Momo sagte das so leicht. Für Momo war sowas leicht aber Shouto würde kollabieren, sobald ihm jemand mit dem Gesicht zu nahe kommt. Und überhaupt, er hatte gar kein Interesse an Inasa. Ja, er war groß und ziemlich athletisch, klug und sehr, sehr liebevoll, aber er redete so viel. Er benahm sich oft echt komisch, manchmal sogar richtig aufdringlich. Er lud Shouto nicht selten zum Essen ein, doch Shouto lehnte respektvoll immer ab, mit der Ausrede "er wäre müde" oder "sein Vater möchte etwas mit ihm besprechen". Theoretisch gesehen waren das keine Ausreden. Shouto war sehr oft müde und sein Vater fand immer irgendetwas zum Besprechen, was ihm auch deutlich auf die Nerven ging. Fakt ist, dass Shouto nie genau wusste, was er bei Inasa's Anwesenheit sagen sollte und sich dezent unwohl in seiner aufdringlichen Nähe fühlte.

"Für dich wäre das leicht, ich würde innerhalb von 3 Sekunden ein Messer mit Widerhaken in meine eigenen Rippen reinrammen, um der Situation zu entgehen. Außerdem mag ich Inasa nicht wirklich, trotz seiner guten Qualitäten.", sprach Shouto. "Ja, das ist eben der Punkt! Um etwas auszuprobieren musst du die Person nicht zwingend lieben, du solltest nur sicherstellen, dass du nicht direkt kotzen musst wenn du denjenigen siehst.", sagte Momo und richtete dabei ihre rote Chiffonbluse.

Shouto dachte kurz über ihre Worte nach. Nur ausprobieren, richtig? Es hörte sich gar nicht mal so schwierig an, trotzdem wollte er Inasa's Gefühle nicht verletzten, falls er es ernst meinte. Aber wer sagte, dass Inasa es ernst meinte?

Nach einer Weile weiteren Small-Talks und irrelevanten Gesprächen über Katzen-Rassen, verabschiedete sich Todoroki. "Danke nochmal und bis morgen, Momo!, rief Shouto noch ein letztes Mal, bis er aus Teamate rausging und sich ein Taxi suchte.
Shouto lief die Hauptstraße runter zu den Taxiständen und lief zum vordersten Taxi. Er stieg hinten ein, begrüßte die Taxifahrerin, gab die Adresse der Dönerbude bekannt und schnallte sich an. Shouto sah während der Fahrt aus dem Fenster raus und sah sich die rotgefärbten Blätter an, bis sein Handy in der Jackentasche vibrierte. Er zog es heraus und erkannte eine Nachricht von Inasa.
Inasa fragte ihn, ob er ihn nächsten Samstag zu einer bekannten Bar - The Old Jacob - begleiten möchte.

Eine Bar? Shouto mochte kein Alkohol und hielt sich stets fern von der berauschenden Substanz. Er war schon einmal betrunken und diese Situtation wollte keiner mehr miterleben, weder Shouto noch Momo, die sich bis zum nächsten Tag um ihn gekümmert hatte. Volle Umgebungen und laute Musik ließen ihn unwohl fühlen. Überhaupt fand er Club's eher kontraproduktiv für ein Treffen, da man sich nach einer Weile nicht mehr gegenseitig hört und die Situation zu aufgemischt ist, um miteinander zu reden, doch Shouto dachte sofort wieder an Momo's Worte. Vielleicht war er wirklich zu verklemmt. Vielleicht sollte er wirklich versuchen, ein bisschen aus seiner Komfortzone rauszugehen und wirklich Spaß zu haben. Vielleicht würde es gar nicht mal so anstrengend werden.

Shouto kam wieder in den Chat rein und nahm die Einladung dankend an.
Er würde heute Abend mit Momo darüber telefonieren, aber zuerst machte er sich auf dem Weg zu dem Incel.

Katsuki POV

"Ich hasse deinen ausdrucklosen, deprimierenden und kalten Gesichtsausdruck gar nicht so sehr, wie ich dachte...

Fuck."

Katsuki gab sein Bestes, ehrlich. Er stand hier, hinter der Theke, und übte mit Eijirou Komplimente. Seine emotionalen als auch sozialen Schwierigkeiten machten ihm dabei einen gewaltigen Strich durch die Rechnung.

"Dein Haar sieht echt komisch und ekelhaft weich aus", versuchte er es nochmal und erntete einen verzweifelten Blick seitens Eijirou.

"Es is' nice wie asymmetrisch - ah shit, das is' kein Kompliment, oder?"

"Du könntest, ähm, nie, eh, Eiscreme sein, weil, ähm, ja du bist, ähm, zu hot dafür und, ähm, ja. Du bist halt auch ein Mensch also -, fuck."

"Du bist genauso, ähm, h-hübsch wie, ähm naja, wie ein, wie eine...ähm, hübsche Giraffe?"

Bakutodo but make it ✨Deutsch✨Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt