Bodyguard || BoyxBoy [Beendet]

By Aletheia297

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Als Berühmtheit hat Kade rund um die Uhr zu tun. Er ist Sänger, Influencer, Künstler. Viele Fans wollen ihn u... More

Kleines Vorwort
Kapitel 01
Kapitel 02
Kapitel 03
Kapitel 04
Kapitel 05
Kapitel 06
Kapitel 07
Kapitel 08
Kapitel 09
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Schlusswort

Kapitel 58

948 55 16
By Aletheia297

Einen Monat später...

•Kade•

Genervt schüttete ich den letzten Rest Milch in mein Müsli.

Die letzten Tropfen lösten sich fadenartig vom Rand, ich betrachtete die Pampe vor mir.

Mein seltener Appetit verging damit auch, kraftlos schob ich die Schüssel mit einem Schaben von mir weg und kuschelte mich mehr in die Decke um meine Schultern.

Ich sollte mal einkaufen, sagte ich zu mir selbst, aber dann müsste ich rausgehen und draußen war es scheiße.

Das Wetter war scheiße, die Menschen waren scheiße, das Leben war scheiße.

Die Dosensuppen, die mir meine Mutter gebracht hatte, standen noch auf der Kücheninsel und verspotteten mich und meinen ausbleibenden Hunger.

Jaja, ihr wurdet nicht schlecht, ich weiß. Euch konnte man ewig stehen lassen und ihr würdet noch genauso schmecken wie vorher.
Weil ihr nichts an euch ranlasst.

Ihr seid dicht verpackt, keiner kann euch was.

Ich wäre gerne eine Dosensuppe.

Dann stünde ich stark wie vorher an meinem festen Platz und ließe alles an mir abprallen. Aber nein, ich lief nächtelang schlaflos im Haus herum, in eine Decke gehüllt, einsam und stank.

Aber das war gut so.

Ich brauchte niemanden.

Ich war alleine am glücklichsten.

Jedenfalls redete ich mir das solange ein, bis ich es glaubte und vielleicht wahr wurde.

Schließlich verletzten einen die Menschen die man liebte.

Nein, allein war ich am besten aufgestellt. Mit meiner Decke, meinen Dosensuppen und mir selbst.

Ich tappste barfuß durch die Küche ins Wohnzimmer, lief dabei am Spiegel vorbei, in den ich lange keinen Blick mehr geworfen hatte.
Sollte ich?

Vielleicht.

Ja.

Mein Kopf drehte sich von selbst und betrachtete die Schmach, die ich zum Ausdruck brachte.

Meine Haare wurden langsam zu lang, waren fettig und hinge schlaff an mir herab. Die Augenringe waren quasi meine zweite Haut und der Bart in meinem Gesicht ließ mich aussehen wie eine abgefuckte Version von Walter White aus Breaking Bad.

Ich wand den Blick ab.

Nein, so sahen keine Gewinner aus.

Meine Beine trugen mich noch zur Couch, auf die ich mich fallen ließ.

Du bist da, wenn ich dich brauche. Meine Couch.
Wobei du auch keine Füße hast mit denen du wegrennen könntest, keine Augen die mich deinen Schmerz sehen lassen und keinen Mund, aus dem so schreckliche Worte kommen.

Mein Seufzen war das einzige Geräusch in dem viel zu leeren Haus.

•••

Es muss Abends gewesen sein, als es klopfte.

Erst wunderte ich mich, woher das Geräusch kam, dann erkannte ich die Haustür und rief bloß ein: "Herein!"

Sowas hätte ich früher nie gemacht, ich hatte immer auf die Leute in meinem Umkreis geachtet, aber was brachte das jetzt noch? Es war wohl nie genug gewesen.

Ich hörte das Quitschen der Türschaniere, kurz darauf eine mir nur allzugut bekannte Stimme.

"Man, hier sieht es ja scheiße aus." sagte Caleb, ich seufzte.

"Danke, hab ich selbst gemacht." nuschelte ich ins Kissen und dachte nicht daran mich zu bewegen.

Kurze Schritte in meine Richtung, dann erschienen blonde Haare in meinem Sichtfeld.

"Und du siehst auch scheiße aus."

"Danke, ist auch selbstgemacht."

Er hob eine Augenbraue, dann setzte er sich neben mich.
"Wo sind deine Katzen?"

"Tierbetreuung." Ich wollte den kleinen Rackern nicht zumuten meine Downphase miterleben zu müssen, also waren sie an einem Ort, an dem es ihnen gutging und sie sich vollfressen konnten, weil ich so nicht in der Lage war mich gut um sie zu kümmern.

"Wie lange willst du dieses Trennungstief noch durchmachen?" fragte Caleb, mir entfuhr nur ein Schnauben.

"Willst du wenigstens endlich sagen, was nun der Grund war? Mehr als ein Wort bekomme ich nie. Und 'Nichts' zählt nicht."

Er zog mir die Decke von den Schultern und zwang mich so ihn anzusehen.
"Ey, gib her."

Kraftlos griff ich danach, aber er hielt sie außerhalb meiner Armlänge, das war es nicht wert.

Seufzend ließ ich den Arm fallen.

"Wir hatten Streit." erklärte ich leise und starrte die Decke an.

"Aha, und warum?"

"Deinetwegen."

Caleb sah mich verwundert an.
"Meinetwegen?"

"Deinetwegen." blieb ich dabei.

"Was hab ich denn getan?" Sein Ausdruck war nicht ahnungslos, wie ich es erwartet hätte, sondern glich einem in die enge getriebenden Wolf. Das hätte mich skeptisch machen sollen, aber mir fehlte die Energie mehr hineinzuinterpretieren.

"Ach, Rowan hat behauptet du hättest den Porno hochgeladen. Ich hab ihm erklärt, dass sei sinnlos, weil warum solltest du das auch tun, dann hatten wir Streit, ich hab ihn geschlagen und zum Teufel geschickt und jetzt bin ich hier."

Das war die Kurzfassung, was in meinem Kopf dazu alles los war wollte ich gar nicht erklären.

Caleb schwieg, ich schwieg.

"Ihr habt euch meinetwegen getrennt?" fragte er dann, ich konnte mit Müh und Not die letzten Tränen zurückhalten und nickte bloß.

"Mehr oder weniger." presste ich hervor.

"Also liebst du ihn noch?"

Ich sah Caleb an, dann brach mein Damm und ich begann wieder zu weinen.
So, wie ich es seit einem Monat jede Nacht tat.

Ich weinte um Rowan, um das was wir hatten und wie wir es zerstört haben.

Es ging nicht anders, ich musste einfach weinen. Denn ich liebte ihn. Und ich hatte Schluss gemacht.

"Ja." schluchzte ich und machte mir nicht die Mühe meine Tränen wegzuwischen. Sie waren zu echt und zu ehrlich, das schien auch Caleb zu sehen.

"Och Kade, dich so zu sehen macht mich fertig." Er nahm mich in den Arm, ich drückte mein Gesicht an seine Brust, dankbar, für einen Moment nicht allein zu sein.

Man hörte nur mein Wimmern, aber ausheulen tat richtig gut, also zog ich die Rotze geräuschvoll hoch und drückte mich an ihn.
Aber er war nunmal nicht Rowan.

"Hab gehört, er arbeitet jetzt in nem Supermarkt bei sich um die Ecke."

Der Gedanke tat weh.

Er machte weiter. Ohne mich.

Klar, warum auch nicht? Er musste arbeiten, er konnte nicht ewig lange in eine Decke gehüllt vor Liebeskummer sterben.

Ob er gerade an mich dachte?

"Woher weißt du das." murmelte ich, Caleb strich über meinen Kopf.

"Von Huntley, der hat jetzt übrigens eine Freundin."

Ich hob den Kopf, aber Caleb schüttelte seinen sofort.
"Nein, nicht Evangelien. Eine Süße aus der IT-Abteilung, hat auch rote Haare."

Wenigstens einer wurde glücklich.

Erschöpft senkte ich den Kopf wieder.

"Danke, dass du hier bist."

"Immer wieder gerne."

Einen Moment lang sahen wir uns tief in die Augen. Ich konnte Mitleid darin erkennen, und es traf mich hart, als ich realisierte, was aus mir geworden war.

Dann lagen Calebs Lippen plötzlich auf meinen.

Er küsste mich.

Was. Zur. Hölle?!

Kurz war ich zu gelähmt um zu realisieren was er da tat, dann stieß ich ihn mit der letzten Kraft die ich noch hatte von mir und wich zurück.

"Caleb!" sagte ich empört und wischte mir mit dem Handrücken über die Lippen.

Caleb war wohl genauso verdutzt, jedoch eher weil ich ihn weggestoßen hatte, als wegen seiner Aktion.

"Was hast du dir dabei gedacht?"

"I-Ich dachte... naja weil du jetzt wieder single bist..." stotterte er.

Meine Energielosigkeit war vergessen, genervt richtete ich mich auf.

"Und du denkst ich will mit dir zusammen sein?"
Sein schuldiger Blick sprach Bände.
"Du bist keine Option mehr für mich Caleb! Und jetzt raus aus meinem Haus!"

Ich konnte sehen wie sehr es ihn traf, dass ich sowas sagte, aber um ehrlich zu sein war mir das egal.

Er sah aus als wollte er noch was sagen, stand dann aber stumm auf und ging zur Tür.

Er ging.
Ich blieb zurück.

Wiedermal.

Traurig sank ich auf meine Couch zurück.

Hatte das je ein Ende?

•••

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