Kapitel 1: Erster Kontakt

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Hallo!

Diese Geschichte erzählt Severus Snapes Aufnahme bei den Todessern, seine Entwicklung dort und wie er sich schließlich von Voldemort abwendet. Ich orientiere mich an allem, was ich in den Büchern, auf Pottermore oder auf den Harry-Potter-Fandom Seiten dazu finden konnte, damit sie wirklich so gelesen werden kann, als wäre sie quasi die Vorgeschichte zu den HP-Büchern. Wer einen Fehler findet, darf es gerne anmerken, dann werde ich es korrigieren.

Generell ist das hier das erste Mal, dass ich etwas auf Wattpad hochlade. Falls ich also unabsichtlich irgendwas falsch mache, sagt es mir bitte. 

LG Icorien


Kapitel 1: Erster Kontakt

Als Severus in seiner Wohnung zurückkehrte, saß ein Uhu auf seinem Fensterbrett. Zum Glück war das in diesem Haus kein Problem, denn der Besitzer, selbst ein Zauberer, vermietete nur an Mitglieder der magischen Gesellschaft. Der Uhu trug einen Brief von Matthew im Schnabel. Das war an sich nichts Ungewöhnliches, denn auch nach der Schule war Severus' Kontakt zu seinen drei besten Freunden, Matthew, Wayne und Ryan, keineswegs abgerissen. Eulen flogen ständig zwischen ihnen hin und her, um Geschichten aus ihrer Ausbildung, oder Aufmunterung und Rat füreinander zu übermitteln.

Dennoch war es gerade dieser eine Brief, der Severus' Herz schneller schlagen ließ. Seit fünf Tagen wartete er auf diese Antwort, schwankend zwischen fiebriger Erwartung und Angst. Die Antwort würde großen Einfluss auf sein künftiges Leben haben. Vorsichtig riss er den Briefumschlag auf und zog ein einzelnes Blatt Pergament heraus. Hektisch huschte sein Blick über die Zeilen. Einzelne Sätze stachen ihm ins Auge.

»Ich habe deine Anfrage an die Gruppe weitergegeben ... Es wurde darüber diskutiert ... Mein Vater sagt, du hättest eine reelle Chance, sie wirkten nicht abgeneigt von dir ... kein Wunder, bei deinen Noten ... Kommenden Samstag hast du ein Gespräch mit jemandem aus der Gruppe. Schick deine Zustimmung eulenwendend zurück ...«

Severus stockte, begann noch einmal von vorne, langsamer diesmal, und sorgfältiger. Matthews Vater war bereits ein Todesser, er hatte Severus' Bitte um Aufnahme weitergegeben. Anscheinend hatten sie schon über ihn gesprochen. Um seine Eignung weiter zu prüfen, würden sie einen Todesser vorbeischicken, so wie er das verstand. Schon am nächsten Samstag! Severus schluckte. Wer würde wohl kommen? Jemand, den er kannte? Und war es nicht riskant, was, wenn Severus ein Spion vom Ministerium wäre? Was er natürlich nicht war.

Von einem Stapel auf seinem Schreibtisch nahm er ein frisches Blatt Pergament und tauchte eine Feder in sein Tintenfass. Bei seinem Antwortbrief gab er sich übertrieben viel Mühe mit seiner Handschrift. Wer wusste schon, wer das alles lesen würde! Dann band er dem Uhu den Umschlag ans Bein und ließ ihn fliegen. Am Fenster stehend beobachtete er, wie der Vogel seine Zustimmung davontrug.


