Unknown ??? (Formel 1)

By Gifthexe

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Was tun, wenn du dich verliebst, aber gar nicht weißt in wen, weil derjenige, der lediglich per Handynachrich... More

Vorwort
Prolog oder auch Part I
Part II
Part III
Part IV
Part V
Part VII
Part VIII
Part IX
Part X
Part XI
Bonus / Part XII

Part VI

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By Gifthexe


Die Nachricht war auf dem Weg. Instinktiv hielt er die Luft an. Lauschte ob es hier in diesem Zimmer vielleicht doch bei irgendwem „Ping" machen würde und...


...wartete vergebens. Absolut nichts rührte sich im Raum.

„Beantwortet das deine Frage", wollte Charles an George gewandt wissen, „Es ist keiner von uns."

„Und wieso wisst ihr dann Bescheid?", ließ George nicht locker, sondern hatte sich verbissen, wie ein Beagle an einem schönen fleischigen Knochen.

„Carlos hat uns davon erzählt", erklärte der Monegasse und irgendwas störte ihn an dieser Erklärung, er kam nur nicht dahinter was.

Sein Kopf war einfach zu müde. Dem Rest schien es aber ähnlich zu gehen. George gähnte ebenfalls herzhaft und Marcus neben ihm gab ein leises Schnarchen von sich, war schon weggedämmert und sah unheimlich niedlich im Schlaf aus. Callum wirkte darüber nicht glücklich.

„Toll, wie kriege ich ihn denn jetzt in sein eigenes Bett?", murrte sein Landsmann.

„Lass ihn doch einfach hier", gähnte er schulterzuckend, „Das Bett ist doch breit genug und er stört mich nicht."

Callum sah ihn zweifelnd an und nicht nur dieser wirkte von seinem Vorschlag ein wenig verstört.

„Hältst du das für eine gute Idee?", wollte Carlos wissen.

„Was soll schon passieren, der kleine Kiwi schläft doch schon tief und fest", stimmte Daniel ihm stattdessen zu, schob Max von seinen Beinen und stand auf, „Lasst ihn uns einfach richtig ins Bett legen, Schuhe aus und Decke drüber und dann bin ich mir sicher, dass die zwei lammfromm nebeneinander schlafen werden. Ganz im Gegenteil zu mir übrigens, ich glaube Max und ich spielen gleich noch eine Runde Verstecken."

Dafür bekam er von George einen von Marcus' Schuhen an den Kopf geworfen, der sein Ziel allerdings um Längen verfehlte. Der Williams Pilot schien ebenfalls kein Problem damit zu haben den jungen Neuseeländer neben ihm ins Bett zu stecken und so half nun auch Callum immer noch leise murrend mit.

„Dann jetzt alle raus hier", beschloss er, nachdem Marcus sich unter der Decke befand und auch ganz klein zusammengerollt hatte.

Seine eigentlichen drei Essenspartner des heutigen oder viel mehr gestrigen Abend wirkten darüber absolut nicht glücklich. Daniel zog Max gutgelaunt schon einmal in Richtung Tür und die beiden Briten guckten ihn direkt mahnend an.

„Mach ja keinen Scheiß", befahl George, „Wehe du heulst mir morgen wegen irgendwas die Ohren voll."

„Und wehe Marcus weint sich bei mir aus", ergänzte Callum, „Wie gesagt, du bist ein Freund, aber er ist mein bester Freund."

„Ja, ist angekommen", was sollte er dazu auch sonst sagen, „Und jetzt haut schon ab. Mir fallen gleich die Augen im Stehen zu und ich will nur noch schlafen. Wir sehen uns morgen beim Frühstück."

Daniel riss schon die Tür auf, schleifte Max hinter sich her, Carlos schenkte ihm ein aufmunterndes Nicken. Arthur wirkte, genauso wie Charles irgendwie nicht sonderlich glücklich, aber das konnte auch an der Müdigkeit liegen, die sie mittlerweile alle fest im Griff hatte. Callum ließ Marcus nur äußerst widerwillig bei ihm, wurde aber von George nun ebenfalls sanft aber bestimmt aus dem Zimmer geschoben.

Kaum hatte er die Tür hinter allen geschlossen und auch zugesperrt, lehnte er sich mit dem Rücken dagegen, schloss für wenige Sekunden die Augen und atmete erst einmal tief durch. Was war das für ein verrückter Tag gewesen. Kopfschüttelnd begab er sich ins angrenzende Bad, spulte schnell eine Katzenwäsche ab, entledigte sich Pullover und Jeans und schlüpfte dann auf der freien Bettseite unter die Decke.

Wann hatte er das letzte Mal mit jemanden das Bett geteilt? Selbst wenn er bei George, Alex oder Carlos geschlafen hatte, war sein Platz immer im Gästezimmer oder auf der Couch gewesen, aber ganz bestimmt nicht im Bett mit einem von ihnen. Allerdings war es genauso, wie er es vorhin auch schon gesagt hatte. Die Anwesenheit des Jüngeren störte ihn absolut nicht, stattdessen fühlte er sich überraschender Weise ziemlich wohl und zur Abwechslung auch mal nicht einsam.

