notre merveille

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Einmal hatte er ein Abendteuer gewagt, wollte auf andere Gedanken kommen nachdem seine Exfreundin sich von ih... More

~ Vorwort ~
~ Kapitel 1 ~
~ Kapitel 2 ~
~ Kapitel 3 ~
~ Kapitel 4 ~
~ Kapital 6 ~
~ Kapitel 7 ~
~ Kapitel 8 ~
~ Kapitel 9 ~
~ Kapitel 10 ~
~ Kapitel 11 ~
~ Kapitel 12 ~
~ Kapitel 13 ~
~ Kapitel 14 ~
~ Kapitel 15 ~
~ Kapitel 16 ~
~ Kapitel 17~
~ Kapitel 18 ~
~ Kapitel 19 ~
~ Kapitel 20 ~
~ Kapitel 21 ~
~ Kapitel 22 ~
~ Kapitel 23 ~
~ Kapitel 24 ~
~ Kapitel 25 ~
~ Kapitel 26 ~
~ Kapitel 27 ~
~ Kapitel 28~
~ Kapitel 29 ~
~ Kapitel 30 ~
~Kapitel 31~

~ Kapitel 5 ~

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Hej,

Vielen Dank für all eure lieben Kommentare unter dem letzten Kapitel, es hat mich sehr gefreut.

Heute geht es dann einfach ohne große Worte weiter.

Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen.

Bleibt gesund.

Liz
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Mittwoch 12.05., Belgien

PoV. Viktoria
Luka ist wach, ich bin sofort wieder da.", erhob ich mich leicht besorgt von der Couch, als meine Uhr vibrierte, um meinen Sohn aus seinem Bettchen zu holen. Mit einem letzten Lächeln blickte ich zu meinem Bruder, welcher wie so in den letzten Tagen seit er hier war und erst recht seit dem Arzttermin gestern, die Hand auf seinem noch flachen Bauch liegen hatte. Schnell zog ich mein Handy heraus und konnte es mir nicht nehmen lassen ein Foto von meinem Bruder und dieser kleinen, unglaublich süßen, beschützenden Geste zu machen. Auch wenn Max im Moment noch ziemlich mit sich kämpfte, nicht wusste, ob er es wirklich schaffte und gleichzeitig Angst hatte seine Motorsport Karriere vielleicht für immer aufgeben zu müssen, drückte diese Geste so viel Liebe und Fürsorge für das kleine Wunder in seinem Bauch aus. "Guten Morgen mein kleiner Bär. Hast du ausgeschlafen?", hob ich Luka mit einem glücklichen Lächeln aus seinem Bettchen und reichte ihm seinen Lieblingskuschelbär, ehe ich ihm durch sein leicht verstrubeltes Haar strich um es etwas in Form zu bringen. "Dann wollen wir dir mal etwas zu Essen machen oder?", kitzelte ich ihn lächelnd am Bauch, was ihn leise, aber freudig Glucksen ließ. Langsam lief ich mit ihm auf dem Arm die Treppe nach unten in die Küche, während er mit seinen kleinen, tapsigen Händen seinen seinen Teddy umklammerte und gleichzeitig versuchte nach dem Ausschnitt meines T-Shirts zu greifen und diesen etwas nach unten zu ziehen. "Na du kleiner Frechdachs, das gehört sich aber nicht der Mama in den Ausschnitt zu greifen.", tadelte ich meinen Sohn mit einem liebevollen Grinsen, während ich die Milch, welche bereits vor dem Frühstück gerichtet hatte, warm machte. Fröhlich plapperte Luka vor sich hin, betrachtete alles um sich herum mit einem interessierten Blick und tatschte weiter nach meinem Ausschnitt, weshalb ich nach seiner Hand griff, was ihn sofort meinen Finger umschließen ließ. Fest umschlossen seine kleinen Fingerchen meinen. Er machte Tom und mich so unglaublich glücklich. War ein richtiger kleiner Engel und so unglaublich lieb und fröhlich. Hatte fast immer ein freudiges Glucksen auf den Lippen. Ich konnte mich so glücklich schätzen ihn in meinem Leben zu haben und wollte ihn nicht mehr missen. "Du musst der Mama ihren Finger schon wieder loslassen, sonst wird das schwierig mit dem Essen.", versuchte ich ganz vorsichtig meinen Finger vorsichtig aus dem Klammergriff meines Sohnes zu befreien, um nach seinem Fläschchen zu greifen, an welchem er kaum dass ich es ihm hin hielt freudig schmatzend zu nuckeln begann. Gerade als ich mich mit Luka auf dem Arm zurück ins Wohnzimmer zu Max machen wollte, dass dieser sich nicht völlig in seinen Gedanken verlor, klingelte es an der Haustür. "Ja, bitte?", trat ich etwas verwundert an die Freisprechanlage, da ich eigentlich weder Päckchen noch Besuch erwartete. "Hallo Viktoria. Hier ist Ines. Ich bräuchte ihre Hilfe mit dem Computer, könnten sie kurz mit nach drüben kommen?", fragte die ältere Dame von Gegenüber fast ein wenig verzweifelt durch die Gegensprechanlage. "Natürlich, ich komme sofort.", beruhigte ich die ältere Dame vor der Tür mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen, ehe ich mit Luka, welcher auf meinem Arm weiterhin völlig unbeeindruckt an seiner Flasche nuckelte zurück in den großen Wohnbereich lief. Unsere Nachbarin verstand die Technik zwar nicht immer, doch sie war total daran interessiert zumindest die wichtigsten Dinge zu verstehen, um nicht völlig abgehängt zu werden, wie sie immer sagte. "Max, Frau Merntens von gegenüber hat gerade geklingt. Kannst du Luka füttern?", trat ich zu Max ans Sofa und schien meinen Bruder mit meinen Worten, aus den Gedanken zu reissen, so wie er zusammen zuckte. "Klar.", nahm er Luka sofort mit einem Lächeln auf den Lippen auf seinen Arm.

