Awakening

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Augenblicklich schlug der Schwarzhaarige die Augen auf und schreckte hoch, seine Hände waren wieder in die Ketten gehüllt und er seufzte leise. Langsam setzte er sich auf und sah sich in der Zelle um, konnte durch die Gitter hindurch Igor in der Mitte des Raumes sehen. Ren stand nur langsam auf, ging vorsichtig auf die Gitter zu und legte seine Hände an die Eisenstäbe. Der Amamiya wagte es in jenem Moment nicht die Stimme zu erheben, auf eine gewisse Art hatte er Angst davor noch einmal die Stimme von Goro zu hören. Vorerst hörte er jedoch wieder einmal nur Igor.

"Willkommen im Velvet Room. Oder sollte ich besser sagen; willkommen zurück?", begann er zu sprechen, "Du hast dein Ziel noch immer nicht erreicht. Dein Geist ist wieder gefangen. Du hast das Schicksal erneut getäuscht. Doch vielleicht wird dir dies helfen, dich selbst wiederzufinden. Auch diese Reise wird aufregend."

Der Amamiya biss sich leicht auf die Lippe, sah auf den Boden vor sich und seufzte. Er wollte nichts sagen, wollte es nicht wagen zu sprechen, aus Sorge den Detektivprinzen erneut zu hören. Jedoch hatte er das Gefühl das Igor recht hatte, denn auf eine gewisse Weise fühlte er sich wirklich noch immer gefangen.

Sollte sein Herz nicht frei sein, nach den Worten Goros?

"Du siehst aus als wärst du nicht bereit dafür. Ist bei dir alles klar?"

Das war sicher nicht die Stimme von Goro. Nicht dieses Mal. Wenigstens das war ein kleiner Trost.

Ren sah auf und sah den Weißhaarigen an, legte den Kopf ein bisschen schief und sah den jungen Mann fragend an.

"Wer... Bist du denn?", fragte der Amamiya nach, "Und wo sind... Die Zwillinge?"

"Lavenza? Keine Ahnung, aber nicht hier auf jeden Fall. Mein Name ist Aris, ich bin dein Guide. Wenn du lieber meine Schwester haben möchtest, lässt sich das wohl nicht einrichten.", entgegnete der Weißhaarige.

"Nein... Ich bin zufrieden, wenn es ein Mann ist, der mich leitet.", seufzte der Schwarzhaarige und sah dem Mann in die Augen, "Warum habe ich eigentlich schon wieder einen neuen Guide? Ich meine..."

Für einen Griff er sich an die Brust und schluckte leicht, in jenem Augenblick wurde er doch ein wenig panisch und sah an sich herunter, bemerkte dort an seiner Brust definitiv etwas das nicht da sein konnte. Er war immerhin ein Mann und doch...

"Warum, zum Teufel, habe ich Brüste?"

"Du erwartest darauf hoffentlich keine ernstgemeinte Antwort.", folgten somit auch schon die Worte seines neuen Wegweisers.

Igor lachte nur leicht und faltete die Hände.

"Das alles ist nur ein weiterer Aspekt deiner Reise. Deine Wahrnehmung hat sich erneut verschoben und dies war das Resultat. Die Antwort auf deine Fragen kennst du in diesem Fall aber schon.", erklärte Igor, "Du wirst jedoch schon bald erwachen und wir werden uns auch bald wiedersehen. Dir stehen noch einige Hürden bevor."

*

Schockiert schlug der Amamiya ihre Augen auf und atmete schwer, strich sich kurz durch sein Haar und befühlte augenblicklich seine Brust. Leicht biss sich der Schwarzhaarige auf die Lippe und begann laut zu fluchen.

Es war also kein Albtraum.

"Mist! Verflucht, was soll das denn jetzt?", stellte der Schüler die Frage und stand auf, um sich umzusehen.

Etwas an dem Zimmer war anders, vollkommen anders. Es wirkte gemütlicher, wohnlicher und... Freundlicher.

Wo war er gelandet?

"Erschreck mich doch nicht so, ist irgendwas passiert?", reagierte eine Stimme jedoch schneller als vermutet, schaltete schließlich das Licht an und gab den Blick auf ein Zimmer frei, welches der Schwarzhaarige zuvor noch nie gesehen hatte. Ordentliche Tapete, ein richtiges Bett - zwei Betten - und ein merkwürdiger Kerl auf der anderen Seite des Zimmers.

NG+Where stories live. Discover now