Kapitel 4

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Seitdem ihre Schwester das Opernhaus verlassen hat, herrscht ein reges treiben hier. Niemand weiß mehr so recht, was gemacht werden muss, da die Hauptsängerin fehlt und geübt werden muss. Anscheinend passiert das öfters, da Madame Giry sofort wusste, was erledigt sein musste und noch bevor steht. Dazu wurde ihr befohlen Madame Giry zu folgen, da sie nicht alleine gelassen werden kann. Ihre Koffer wurden in die Kabine der Primadonna gebracht, wo es sicherer sein würde als im Gang.

Auf dem Weg zur Bühne wurde ihr alles beschrieben, wo sich alles befindet. Madame Giry war so nett ihr den langen Weg zur Tribüne zu geben. Auch wenn Violet ihr Gehör geschenkt hat, ist die Hälfte schon längst in Vergessenheit geraten. Es ist zu viel auf einmal zu merken, sie müsste sich erst öfters verlaufen, um hier zu Recht zu finden. Und sie war viel zu sehr von der Schönheit dieser Oper gefesselt, weswegen sie erst recht sich hier nicht auskennen wird.

„Wie gefällt es Ihnen hier bis jetzt, mein Kind?", fragt Madame Giry sie als die beiden an den Garderoben angekommen sind.

Etwas überrascht schaut Violet sie an, da es nicht für sie üblich ist gesiezt zu werden. Zu Hause war sie nämlich mit allen Mitarbeiter gut befreundet, dass sie damit aufgehört haben und ihre Eltern siezen ihre Kinder nicht.

„Ich bin mehr als begeistert, Madame. Sie wissen gar nicht, wie oft ich es mir gewünscht habe hierher zu kommen und einer ihrer Oper anzusehen", lächelt sie Madame Giry und konnte nicht verhindern sich am Ende leicht träumerisch anzuhören.

Leicht amüsiert sieht Madame Giry Violet von der Seite an. Schon seid die beiden angefangen haben zu laufen, hat sie gemerkt wie sie von der Schönheit der Oper gefangen wurde. Das glitzern in den Augen, wie bei einem Kleinkind, das etwas geschenkt bekommen hat.

„Das ist schön zu wissen, Miss Guidicelli."

„Nennen sie mich doch bitte Violet und duzen sie mich. Es hört sich ... etwas komisch angesiezt zu werden."

Jetzt ist es dieses Mal Madame Giry, die Violet überrascht anschaut und mit der Stirn runzelnd zu nickt.

„Wie du es willst, mein Kind. Ich werde dir jetzt die Bühne zeigen, da wo unser nächstes Stück Carmen aufgeführt wird."

Begeistert sieht Violet auf als sie die Bühne mit Madame Giry betretet, dabei tanzen vor ihr gerade ein paar Ballerinen, die sich für den Akt vorbereiten. Endlich kann sie den Saal von innen sehen, die vielen Plätze, die Logen und selbst die Dekorationen für die Bühne.

Wie von selbst beginnt sie Habanera von Carmen zu summen, dabei bewegt sie sich mehr zur Bühnenmitte und schaut sich alles genauer an. Da sie zu sehr in ihre Gedanken versunken ist, bemerkt sie nicht wie sie von Madame Giry unter die Lupe genommen wird.

„Violet, komm doch mal her", bittet sie Madame Giry her und winkt ihr dabei zu sich.

Aus ihren Gedanken gerissen hört sie auf das Lied vor sich hin zu summen und gleitet fast schon glücklich zu ihr rüber. Was sich jedoch sofort ändert, als sie die frage von Madame Giry hört.

„Sag mein Kind, kannst du eigentlich singen?"

Urplötzlich wird sie blass um die Nase und Violet hat das Gefühl, das es warm und kalt um sie herum wird. Stotternd blinzelt sie und versucht immer wieder aufs neue einen neuen Satz zu bilden. Diese Frage hat sie ziemlich überrumpelt und ist ehrlich gesagt darauf auch nicht vorbereitet, da bis jetzt keiner wirklich nachgefragt hat.

„Geht es dir nicht gut, Violet?", fragt Madame Giry und runzelt besorgt die Stirn.

„Uh. I-Ich kann nicht singen. Mir geht es gut ... E-Es muss wegen der fahrt hierher liegen." erklärt Violet schnell, ihrer Meinung zu schnell.

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⏰ Poslední aktualizace: Aug 19, 2020 ⏰

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