"Hallo Viktoria. Danke, dass du kurz kommen konntest. Ich hoffe du hast Luka nun nicht alleine drüben lassen müssen.", öffnete mir Ines die Haustür, als ich ein paar Minuten später bei ihr vor der Tür stand. "Nein, Max ist gerade zu Besuch, keine Sorge.", wank ich sofort ab, denn daran das die beiden Jungs das drüben zusammen hinbekommen würden, ohne ein Chaos zu veranstalten, hatte ich keinen Zweifel. Die beiden liebten sich einfach total. "Ach sehr gut. Den habe ich ja auch schon sehr lange nicht mehr gesehen. Geht es ihm gut?", war sie sofort völlig begeistert, dass Max mal wieder zu Besuch war, während wir langsam in ihr Wohnzimmer liefen, wo sie den Laptop auf dem kleinen Beistelltisch aufgebaut hatte. "Ja ihm geht es soweit ganz gut.", gab ich zurück, was ja prinzipiell so auch stimmte und alles andere ging auch niemand etwas an, als sich meine Nachbarin auf dem Stuhl  vor dem Laptop niederließ. "Ich will Paul das Foto schicken, er ist doch gerade in Amerika, aber wie bekomme ich das jetzt in diese E-Mail.", zeigte sie mir auf ihrem Handy ein Bild von einer Geburtstagstorte und deutete auf ihren Laptop auf die geöffnete Email. "Das ist kein Problem. Hast du dein Ladekabel gerade hier?", fragte ich nach, während einem bei dem Anblick der liebevoll dekorierten Schokotorte regelrecht das Wasser im Mund zusammen lief. "Ja, das ist hier.", zog sie  das Kabel sofort aus der Schublade des kleinen Tisches hervor und reichte es mir etwas irritiert. Mit wenigen Handgriffen löste ich das Kabel aus dem Stecker und schloss es stattdessen an den Laptop an. "So jetzt kannst du hier die Galerie von deinem Handy öffnen und das Foto auswählen.", erklärte ich der fast 75-jährigen Dame, wie man das Foto in die E-Mail bekam, während sie jeden Schritt ganz genau beobachtete und versuchte zu verstehen, weshalb ich auch etwas langsamer machte. "Jetzt speichern wir das Foto erstmal auf dem Laptop.", führte ich den nächsten Schritt aus, ehe ich das Handy wieder vom Laptop löste und ihr das Ladekabel richtig zusammen baute, dass sie beim nächsten Laden keine Probleme gab. Es war erstaunlich, wie fit  sie mit der ganzen Technik war und auch wie offen sie dem Ganzen gegenüber stand und immer wieder auch nutzte, sich all den Neuerungen nicht verweigerte. "So und nun, kann man hier über die Büroklammer, Dateien anfügen.", öffnete ich über das besagte Symbol die eigenen Dateien, um das Bild anzufügen. "Das Bild ist jetzt im Anhang und wird mit geschickt.", erklärte ich ihr, was ich gerade gemacht hatte und deutete dabei auf das kleine Kästchen über welches man das Foto nun wieder öffnen könnte. "Vielen Dank, dann kann ich das ganze jetzt einfach wegschicken und Paul kann sich das Bild dann anschauen, wenn es bei ihm in Amerika angekommen ist?", vergewisserte sich Ines nocheinmal bei mir, woraufhin ich zustimmend nickte, was sie die EMail abschicken ließ. "Darf ich dir als Dankeschön etwas Kuchen für euch drei mitgeben. Du weißt doch für mich ist das immer viel zu viel, wenn ich mal wieder etwas backe und diese Woche hat schon Margaux zum Kaffee bei sich eingeladen, da kann ich keinen Kuchen mitbringen und ich habe gestern einen Reisfladenkuchen gebacken.", eilte sie bereits in die Küche, um mir etwas von dem Kuchen einzupacken, ohne meine Antwort abzuwarten, auch wenn ich wusste, dass es sowieso vergebliche Mühen wären, wenn ich versuchen würde ihn abzulegen. Außerdem war ich Reisfladenkuchen wirklich eine Klasse für sich und der beste den ich kannte. "Ich nehme gerne etwas mit  aber nur wenn du wirklich etwas übrig hast Ines.", folgte ich ihr in den angrenzenden Raum in welchem sich die Küche befand, wo diese bereits einen Teller aus dem Schrank genommen hatte und gerade dabei war eine große Platte Kuchen aus dem Kühlschrank zu holen. "Natürlich habe ich etwas übrig, wenn ich das alles alleine esse, dann bin ich eine ganze Woche beschäftigt.", schnitt sie mir etwa ein Drittel des Kuchens ab und schob es mit gekonnten Handgriffen auf den Teller. "Dann sag ich jetzt wohl einfach: Vielen vielen Dank. Wir werden uns den Kuchen auf jedenfall schmecken lassen.  Er sieht schon richtig lecker aus.", nahm ich den Teller dankend  entgegen, wusste dass ich nicht die einzige sein würde die sich darüber freuen würde, sondern auch Tom begeistert sein würde, wenn er heute Abend heimkommen würde. "Gerne, es wäre ja schade ihn wegzuwerfen.", räumte sie den Kuchen wieder in den Kühlschrank, bevor sie mich noch bis zu ihrer Haustür begleitete und sich dabei erneut für meine Hilfe mit dem Bild bedankte.

