My Brothers Keeper (TNM-#2)

Av DiamondKiki23

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Ich erinnere mich nicht mehr an viel von damals, nur noch an das Gefühl, als sie mich zum ersten Mal in den A... Mer

Danksagung
Vorwort
Playlist
Prolog
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
26. Kapitel
27. Kapitel
An meine Schäfchen
28. Kapitel
29. Kapitel
30. Kapitel

11. Kapitel

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Av DiamondKiki23

11. Kapitel                        

Etwas gehen zu lassen, ist nie einfach. Ob es nun eine Person oder eine Erinnerung ist. Sich von etwas zu trennen ist immer schmerzhaft. Da können weder schöne Worte, noch gute Taten etwas daran ändern. Das Vergessen mag für manche ein guter Weg sein mit Verlust umzugehen, nicht für mich. Ich gehörte zu denen, welche ihre Vergangenheit bewahrten, ganz gleich ob schön oder traurig, sie gehörte zu mir mit allen Einzelheiten. Durch sie war ich wer ich war. Durch sie waren die Menschen um mich herum wer sie waren.

Und doch ließ ich zu, dass ich einiges verdrängte, als sich mir die Möglichkeit dazu bot. Solange es ging, schob ich die Tatsache von mir, dass Leo und ich uns zu nah gestanden hatten. Das unsere Familie ein Scherbenhaufen war, ganz gleich wie gut wir uns auch wieder verstanden. Das er Eleonora und John noch weniger mochte als ich damals.

Ich gab mich der Illusion hin mit dem Glück, welches ich zu diesem Zeitpunkt noch verspüren durfte leben zu dürfen. Das es mir nicht wieder genommen werden würde. Das ich endlich genug getan hatte, um mir ein Leben fernab von der Unendlichkeit an Problemen die unsere Familie mit sich brachte verdient hatte. Wie sehr ich mich täuschte, war bei unserem dritten Treffen seit Leos Rückkehr nicht absehbar gewesen. Hätte ich etwas geahnt, hätte ich mich niemals dazu bereiterklärt ihm zu helfen. Denn letzten Endes, schien es mehr zu schaden als zu helfen. Auch wenn es Anfangs noch ganz und gar nicht danach ausgesehen hatte.

Sobald ich Leo verlassen hatte, fühlte sich für eine ganze Weile alles was ich tat mechanisch an. Kein Gefühl schien mich zu durchdringen, alles was in meinem Inneren war, war Leere. Eine Leere welche betäubend wirkte und mich dazu trieb einen Schritt in eine Richtung zu machen, den ich schon längst hatte tun wollen. Aber wie es so war im Leben, hatte ich es bis dahin nicht hinbekommen auf den Stützpunkt zufahren um weitere Nachforschungen anzustellen. Denn auch wenn ich nicht wusste was es war oder warum, so wurde ich eine kleine, leise Stimme in meinem Kopf nicht los, welche immer wieder auf mich einredete und der Meinung war, dass ich erneut im Dunkeln gelassen wurde. Dass man mir erneut Informationen vorenthielt, welche für meine Familie und mich von Bedeutung waren. Und das war etwas das absolut inakzeptabel war.

So saß ich also da, hielt vor einer roten Ampel und dachte und fühlte tatsächlich rein gar nichts. Meine Finger trommelten leise auf das warme Lenkrad von Leos Wagen. Ich hatte ihm zwar gesagt, dass ich ihm sofort die Schlüssel zurückgeben würde wenn er das wolle, aber er war der Meinung dass er ihn nicht brauchen würde, solange er nicht über eine einzige Erinnerung verfügte wo er damit hinfahren solle.

Die Ampel sprang endlich auf Grün, ich fuhr an und bog anschließend auf das Gelände des Stützpunktes ein. Parken tat ich so nah wie möglich am Hauptgebäude. Mit blinkenden Lichtern verriegelte der Wagen. Gemächlichen Schrittes ging ich zum Eingang, gab meine Schlüssel und mein Handy ab. Nachdem man mich durchsucht hatte, lief ich weiter zu den Aufzügen. Meine Füße schritten den Weg ohne das ich darüber oder sonst irgendetwas nachdenken musst. Schließlich blieb ich stehen, meine Gedanken setzten sich allmählich wieder in Gang und meine Hand ballte sich zu seiner Faust, ehe ich mit den Knöcheln an die Tür klopfte.

„Herein", erklang Major Simeons Stimme.

Ich folgte der Aufforderung, salutierte und blieb steif stehen, bis er sagte:

„Rühren. Lilly, es freut mich dich zu sehen."

Gezwungen lächelnd reichte ich ihm die Hand und setzte mich ihm gegenüber an seinen breiten Schreibtisch.

„Ich nehme an du bist wegen deinem Bruder hier", kam er recht schnell auf den Punkt.

Eine Eigenschaft, welche ich immer an ihm gemocht hatte, doch an diesem Tag hätte ich mir gewünscht mich mit noch ein wenig Plauderei vor diesem Gespräch drücken zu können. Aber letzten Endes war ich es die zu ihm gekommen war.

„Das stimmt", erwiderte ich und schaute dabei auf meine in meinem Schoß verschränkten Finger.

„Ich wundere mich nur", fuhr ich fort und hob langsam meinen Blick.

„Du wunderst dich, warum dich niemand informiert hat", stellte der Major fest und stützte sich mit den Unterarmen auf seinen Schreibtisch ab.

