-Samu-
Alles was ihr Vater nicht geschafft hatte,wurde jetzt von mir übernommen.
Robyn hatte kein Stück Respekt,obwohl mir ihre freche Art manchmal gefiel.
Solange sie nicht verstanden haben wollte,wer das Sagen hat,machte ich es ihr nun mal so klar:mit einem Schlag ins Gesicht.
Vielleicht war es übertrieben,vielleicht nicht.
Ich fand es war die richtige Methode,sie hatte sowieso nicht den Mut,mich bei der Polizei anzuschwärzen.
Ich lag ausgestreckt auf dem Bett,rauchte und schaute Fernsehn.
Irgendwann kam Robyn dazu.
Sie öffnete die Tür des Schlafzimmers und blickte mich nur einmal kurz und eiskalt an.
,,Hast du dich beruhigt?",fragte ich.
,,Hast Du dich beruhigt?",gab sie zurück.
,,Ich glaube,du hast das Prinzip nicht verstanden…Respekt will ich dir beibringen und da sind solche Antworten gar nicht passend"
,,Ach fick dich doch"
Ich rauchte eine letzte Parliament und schaltete den Fernseher aus.
Das wird sie mir büßen.
Sie stand am Fenster,nichts ahnend schaute sie nach draußen,als ich sie grob am Arm packte und auf's Bett warf.
,,S-Samu…E-Es"
Meine Augen funkelten sie zornig an.
,,Was?"
Ich drückte ihre Handgelenke in die Matratze und sie versuchte sich unter mir zu bewegen,hatte aber keine Chance.
,,Robyn…antworte!Jetzt!"
Ich presste meine Hüfte fester auf ihre und ließ sie meine Wut spüren.
,,Es…tut mir Leid…ich wollte nicht-"
Ich unterbrach sie,weil ich wusste sie log.
,,Oh nein,tut es nicht aber ich werde noch früh genug dafür sorgen,glaub mir.So leicht kommst du da nicht rauß"
Sie schluckte und sah mich mit ihren großen,unschuldigen Augen an.
Eine Träne floss an der Seite runter,an ihrem linken Ohr vorbei und löste sich dann in ihren Haaren auf.
,,Du solltest dich schämen,so mit mir umgegangen zu sein.Anfangs habe ich es noch runter geschluckt aber jetzt reicht es,jetzt spielst du nach meinen Regeln,Kleines"
Plötzlich spuckte sie mir ins Gesicht und versuchte sich aus meinen Fängen zu befreien.
Hektisch versuchte sie immer wieder ihre Hände aus meinen griffen loszureißen und ich war immer stärker.
Als ich einen Moment nicht aufpasste,riss sie sich doch los und sprang aus den Bett.
Meine Wut schürte sich bis zum Geht-nicht-mehr.
Robyn stand an der Tür,wollte sie öffnen.
,,Wehe!"
,,Wehe?",spottete sie.
,,Was willst du tun,Samu?Hm?Mich tot schlagen?Dann bitte…aber dann wüsste ich wenigstens,auch wenn es nur die letzten Sekunden meines Leben wären,dass du mich nicht liebst und es nie getan hast.Wie armselig,ein 17-Jähriges Mädche zu entführen,die noch zu jung und naiv ist,um zu wissen,wann man sie verarscht und wann nicht…"
,,Ich liebe dich",sagte ich flehend.
,,Ich habe dich immer geliebt,mein Engel.Du hast mir wieder Kraft gegeben…ich wollte dich nicht so behandeln,ich hatte nur Angst,dass du mich irgendwann verlässt und dann wäre ich wieder alleine…und…und…Es tut mir so Leid"
Nachdem meine Stimme immer brüchiger wurde,brach ich komplett in Tränen aus und sackte auf den Boden zusammen.
Letztendlich war ich derjenige,der sich seine Kraft genommen hatte.
Wahrscheinlich lag's am Job.
Irgendwann macht es dich kalt,gefühlslos und du empfindest kein Mitleid mehr,wenn du das seid deiner Jugend machst.
Und dann kam sie.
Nachdem ich meine schwangere Freundin verlor,war ich alleine.
Sie wurde hingerichtet,von meinem eigenen Chef.
Ich hatte zu viele Gefühle zu gelassen und wollte mich um die Beiden kümmern,so kündigte ich.
Ich war ein kaltes Arschloch geworden,Robyn brachte mir wieder Liebe und gab mir das Gefühl beschützt zu werden,auch wenn ich wohl derjenige war,der sie beschützen müsste.
Trotzdem.
Ich hatte wieder angefangen Leute umzubringen und als mir klar wurde,dass ich Robyn auch beinahe umgebracht hatte,beschloss ich sie gehen zu lassen.