Kaum das ich zu Hause die Tür aufschloss, erklang bereits Luka's freudiges Lachen durch das ganze Haus zu hören. "Hey, du kleiner Frechdachs.", kicherte Max völlig gelöst keine Sekunde später, ehe man die Rassel aus Lukas Spielzeugkiste hörte. Glücklich und erleichtert das Max  seine Gedanken zumindest für eine kurze Zeit entfliehen konnte und die Zeit mit seinem Neffen zu genießen schien, brachte ich den Kuchen in die Küche, um ihn dort im Kühlschrank zu verstauen und zog grinsend mein Handy hervor, als ich ins Wohnzimmer  trat, wo ich Max und Luka gemeinsam auf der Spieldecke liegen sah, um sie herum verteilt der komplette Inhalt von Luka's Spielbox. "Na ihr beiden Chaoten. Räumt ihr das Chaos nachher auch wieder auf.", kniete ich mich zu Max und Luka auf den Boden und strich meinem Sohn  durchs Haar. "Da..", streckte er mir sofort den Teddy entgegen und griff mit seiner  anderen Hand nach der Ball mit den Löchern darin. "Hast du schon fertig gefrühstückt?", blickte ich dann meinen Bruder an, welcher sich gerade aufsetzte und scheinbar auch etwas sagen wollte. "Ja, du kannst ruhig noch fertig frühstücken. Wir zwei spielen hier dann noch so lange und lassen die Mama frühstücken oder?", wandte er sich mit dem zweiten Satz an Luka und lief mit seinen Finger über dessen Wirbelsäule was meinen Sohn zum kichern brachte. "Danke.", lächelte ich und erhob mich wieder vom Boden des Raumes und setzte mich auf die Couch, wo noch mein Müsli und die Tasse Kaffee stand. "Der Kaffee sollte noch warm sein. Der ist frisch", wies Max mich darauf hin, während er sich das Spuktuch schnappte und vor Luka hielt und es dann wieder hochzog, was den Kleinen noch freudiger  Lachen ließ. Es war schön zu sehen, wie liebevoll mein Bruder auch in seiner eigenen Situation, mit der Entscheidung, die er gerade für sich treffen musste, mit meinem Sohn umging. Er blickte ihn so liebevoll an und ging so sicher und freudig mit ihm um und brachte ihn immer wieder aufs neue dazu freudig zu kichern. "Ihr zwei Quatschköpfe.", schüttelte ich nur den Kopf über beiden. Max hielt immer wieder aufs Neue das Spuktuch zwischen sich und Luka, versteckte sich damit dahinter und zog es dann wieder weg, was den Kleinen gar nicht mehr aufhören ließ freudig zu Glucksen. "Es gefällt ihm doch.", stellte Max nur trocken fest und zog das Tuch erneut nach oben, während ich nur kopfschüttelnd die letzten Löffel meines Müslis aß. "Hast du einen Wunsch zum Mittagessen heute? Tom kommt heute zum Mittag heim und geht noch einkaufen.", stellte ich mein Geschirr zusammen und stand von der Couch auf, um das ganze in die Küche zu bringen. "Ich hätte ehrlich gesagt Lust auf Reis mit Hühnchen Curry, wenn du mich so fragst.", gab er nach kurzem Überlegen zurück, ließ das Tuch sinken und schien wieder in seine eigenen Gedanken abzutauchen. Die Außenwelt nach meiner Frage völlig zu verdrängen. Das glückliche Lächeln auf seinen Lippen, wich augenblicklich einem nachdenklichen Blick. "Da.... dadaaaa... da", fing Luka sofort an sich zu beschweren und versuchte sich umzudrehen, um nach dem Tuch greifen zu können, riss Max damit sofort wieder aus seinen Gedanken. "Alles gut, Großer, ich hab gerade nur etwas überlegt.", kniete sich Max über Luka und stupste ihm leicht gegen die Nase, was meinen Sohn wieder zum Kichern brachte und freudig mit den Beinen strampeln ließ, weshalb Max sich sofort wieder etwas weiter aufstützte, dass Luka mit seinen Füßchen nicht an seinen Bauch stieß. Erleichtert und über Max Schutzreaktion lächelnd verschwand ich mit dem Geschirr aus dem Wohnzimmer. Max wäre ein klasse Vater, wenn er sich das zu traute, da war ich mir zu hundert Prozent sicher. Trotzdem würde ich ihn mit einer solchen Aussage niemals unter Druck setzen wollen, wenn er nicht erneut selbst das Gespräch suchen würde, denn es war sein Leben, welches sich ändern würde und auch einzig und allein seine Entscheidung.