Marcus bewegte sich auf seiner Seite. Drehte sich und schielte vorsichtig zu ihm herüber.

„Du schläfst ja gar nicht", stellte er fest.

„Die Tür hat mich wieder aufgeweckt", gähnte der junge Neuseeländer, „Soll ich gehen?"

„Nein, bleib ruhig. Es ist schön mal nicht alleine zu sein."

„Ich finde es auch schade, dass ich es nicht bin", flüsterte Marcus ohne Vorwarnung.

„Ist er es wenigstens wert?"

So ganz genau wusste er gar nicht, was dieses wert zum Ausdruck bringen sollte.

„Machst du das Licht aus?", antworte der Jüngere mit einer schüchternen Gegenfrage und er kam der Aufforderung leise seufzend nach.

Kaum hüllte sie die schützende Schwärze der Nacht ein, konnte er abermals spüren, wie sich Marcus bewegte und definitiv näher zu ihm rutschte.

„Callum und George haben gesagt, dass ich Ärger kriege, wenn ich dir zu nah komme."

„Callum und George sind aber nicht hier und wir wohl beide alt genug."

„Alt genug, wofür?"

„Um selbst zu wissen, was gut für uns ist", seufzte Marcus, „Cal hat ständig das Bedürfnis mich vor allem beschützen zu müssen."

„Was ab und an ja auch ganz schön ist, gerade wenn sie einem so lästige Dinge abnehmen", ergänzte er selbst, „Aber es gibt auch diese Momente in denen es einfach nur nervt."

„Wie jetzt zum Beispiel. Ich erzähle dir alles, was du wissen willst, wenn du mich in den Arm nimmst. Bitte."

Letzteres war kaum mehr ein Hauch und bescherte ihm dennoch eine Gänsehaut sondergleichen. Erneut verfluchte er den Umstand, dass Marcus nicht sein Unbekannter war, zog ihn dann aber doch an sich und legte seine Arme um ihn. Das passte perfekt und ließ ihn abermals daran zweifeln, dass sein Entschluss, alles auf den Nachrichtenschreiber zu setzen, der richtige gewesen war.

„Das tut gut", murmelte der Jüngere, bettete den Kopf auf seiner Brust und schmiegte sich somit noch näher an ihn.

„Finde ich auch", gestand er leise, „Du hast vorhin gesagt, dass es keiner von uns wäre, aber irgendwie habe ich dir das nicht abgenommen. Verrätst du mir die Wahrheit? Ich will es wirklich nicht noch schwerer für dich machen, sollte..."

„Die Person, die dir die ersten Nachrichten geschrieben hat, ist nicht die Person, die dir jetzt schreibt. Ich bin in die erste Person verliebt", offenbarte Marcus und er brauchte einen Moment um diese Worte überhaupt zu verstehen, „Aber ich glaube du hast dich in das Trugbild der zweiten verliebt."

„Was?", entfuhr es ihm perplex.

„Es ist alles so aus dem Ruder gelaufen", flüsterte der Jüngere weiter, „Am Anfang hat der andere dir die Nachrichten weitergeschrieben, weil er ihm helfen wollte, aber dann hat er die Idee entwickelt, dass du ihm ebenfalls etwas bedeuten könntest. Sie haben sich so dermaßen gestritten. Er kam danach zu mir und da habe ich erkannt, wie viel er mir bedeutet, dass ich verliebt in ihn bin, aber er wollte nur dich."

„Müsstest du mich dann nicht abgrundtief hassen? Ich stehe zwischen dir und ihm, ich stehe zwischen deinem Glück."

„Ich habe es versucht, aber so bin ich nicht. Du kannst ja nichts dafür, dass du für ihn interessanter bist, als ich. Das Herz will nun mal, was es will, sagt meine Großmutter immer und..."

Ein Zittern lief durch Marcus' Körper und offenbarte ihm, wie sehr das alles den Jüngeren mitnahm.

„Wir sollten versuchen zu schlafen. Du musst morgen ins Auto und da brauchst du deine Kräfte", änderte er das Thema.

„Willst du jetzt auch damit anfangen mich zu beschützen?"

„Ich will vor allem, dass du wieder froh sein kannst", runzelte sich seine Stirn, bei dieser Erkenntnis, „Du hast das alles genauso wenig verdient, wie ich."

„Unglücklich verliebt zu sein, hat niemand verdient", stimmte Marcus ihm zu, „Aber das hier gerade macht es irgendwie besser. Vielleicht weil wir immer noch unglücklich sind, aber damit nicht mehr alleine."

