Aber irgendwas wurde vorbereitet. Hunter liefen hin und her, Kinder waren mir ihren Müttern unterwegs und eine Gruppe ritt mit Pfeil und Bogen los. Ich meinte sogar Ellie unter ihnen auszumachen, aber mein Rücken verhinderte, dass ich mich lang genug auf etwas konzentrieren konnte, bevor der Schmerz mich zurückholte.
Devon bemerkte meine nachdenklichen Blicke und erklärte: „Es gibt heute Abend ein Fest. Weil wir dich erwischt haben. Die Bogenschützen jagen das Wild für das Essen."

Als wir beide in Castriels Zelt ankamen, stand er mittig im Raum, die Hände hinter dem Rücken verschränkt und ohne seinen Umhang. Er trug Lederkluft und Schwert, aber der blutrote Umhang fehlte.
Das Haar fiel ihm über die Schulter und seine Narben kräuselten sich, als er mich anlächelte.
„Wie gehst es dir?", fragte der Anführer süffisant.
Das einzige was er von mir auf Antwort bekam war ein dunkler Blick. Ich wollte den Mund nicht aufmachen, aus Sorge ich würde wimmern oder schmerzvoll stöhnen.Wie sehr ich diese Peitschenhiebe auch verdiente hatte, diese Genugtuung gönnte ich Castriel nicht.

Als von mir nichts kam schickte Castriel Devon mit einer knappen Handbewegung raus und er gehorchte. Er schaute mich noch einmal an und in seinen Augen lag ein Versprechen, dann ging er.

Meine Zähne waren kurz davor zu bersten, so stark presste ich sie aufeinander, als ich wieder zu Castriel sah.
„Ich will Informationen", sagte er, „Also was weißt du über die Scheinende?"
„Ich sage nichts", Mühsam kam es über meine Lippen. Aber immerhin klang es nicht schmerzerfüllt.
„Du weißt, was ich tun kann", er deutete auf den Tisch, wo die Peitsche von gestern lag. Immer noch mit meinem verkrusteten Blut befleckt. Wahrscheinlich hatte er sie gestern genau da hingelegt, nur für diesen Moment.
„Nein"
Castriel schüttelte enttäuscht den Kopf und schnalzte missbilligend mit der Zunge.
„Ich hätte gedacht du bist klüger."

Er trat näher, bis er dicht vor mir stand und mir in die Augen blickte. Mir wurde kalt und Angst schlich sich in mir hoch. Ich schluckte sie runter und wich seinen toten Augen nicht aus.
„Letzte Chance", hauchte er, aber ich presste die Lippen aufeinander. Einmal. Einmal werde ich das Richtige tun.
Ohne Vorwarnung packte er mich an den Schultern, wirbelte mich rum und drückte mich runter. Meine Knie protestierten, als sie die ganze Kraft, die er angewendet hatte, abfangen mussten. Diese Beschwerden wurden allerdings nebensächlich im Vergleich zu meinen Rücken. Die Ruckartige Bewegung riss weitere Schnitte auf und neues Blut trat aus den Wunden.

Ich biss mir auf die Wange um nicht zu schreien und schmeckte Blut im Mund. Aber als Castriel seinen Stiefel in meinen Rücken rammte und mein Oberkörper nach vorne getreten wurde, schrie ich vor Schmerz auf. Ich wurde nach vorne geschleudert und fing mich mit den Unterarmen ab. Nun kniete ich wie gestern mit dem Rücken zu Castriel mit nichts als Unterwäsche am Leib.

Er drückte seinen Stiefel erneut auf meine frischen Wunden und ich stöhnte unter zusammengepressten Zähnen.
„Was weißt du über die Scheinende?", wollte er wieder wissen. Sein Fuß drückte weiterhin auf meinen Rücken und verstärkte die Qualen nur noch.
„Ich sage nichts", brach ich hervor und als Erwiderung trat Castriel erneut auf meinen Rücken. fester und stärker diesmal.
Ich schrie auf und Tränen sammelten sich in meinen Augen. Es tat so verdammt weh, ich hatte Schwierigkeiten zu atmen.

„Gib. Mir. Informationen.", bei jedem gezischten Wort presste er den Fuß stärker auf meinen Rücken.
Ich verzog schmerzvoll das Gesicht und presste die Augen zusammen.
Ich schaffte es nur den Kopf zu schütteln und Castriel nahm seinen Stiefel von meinem Rücken runter. Beinahe hättet ich erleichtert aufgeseufzt, aber dann holte Castriel einen kleinen braunen Sack vom Tisch. Ich roch Salz und ahnte schon was er vor hatte.

Lillith das schwarze Element Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz