Teil 2

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"Achso, ja natürlich.", giggelte er verständnisvoll. Paul machte keine Anstalten, sich mit den ausgewählten Klamotten ins Badezimmer zu verkriechen sondern zog sich einfach im Schlafzimmer um, der Einfachheit halber. "Kann ich dir was leihen oder holst du dir Sachen aus deinem Zimmer", erkundigte sich Paul und fuhr sich durch die triefend nassen Haare, die wegen dem Duschwasser und dem Mangel an Licht ganz schwarz aussahen. Kurzerhand schaltete er die kleine Schreibtischlampe gegenüber vom Bett ein, die das Zimmer in sanften orangenen Schein hüllte. Paul ließ sich schwer aufs Bett fallen, lag nun da und lächelte zu Richard auf, der saß.

"Ich ähh also, ich hol dann ein paar Sachen von mir." Stammelte Richard, der es nicht fassen konnte, dass Paul sich gerade vor ihm umgezogen hatte. Es war nicht's Neues, einen der anderen nackt zu sehen, doch für Richard war es anders, da ihn der Anblick von Pauls Körper erregte und er eine Art  Verlangen nach ihm verspürte. Er stand auf und meinte, er würde kurz seine Sachen holen, dann verschwand er nach draußen, wobei er so gut wie möglich versuchte, seine Errektion zu verstecken.

"Okay, bis gleich.", sagte Paul und freute sich innerlich sehr, dass sein Freund ihm Gesellschaft leistete. Er war so furchtbar ungern alleine. Paul dachte nochmal an das, was Richard an seinem Zimmer bemengelt hatte und ihm fielen direkt Sachen ein, die er dazu noch hinzufügen konnte. Die Dusche war gar nicht auch nur im Geringsten benutzerfreundlich gewesen und außerdem war das Wasser viel zu heiß gewesen. Naja egal, sie würden ja nicht gleich in diesem Hotel einziehen. Paul musste kurz kichern bei diesem blöden Gedanken, denn er war vom Alkohol ein wenig kicherig.

Richard suchte sich ein paar Sachen zusammen und warf noch einen kurzen Blick in den Spiegel. Sein silber-graues Haar, welches er nach hinten gegelt hatte, verlor langsam an Farbe und war generell nicht mehr in seinem schönen original Zustand. Auch blickte Richard auf seine Hose, in der sich eine gut sichtbare Beule abzeichnete. Er konnte sie nicht besser verstecken und hoffte einfach, das Paul es nicht bemerken würde. Leise schlich er zurück durch den dunklen Gang in Pauls Zimmer, dessen Tür noch halb offen stand und welche er kurzerhand schloss.

Paul hörte seine Tür ins Schloss fallen und sein Gesicht erhellte sich wieder als er sah, dass Richard wieder da war, seine neuen Klamotten hatte er auch an. Er bot ihm wieder einen Platz neben sich auf seinem Bett an, Richard folgte dem Angebot. "Zurück zum Thema von vorhin; Hat der gute Herr Kruspe denn auch schon Erlebnisse insachen Knabenliebe.", Paul lallte ein klein wenig, kaum genug um es als Lallen zu bezeichnen, denn er war noch mehr oder minder klar bei Sinnen. Er sah gespannt in Richards Augen.

Richard lachte nur und versuchte, sich nicht in Pauls wunderschönen, blauen Augen zu verlieren. Er konnte sich nicht erinnern, ähnliche Erfahrungen wie Paul gemacht zu haben,nur seine Fantasie reichte dahingehend sehr weit. Er schüttelte nur lachend den Kopf und verneinte Pauls Frage, fügte jedoch hinzu, dass er nichts dagegen hätte, neue Dinge zu probieren.

Paul wollte sich sein verschmitztes Grinsen verkneifen, doch dies gelang ihm nicht. "Aha? Und... was stellst du dir unter solchen Dingen so vor?", wollte er es aus Richard herausquetschen. Normalerweise hätte er solche höchst intimenFragen nicht gestellt, doch er hatte sich zuvor im Club wohl einen ordentlichen Mut angetrunken, was wohl der Grund für seine momentane Unbefangenheit war. Ja, der Alkohol zeigte seine Wirkung nun wirklich und Paul wurde wohlig warm.

"Weiß nicht.", entgegnete Richard mit gespielter Leichtigkeit, obwohl er genaus wusste, was er wollte. Er malte sich schon aus, was er alles mit Paul anstellen würde, auch wenn er wusste, dass es nie so weit kommen würde. Er hätte Pauls Zustand ausnutzen können, doch das wollte er nicht. Er wollte ihn zu nichts zwingen, dafür bedeutete er ihm viel zu viel.

"Hm.", schnaubte Paul mit einem Lächeln auf den Lippen. Er schaute Richard mit großen Augen an, bevor er sich mit seinem Kopf Richards Oberarm näherte, der ohnehin nicht weit entfernt lag und zierte diesen unbedacht und kurz mit einem leichten Kuss. Verdammt, Richards Muskeln waren unwiderstehlich. Paul biss sich auf die Unterlippe und sah wieder auf zu Richard.

Zwei Gitarristen, ein HotelzimmerOù les histoires vivent. Découvrez maintenant