Liebe stirbt nicht!

By ElliElzbett

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-Wird überarbeitet- Wie viel würdest du aufgeben um deine Familie zu beschützen? Vor dieser Frage steht der... More

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2. Kapitel
3. Kapitel
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6. Kapitel
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9. Kapitel
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37. Kapitel
38. Kapitel
39. Kapitel
40. Kapitel
41. Kapitel
42. Kapitel
Epilog
Danke!

23. Kapitel

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By ElliElzbett


Zack's P.o.V.

Ich schlürfte bereits an meinem dritten Kaffee und immer noch war Luke nicht aufgetaucht. Eigentlich müsste seine Schicht bald beginnen, ich hatte die Hoffnung, in einer ruhigen Minute mit ihm reden zu können. Nachdem er heute Mittag einfach mit seiner Schwester und seinem Vater im Schlepptau abgezischt war, hatte ich schon das Bedürfnis verspürt mit ihm zu reden. Er war so wütend auf seinen Vater gewesen, was ich im ersten Moment nicht nachvollziehen konnte, doch nachdem ich gehört hatte, was er sagte, verstand ich. Ich verstand ihn so gut, dass ich ziemlich mit mir kämpfen musste um diesen Mann nicht anzuschreien was für ein riesen Arschloch er doch war und das er einen so aufopferungsvollen und liebenswerten Sohn wie Luke gar nicht verdient hatte. Es stand mir nicht zu dies zu tun, weshalb ich mich auch zurück gehalten hatte, doch der verletzte Ausdruck in Lukes Augen hatte mir wehgetan.
Ja, verdammt es hatte mir scheiße weh getan ihn so zu sehen. Gott, dieser Junge machte mich einfach fertig! Ich kannte ihn gerade mal eine Woche, trotzdem war er so ein wichtiger Bestandteil meines Lebens geworden, dass ich mir nicht vorstellen wollte, wie es wäre, wenn ich nicht hierher gezogen wäre.

Ich schreckte hoch, als das kleine Glöckchen über der Ladentür klingelte. Automatisch wanderte mein Blick zur Tür. Ein freudiges Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, als ich erkannte dass es Luke war, doch er war nicht alleine. An der Hand hielt er ein kleines Mädchen, ich schätzte sie auf fünf Jahre. Ihre kleine Stubsnase und ihre goldigen Wangen, in die man am liebsten reinkneifen wollte, ließen sie verdammt niedlich aussehen. Es war nicht zu übersehen, dass sie mit Luke verwand war. Doch konnte ich mir nicht erklären, wieso sie  mir so bekannt vorkam. Ich beobachtete, wie die beiden sich mit Melodie unterhielten und kam mir dabei wie ein besessener Stalker vor.

Als das kleine Mädchen sich zu Luke drehte und mir so mit ihren Rucksack zudrehte, erkannte ich einen kleinen Plüschschafskopf, der an der Seite herausschaute. Da machte es bei mir klick. Das war Lukes kleine Schwester, er hatte im Kunstunterricht dieses wunderschöne Bild von ihr und ihrem kleinen Schäfchen gemalt. Ich weiß noch, dass ich die ganze Stunde neben einer platinblonden Barbiekopie sitzen musste, die mich unentwegt voll gelabert hatte, ebenso erinnere ich mich aber auch an den Blick den Luke drauf hatte, als er von seiner kleinen Schwester erzählte, irgendwie Stolz und voller Liebe. In diesem Moment hatte ich gehofft, das mich irgendwann jemand genauso lieben würde wie dieser Junge seine Schwestern liebte.

„Hey Zack! Was machst du denn hier?" fragte eine bekannte Stimme, wie aus dem Nichts. Erschrocken zuckte ich zusammen. Meine Hand auf mein rasendes Herz gepresst, schaute ich zu dem Übertäter meines Beinahe-Herzinfarktes hoch.
„Scheiße, Luke! Hat dir noch nie jemand gesagt, dass man Menschen die nachdenken nicht einfach so erschrecken darf? Das kann schwerwiegende Folgen haben!" Langsam normalisierte sich mein Herzschlag wieder, so normal er eben sein konnte, wenn Luke vor mir stand. Mit einem frechen Grinsen im Gesicht antwortete er: „Tut mir wirklich leid. Ich hab vergessen, wie gefährlich so etwas sein kann. Vor allem in deinem Alter." Ich schaute ihn böse an. Innerlich freute ich mich jedoch, er war wieder dieser Luke, der Witze riss, herumalberte und mit dem man über alles lachen konnte. Dieser Luke gefiel mir hundert Mal besser, als der wütende Luke von heute Mittag.

