Ich ziehe meine goldenen Absätze an und blicke noch ein letztes mal in den Spiegel. Zufrieden schnappe ich meine Tasche und zusammen verlassen wir mein Zimmer.

Unten stehen die anderen schon und Efes Mund klappt auf. »Ich hab die schönste Verlobte.« Er greift nach ihrer Hand, dreht sie einmal um ihre eigene Achse und pfeift laut auf.

Wir lachen. Er ist ein toller Mann. Ehrlich. Meine Schwester hat ihn sowas von verdient. Ich könnte mir keinen besseren an ihrer Seite vorstellen als Efe.

»Natürlich habe ich auch die schönste Mutter.« Er greift nach der Hand meiner Mutter und verpasst ihr einen Kuss auf die Handfläche. Geschmeichelt kichert sie auf.

»Und Enis ich sag es dir, alle Frauen werden heute nur dich anschauen.« Mein kleiner Bruder fährt sich grinsend über die zurückgemachten Haaren.

»Meinst du?«, Efe nickt dann und dreht sich zur Tür. »Es wird Zeit zu gehen.« Entsetzt bleibe ich stehen. Hallo? Er macht jedem ein Kompliment nur mir nicht? Was soll das?

Ich huste gespielt auf und alle Augen liegen auf mir. Ich zeige beleidigt auf mich und warte auch auf ein Kompliment. Efe lacht auf. »Schwesterherz von dir brauche ich gar nicht erst anzufangen.«

Ich gebe mich mit seiner Antwort zufrieden. Er hat gute Laune und das macht mich automatisch auch glücklich. Er freut sich auf den Abend, denn es ist etwas besonderes für ihn.

[...]

»Nein«, hauche ich, als ich den Riesengroßen Namen der Firma auf dem Gebäude lese. Kara Bau. Nein, nein, nein! Das ist doch alles ein schlechter Witz, oder?

Azem Kara. Er ist der Geschäftspartner von Efe? Verdammt! Jetzt ergibt auch alles einen Sinn. Efe hat immer von einem guten Geschäftspartner geredet und Kara Bau ist nicht gerade unbekannt.

Und dann noch Herr Deutz, welcher meinte das ich heute nicht arbeiten muss, da es eine Feier gibt. Gott, ich bin so dumm! Wie bin ich nicht vorher darauf gekommen? Dann hätte ich mich krankstellen können.

Oh nein. Wie wird wohl Azem darauf reagieren, wenn er erfährt, dass ich die Schwester von der Verlobten seines neuen Partners bin?

Was wenn er nicht mehr mit Efe arbeiten will, weil ich ihm den Kaffee über den Kopf geschüttelt habe? Ich schüttele hastig den Kopf. Als ob. Es ist eine Sache zwischen uns beiden. Efe hat nichts damit zu tun.

Am Eingang hacke ich mich unsicher in den Arm von Efe ein, da Ada gerade mit meiner Mutter redet. »Sag mal, ist dieser Azem Kara dein neuer Partner?«, nuschele ich.

Efe schaut verwirrt zu mir runter und nickt dann. »Woher kennst du ihn?« Ich zucke ganz unschuldige mit den Schultern. »Wer kennt ihn denn nicht?« Ok, mag sein das er erfolgreich ist, aber ich wusste damals wirklich nicht wer er ist.

Efe lacht unwissend auf. Ach, wenn du nur wüsstest. »Ja da hast du recht.« Er dreht sich zu meiner Schwester und wir steigen in den allbekannten Aufzug.

Gott. Jedes Mal wenn ich in diesem Aufzug stehe, kommt mir dieses eine Arschloch in den Kopf. Ich wusste ja nicht, dass der Chef so geschmacklos ist.

Lautlos äffe ich ihm nach und bin froh, dass keiner mich gerade beachtet. Sie würden sich doch auch nur denken, was schief mit mir ist. Mit mir ist so einiges schief, seitdem ich Azem kenne!

Drei Etagen vor seiner Etage steigen wir aus und diese Etage besteht nur aus einem Riesen Saal, welcher Richtig schön geschmückt ist. Wow.

»Azem ist noch nicht da«, nuschelt Efe und wir gehen weiter rein in den Saal. »Ach, da ist ja sein Vater.« Meine Augen reißen sich weit auf. Was? Azems Vater?

Only a fool - IWhere stories live. Discover now