Lost Hope

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Hallo ihr Lieben,
da ich mich momentan total im „Doctor Who"-Fieber befinde und mich dieses Fandom immer mehr begeistert und ich heute erst erfahren habe, dass heute #DoctorWhoDay ist, dachte ich mir, dass ich es mir einfach nicht nehmen lassen kann etwas Kleines dafür zu zaubern.
Da mich der 8. Doctor so fasziniert und ich ihn nun vollends in mein Herz geschlossen habe übernimmt er in diesem kleinen Werk die Hauptrolle.
Die Vorgeschichte zu der Kurzgeschichte kommt höchstwahrscheinlich auch noch.

Ich wünsche euch nun viel Freude beim Lesen.

Mit ganz lieben Grüßen eure Nessi

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Lost Hope


Einsamkeit. Das war genau jenes Gefühl, welches der achte Doctor verspürte, als er sich nun vollends sicher sein konnte, dass niemand mehr da war.
Wütend und traurig zugleich schloss er seine Faust um den filigran angefertigten Anhänger der einem kleinen Mädchen als Kette gedient hatte. wie konnte es nur so weit kommen? Natürlich gab er niemand anderem die Schuld an dieser Tragödie. Niemanden außer sich selbst. Dieses Mädchen wäre die noch einzige Person gewesen, die er hätte retten können, aber er hatte versagt.
Genau jetzt in dem Moment wäre er wirklich über weitere Gesellschaft froh gewesen, wohl wissend, dass er diese nicht mehr bekam. Denn er hatte seine bisherigen Begleiter zurück in ihre Welten und Zeiten geschickt, da er dachte, er würde es alleine schaffe können, was er nicht geschafft hatte. Das war etwas was ihn innerlich zu zerreißen schien. Irgendwann würde er an diesen Gedanken zerbrechen. So ganz alleine mit diesen Schuldgefühlen, die ihn sicherlich auch noch im Schlaf verfolgen würden. Verfolgt von düsteren Alpträumen. Das wusste er ja jetzt schon irgendwie, dass ihm dieses schreckliche so furchtbare Ereignis selbst schon im schönen Schlaf heimsuchen würde.
Eigentlich sollte er, wenn er sich ausruhte zur Ruhe und Gelassenheit zurückfinden, die ihn ansonsten auszeichnete, aber ihm war ja selber klar, dass dies allein wegen der momentanen Situation nur schwer möglich sein sollte und da würde er auch definitiv Recht behalten.
Wenn er auch jetzt schon die Augen schloss konnte er das Bild ganz deutlich so genau noch vor sich sehen, als er eingetroffen war, um zu helfen und auf allerschmerzlichste Weise erkennen musste, dass er eindeutig zu spät kam und es leider einfach nichts mehr gab, was er retten konnte, was es zu retten gab. Denn da war nämlich nichts mehr. Er hatte kläglich versagt. wäre er doch nur schneller gewesen und hätte demzufolge auch nur früher eingreifen können. Aber jedes hätte, wäre, wenn und aber brachte ihn jetzt auch nicht mehr weiter. Er musste es schweren Herzens akzeptieren, versuchen damit zu leben und auch damit umzugehen. Aber es fiel ihm doch so schwer, so unfassbar schwer. Konnte das denn auch niemand verstehen? Wohlmöglich nicht.

Er seufzte schwer, so voller Trauer, so voller Schuldgefühle, die man ihn einfach nicht nehmen können würde, womit er leben musste. Wie viele Opfer würde es denn noch geben? Das wagte er gar nicht zu behaupten, hatte große Bedenken auch nur eine vage These, eine definitive Vermutung zu vermuten, etwas zu mutmaßen. Denn er wusste es nicht. Zum ersten Mal in seinen Leben besaß der Time Lord auf solche eine wichtige so bedeutende Frage keine Antwort. Das setzte ihn wirklich mehr zu als er es sich jemals vorgestellt, gar zu träumen gewagt hatte.
Irgendwie versuchte er sich wieder zu sammeln. Alles um ihn herum schwankte und er musste sich, bevor er sogar noch den eigenen Halt verlor, an einen Baum abstützen. Das setzte ihn alles zu sehr zu. Er hatte sich geschworen die Menschen zu beschützen. Doch von dieser Rasse war nun nichts mehr übrig. Das Einzige was bleiben würde waren die Erinnerungen daran. Seine Erinnerungen, denn außer ihn gab es keinen einzigen Zeugen mehr.

