Halfblood

>>Prolog<<

Hast dir jemals im Spiegel in deine eigenen Augen gesehen und dich gefragt „Wer bist du?“

Hast du jemals wirklich darüber nachgedacht, was du wirklich bist?

Und damit meine ich nicht, wie du heißt, wo du herkommst oder wie alt du bist.

Nein, ich meine, wer oder was du tief in deinem Inneren bist.

Hast du dir jemals so richtig Gedanken darüber gemacht?

Ich mache das jeden Tag.

Jeden Tag stelle ich mir diese eine Frage.

Wer bin ich wirklich?

Meine Mutter war eine wirklich gute Frau.

Mein Vater war ein sehr böser Mann.

Aber was machte mich das?

War ich weder Gut noch Böse?

Oder war ich beides zugleich?

An manchen Tagen war ich mir sicher, dass ich gut war.

An anderen Tagen war ich wirklich böse.

An manchen Tagen konnte ich die Finsternis des puren Bösen in meinen Augen funkeln.

Zum einen machte es mir Angst.

Zum anderen gab es mir aber ein unglaubliches Gefühl von Macht.

Aber ich wusste, eines Tages würde die Zeit kommen, an der ich mich zwischen Gut und Böse entscheiden musste.

Und wenn es so weit war, gäbe es da nach kein Zurück mehr.

Dann war ich nicht Gut UND Böse, sondern nur Gut ODER Böse.

Aber wie sollte ich eine solche Entscheidunge in dieser Zeit in dieser Welt treffen?

Ich wusste es nicht.

Ich wusste nur, dass mich mein Spiegelbild verachtend ansah. Finsternis, schwarz wie Pech funkelte in meinen Augen und die Mundwinkel meines Spiegelbildes verzogen sich zu einem fiesen Grinsen.

Finsternis.

Macht und Power.

Ein unglaubliches Gefühl.

War ich wirklich böse?