Die Woche verlief ziemlich ereignislos und schneller als gedacht war Samstag. Harry holte seinen Besen, den er zusammengeschrumpft im Eselhaarbeutel aufbewahrte. Hermine war nicht begeistert davon, dass Harry ihn nahm, den Feuerblitz gab es ja eigentlich noch nicht. Kurzerhand zauberte sie den Schriftzug zu einem Nimbus 1500.
»Har-ry, Har-ry!«, feuerte Hermine ihren Freund an, als er gegen einen anderen Sucher antrat - oder flog, wie man es nimmt.
Der Sucher, Charlus Opperfield, war echt gut und hatte auch das beste Besenmodell: einen Nimbus 1500. Natürlich hatte er trotzdem keine Chance gegen Harry, dessen Besen ja nur wie ein 1500er aussah, aber eigentlich ein Feuerblitz war.
»Op-per-field, Op-per-field!«, feuerten die Anderen Opperfield an. Er war ein großer Sechstklässler und hatte goldblonde, wellige Haare. Er erinnerte Harry ein wenig an Charlie, den Zweitältesten der Weasley-Kinder.
Der Schnatz war nur noch wenige Meter von Opperfield entfert. Siegesgewiss streckte er die Hand aus. Hermine hüpfte vor Aufregung auf und ab.
Das lässt du dem nicht durchgehen, sagte Harry sich, du gewinnst!
Am Boden grinste James ihn fies an, sehr fies.
Opperfield hatte den Schnatz gerade erreicht, als Harry seinen Besen herumriss und Opperfield abblockte. Dann schaute er nach dem Schnatz, der nun hunderte Meter über dem Spielfeld flog. In Höchstgeschwindigkeit raste er darauf zu. Opperfield konnte nicht mehr aufholen, Harrys Besen war zu gut. Der Schnatz kam näher und näher und gerade als Harry ihn schnappen wollte, wendete er und raste auf den Boden zu. Harry wendete den Besen und flog im Sturzflug nach unten.
Hermine jubelte und die Anderen schrien. Der Schnatz war nur anderthalb Meter vom Boden entfernt und Opperfield hatte ihn scheinbar nicht gesehen, den er suchte gerade noch einen der Türme ab.
Der Boden mit dem Schnatz kam näher und näher. James schrie: »Spinner, du wirst sterben, aber gut so!«
Harry dachte nicht daran zu sterben, sondern umschloss mit einem sicheren Griff den Schnatz, riss den Besen rum und hielt die Hand triumphierend hoch.
James war blass vor Wut.
»Granger, du hast nicht fair gespielt, aber weil ich fair bin, kommst du in die Mannschafft.«
Ginny wurde zusammen mit Marlene Jäger - James war auch schon Jäger - und Mary wurde mit Steve O'Brien Treiber. Als Hüter gewann Escera Anedred.
Hermine kam zu Harry und umarmte ihn stürmisch. »Ich wusste, dass du es schaffst, Harry!«
»Kein Ding, aber komm, ich habe Hunger!«, grinste Harry.
Auf dem Weg zur großen Halle, kamen sie an den Rumtreibern vorbei. Sirius, Peter und James schauten sie feindselig an, Remus eher entschuldigend.
Harry ahnte nichts gutes, als die drei ihre Zauberstäbe zückten. Ginny war mit den anderen schon vorgegangen, wegen einem Grund, den Harry wieder vergessen hatte, also mussten sie sich alleine gegen die Rumtreiber stellen. Peter zitterte, klar, niemand hatte ihr seltsames auftreten und die Duellerfahrungen nicht vergessen.
»Expelliarmus!«, rief James. Harry blockte es ab. Durch Legilimentik brachte er eine Botschaft an Hermine über: »Lass uns ein wenig mit ihnen spielen, bald sollten andere Schüler kommen, dann sind die Rumtreiber nicht nur ach so toll!«
Hermine nickte zu Harrys Erstaunen.
»Na? Seid ihr zu schwach um uns zusammen zu besiegen? Levicorpus!«
Nonverbal ließ Harry den Zauber zurückprallen und James wurde von den Füßen gerissen.
»Du hast den Ernst noch nicht verstanden, oder? Ich glaube, dann könntest du besser kämpfen, wenn du Voldemort ins Gesicht geblickt hättest. Ich kann ihn herlocken, dann bist du vielleicht besser.«
»Expelliarmus!«, rief Sirius. Hermine blockte ab.
Jetzt ließ Harry einige Schockflüche auf Sirius fliegen. Dieser baute ein Schutzschild, aber seine Magie war zu schwach um Harrys standzuhalten. Er wurde von einem levicorpus und Stupor erwischt. Peter war nicht erwähnenswert, gleich am Anfang hatte Harry ihn mit einem ptrificus totalus außer Gefecht gesetzt.
»Nächstes Mal überlegt ihr euch, was ihr tut!«, schimpfte Hermine und legte die Zauber der Jungen ab. Als diese Anstalten machten, zu gehen, schüttelte sie mit dem Kopf und legte auf alle einen Fluch, der sie kurz steif werden ließ, sobald sie sich bewegten. Es aus, als wären sie Roboter und Hermine ging selbstgefällig weiter. Remus lachte seine Freunde an.
»Wie lange hält der Fluch bei ihnen?«, fragte Harry.
»Solange, bis Remus sie befreit.« Hermine grinste frech, wie Harry sie noch nie gesehen hatte.