Weiterhin ruhte in seiner geballten Faust der Anhänger in seiner warmen Hand. Wärme traf auf entsetzlich klirrende kalte Kälte. Langsam, ganz langsam löste er seine Hand von dem robusten Stamm des Baumes und blickte auf den Leichnam des Mädchens. Bisher hatte er es nämlich peinlichst genau vermieden auch nur den kleinsten Blick darauf zu werfen. Machte ihn, dass, dass er den Blick von dem Mädchen so gut er bisher eben konnte vermieden hatte zu einem schlechten Lebewesen? Sicherlich nicht. Da kannte der Doctor ganz viele andere Beispiele, die da besser in diese Sparte hineinpassen würden.

Seine Sicht verschwamm und ein undurchdringlicher Tränenschleier bildete sich. Er merkte, dass die Tränen kamen und er sie nicht aufhalten konnte. Also ließ er diese einfach laufen, begann hemmungslos zu schluchzen. Er fiel auf die Knie, ließ dabei die Kette in den staubigen Dreck fallen und schlug sich die Hände vors Gesicht. Zitternd versuchte er sich zu beruhigen, was ihn erst nach einigen verstreichenden Minuten gelang. Er merkte wie sich die Verzweiflung in ihn langsam die Oberhand bekam, ihn seinen Körper bemächtigte Irgendwann in nicht allzu langer in absehbarerer Zeit hatten dunkle Gedanken seinen Körper vollends besetzt und er konnte nichts dagegen tun. Dafür waren seine Schuldgefühle einfach zu groß, was auch seine größte Schwäche darstellte. Immer und wirklich auch immerzu wollte er es recht machen, jedem eine Unterstützung sein und das war er bis eben gewesen. Er trauerte. Voller Wut löste er seine Hände endlich wieder von seinen Gesicht und ließ diese in der dreckigen Erde versinken, wühlte diese mit seinen Fingern auf. Dass er nachher aussah wie ein armer verdreckter Mann störe ihn dabei nicht im Geringsten.

Endlich war er im Vollbesitz seiner Gefühle und begann voller Wut zu brüllen, und zwar immer wieder die gleiche Frage. Diese stellte sich als simples „Warum?" heraus. Denn er verstand es einfach nicht, warum man so grausam sein konnte, dass man so ein Schicksal einfach zulassen konnte. Das Schicksal konnte wirklich grausam sein und so viel entsetzlichen Schaden anrichten, den man einfach nicht wieder gut machen konnte.
Er betrauerte das Schicksal aller Toten, aber dieses bittere Schicksal des Mädchens, welches einen tragischen Tod gestorben war, den er einfach nicht verhindern konnte, machte ihn immer noch sehr schwer zu schaffen. Langsam ließ er seine nun verdreckten Finger aus der Erde und stand auf. Tief durchatmend bewegte er sich auf das Mädchen zu, hob nebenbei die aufwändig angefertigte Kette. Endlich bei der Toten angekommen kniete er sich über sie und legte ihr ihre Kette wieder um den Hals. Sie hate ihn diese nämlich zugeworfen, damit er darauf aufpassen konnte, aber er fand, dass diese Kette ihr gehörte.
„Sie gehört dir", meinte er mit tränenerstickter Stimme. „Niemand anderen gebührt mehr ehre sie zu tragen, außer dir."
Er beugte sich näher nach vorne, schloss die immer noch offenen schrecken geweiteten Augen des Mädchens und hauchte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn.

Nach einer Weile des Schweigens erhob er sich und begann mit seinen bloßen Händen ein Loch zu graben.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis das Grab stand. Natürlich fehlte ihm die Zeit einen Grabstein zu erstellen, der dem Mädchen würdig gewesen war, aber er konnte sie einfach nicht so ehrenlos da liegen lassen.
Nachdem der Doctor das Märchen beerdigt hatte blieb er noch eine geraume Zeit stummschweigend stehen. Verharrte im Moment, blieb im Hier und Jetzt.
„Ich werde dich niemals vergessen."
Dann setzte er sich in Bewegung. Es war leider Zeit zu gehen. Schweren Herzens.

Ende?

Lost HopeWhere stories live. Discover now