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Ich wurde angeschnallt und die beiden Blonden setzten sich nach vorne, der Schwarzhaarige neben mich. Dann starteten sie den Motor. Ich zitterte am ganzen Körper, während Wellen der Angst über mir zusammenschlugen. Ich hatte das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen und zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich Angst zu sterben. Wo brachten sie mich hin? Und was machten sie dann mit mir? Wollten sie mich irgendwo vergewaltigen und meine Leiche dann in einen Müllsack stecken und verschwinden lassen? Ich wollte noch nicht sterben! Ich war doch erst 16 und hatte mein ganzes Leben noch vor mir. Tränen liefen mir über die Wangen während ich aus dem Fenster schaute und die Landschaft an mir vorbeiziehen sah. Ich würde mein Zuhause nie wieder sehen. Ich würde das alles hier nie wieder sehen. In meinem Innern war nur noch der Schmerz, die Angst und die Verzweiflung. Es zerriss mich und alles verschwamm vor meinen Augen. Irgendwann mussten mir einfach vor Erschöpfung die Augen zugefallen sein. Denn als ich wieder zu mir kam, stand das Auto und die Typen waren weg. Ich schaute nach draußen auf einen Parkplatz vor irgendeinem Einkaufszentrum. Es regnete und ich beobachtete wie die einzelnen Wassertropfen die Scheibe hinunterrannen. Als würde der Himmel mit mir wegen meiner Zukunft und meines grausamen Schicksals trauern. Menschen gingen geschäftig ihren Einkäufen nach, nichts ahnend, dass hier drinnen ein Mädchen gegen ihren Willen festgehalten wurde. Da bemerkte ich plötzlich meine Chance und ich fing an, mit meinem Kopf gegen die Scheibe zu schlagen und versuchte durch meinen Knebel zu schreien. Es war jetzt nicht die beste Idee, aber meine tauben, gefesselten Hände konnte ich ja nicht benutzen. Irgendjemand musste mich doch hören, mich wahrnehmen. Die Leute konnten doch nicht so ignorant sein. Langsam bekam ich Kopfschmerzen und es begann sich alles zu drehen, aber ich durfte nicht aufhören. Gerade als ein älterer Mann sich zu mir umdrehte und mich direkt anschaute, dachte ich, jetzt hätte ich es geschafft und Tränen der Erleichterung stiegen mir in die Augen, weil ich auch schon eine warme Flüssigkeit spürte die mir den Kopf runterfloss, doch es war so als würde er durch mich hindurch  schauen und mich garnicht wahrnehmen. Er schüttelte den Kopf und wandte sich zum gehen um, als hätte er sich verhört. Kraftlos, frustriert und mit hämmerndem Schädel sackte ich in mich zusammen und begann wieder haltlos zu schluchzen. Das war meine einzige Chance gewesen aus diesem Wahnsinn zu entkommen. Dann wurde die Welt um mich herum schwarz.

Your destiny is in yourselfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt