An seiner Haustür sah es nicht danach aus, dass er mich zu sich einlud. Ich wollte aber auch nicht der anhängliche Freund sein, der keine Nacht ohne ihn konnte. Dabei war ich heute einfach ein bisschen mehr besorgt um ihn. "Auf was wartest du?", fragte er leise. Auf was ich warte? "Auf eine Einladung heute bei dir zu schlafen." Aber wenn er nicht wollte, dann war das völlig okay. "Oh." Ja, schon gut, Jiminie. Schlaf dich ohne mich aus... "Ich dachte, dass ist selbstverständlich." Ich konnte mir ein Lächeln nicht unterdrücken. "Sage es trotzdem."

Jimin lachte leise auf, stellte sich vor mich und nahm meine Hände in seine. "Min Yoongi. Wollen Sie heute mit in meinem Bett schlafen?" Min... Ich wollte, dass da ein "Park" stand. "Sehr gerne, Park Jiminie." Und ich wollte, dass er vielleicht sagte, ich könnte endlich mit ihm schlafen. Ich vermisste das irgendwie... Er zog mich lachend in sein Haus rein, küsste mich kurz. Jimin, der so gut drauf war, war einfach schön. "Meine Mutter schläft schon, also leise hoch, ja?" Er schickte mich hoch? "Und was machst du?" 
"Ich gehe etwas essen." 

Und vielleicht war das dumm, dass wir um drei Uhr in seiner Küche saßen und Essiggurken mit Brot verdrückten. Ich wollte mir auch ehrlich gar nicht anschauen, was Jimin da genau in sich rein stopfte. "Was macht ihr denn hier?" Oh je. Ich setzte mich erschrocken aufrechter hin, sah Jimins Mutter in Schlafanzug und mit zugekniffen Augen in der Tür zur Küche stehen. Was machen wir hier? "Essen.", antwortete Jimin mit vollem Mund. "Und was essen wir um Mitternacht?" Sie trat an uns heran, legte mir ihre Hände auf die Schultern. "Mama. Es ist schon drei." Machte es das etwa besser, Jiminie? "Isst du da gerade Nutellabrot mit Gewürzgurken?" Ich habe doch gesagt, dass mich das so genau gar nicht interessierte... "Hä? Schmeckt doch gut." Ja, Jimin. Aber auch nur für dich.

-

Die Decke war warm und Jimin roch gut, als ich mich nach einer kurzen Dusche zu ihm legte. Er roch frisch nach seinem Duschgel und nach Waschmittel an seiner Kleidung. Ich seufzte auf, kuschelte mich sofort an seine Schulter. "Darf ich, Jimin?" Ich wollte nicht, dass ich etwas machte, was er nicht wollte. Auch wenn es mein Kind war, das in ihm wuchs. "Ja..." Und das freute mich sehr! Ich küsste ihm seine Wange, strich mit meiner Hand über seinen Bauch. "Es ist schwer, Yoongi." Aber ich werde wirklich für ihn da sein! Ich werde für meinen Jimin da sein so gut ich konnte. Jimin war mein Leben. Er wird zu meiner Familie werden und sie wird besser sein, als die, die ich gerade hatte. 

"Weißt du, Jimin..." Er brummte leise auf, drehte mir eine Haarsträhne um seinen Finger. "Ich mag es sehr mit dir zu kuscheln." Das war mein voller Ernst. Ich mochte es schon immer sehr gerne und jetzt war es meine Möglichkeit ihm und dem Baby nah zu sein. "Und ich freue mich auf das Baby." Das war auch mein voller Ernst. Es tat weh zu wissen, dass es für Jimin so schwer war. Das sollte es nicht. Das sollte für ihn genauso schön sein, wie es das für mich war. Aber er sagte wieder nichts darauf. "Freust du dich auch, Jimin?" 

Es würde weh tun, wenn er sich eigentlich gar nicht freute. Denn vielleicht wollte er gar keine Familie mit mir haben. Vielleicht hatte er mir alles noch nicht verziehen und vielleicht hasste er mich eigentlich.

"Naja... Ich glaube, die Freude kommt vielleicht noch." Ich war enttäuscht, vergrub mich nur tiefer in seiner Schulter. Es tut mir leid, Jiminie. Aber ich! Ich werde ein toller Vater, versprochen. Ich werde da sein und das immer! "Ich liebe dich, Jimin." Das durfte er auf gar keinen Fall vergessen.
Seine Haut war weich und warm, als ich unter sein Shirt schlüpfte und seinen Bauch immer wieder streichelte. Ich liebte nur ihn so wirklich sehr. Und weil ich ihn so liebte, werde ich unser Baby auch lieben. Es war meines und es war Jimins. "Ich liebe dich doch auch..." Seine Lippen waren sanft, als er sie auf meine Stirn drückte. "Und weißt du was?" Er kicherte etwas auf, drehte sich auf die Seite und sah mich bestimmt, selbst in der Dunkelheit um uns herum, an. 

Ich hielt meine Hände auf seinem Bauch, spürte seinen Atmen an meinen Lippen. "Unser Baby ist so groß, wie eine Orange..." Ja! Ja, ich wusste das auch! Ich lachte leise auf, drückte ihm einen Kuss auf. "Ja! Hast du auch nachgelesen?" Hatte er doch tatsächlich etwas gelesen? Das... hatte er die ganze Zeit über nicht gemacht. Er nickte leicht, legte seine Hand an meine Wange und küsste mich wieder. Jimin so nah zu sein, war fast so, als würde die ganze Spannung zwischen uns einfach abfallen.

Als hätte es die ganzen Wochen des Ignorierens nicht gegeben.
Als wäre ich nie weggelaufen.
Als würde er nicht in der Klinik sitzen, um das Baby abzutreiben. 
Als wäre nichts mehr schwer für uns.

Da gab es nur Jimin, der mich seit Monaten endlich wieder so richtig liebevoll küsste. Da gab es nur noch uns und wir lagen endlich mal wieder ganz eng zusammen. Ich hatte Jimin so sehr vermisst. Es gab nur noch uns drei. Und vielleicht, wenn alles gut werden würde, dann würde Jimin anfangen alles genauso sehr zu lieben, wie ich es tat. 

Es gab nur uns drei, denn Jimin war mit meinem Baby schwanger. 

Pregnancy || YoonminNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