"Mhm...ah ich glaube ihr meinte mal, das ist alles wegen diesem Gefühls Dings...stimmts?",
"Schlauer Junge, ganz genau. Es ist der Auslöser für jegliche Aktivität der Bürger von Infires. Die Schöpfungstreue, oder das Schöpfungsgefühl wie wir es euch Kindern zu Beginn zum Einprägen lehren. Gesamtes Handeln, jeder Gedanke und auszuführende Tat, sind abhängig davon, wie du weißt. Sie werden immer im Sinne der Herrscher gefällt."
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Eine samtig weiche Locke des Kindes hinter dessen Ohr streichend, betrachtete er den kleinen Jungen, welcher nun das mit Edelsteinen verzierte Kleidungsstück trug, damit wahrlich seine Schönheit noch mehr zum Strahlen brachte. Die Hose, in welche er trotz aller Erwartung noch nicht hinein gewachsen war, krempelte der Berater einige Millimeter in die Höhe, das gleiche tat er mit den Ärmeln.
"Aus diesem Grunde werden dir meine Schüler nichts tun, ihre ganze Zukunft haben sie sich dem Schützen dieses Gefühls hingegeben, selbst schwere Wettkämpfe beschritten nur um hier sein zu können. Bloß die Besten der Besten werden in eure Nähe gelassen, ihnen wird die Möglichkeit gegeben, sich bei euch bekannt zu machen. Ihren Titel repräsentierend darzustellen, im besten Falle noch einen zukünftigen Arbeitgeber an Land ziehen oder das simple Lob des Königs ergattern. Sie haben also die Chance sich der Königsfamilie vorzustellen, einen Ruf und Namen zu machen. Es ist unglaublich wichtig für sie, sie spüren pure Dankbarkeit und Treue hier zu sein. Sie würden euch mit Leib und Seele schützen, du brauchst daher wirklich keine Angst zu haben."
Vom gesamten Konzept ein wenig verwirrt, ließ der Prinz die letzten Handgriffe über sich stumm ergehen. "Okay...also keine Angst haben.. aber was für Wettkämpfe? Und die Besten der Besten?", wiederholte das Kind dann doch zögerlich, zu groß die Neugierde geweckt.
"Die aller aller alllller Besten des Landes!", platzte ein kleiner Junge in den Raum, eingekleidet in ein Hemd und etwas schickerer Hose, die ohne besondere Behandlung aktuell ein paar Flecken aufweisen würde. In der einen Hand einen Korb schwingend, mit der anderen sich sein dunkles Haar nach hinten streichend, hopste er zu den beiden und sah zuerst zu dem Älteren hinauf.
"Ich soll Tae Tae abholen", piepste die hohe, aber nicht unangenehme Stimme des Buben, welcher ein verstehendes Nicken des Silberhaarigen Mannes erhielt, der sogleich die paar Dinge aufräumte, die durch das ausführen seiner Arbeit nicht mehr an Ort und Stelle waren.
Sogleich dieser mit etwas anderem beschäftigt war, betrachtete der Eindringling lieber wieder die Erdbeeren in seinem Korb, ohne ein weiteres Wort nahm er eine dieser hinaus und hielt sie seinem besten Freund vor den Mund, "die habe ich eben erst mit Mama gepflückt. Ist dein Geburtstagsgeschenk.."
Die Augen des Schwarzhaarigen weiteten sich, er liebte diese Früchte seitdem er denken konnte, über diese und der Anwesenheit des anderen Jungen erfreut, öffnete er die Lippen, nur um betrachten zu müssen, wie Namjoon den Finger tadelnd hoch hielt: "Na na na, es wird jetzt nicht gegessen, ihr macht nur eure Kleidung wieder schmutzig."
Ein schelmisches Grinsen zierte das Gesicht des älteren Kindes, mit einer fließenden Bewegung und bevor sich Taehyung versehen konnte, beförderte es die Erdbeere in dessen Mund. Beinahe noch hastiger als zuvor und dabei nicht weniger provokant, küsste er die Wange des Prinzen: "Alles Gute, Tiger!"
Frech dem Angestellten die Zunge herausstreckend, ließ er den Korb stehen, schnappte sich die Hand des jüngsten Adelsohnes und rannte mit ihm im Schlepptau aus dem Zimmer.
Gerade schnell genug um die Röte seiner Wangen vor dem allwissenden Lehrer zu verbergen.
"Chim chim? Was genau weißt du von diesen..' Besten der Besten' ", setzte er es zitierend mit den Zeigefinger in die, für ihn zu dem Zeitpunkt benannten, Gänsefüßchen.
Sich auf dem Weg zum großen Saal befindend, bekam er von einem Angestellten einen Stück Stoff gereicht, der die Partie von Nase abwärts verdecken würde. Diese Anforderung hatte er mal gestellt, wenn andere Freunde die Familie besucht hatten um seine Nervosität zu lindern. Es wäre gelogen, würde ihn die Seide in seinen Händen nicht beruhigen.
Jimin drehte sich zu dem Prinzen um, ehe er neben dem Saal auf einer winzigen Bank platz nahm und ihn zu sich wank. Den Befehl dort zu warten, ausführend, nahm er schmunzelnd den Mundschutz und band ihm dem Jüngeren sanft um: "ich erkläre es dir, aber nur wenn du versuchst dich zu beruhigen, Tae."
Nicht verstehend was der Lieferssohn meinte, horchte er in sich hinein und bemerkte tatsächlich seine innere Unruhe und Angst vor dem Ungewissen. Und der Braunhaarige Junge vor ihm? Dieser hatte einen Blauäugigen, Blond, beinahe schon weißhaarigen Lockenkopf vor sich sitzen, dessen Hände stark zitterten. Seine Unsicherheit, die Nervosität, vielleicht auch der Funken der Angst welcher mitschwang, hatte sein Element aus ihm herausgekitzelt, sodass es zum Vorschein gekommen war.
Nach zögerlichem Nicken des Eisprinzen, begann der Ältere zu reden: " also ich weiß nicht wirklich viel...nur das das alles super cool ist. Meine alten Nachbarn haben einen Sohn, der ist jetzt in der Abschlusklasse von Namjoon Hyung und der hat mir einiges erzählt."
Vorerst weit ausholend um die volle Aufmerksamkeit seines Gegenübers zu bekommen sowie die Neugierde zu wecken, fuhr er erst dann fort, als er ein regelrecht aufgeregtes Glitzern in seinen hellen Iriden vernahm: "sie machen Klassenfahrten, in den Wald, in die Berge, sogar einmal an den Strand! Und dort werden Kräfte gemessen, egal ob du von einem Element abstammst oder eine einfache Begabung hast. Man bekommt da irgendetwas um den Arm, ich glaube das war ein farbiges Band. Und das musst du den Anderen weg schnappen. Das kann bis zu Tage dauern, bis am Ende nurnoch einer oder keiner mehr das Band hat. Wer die meisten Bänder hat oder zum Schluss übrig bleibt, entscheidet über den Rang. Das ist total gefährlich, aber auch mega lustig und spannend und man hat so richtig coole Teenager Übernachtungen, weil man sich ja auch in Gruppen aufhalten kann...als sehr angstregend und kräftezerrend, beschrieb er es dennoch und zum Finale wird es dann ganz hart. Sollte man Pech haben, ist es Freund gegen Freund. Weißt du, einige küssen sich da sogar nur um an das Band zu kommen! Kannst du dir das vorstellen!?"
Taehyungs Nasenspitze wurde ein kleines bisschen rot, er stellte sich vor wie das wohl sein würde. Dieser gesamte Aufenthalt klang spannender als jegliche Geschichte über die das Eisprinzlein je gelesen hatte. Wahrscheinlich weil es greifbar und trotz dessen so fern war. Es faszinierte und lockte ihn auf gewisser Weise. Und die gesamte Savhe mit dem Kuss... sie machte ihn verlegen, Liebe war dem Kind doch noch kein konkreter Begriff. Im Kontrast zu seinem besten Freund hatte er seine Augen auf niemanden gelegt, wie denn auch? War ja nicht so, als sähe er täglich tausende Gesichter.
Den Rot schimmer auf den Wangen des Prinzen beobachtend, griff das Vorschulkind nach seinen Händen und schwang sie aufgeregt über seinem Schoß hin und er: "Ich werde da auch bald mitmachen und ich werde der Stärkste für mein Baby Tiger sein, versprochen! Werde dich gaaaaanz stolz machen und auch keinen Anderen kü-"
Vielleicht war es vorbestimmt bewesen, wer wusste das schon. Aber der Mut über seinen Schwarm zu sprechen, erlosch mit einem Schlag. Oder eher mit Auftreten einer Person, die sie ungehindert unterbrach.
"Taehyung, kommst du? Entschuldigung Jimin, aber es geht los. Geh zu deiner Mutter", Jin. Der einzige Jugenliche vor Ort, welcher wahrscheinlich als einziger von ihnen wirklich wusste wovon gesprochen wurde. Nicht nur die Liebe war ihm bekannt, auch das gesamte Schulkonzept. Gefiel es ihm garnicht, wie schmackhaft es dem Jüngsten gemacht wurde, wenn auch nicht absichtlich. Dies war ein nicht anstrebbares Ziel für seinen kleinen Bruder. Selbst wenn es ihm ein paar Emotionen entlockte, es müsste zu viel passieren um diese Extreme auch nur in Betracht zu ziehen. Es wäre viel zu viel, was sie seinem Körper zumuten würden, dafür wäre er nicht stabil genug, seine mentale Verfassung zu fragile.
So kam es an jenem Tag, dass Taehyung das ersten Mal den Königlichen Saal als Prinz Vante betrat, die warmen Schokoladenfarbigen Augen in kühles Blau gehüllt und seine schwarzen Locken zu glanzvoll hellem Haar noch immer gefroren waren. Seine zuvor stark zittrige Hand, lag nun etwas ruhiger in der seines großen Bruders, welcher mit dem Daumen beruhigende Kreise über die zarte, kalte Haut fuhr. Er dabei das Schauspiel hinlegte, den Sohn der Bediensteten nicht zu kennen, ein normales Kind der Feuerfamilie zu sein, möglicherweise lediglich noch zurückgenommen, schüchtern zu agieren.
Aber alles in allem würde es dadurch nicht leichter werden, aber Alltag, er würde sich daran gewöhnen, ruhiger zu sein. Irgendwann nicht mehr aus Angst diese Maske zu tragen sondern aus Gewohnheit. Und er würde es mögen, dass keiner wirklich wusste, dass der leidende Kim Taehyung hinter dieser scheinenden, vor Anmut und Macht glänzenden, Fassade steckte. Die Fassade, nach welcher sich zahlreiche Herzen verzerrten. Die Fassade, die zurück in der Gegenwart ohne eigene Realisation, die perfekte Reife für eine tiefere Bindung erreicht hatte, die erste Liebe...
...wenn man es so formulieren wollte.
*Flashback End*
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Ab nächstem Kapitel bleibt es erstmal bei der Gegenwart.
Ich hoffe es gefällt euch immernoch, bin momentan sehr unsicher was diese Geschichte angeht.
Wie auch immer, danke für 400 Reads!!!♡♡
See next time~