Severus war nervös. Keiner hatte sich bereiterklärt, ihm mehr über das zu erzählen, was heute passieren würde. Er wusste nur, dass jemand kommen würde. Ein Todesser. Er wusste nicht einmal welcher.
Eine Eule, die an die Fensterscheibe pickte, ließ ihn herumfahren. Wurde das Treffen etwa in letzter Sekunde abgesagt? Severus riss das Fenster auf und ließ die Schleiereule herein. Der Vogel war ihm völlig unbekannt, doch das kümmerte ihn jetzt ohnehin nicht. Eilig entfernte er den Umschlag vom Bein der Eule. Als er ihn aufriss, fielen ein Blatt Pergament und eine Feder heraus. Der Brief war sehr knapp gehalten, es gab weder Anrede noch Gruß.
»Die Feder ist ein Portschlüssel. Komm damit zum Treffpunkt.«
Das war also der Trick, wie sie sich vor einem Hinterhalt schützten. Es kam niemand her – er musste hin. Severus schluckte hart, dann ergriff er die Feder und alles verschwand in einem Wirbel aus Farben.

Als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte, fand er sich in einem Zimmer mit dunkelgrün gestrichenen Wänden wieder. Durch Vorhänge vor dem Fenster fiel Tageslicht herein, in einem Kamin prasselte ein Feuer. Eine Gestalt im schwarzen Umhang stand Severus gegenüber, das Gesicht war von einer silbernen Maske verborgen. Schmale, dunkle Linien zogen sich darüber und bildeten verschlungene Muster.

»Willkommen.« Seine Stimme schien männlich, sie klang kratzig wie nach Heiserkeit und es schwang ein Akzent mit – russisch? Bulgarisch? Severus kannte sich auf diesem Gebiet nicht aus. »Du musste Severus sein.« Severus nickte. »Ich bin Igor«, fuhr der Todesser fort. »Solltest du an deinem Vorhaben festhalten, werde ich dir bei deiner Aufnahme unter die Todesser helfen und dich anleiten.« Severus nickte erneut, immer noch stumm. Das ausdruckslose Gesicht der Maske irritierte ihn, er konnte Igor schlecht einschätzen. Ebenso wenig wusste er, was jetzt von ihm erwartet wurde. Hätte er sich nur besser vorbereiten können!

Igor wies auf die beiden Sessel, die das einzige Mobiliar im Zimmer darstellten, und sie setzten sich. Der Todesser ließ jedoch Umhang und Maske, wo sie waren. Vermutlich ging es um den Schutz der Identität, für den Fall, dass Severus sich doch noch entschloss, dem Ministerium von diesem Treffen zu berichten. Mit dem Vornamen Igor, doch ohne Nachnamen oder Gesicht konnte man nicht viel anfangen. Ob er überhaupt wirklich so hieß? Oder war es am Ende ein Deckname?
»Fangen wir an«, meinte Igor. »Erzähl mir von dir.« Severus berichtete in groben Zügen von seiner Ausbildung, dann von seiner Schulzeit und auch ein wenig von seinen Eltern. Igor hackte nach, wenn er ins Stocken kam. Es hätte einem Verhör ähneln können, doch Severus kam es nicht so vor. Es war eher ein Gespräch, und Igor brauchte Informationen, um ihn einzuschätzen. Also erzählte er auch davon, wie seine Eltern sich ständig gestritten hatten. Wie die Rumtreiber ihn behandelt hatten. Ein paar Dinge jedoch sparte er vollständig aus und Igor fragte auch nicht mehr danach – Lily zum Beispiel erwähnte er mit keinem Wort. Sie war in jeder Hinsicht eine Schwäche von ihm. Früher in Hogwarts hatten ihn die anderen Slytherins damit aufgezogen, dass er ein Schlammblut als Muggelstämmige bezeichnete. Das hatte er nur bei Lily getan ... die große Ausnahme war sie damals für ihn gewesen. War es vielleicht immer noch, aber das durfte nicht mehr sein. Verdammt, es fühlte sich immer noch falsch an, dieses Schimpfwort im Zusammenhang mit ihr zu denken. Es war ein furchtbarer Fehler gewesen, das zu sagen. Aber es hatte auch ein Gutes – hätte er das nicht getan, wäre er heute vielleicht nicht hier. Und würde nicht endlich Teil der Todesser werden.

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⏰ Last updated: Apr 10, 2020 ⏰

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Severus Snape - der TodesserWhere stories live. Discover now