Hilfesuchend sah ich zu Devon. Er erwiderte meinen Blick zuversichtlich aber mit einer Warnung in den Augen. Ich sollte es wagen, aber wachsam bleiben.
Ich sah weiter zu meiner Freundin, die den Mann immer noch einschätzte. Ihre Augen lagen taxierend auf den Händler, aber sie schien meinen Blick zu spüren und sah mich an. Auf meine stummen Frage hin antwortete sie mit einen ermutigenden Nicken.

Ich seufzte leise, sodass nur meine Ohren es hören konnten und löste meine verschränkten Arme: „Na schön. Wir kommen mit."
Ich sah ihn ernst an: „Aber nur für zwei, maximal drei Nächte. Nicht mehr."
Schließlich mussten wir zu den Savern.

Mein Vater wirkte erleichtert und er fuhr sich nochmal durch das kurze Haar. Dabei verstrubbelte er seine Haare nicht, wie Devon es tat. Dazu waren sie zu kurz.
„Deine Begleiter kommen mit?", fragte er nach.
Ich nickte und man merkte an meiner Haltung, dass es daran nichts zu rütteln gab. Ganz bestimmt nicht gehe ich alleine irgendwo hin. Er mag zwar mein Vater sein, aber er ist trotzdem ein fremder Mensch.

Er schien nicht ganz so begeistert davon zu sein, sagte aber nichts dagegen und begann seinen Stand abzubauen.

„Willst du nichts verkaufen?", fragte ich ihn überrascht. Gerade räumte er die Waffen vom Tresen und steckte sie in einen Sack. Das Metall klapperte als er es über die Schulter hievte und in eine Kiste legte.
„Der eine Stand hier ist nur Zeitvertreib. Wir verkaufen genug."
Dazu kam das Gestell des Standes und zu guter letzt schloss er die Kiste mit einen Rumpf. Das Schloss klickte ein.

Wir drei hatten ihn nur schweigend beobachtet. Devon analysierte jede seine routinierten Bewegungen. Das Misstrauen blieb in seinen Augen.

„So", mein Vater klatschte in die Hände, „Wollen wir nach Hause gehen?"
„Es ist nicht mein zu Hause.", erwiderte ich, schließlich hatten meine Eltern mich rausgeworfen.
Seine Augen blitzten etwas enttäuscht, aber sonst ließ er sich nichts anmerken: „Es ist nicht weit."
Der Mann drehte uns den Rücken zu und schlug den Weg Richtung Stadtmitte ein. Zeitgleich begann die Kiste zu schweben und ihm zu folgen.

Alenias Augen weiteten sich minimal und ich war überrascht, dass er keine Bewegungen gebraucht hatte, um sein Element zu wirken.
Hatte ich nicht bei meiner Forschung über Elementes-Nachfahren darüber gelesen? Normale Elementes mussten sich im Gegensatz zu den Nachfahren an Bewegungsabläufe halten?

„Es gibt einige wenige, bei denen das Element so stark ausgeprägt ist, dass sie es per Gedanken steuern können. Wie Nachfahren. Aber das beschränkt sich eher auf einfache Sachen.", Alenia hatte meinen Blick bemerkt und richtig gedeutet.

Mit einen Schulterzucken lief sie los. Ich kam hinterher und Devon ebenfalls.
Wir folgten ihm, bevor er in der Menge verschwinden konnte. Aber eigentlich, machten ihn die meisten sogar Platz und begrüßten ihn freundlich. Als kenne er hier ziemlich viele. Und ziemlich viele ihn.

„Also ist er ein starker Luft-Elementes?", schlussfolgerte Devon, der mit dem Pferd an den Zügeln hinter mir und Alenia lief. Vor uns führte mein vermeintlicher Vater unsere Gruppe an.
Alenia nickte nachdenklich und sah zu dem Mann nach vorne: „Genau."

Mein Vater ging mit sicheren Schritten durch die Stadt und führte uns über den Marktplatz mit weiteren gut besuchten Ständen und brachte uns immer weiter Richtung Stadtmitte.

Langsam wechselten die Gebäude mit weißen Wänden und grauen Dächern zu prunkvolleren Bauten. Die Gebäude wurden großer, waren reicher verziert und man konnte große Gärten hinter ihnen erahnen. Bei manchen spiegelten sich die aufgehende Sonne in goldenen Verzierungen oder glänzte auf Statuen aus Marmor.

Lillith das schwarze Element Where stories live. Discover now