Fünf im Kopf

By Cam1katz3

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Elizabeth hat nur eins im Kopf: Lernen. Wofür geht man sonst in die Schule? Außerdem benehmen sich sowieso a... More

1. Meine Klasse
2. Hausaufgaben
3. Der Jacken - Konflikt
4. Nachsitzen mit Folgen
5. Krankenhaus
6. Eishockey
7. Versetzung
8. Die 11a
9. Hierarchien
10. Mister Kalle Karlsen
11. Die unterdrückte Klasse
12. Die Kaiser von Einundhalbchina
13. Das Treffen im Gartenhaus
14. Der Plan
15. Regen und Backe, backe Kuchen
16. Jonathan ist nett...irgendwie
17. Versteckte Kamera
18. Nachhilfe für Lotta
19. Wow, Elizabeth.
20. Gerecht verraten?
21. Später Besuch
22. Psychotherapeutin Pami
23. Sternennacht
24. Eile ist geboten
25. Das Zwischenspiel
26. Gescheitert.
27. K.O.
28. Alles vorbei?
29. Wieder einmal Krankenhaus
30. Meer, Eis und Zoo
31. Es tut mir leid.
32. Dean und Kalle
33. Auf der roten Station
35. Held
36. Sonnenuntergang

34. Was passiert mit Kalle?

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By Cam1katz3


Am Montag ging ich wieder zur Schule. Tatsächlich waren die meisten da, auch die, die eigentlich noch im Krankenhaus waren, wie Nana und Jeremy.
Aber heute war ein wichtiger Tag.
Herr Karlsen und der Direktor würden sich mit unserer Klasse versammeln und alles besprechen. Außerdem waren Dean, Moni und Robin da.

Kalle stand zwischen Crimson und Jeremy, der immernoch einen dicken Kopfverband trug.
Sein eigenes Gesicht zierte ein großes weißes Pflaster über der Nase, unter dem sich wohl die Schiene befand.

Ich erinnerte mich noch gut an die Anhörung der Polizei am Samstagabend und irgendwie fühlte es sich heute so ähnlich an.
Ich hatte weder bei den anderen Jungen, noch bei Kalle gewusst, ob ich sie anzeigen wollte. Bei den anderen Jungen hatte wir uns inzwischen darauf geeinigt, sie nicht anzuzeigen, aber bei Kalle waren die Meinungen weit geteilt. Eigentlich wollte ich, auch nachdem, was mir Dean erzählt hatte, aber sicher war ich nicht mehr, nachdem alles Sinn machte.

Hätte ich nicht genauso reagiert, wenn ich das alles hätte durchmachen müssen? Ich wusste es nicht.
Prinzipiell war es sowieso egal, ob ich ihn anzeigte. Er würde so oder so die Strafe bekommen. Wenn ich ihn nicht anzeigte, würde es einer der anderen tuen und ich war sicher, dass es jemand tuen würde.

Draußen vor dem Klassenzimmerfenster ging die Sonne auf. Es war noch neblig, würde aber sicher ein warmer Tag werden.

Im Klassenzimmer saßen die Schüler verteilt auf den Tischen und sahen angespannt nach vorne zum Direktor und Herrn Karlsen.

Schliesslich räusperte der Direktor sich.

,,Ihr wisst sicher alle, worum es geht, da muss ich wohl keine Einzelheiten erwähnen. Also fangen wir gleich an."

Er wechselte einen Blick mit Herrn Karlsen, der ihm zunickte.

,,Nachdem nach dem Eishockeyspiel am Freitag die Lage auf dem Hof vor der Halle extrem eskaliert ist, hätte ich nun gerne Details von euch allen, was wirklich passiert ist."

Frederik, der neben Leni saß, meldete sich.
Der Direktor zeigte mit einer Handbewegung auf ihn.
,,Ja bitte. Du warst doch auch derjenige, der am Freitag über die Lautsprecher gesprochen hat, wenn ich mich nicht irre."

Frederik nickte.
,,Leider ist unsere Präsentation der Fakten schief gegangen, da Anhänger von Kalle oder sogar er selbst das Material auf unserem USB-Stick ersetzt hat."
,,Du sprichst von Anhängern. Hat Kalle wirklich eine solche Machtposition in der Klasse? Und außerdem würde es mich interessieren, was am Freitag wirklich zu sehen sein sollte."

