Irgendwann nahm Harry seine Kopfhörer aus seiner Tasche und hielt mir einen Hörer entgegen. Ich lächelte und starrte ihn zunächst für einige Sekunden an – Harry meinte es wohl ernst, wenn er meinte er wollte bloß nur entspannen. Ohne weiter zu überlegen, nahm ich den Hörer an. Zusammen legten wir uns in die warme Wiese und starrte in den Sternenhimmel während plötzlich die sanfte Melodie von „Fields of Gold", gesungen von Sting, ertönte.

„Wie laufen die Vorbereitungen für den Herbstball?", fragte Harry mich plötzlich. Im ersten Moment war ich ziemlich erstaunt, dass er wusste, dass ich ein Teil des Komitees war. Doch in der nächsten Sekunde war ich nur halb so verwundert – Harry wusste aus irgendeinem Grund Alles.

„Ganz okay", atmete ich tief aus und dachte an die stressigen, nächsten Wochen. „Wir haben eigentlich schon so gut wie Alles – Plakate, Tickets, Dekoration, doch uns fehlen die freiwilligen Helfer", erzählte ich ihm und starrte den Sternenhimmel an während ich seinen Blick auf mir Ruhen spürte. „Grayson schaffte es zwar einige seiner Freunde zu überreden, aber die sind bei weitem nicht genug."

„Wieso fragst du nicht das Football-Team?", stellte er mir die nächste Frage.

„Die würden doch nie helfen", lachte ich leise. Natürlich dachte ich schon über das Football-Team nach – denn wenn die mithalfen, dann würden sich noch viel mehr melden. Jedoch kannte ich das Football-Team, Bekannte von Alex, und aus diesem Grund wusste ich auch, dass niemand helfen würde. „Keiner von denen würde freiwillig mitmachen, seien wir uns doch ehrlich."

„Wenn du fragst, dann bestimmt", lachte Harry neben mir. Meine Stirn runzelte ich und sah zu Harry – ich bemerkte, dass die Aussage, ausnahmsweise, kein Scherz war. „Ach komm schon, Naveen", grinste er mich an. „Falls du es nicht vergessen hast: Ich bin auch ein Teil des Football-Teams und ich kann dir mindestens zehn Footballer aufzählen, die vor haben dich für den Herbstball auszufragen."

Ich lachte und schüttelte meinen Kopf. Als nächstes ertönte „A Teenager in Love" von Dion & The Belmonts. „Kann ich mir nicht vorstellen – ich rede doch mit keinem von denen? Und die ganzen Cheerleader gibt es doch auch noch – die um einiges gesprächiger und attraktiver sind", lachte ich vor mich hin.

„Wo du recht hast", stimmte Harry mir zu. Als ich ihm einen Blick zu warf, fing er an zu lachen. „Dennoch gibt es zwei Aspekte, die dich hervorheben", verschränkte er seine Hände und benutzt sie als Stütze unter seinem Kopf – nun starrte er lächelnd in die Sterne. „Du bist sehr klug und mit dir kann man über andere Dinge sprechen, weißt du?", warf er mir kurz einen Blick zu. „Und das Wichtigste: du weißt es nicht."

Meine Stirn runzelte ich und lächelte ihn fragend an: „Was weiß ich nicht?"

Einige Sekunden zögerte Harry. „Wie wunderschön du eigentlich bist", sprach er schlussendlich aus. Man könnte meinen, ich wollte genau diese Worte hören. Doch ich wusste tatsächlich nichtwas Harry zuerst meinte. Die Einzige Person, angenommen man würde meine Mutter nicht dazuzählen, die mich jemals „wunderschön" nannte, war Alex. Und auch Alex war derjenige, der mich Monate lang belog und mich betrog. Aus diesem Grund glaubte ich ihm zum Schluss diese Worte nicht mehr. Ich glaubte keinem mehr.

Anders als in diesem Moment. In dieser Sekunde spürte ich, wie meine Wangen sich erröten und irgendwann fing auch Etwas in mir zu kribbeln – fand Harry mich wirklichwunderschön? „Wieso sollte man wen anderen ausfragen, wenn man auch dich fragen kann?", schenkte mir Harry nun ein Lächeln.

Die Röte auf meinen Wangen überspielte ich und fragte: „Wer hat denn vor mich zu fragen?"

„Willst du das wirklich wissen"?, fragte Harry mich und sah zwischen meinen Augen hin und her. „Okay", meinte er schließlich, da er meine Antwort in meinen Augen las. „Cameron, Miles, Ted", zählte er die ersten drei auf.

298 days I   h.sWhere stories live. Discover now