„Dann lass uns eine Abmachung treffen. So lange wir ungebunden sind, sorgen wir dafür, dass wir nicht mehr einsam sein müssen. Wir... ich weiß auch nicht... wir können die Nächte zusammen verbringen, wie gerade und einfach nur füreinander da sein", mit jedem Wort wurde er aufgeregter und optimistischer.

„Das ist total verrückt", murmelte der Jüngere.

„Aber dir gefällt die Idee."

„Ja...", Marcus zitterte schon wieder, „Ich fühle mich in deinen Armen tatsächlich wohl."

„Dann machen wir es so. So lange keiner von uns einen Partner hat, sind wir füreinander da."

„Callum wird mich dafür umbringen."

„George und Carlos mich wahrscheinlich auch, aber du hast es vorhin selbst gesagt, wir sind alt genug unsere eigenen Entscheidungen zu treffen und diese fühlt sich verdammt richtig an."

„Finde ich auch", kam es leise zurück.

„Gut", flüsterte er, platzierte einen soften Kuss auf dem Kopf des jungen Neuseeländers in seinen Armen und kuschelte sich mit ihm zusammen tiefer unter die Decke, „Dann versuch jetzt wirklich zu schlafen. Wir sorgen schon dafür, dass wir beide unser Happy End bekommen... Irgendwie."

Der nächste Morgen kam viel zu schnell und wurde von einem unbarmherzigen Wecker eingeleitet. Außerdem war er nicht alleine. Sanftes Gewicht ruhte auf seiner Brust, murrte aber auf Grund der Störung leise.

Marcus.

Ein Lächeln überzog sein Gesicht. Zwar war er der Lösung seines Rätsels nicht wirklich näher gekommen, dafür hatte er einen neuen Freund gefunden. Einen wirklich süßen Freund, der sich gerade verschlafen die Augen rieb und nach seinem Handy tastete, um das nervige Klingeln auszustellen.

„Ich will nicht aufstehen", murrte der junge Neuseeländer.

Sonderlich große Lust dazu hatte er auch nicht, allerdings hatten sie wohl beide ihre Verpflichtungen denen sie nachgehen mussten.

„Wir könnten zusammen zum Frühstück gehen", schlug er vor und hielt tatsächlich die Luft an, während er auf eine Antwort wartete.

„Das wäre toll, aber ich muss vorher in mein Zimmer", schüchtern blinzelte der Jüngere zu ihm hinauf und er konnte gar nichts anderes tun, als ihm einmal durch die wuscheligen Haare zu streichen.

„Wie lange brauchst du?"

„Keine Ahnung", gähnte Marcus herzhaft, schmiegte den Kopf in seine Hand, schien die Nähe ebenfalls zu genießen, „Halbe Stunde? Schnell Duschen, waschen, umziehen."

„Geht klar", stimmte er zu, dabei hätte er locker noch eine Stunde schlafen können, wie ihm ein schneller Blick auf die Uhr verriet, allerdings interessierte ihn dies reichlich wenig, wenn er dafür noch ein wenig die Gesellschaft des jungen Neuseeländers genießen konnte.

„Du kannst eigentlich noch liegen bleiben, oder?"

„Schon", bestätigte er, merkte selbst, wie die eigene Schüchternheit plötzlich überhand gewann und fasste sich dann doch ein Herz die Wahrheit zu offenbaren, „Aber viel lieber würde ich mit dir frühstücken. Das hört sich wahrscheinlich total bekloppt an, weil ja nichts passiert ist zwischen uns, aber ich habe schon lange nicht mehr so gut geschlafen, wie mit dir an meiner Seite."

„Das hört sich vielleicht bekloppt an, aber es ist die Wahrheit. Unsere Absprache habe ich nicht nur geträumt, oder?"

„Nein, hast du nicht"

Kurz regte sich Angst in ihm, dass Marcus es sich anders überlegt haben könnte, doch der Jüngere lächelte so zuckersüß, dass er diese Zweifel sofort wieder verwarf.

„Gut, dann freue ich mich jetzt schon darauf, heute Nacht wieder genauso gut zu schlafen", grinste der junge Kiwi, machte sich dann von ihm los und schlüpfte in seine Hose, „Dann bin ich in einer halben Stunde wieder hier, okay?"

„Absolut", strahlte er selber und sah Marcus hinterher, bis die Tür hinter diesem ins Schloss gefallen war.

Erst dann gestattete er es sich einen Blick auf sein eigenes Telefon zu werfen und erschrak ein wenig.

„Bist du schon wach?"

(George)

„Landooooooo, ich glaube, ich weiß, wer es ist."

(Carlos)

„Charles hat gestern etwas seltsames gesagt."

(Max)

„Wir sollten uns unterhalten."

(Daniel)

„Na, schöne Nacht gehabt?"

- TBC -

Viel Marcus und Lando, aber ich musste die beiden einfach mal in Interaktion miteinander ausprobieren und muss sagen, dass sie mir zusammen auch ausgesprochen gut gefallen.

Wie seht ihr das? 😊

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