»Es ist friedlich. Es ist still. Keiner treibt sich hier herum, außer man wohnt hier und selbst dann geht man meistens über die Hauptstraße«, sage ich, während ich mich ehrlich bemühen muss, nicht wie ein sterbendes Huhn zu atmen, weil Shadows Nähe mir tatsächlich viel mehr ausmacht, als ich mir jemals vorstellen könnte. Seine Finger, die wahrscheinlich absichtlich langsam über meine Haut streichen, machen das auch nicht unbedingt besser. Zudem bin ich mir sicher, dass er die Gänsehaut bemerkt hat, die sich ausgebreitet hat.

»Zu spielen bringt mich einfach auf andere Gedanken. Ich kann die Welt für einen Moment vergessen und mich einfach dem widmen, was ich liebe zu tun«, fahre ich mit erstickter Stimme fort. Shadow hat mir den Zopf bereits zusammen gebunden, und trotzdem geht er nicht weg. Ganz im Gegenteil. Er macht einen Schritt von hinten auf mich zu.

»Ist das der einzige Ort, andem du dich tatsächlich so wohlfühlst?«

Seine Stimme ist um einiges leiser geworden, er hat mir die Worte nur ins Ohr gehaucht und trotzdem kann ich die Wellen der Intensität in mir nachhallen spüren. Shadow berührt mit seinen Fingern leicht meine, was irgendwie sofort dazu führt, dass wir sie miteinander verschränken. Die Stimmung ist elektrisierend, während ich glaube, dass ich kaum mehr richtig atme. Shadows Atmung funktioniert unterdessen auch nicht mehr normal. Ich kann seinen heftigen Herzschlag an meinem Rücken spüren, sein unregelmässiger Atmen streift sanft meine Haut.

»Was macht ihr denn hier, Leute?«, kann ich plötzlich jemanden rufen hören, was mich vor und Shadow nach hinten taumeln lässt. Ich muss einige Male benommen blinzeln, bevor der Bann zwischen uns endgültig gebrochen ist.

Fast schon etwas ärgerlich kann ich dann Ed erblicken, der auf uns zugelaufen kommt. Ich nehme mir meinen Basketball vom Boden. Wie ist der überhaupt hierhergekommen? Dann steht auch schon Ed bei uns, während ich ihn anblicke und dabei genau Shadows Blicke spüre, die sich in mich brennen, während ich überall hinsehe, nur nicht zu ihm.

»Ich dachte, du dürftest nicht spielen, Hope?«, sagt Ed, lässt es aber eher wie eine Frage klingen.

»Darf ich auch nicht«, sage ich etwas heiser, während ich hoffe, dass meine Wangen nicht all zu rot geworden sind. Ed jedoch blick schamlos zwischen Shadow und mir her und sieht uns an, als wisse er genau, was da eigentlich gelaufen ist, während ich hoffe, dass mich meine kribbelnde Haut und mein viel zu schneller Herzschlag nicht verraten.

»Wollt ihr zu mir kommen? Wes und Ash kommen vorbei. Du könntest ja Cami und Ruby anrufen und sagen, dass sie auch kommen sollen. Dann können wir einen klassischen Spiele-Abend machen«, schlägt Ed vor, wahrscheinlich um die peinliche Situation zu überspielen. Ich könnte ihm nicht dankbarer sein.

»Klar. Brauchst du Hilfe?«, frage ich und deute dabei auf die Tüten mit Snacks und sonstigen Einkäufen, die er in der Hand hält.

»Gerne.«

Shadow will ihm schon einige abnehmen, was ich nicht zulasse, weil er sich seine Schultern nicht noch mehr randalieren soll. Stattdessen drücke ich ihm den Basketball in die Hände und nehme Ed zwei Säcke ab, die ich dann in der gleichen Hand trage. Shadow will etwas sagen, aber ich werfe ihm einen Blick zu, der ihn zum Schweigen bringt.

Es ist meine Entscheidung. Mehr oder weniger. Dennoch bedenkt mich Shadow mit einem Blick, der mir sagen soll, dass das das erste und letzte Mal gewesen ist, dass ich mehr und schwerere Sachen trage als er. Auf meinen Lippen bildet sich ein Lächeln, dass die Falten auf seiner Stirn sofort glättet, was ihn noch viel attraktiver aussehen lässt. Seine Wangen sind jetzt noch röter als vorher, meine sind wahrscheinlich genauso rot, einfach wegen dem ganzen Adrenalin, das noch durch meine Adern fliesst.

»Wieso seid ihr nicht sofort zu mir gekommen?«, bricht Ed erneut die Stille und sieht abwechselnd von Shadow zu mir. Er denkt wahrscheinlich, dass wir da irgendein Ding am laufen haben.

»Du bist doch sowieso nicht Zuhause gewesen. Wir sind nicht lange dagewesen, bevor du gekommen bist«, nimmt mir Shadow die Möglichkeit zu antworten ab, bevor der den Schlüssel, den ihm Ed zuwirft geschickt auffängt und die Tür öffnet, ehe er den Lift bestellt.

Und zum ersten Mal sehe ich Shadow an und frage mich, was wohl geschehen wäre, wenn und Ed nicht aus unserem Bann gerissen hätte. Wie weit er gegangen wäre. Wie weit wir gegangen wären.

Was glaubt ihr, was da geschehen wäre 🤔😁? Und ich weiß, ich weiß

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Was glaubt ihr, was da geschehen wäre 🤔😁? Und ich weiß, ich weiß...Shadow kann Zöpfe flechten 😍?! Hat Ed euch in diesem Kapitel eigentlich aufgeregt? Ich hoffe mal nicht 🤩🙈

Wir lesen uns morgen wieder, also Ciao Kakao 🍫🥛

ShadowOnde histórias criam vida. Descubra agora