„Jetzt sag aber mal, was machst du hier?" fragte er erneut.
„Naja, eigentlich wollte ich mal mit dir reden... Du weiß schon wegen heute und so..." sagte ich mit deutlicher Nervosität in der Stimme. Ich wollte nicht nur über seinen Vater reden, sondern auch über den Kuss. Ich hatte das Gefühl, er hatte da etwas falsch verstanden.
Resigniert nickte er. „Ich arbeite heute nicht, aber wenn du willst kannst du mit Mia und mir zusammen auf den Spielplatz gehen, wir können ja reden während sie spielt." schlägt er, wenig begeistert von seiner eigenen Idee, vor.
„Gute Idee." lächle ich leicht. Schnell schnappte ich mir meine Jacke, legte genug Geld für die Kaffes und ein ordentliches Trinkgeld auf den Tisch und schlenderte mit Luke Richtung Theke, an der Melodie mit Mia stand. Die Kleine hatte einen Lutscher im Mund und strahlte über beide Backen.

„Guck mal Luke, was Melondie mir gegeben hat!" stolz streckte sie ihren Lutsche in die Höhe.
„Aber ich dachte, du willst nachher noch ein Eis essen?" gespielt streng sah er Mia an.
„Ich kann doch beides essen... Bitte Luki!" ihre großen Augen nahmen einen flehenden Ausdruck an. Bei dem Hundeblick hätte selbst ich nicht wiederstehen können, ich glaube ich habe noch nie etwas niedlicheres gesehen!
„Na gut. Aber nur ausnahmsweise!" gab sich Luke geschlagen.

Auf dem Weg zum Spielplatz schwieg Luke die meiste Zeit, Mia lief zwischen uns, an der einen Hand ihren großen Bruder, an der anderen mich. Sie redete die ganze Zeit und fragte mich alles Mögliche. Von ‚Wie heißt du? ' über ‚Magst du Eis?' bis hin zu den wirkliche wichtigen Fragen: ‚Magst du lieber Barbapapa oder Barbaletta?'. Als ich ihr erklärte, dass ich keine Ahnung habe, wer das sein sollte, klärte sie mich über die ganze Familie der Barbapapas auf. Anscheinend waren die Barbapapas einfarbigen Fantasiewesen die sich knetmassenähnlich in verschiedene Gegenstände verwandeln können. Wer denkt sich sowas Krankes aus?

Als wir endlich den Spielplatz erreichten, war ich sichtlich verwirrt. „Also ist Barbapapa der Vater. Aber warum ist er rosa? Ich meine wäre er nicht viel sinnvoller, wenn Barbamama rosa wäre?" fragend musterte ich die Kleine. Kurz schien sie zu überlegen, antwortete dann mit einem einfachen „Nein." und rannte auf die Spielgeräte zu. Lachend sahen ich und Luke ihr nach.

„Du kannst froh sein, sie hätte wahrscheinlich Stundenlang weiter reden können. Du willst gar nicht wissen, wie viel Zeit ich schon damit verbracht habe ihr die Barbapapa Geschichten vorzulesen." lächelnd schlendert er zu einer Bank die einige Meter von uns entfernt stand.
„Das macht mir nichts aus. Sie ist wirklich zuckersüß. Ich befürchte sie hat mich schon längst um ihren keinen Finger gewickelt." Grinsend folgte ich ihm. Zusammen ließen wir uns auf der Bank nieder.
„Ja, das kann sie gut. Ich befürchte, wenn sie erst einmal in die Pubertät kommt werde ich ziemlich beschäftigt damit sein, ihre ganzen Verehrer zu vertreiben." lächelnd sah er seiner Schwester dabei zu wie sie zusammen mit einem kleinen Jungen auf dem Klettergerüst herumklettertet.

Einige Minuten schwiegen wir, beobachteten bloß die fröhlichen Kinder vor uns.

