Schritt ab und atmete erleichtert durch, als sie unten ankam und den Raum betrat, in dem sie angekommen war — nur um in sechs Augenpaare zu sehen, die sich auf sie richteten, sobald sie geschockt stehenblieb.

Überfordert klappte Eloise der Mund auf. „Guten Abend", sagte sie, als würde sie nicht gerade der seltsamsten Gruppe gegenüberstehen, die man so antreffen konnte. Professor Lupin und ein humpelnder Ron waren mit je einem ihrer Arme an die von einem Mann gekettet, den Eloise nicht erkannte. Er war klein und wirkte schmächtig und unterernährt, während er sie aus seinen kleinen Augen ansah. Sirius Black wirkte wesentlich zotteliger und ungepflegter als auf dem Bild seiner Verhaftung, das auf jeder Zeitung zu sehen war. Eloise versuchte ihn nicht zu lange anzusehen, um nicht in Panik zu verfallen. Doch der nächste Schock kam, als sie hinter Harry und Hermine einen ohnmächtigen, schwebenden Snape sah. Sie sahen aus, als versuchten sie, in den Gang einzusteigen.

„Eloise", sagte Professor Lupin perplex.

„Wer ist das, Remus?", fragte Black, scheinbar nicht sonderlich begeistert davon, dass noch jemand dazugestoßen war.

„Eine Schülerin von mir", erklärte er knapp.

Black schnaubte amüsiert. Als Professor Lupin zu ihm sah, zuckte er mit den Schultern. „Tschuldigung, das hört sich immer noch witzig an."

„Ich weiß nicht, was daran so witzig ist", entgegnete Lupin.

„Ich finde es ziemlich witzig, du bist einfach nur zu... ernst." Black grinste wie Fred und George, wenn sie etwas ausheckten. Peter lachte hysterisch über seinen Witz.

„Lach nicht über Witze, die du nicht verstehst", sagte Lupin grob zu ihm, bevor er mit einem Kopfschütteln zu Sirius sah. „Hat sich nichts geändert, was?" Als er einen Schritt auf Eloise zumachte, aber nicht weitergehen konnte, weil er an Pettigrew gefesselt war, trat sie hektisch einen Schritt zurück und schloss die Augen.

„Mein Vater hat viel Geld", ratterte sie den ersten Satz herunter, der ihr in den Sinn kam. Als sie die Augen öffnete, starrten alle sie an.

Black beugte sich zu Professor Lupin. „Ist sie normal im Kopf oder ist sie...?" Er wedelte mit der Hand vor der Stirn herum.

„Ihr Vater ist der Minister. Fudge", erklärte Lupin für sie.

„Oh", entgegnete Black und verzog etwas angeekelt das Gesicht.

Falls er wirklich ein Mörder war, musste Eloise es wenigstens versuchen. „Statt den dreien etwas zu tun, könntet ihr mich als Geisel nehmen und mein Dad würde viel bezahlen. Geld ist doch viel schöner als Rache, oder nicht?"

Black sah sie lange an, bevor er in sich hinein lächeln musste. „Weißt du, ich hab schon sehr viel Geld. Ganz viel geerbt und so", sagte er trocken.

„Oh", entgegnete Eloise. Sie hoffte immer noch, dass sie einfach aufwachte.

„Okay", unterbrach Professor Lupin das Ganze. „Niemand wird hier als Geisel genommen und niemandem wird hier etwas getan."

Eloise sah zu Professor Snape und dem angeblichen Peter Pettigrew.

„Gut", gab Lupin zu. „Das mit Snape war Harry und das hier ist, weil er— wir erklären dir das alles, okay?"

„Okay", piepste Eloise. Solange niemandem etwas zustoßen würde, wollte sie gerade eigentlich nur in ihr Bett zurück.

Sie sah Black etwas skeptisch an, doch Hermine kam auf sie zu, um ihr in den Gang zu helfen. Während sich Black mit Harry unterhielt, schlug Snapes Kopf hin und wieder gegen die Tunnelwand. Es schien niemanden großartig zu stören. Hermine lächelte sie einfühlsam an und begann von sich aus zu erklären, was passiert war. Sie sprach sehr schnell, aber Eloise hatte das Gefühl, dass es sich gar nicht so unglaubwürdig anhörte, was sie sagte.

„Und du glaubst das?", fragte sie.

Hermine sah sie ernst an, während sie weiterging. „Ich bin die letzte, die etwas ohne Beweise und Begründung einfach glaubt. Und ja, ich glaube es."

Eloise nickte. Als sie am Ende des Gangs ankamen, wartete sie, bis Hermine hochgeklettert war und folgte ihr schließlich, indem sie konzentriert einen Fuß über den anderen setzte. Als sie oben ankam, war es Sirius Black, der ihr seine Hand hinhielt, um ihr aufzuhelfen. Wie vor den Kopf gestoßen musterte sie sie und ergriff sie zögerlich, um sich von ihm hochziehen zu lassen.

„Wusste nicht, dass die Fudges auch so eine Vorliebe für protzige Familienringe haben", merkte er an und erst wusste Eloise nicht, wovon er sprach, bis ihr Blick auf ihren Ring fiel.

„Oh", sagte sie verwirrt. „Das ist ein Familienerbstück von meiner Mum."

Black zog kurz die Augenbrauen zusammen, während er den Ring musterte.

„Sie war eine Fawley", erklärte Eloise etwas einfallslos.

Erkenntnis blitzte in seinen Augen auf, als er diesen Namen von ihr hörte. Er hob schnell den Kopf, um sie anzusehen. „Fawley?", wiederholte er. „Bist du nach ihnen gekommen oder in Slytherin wie dein Vater?"