Frederik nickte Leni zu, die aufstand und ihr Handy anschaltete, um dem Direktor das Video zu zeigen.
Warum hatten wir das eigentlich nicht schon früher getan?
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Kalle die Faust ballte. Anscheinend hatte er verstanden, wie ernst die Lage für ihn war.

Nachdem er das Video gesehen hatte, sah der Direktor mich an.
,,Du bist das Mädchen, das er im Video geschlagen hat?"

Ich nickte.
,,Hast du ihn extra provoziert?"
Ich beschloss ehrlich zu sein.
,,Ja. Wir wollten nachstellen, was Kalle mit den Leuten macht, wenn er wütend wird und fürchtet die Kontrolle zu verlieren."

Kalle knurrte etwas.
,,Hast du zu deiner Verteidigung etwas zu sagen?", wollte der Direktor wissen.
,,Das ist alles Unsinn. Ich hatte keinen guten Tag und war gereizt. Dafür habe ich mich sogar entschuldigt."

,,Stimmt das?", wandte sich der Direktor wieder an mich.
Verunsichert nickte ich. Kalle hatte das tatsächlich getan, kurz nachdem ich mich von Jonathan und den anderen distanziert hatte.

Die anderen sahen mich erstaunt an.

,,Nun gut", fuhr der Direktor fort.
,,Dann steht euer Wort in dieser Angelegenheit gegen das von Kalle. Was war allerdings mit der Eskalation auf dem Hof vor der Eishalle? Soweit ich weiß wurde ein Großteil der Schüler verletzt, manche sogar lebensgefährlich. Das ist ganz einfach eine Schande und inakzeptabel. Wer möchte mir dazu mal Genaueres erklären? Ja, du bitte nochmal."

Frederik erklärte weiter.
,,Wir waren nach dem Spiel am Abend noch da, um die restliche Ausrüstung aufzuräumen und plötzlich wurden wir von Kalle, Ready, Nada, Crimson, Tyler und Hannes zusammen mit weiteren Typen, die noch in Kalles Schuld standen, aber nicht auf unserer Schule sind, bedroht und schliesslich angegriffen. Deshalb haben wir uns verteidigt."

,,Was sagt ihr dazu?"
,,Wir waren nur da, um uns für die unfaire Aktion im Spiel zu rächen und wollten sie ein bisschen zurechtweisen, aber dann haben sie uns provoziert und angegriffen."

,,Wir haben angegriffen? Gehts noch?", empörte sich Leni.
,,Wer hat denn Ready fast die Schädeldecke mit einem Eishockeyschläger zertrümmert? Außerdem stellt sich doch die Frage, was Frederik, Leni, Katrin, Leon und Lotta, ebenso wie dieser Jonathan mit seinen zwei Freunden dort noch zu suchen hatten. Niemand von ihnen ist Teil des Eishockeyteams. Ebenso war ihr Captain Dean anscheinend schon gegangen und alle haben sich, anstatt die Polizei oder sonstige Hilfe zu rufen, freudig in die Schlägerei gestürzt."

Entgeistert verstand ich, dass Kalle nun, wo er sich nicht mehr verteidigen konnte, versuchte, uns genauso schuldig zu machen.

Aber bevor der Direktor nachfragen konnte ergriff Robin das Wort.
,,Das stimmt nicht. Wir haben versucht die Polizei zu rufen, doch einer der anderen Typen, hat mein Handy über den halben Hof befördert."
Er hielt sein Handy mit zersplittertem Display hoch und demonstrierte, dass es nicht mehr funktionierte.
,,Und ab da waren wir zu beschäftigt uns selbst zu verteidigen, da Kalles Freunde aggressiv angegriffen haben."

Der Direktor nickte langsam.
,,Also habt ihr euch nur verteidigt?"
,,Das ist genauso Unsinn wie die anderen Anschuldigungen!", verteidigte sich Kalle.
Aber der Direktor schnitt ihn ab, als er weiter reden wollte.
,,Ein Video, das mir ein anonymer Schüler gestern gezeigt hat, beweist leider genau das, was die anderen Schüler erzählen."

Kalle wollte wieder anfangen zu reden, aber dieses Mal brachte ihn Herr Karlsen mit einem enttäuschten Blick zum Schweigen.

Der Direktor nickte bedächtig.
,,Also kommen wir zur finalen Frage. Wer stimmt denn mit den Aussagen von Frederik überein und kann bezeugen, dass Kalle so gehandelt hat, als auch im Unterricht Mitschüler misshandelt hat?"

Angespannt sah ich mich um. Wenn sich jetzt genügend Leute meldeten, würde der Direktor uns glauben.

Frederik stand auf und hob die Hand. Leni rutschte neben ihm vom Tisch und meldete sich ebenfalls.

Auch Katrin, Leon, Robin, Moni und ich hoben die Hand.

Aber das waren noch nicht genug. Sieben von 18 Leuten im Raum reichten nicht, um überzeugend zu wirken.
Ich sah zu Lotta, die leider in Crimsons Nähe saß. Schliesslich stand sie aber doch zitternd auf.

Das waren aber immernoch weniger als die Hälfte.
Ich sah, wie Nana, die neben Adrian saß, auch zitterte. Sie traute sich nicht, sich zu melden.

Was machten wir jetzt?
Kalle sah schon wieder sehr selbstzufrieden aus.

Der Direktor wollte die Abstimmung gerade beenden, da stand Hannes auf.

Der unscheinbare, stille Junge mit den dunkelblonden Haaren hob die Hand.
Kalle starrte ihn ungläubig, dann wütend an.

Ich erinnerte mich daran, dass Hannes laut Frederik und Leon etwas gegen Kalle hatte, obwohl er zu seinem innersten Kreis gehörte.

Er strauchelte allerdings ein wenig, vermutlich hatte er sich am Freitag wirklich den Fuß verstaucht.
Aber da stand Tyler auf und stützte ihn mit erhobener Hand.
,,Du auch?", flüsterte Kalle zornig.

,,Jo Digga. Dreh deine Dinger mit deinen anderen Bros."
Man konnte nicht übersehen, wie er Katrin dabei zuzwinkerte. Anscheinend hatte er das mit dem Heiraten damals in Frederiks Schuppen ernst gemeint.

Katrin verdrehte nur die Augen.

In diesem Moment warf Nana ihrem Bruder noch einen Blick zu, riss sich dann zusammen, stand auf und hob die rechte Hand. Ich sah, wie ihre ganze Haltung zitterte und ihre Knie fast nachgaben, aber sie blieb stehen.

Ihre blauen Augen hatte sie strikt nach vorn gerichtet und die Zähne zusammengebissen, dass sie vermutlich nicht klapperten.

Ich hatte Nana noch nie so mutig gesehen.
Adrian wie es aussah auch nicht.
Er zögerte kurz. Sein Blick fiel auf den Gips um Nanas linken Arm.
Dann stand er neben ihr auf und streckte den Arm aus.
Den anderen legte er um seine Schwester.
Ich musste lächeln.

Auch Jonas, einer der Geschichtefreaks, die eigentlich keinen Streit wollten, stand auf.
Seine Nebensitzerin Avery starrte ihn an und wollte ihn wieder runterziehen, aber erfolglos, also tat sie es im schliesslich gleich.

Nun standen alle außer Kalle, Jeremy und Crimson.

Der Direktor nickte und innerlich fiel ein Stein von meinem Herzen.

Am Ende hatten wir doch noch erreicht, was wir wollten. Aber anders, als wir gedacht hatten.

Als wir das Zimmer verließen, holte Cora Dean ab.
Kalle warf den beiden einen verächtlichen Blick zu.
,,Warum hast du nicht für mich gestimmt?",wollte er mit zusammengezogenen Augenbrauen wissen.

Dean sah ihn ernst an. ,,Ich habe damals nicht und würde auch heute nicht."
Mit diesen Worten wendeten sich er und Cora ab und liefen den Gang hinunter.
Kalle wurde von seinem Onkel Herrn Karlsen fast wie ein Gefangener weggeführt. Aber wer wusste schon, was ihm nun für ein Schicksal nach seiner Gerichtsverhandlung blühte.

Ich sah nach draußen aus dem Fenster, wo meine Mutter wartete, um mich abzuholen. Sie hatte sich die nächsten Wochen freigenommen.

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