"Guten Appetit.", wünschte Tom mir und Max, als wir einige Stunden später gegen kurz nach eins gemeinsam am Esstisch saßen, auf den Tellern vor uns, das Hühnchen Curry mit Reis, welches Tom und ich gemeinsam gekocht hatte, während Max Luka noch ein wenig müde gespielt hatte, welcher nun friedlich in seinem Bettchen schlummerte. "Danke, es sieht echt lecker aus ihr zwei. Ich glaube selbst gekocht hab ich das noch nie gegessen.", grinste Max uns etwas unbeholfen  an, ehe er fast schon ein wenig zaghaft, wie ich es auch von mir kannte, als ich mit Luka schwanger war und meist morgens nach dem Frühstück erbrechen musste, eine Gabel voller Reis und Soße in den Mund schob. "So schwer ist es gar nicht, ich kann es dir gerne...", wollte Tom ihm gerade anbieten ihm zu erklären, wie man das ganze kochte, als Max lautstark seinen Stuhl zurück schob und sich die Hand auf den Mund pressend in den Flur und damit zum Gästeklo verschwand. Sekunden später war bereits ein Würgen zu hören. "Ich schau mal nach ihm. Ich bin gleich wieder da.", murmelte ich besorgt und hauchte Tom einem Kuss auf die Wange. Schnappte mir noch das volle Wasserglas meines Bruders, ehe ich mich auf den Weg in das Gäste-WC machte. "Sag mir Bescheid, wenn ich irgendwas tun kann.", hörte ich noch die ebenfalls besorgte Stimme meines Freundes, bevor ich den Raum verließ, um wenige Augenblicke später neben Max in das kleine Gästeklo zu treten, wo dieser sich gerade erneut übergab. Sich mit den Händen fest an die Klobrille klammerte und etwas hektisch atmete. "Ganz ruhig, Max. Versuch ruhig zu atmen. Willst du etwas trinken?", hielt ich meinem Bruder sofort sein Glas hin, wusste ich doch selbst, wie ekelig dieser Geschmack im Mund war und drückte die Spülung, dass der beisende, etwas sauere Geruch verschwand. "Hört das wieder auf Vicky?", fragte Max mit ziemlich fertiger Stimme und sank gegen die Wand hinter ihm, während ich vor ihm in die Knie ging. "Ja, du musst noch zwei, drei Wochen durchhalten Max, dann wird es meistens weniger.", schenkte ich ihm ein verständliches Lächeln, denn ich wusste ja selbst, wie unangenehm das ganze war und vor allem wie froh man war, wenn das ganze vorbei war und man ohne Angst wieder etwas Essen konnte. Schweigend nickte er, hielt das Glas fest in der einen Hand, während die andere auf seinem Bauch ruhte. "Ist dir noch schlecht?", blickte ich ihn besorgt an, legte meine Hand auf seine angezogenen Knie und strich leicht darüber "Nein, aber ich leg mich glaube ich lieber etwas hin. Der Appetit ist mir ehrlich gesagt vergangen.", blickte er mich entschuldigend an, während er sich langsam wieder erhob und kurzzeitig an der Wand abstützte, da sein Kreislauf nicht ganz so schnell wieder auf der Höhe schien. "Alles gut. Wir stellen dein Essen einfach in den Kühlschrank für heute Abend. Brauchst du sonst noch irgendetwas?", wank ich sofort ab und trat mit ihm aus dem kleinen Raum hinaus auf den Flur. "Nein, aber ich würde nachher gerne nochmal mit dir reden.", schüttelte er leicht den Kopf und machte sich nach einem Nicken meinerseits  mit kleinen Schritten auf den Weg nach oben ins Gästezimmer, während ich mich zurück zu Tom  an den Esstisch setzte. "Wie geht es ihm? Hat er sich hingelegt?", wollte er besorgt wissen und schenkte sich dabei etwas neues zu trinken einschenkte. "Ja, die Übelkeit setzt ihm ziemlich zu. Ich hoffe wirklich, dass er damit bald wieder verschont wird.", gab ich Tom zurück, ehe ich mich meinem etwas abgekühlten Essen widmete. "Glaubst du er bricht die Saison ab und bringt das Kleine auf die Welt?", wollte Tom dann plötzlich interessiert wissen und legte seine Besteck auf dem schon leeren Teller zusammen. "Ich glaube schon, er mag die Entscheidung im Kopf für sich vielleicht noch nicht getroffen haben. Aber alleine, wie er mit Luka umgeht und auch selbst immer wieder, gerade wenn er darüber redet oder nachdenkt, fast schon schützend die Hand auf seinen Bauch legt. Ich glaube sein Herz hat sich schon längst entschieden, dass muss der Kopf nur noch verstehen.", erklärte ich ihm warum ich glaubte, die Entscheidung meines Bruders zu kennen und zeigte ihm das Bild von Max, welches ich heute gemacht hatte, bevor ich Luka aus seinem Bettchen geholt hatte. "Er wirkt ein wenig, wie wir beide, als wir von Luka erfahren haben. Wir konnten die Hände auch nicht von deinem Bauch lassen.", erinnerte sich Tom schmunzelnd daran zurück, wie wir vor etwa einem Jahr oft zusammen auf der Couch saßen und die Hände nicht von meinem Bauch lassen konnten. "Ja, stimmt ein wenig. Ich würde ihm wünschen, dass er jemand an seiner Seite hätte. Ich glaube  das würde ihm Sicherheit geben. Auch wenn ich ihm versprochen habe, dass wir jederzeit für ihn da sind, habe ich das Gefühl, dass er uns nicht die ganze Zeit damit belasten möchte, aber gleichzeitig auch nicht alleine sein möchte.", teilte ich Tom meine Gedanken über meinen Bruder mit, welche in den letzten Tagen, auch schon bevor der Arzt ihm mitgeteilt hatte, dass er schwanger war, in mir gefestigt hatten und mir ehrlich gesagt etwas Sorge bereitete. Da ich auch das Gefühl hatte, dass er sich sonst niemandem seiner Freunde anvertraut hatte. "Gibt es niemanden an seiner Seite? Den Vater des Kindes?", hakte Tom fast schon etwas verwundert,  was mich mit vollem Mund den Kopf schütteln ließ, auch weil ich mir nicht sicher war, ob Max wollte, dass außer mir noch jemand von der Party und dem One Night Stand  wusste.