„Hufflepuff", antwortete Eloise mit einem Nicken.

„Kannte keinen Fawley, bei dem es anders war", entgegnete er. „Hatte eine von denen in der Nachbarzelle. Auch wenn sie darauf bestanden hat, nicht Fawley genannt zu werden."

Es war seltsam, jemanden wie selbstverständlich von Askaban sprechen zu hören, deswegen lächelte sie etwas unbeholfen. Als sie realisierte, was er gesagt hatte, runzelte sie die Stirn. „Was meinen Sie—?"

Doch Blacks Aufmerksamkeit wurde von etwas anderem beansprucht. Er erstarrte förmlich, bevor er Harry, Hermine und sie packte und zurückzog. Als Eloise schon glaubte, dass alles eine große Lüge war und er sie doch ermorden wollte, fiel ihr Blick auf Professor Lupin — und den Vollmond.

„Oh nein", keuchte Hermine. „Er hat heute seinen Trank nicht genommen! Er ist gefährlich!"

„Rennt los", sagte Black leise zu ihnen, „Rennt, und zwar schnell."

Eloise sah ihn an und vielleicht war das der Moment, in dem sie erkannte, dass er die Wahrheit sagte. Er wollte sie wirklich retten. Nur Harry schien nicht hören zu wollen und versuchte zu Ron zu rennen, der immer noch an Lupin gefesselt war.

„Überlass das mir — lauf!", wies Black ihn an, während Eloise wie gelähmt mit großen Augen verfolgte, wie sich aus Professor Lupin ein riesiger, bedrohlicher Wolf formte. War es das, was aus Arwen wurde? Kaum, dass er voll verwandelt war, stürzte Black auf ihn zu, diesmal jedoch als der Hund, der Ron eben in den Baum gezerrt hatte. Er war also auch ein Animagus!

Wären Harry und Hermine gerannt, Eloise hätte auf Sirius Black gehört, wirklich! Aber als sie sah, was die beiden sahen — wie Pettigrew sich mit einem lauten Knall in Rons Ratte verwandelte und Ron reglos auf den Boden umgeworfen wurde — konnte sie nicht einfach gehen.

Harry jagte Pettigrew, jedoch erfolglos. Der Werwolf — Professor Lupin — flüchtete, mit Black als Hund auf den Fersen. Er versuchte seinem Paten (wie Eloise von Hermine erfahren hatte) hinterherzurufen, dass Peter sich verwandelt hatte, doch er verschwand in der Nacht. Eloise kniete sich neben Ron, sobald sie zu ihm gerannt waren und beobachtete, wie Hermine ihm besorgt übers Haar strich. „Was hat er ihm getan?", fragte sie leise.

„Ich weiß nicht...", erwiderte Harry. „Wir gehen besser hoch ins Schloss und holen Hilfe. Komm mit—" Er unterbrach sich, als ein Jaulen zu hören war. „Sirius..."

Und weg war er. Hermine rannte ihm sofort nach und so blieb Eloise alleine mit Ron zurück. „Was ist mit Ron?", rief sie, doch sie waren schon außer Hörweite. Gut, dann würde sie ihn eben zum Schloss bringen. Auch wenn ihr die Augen wehtaten und sie das Gefühl hatte, vor Erschöpfung gleich in Ohnmacht zu fallen, versuchte sie, Ron irgendwie hochzuheben.

„Fudge", schnarrte in diesem Moment eine Stimme neben ihr.

„Professor Snape!", entfuhr es ihr. „Sie sind wach!" Sie wusste nicht, ob das gut oder schlecht war.

„Wo sind Potter und Granger? Und Black?"

Doch seine Frage erübrigte sich, als er die Dementoren sah, die wie ein riesiger Schwarm in der Nähe über den Himmel kreisten. „Sie dürfen nicht...", begann Eloise.

Snape hob unbeeindruckt eine Augenbraue. „Warten Sie hier, ich bringe Sie später zum Krankenflügel."

„Sie verstehen nicht", beharrte Eloise weiter und wusste nicht, woher ihr Mut kam, Snape zu widersprechen. „Sirius Black ist unschuldig."

„Natürlich ist er das", entgegnete Snape langsam und drehte sich um, ohne sie weiter zu beachten.

„Nein, sie müssen mir glauben!", rief sie weiter. „Es war Pettigrew, wirklich!"

Plötzlich fuhr Snape herum. „Glaubst du, ich weiß nicht, dass Black seinen ach so geliebten Potter nie verraten hätte? Ich wusste immer, dass er damit nichts zu tun hatte", antwortete er. „Glaub mir, wenn jemand möchte, dass Black Gerechtigkeit widerfährt, dann ich."

Eloise sah ihm in die Augen und nickte beruhigt. Snapes Mundwinkel zuckten leicht, bevor er in die Nacht verschwand und Eloise erschöpft neben Ron zusammenbrach.


Wir haben es also endlich erfahren: Ja, Arwen ist ein Werwolf!
Und Eloise gerade in einer Situation, die sie völlig überfordert, aber ich stelle sie mir gerade sehr witzig dabei vor xD

Das nächste Kapitel kommt direkt um 20:30 Uhr und anschließend das letzte von Act One um 21 Uhr.

Unsere liebe Eloise feiert nämlich heute ihren 44. Geburtstag, natürlich mit Fred an ihrer Seite und macht mit ihm und ihren hundert Kindern und Meerschweinchen einen Disneymarathon :P

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