„Ja", bestätigte ich.

Nachdenklich begann er zu nicken, antwortete jedoch nicht sofort. Entweder wollte er mir nicht antworten oder er wusste es selbst nicht. Oder er versuchte sich zu überlegen, wie er es am Besten ausdrücken sollte.

„Es war eine heikle Angelegenheit Lilly. Ich nehme an, Leo hat dir nichts erzählt?", begann er schließlich doch zu reden.

Stumm schüttelte ich mit dem Kopf.

„Wir ... er wurde gesichtet, aber niemand glaubte wirklich daran. Die Vermutung lag näher, dass es ein Irrtum war. Ich entschied dass es fürs Erste besser wäre dich nicht zu informieren. Auch dein Vater hat nichts erfahren. Keiner von uns wollte falsche Hoffnungen in irgendeinem von euch schüren. Also wurde jemand geschickt, der ihn zweifellos identifizieren konnte. Es handelte sich um einen der Ärzte, welche auch mit euch im Irak waren. Er war skeptisch, musste aber zu seiner eigenen Überraschung feststellen, dass der Informant richtig gelegen hatte. Der Doc sprach mit den dortigen Ärzten und erstattete dann Meldung. Um ehrlich zu sein ... als ich hörte dass er sich an nichts erinnern kann, war ich selbst geschockt. Ich konnte keine Entscheidung darüber treffen, ob ich euch informieren sollte oder nicht. Also hat der General sie für mich getroffen und beschlossen es wäre besser ihn erst hier zu befragen und anschließend nach Hause zu bringen."

Misstrauisch hob ich eine Augenbraue und verschränkte meine Arme vor der Brust. Reines Abwehrverhalten. Die ganze Sache schmeckte mir nicht. Mein Instinkt hatte mich nicht im Stich gelassen. Man hatte mir Informationen vorenthalten und auch jetzt sagte mir der Major nicht die ganze Wahrheit.

„Wie lange war er bereits hier?", hakte ich kühl nach.

„Lilly ich ...", setzte er mit gequältem Gesichtsausdruck an.

„Wie lange?", fragte ich erneut und hob dabei meine Stimme.

„Drei Tage", gab er schließlich mit gesenktem Blick zu.

Fassungslos lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück und starrte den Mann an, von dem ich geglaubt hatte dass ich ihn kennen würde. Drei lange Tage hatte man mir Leo vorenthalten. Mir war klar, dass wir beim Militär und nicht beim Gruppenkuscheln waren, doch das war dreist. Natürlich wollten sie so viele Informationen aus ihm herausholen wie nur irgend möglich, aber was hatte er ihnen schon groß sagen können? Er kannte nicht einmal mehr seinen ganzen Namen.

„Was hat er gesagt?", fragte ich, als ich mich halbwegs wieder gefangen hatte.

„Lilly, du weißt ich kann unmöglich ...", wollte Simeons mich abblocken, aber ein finsterer Blick und die Worte:

„Ich will es wissen!", brachten ihn zum Schweigen.

Unter normalen Umständen hätte er mir nichts gesagt oder mich eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben lassen, doch in diesem speziellen Fall, senkte er seine Stimme und schaute mich betreten an, als er antwortete:

„Nicht viel. Nur das er im Krankenhaus aufwachte und sich an nichts mehr erinnern konnte. Aber ich schätze das weißt zu bereits. Das Einzige, was ihm noch im Gedächtnis geblieben war von den Ereignissen, war ein Aufblitzen wie von einem Spiegel", erzählte er mir mit bedeutungsvoller Stimme.

„Ein Zielfernrohr", murmelte ich.

Zähneknirschend nickte er.

„Vermutlich."

Schweigend schauten wir uns eine Weile an. Es war ihm scheinbar nicht leicht gefallen mich im Dunkeln zu lassen, aber darüber zu reden auch. Ich konnte verstehen dass er mir keine Hoffnungen machen wollte. Oder meiner Familie. Nach allem was wir durchgemacht hatten, wäre eine erneute Enttäuschung zu hart gewesen. Ganz gleich auf welchem guten Weg wir auch gewesen waren uns wieder im Leben einzurichten, so wie es jetzt war.

Dennoch war ich verletzt. Leo bedeutete mir so unsagbar viel und das wusste Simeons, ebenso wie alle Anderen auch. Er war der Mensch, welcher meinem Herzen am nächsten stand. Und dann musste ich erfahren dass er nicht nur vergessen hatte wer ich war, sondern schon ganze drei Tag in meiner unmittelbaren Nähe gewesen war, bevor ich ihn endlich hatte sehen dürfen.

Das war hart. Und es schmerzte. Mehr als ich geglaubt hatte.

„Ich sollte gehen", durchbrach ich irgendwann die Stille, welche sich über uns gelegt hatte und langsam aber sicher äußerst unangenehm wurde.

„Lilly", hielt er mich auf, als ich aufstand und zur Tür ging.

Dort drehte ich mich noch mal zu ihm um, als ich die Klinke schon in der Hand hatte.

„Ich weiß du bist wütend, aber bitte versteh dass ich der Meinung bin in deinem Sinne gehandelt zu haben."

Ich biss mir auf die Unterlippe bei seinen Worten, fuhr mir kurz mit der freien Hand durch die Haare, dann erwiderte ich:

„Ich bin nicht wütend. Ich bin enttäuscht."

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