"Soll ich mit Luka ein bisschen raus gehen, dann könnt ihr in Ruhe reden?", bot Tom sofort an, als Max mit Pulli, Sportshorts und noch etwas verstrubelten Haaren ins Wohnzimmer getapst kam, wo wir gerade etwas mit Luka spielten. "Alles gut, Vicky und ich können auch raus gehen. Etwas frische Luft tut mir auch mal wieder gut.", lehnte mein Bruder ab und griff nach der vollen Wasserflasche auf dem Couchtisch, während ich von der Spieldecke aufstand und mir mit kritischen Blick in den grauen, wolkenverhangenen Himmel die beiden Sofadecken von der Lehne griff, bevor ich die große Terrassentür ein Stück aufschob und mit Max nach draußen verschwand, wo uns sofort ein kühler Wind empfing.  "Geht es dir wieder besser?", kuschelte ich mich auf einem der Loungesessel in die warme Decke ein und beobachte meinen Bruder, welcher es sich in der Ecke der Loungecouch gemütlich machte und die Decke eng um sich schlang, ehe er noch etwas aus der Wasserflasche trank, welche er sich mit rausgenommen hatte. "Ja, ich hab heute glaube ich noch  dazu zu wenig getrunken. Aber der Mittagsschlaf tat gut.", gab er leise zurück und spielte dabei ein wenig mit dem Etikett der Gasflasche, schien noch etwas sagen zu wollen, weshalb ich schwieg und ihm die Zeit ließ die er brauchte. Leicht schüttelte er den Kopf  und blicke durch die große Glasfront nach drinnen, wo Tom weiter mit Luka spielte. Besorgt erkannte ich in seinem Profil, wie sich eine  erste einzelne Träne ihren Weg über seine Wange bahnte. Am Ende auf die Decke tropfte, bevor eine zweite und dritte folgten. Schweigend und voller Sorge erhob ich mich aus dem Sessel, um mich zu ihm auf die Couch sinken zu lassen.  Vorsichtig, um ihn nicht zu erschrecken. "Ich weiß  absolut noch nicht, wie ich das alleine schaffen soll, aber ich kann nicht das Leben dieses kleinen Wunders für meine Karriere beenden bevor es überhaupt angefangen hat.", platzte es aus ihm heraus, während er seinen Blick von Tom und Luka abwandern und stattdessen mich aus glasigen Augen anblickte.

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