1. Kapitel

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"Kate, ich bräuchte mal kurz Ihre Hilfe!" rief George mir zu, als er grade versuchte, zwei Tassen Kaffee, das Telefon und die Mordakte gleichzeitig zu tragen. "Ja, Sekunde!" sagte ich. Dann lief ich schnell zu ihm rüber und nahm ihm eine Tasse und die Akte ab.

"Dankeschön, ich glaube, mir wäre sonst der ganze Kaffee über die Schuhe gelaufen..." meinte George und warf mir einen dankenden Blick zu.

Dann liefen wir zusammen in die Cafeteria und setzten uns, um über den aktuellen Mordfall zu reden.

"Also," fing ich an und nahm noch einen Schluck vom Kaffee, " er soll ca 1.80m groß sein, blonde, schulterlange Haare und Schuhgröße 45. Er vergewaltigt Kinder zwischen 5 und 10 Jahren und -"

"Und wenn sie noch nicht tot sind, erhängt er sie." unterbrach mich Mr. Kingsley, unser Chef.

"Die Schule Ihres Sohnes hat angerufen, Sie sollen ihn wegen Übelkeit und Schwindelanfällen abholen." Dann ging er ohne ein weiteres Wort wieder. Verwirrt sahen wir ihm hinterher.

"Na ja, sie haben ihn ja gehört.. Ich werde dann mal los, Jeffrey abholen. Auf Wiedersehen, grüßen Sie Ihre Frau von mir." sagte ich, und verließ ebenfalls die Cafeteria. George lächelte und hob die Hand, als ich mich nochmals umdrehte.

Ich lief durch die Büroschluchten, wo etliche meiner Kolegen Hinweise zu Mordfälen zusammentrugen. Ich stand inzwischen vor dem Fahrstuhl, als er endlich da war fuhr ich ins Erdgeschoss. Ich lief schnell über die Straße um zu meinem Auto zu gelangen, als ich am Ende der Straße jemanden stehen sah, der mich einfach anstarrte. Im nächten Moment war er auch schon verschwunden und ich machte mir keine weiteren Gedanken.
"Sicher nur ein Obdachloser" flüsterte ich und lief weiter.

Als ich draußen an meinem Wagen angekommen war, sah ich einen Zettel unter den Scheibenwischern klemmen. Aber ich stand doch richtig? Ich nahm den Zettel ab und bemerkte, dass es kein Strafzettel war. Ich erstarrte. Zu geschockt, um mich zu bewegen.

Es stand geschrieben: 'Du bist zu spät, ich habe ihn. Lass uns ein Versteckspiel spielen. Du suchst Jeffrey. Hast du ihn lebendig gefunden, hast du auch mich gefunden'

Ich blickte mich um, sah niemanden, aber musste sofort an den Mann denken, den ich zuvor gesehen hatte. Ich stieg ins Auto, so schnell ich konnte. Dann startete ich den Motor, fuhr vom Parkplatz runter Richtung Grundschule. Wie konnte so etwas nur passieren? Wenn einem selbst soetwas widerfährt, fühlt es sich so unreal an. Ich fuhr so schnell ich konnte, schon 100km/h, und das mitten in der Stadt, musste aufpassen dass ich keine Passanten überfahre oder gar einen Unfall verursache.

Ich hatte Angst, Angst um Jeffrey, Angst, seine Leiche zu finden, Angst zu spät zu sein. Einfach Angst vor allem.....

Suddenly aloneWhere stories live. Discover now