Es war schön, hier so mit ihm zu sitzen, doch ich sollte den eigentlichen Grund für dieses Treffen nicht vergessen. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen.
„Also worüber ich mit reden wollte..." begann ich, meine Hände schwitzen vor Nervosität, ich kam mir total lächerlich vor.
„Ich wollte mit dir über diesen Kuss von heute Morgen reden." Überrascht warf er mir einen Blick zu. „Okay." Man sah ihm an, dass er dachte ich würde ihn auf seinen Vater ansprechen, ich hatte beschlossen dieses Thema erst einmal zu vertagen. Da ich bemerkt hatte, dass ihm nicht wohl dabei wäre jetzt darüber zu reden.
„Also ich wollte dir nur sagen, also das ... ich hab ja gesagt, dass ich dich bloß geküsst hätte, weil Leonora uns sonst nicht geglaubt hätte..." stottere ich, wie der letzte Vollidiot. Zack beruhig dich! Mach dich nicht noch lächerlicher, als du sowieso schon bist!

Luke zeigte keine Reaktion, starrte nur weiter nach vorne. Was würde ich dafür geben, zu wissen, was er gerade dachte.
„Also eigentlich wollte ich dir nur sagen, dass das nicht stimmte. Ich weiß nicht wieso, aber ich wollte, dass du das weißt." Peinlich berührt blickte ich auf das Gras zu meinen Füßen, ich bildete mir sogar ein, das meine Wangen ein wenig warm wurden. Dabei wurde ich nie, wirkliche NIE rot! Immer noch hatte Luke nichts gesagt, obwohl ich spürte, dass sein Blick auf mir ruhte. Plötzlich legte sich eine warme, raue Hand auf meine, die ich auf der Bank abgelegt hatte.

Ich blickte auf, sah in die wunderschönen grauen Augen, die die Farbe von Gewitterwolken kurz vor einem Sturm hatten. Ich lächelte ihn an, er lächelte zurück. Ich genoss das Kribbeln, das von meiner Hand ausging und mir eine Gänsehaut bescherte.

„Luki! Zack!" schrie Mia verzweifelt und unterbrach unseren Moment.

Mia hatte ihren Fuß irgendwie zwischen zwei Holzbrettern des Klettergerüstes eingeklemmt und kam nun nicht mehr heraus. Nachdem Luke sie heldenhaft gerettet hatte, verbrachten wir drei die restliche Zeit des Nachmittags damit, wie Verrückte auf dem Spielplatz herumzutoben. Es war wirklich schön, wir lachten die ganze Zeit, ich fühlte mich, als wär ich wieder ein Kind, vergessen waren alle Sorgen. Anschließend setzten wir uns in eine Eisdiele und bestellten uns alle einen riesigen Eisbecher.

Doch auch der schönste Tag, musste irgendwann zu Ende gehen.

„So Mia, verabschiede dich schon mal von Zack, wir müssen jetzt nachhause. Ich geh nochmal schnell auf Toilette bevor wir gehen.", fordert Luke sie auf und verschwand in Richtung Klo. Wir saßen immer noch in der kleinen Eisdiele, die leeren Eisbecher vor uns auf dem Tisch. Mittlerweile hatte sich die Dämmerung über die Stadt gelegt.

„Ich will aber noch nicht gehen!" jammerte Mia.
„Aber du willst doch bestimmt nicht, das sich deine Mama Sorgen um dich macht, oder?", versuchte ich sie zu Überzeugen. Eilig schüttelte sie den Kopf.
„Das wär nicht gut. Meine Mama darf sich doch nicht aufregen. Weißt du sie ist sehr krank. Sie war im Krankenhaus, aber die Leute da haben sie auch nicht wieder gesund gemacht, obwohl Luke gesagt hat, dass man dort wieder gesund gemacht wird." erklärte sie mir traurig.
Geschockt starrte ich sie an und versuchte zu realisieren was die Kleine mir gerade erzählt hatte.

Gerade wollte ich sie fragen, was ihre Mutter den hatte, als Luke von der Toilette wieder kam. „Und hast du dich schon verabschiedet?" fragte er seine Schwester. Diese schüttelte erneut den Kopf, hüpfte von ihrem Stuhl und winkte mir zu. „Auf Wiedersehen, Zack." strahlte sie, ganz der alte Sonnenschein. Ich erhob mich ebenfalls, wuschelte ihr kurz über ihre Haare. Luke umarmte mich zum Abschied, wobei mir sein betörender Geruch in die Nase stieg. Dann verschwanden sie durch die Tür.

Ich blieb zurück. Immer wieder spukte mir ein einziger Satz durch den Kopf.

Kindermund, tut Wahrheit kund.

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