Wie konnte sie nur diese unschuldigen Leute so ausnutzen? Sie war ein Monster und für alle in ihrer Umgebung eine Gefahr.
Aber nicht mehr lange.

Nachdem alle einen Spieß hatten, setzten sie ihren Weg fort und gingen mit dem dampfenden Fleisch in der Hand zu einer Wiese, die sich zwischen Dorf und Wald befand. Wir folgten ihr, blieben aber im Schutz der Häuser, als Lillith' Gruppe sich im saftig grünen Gras niederließ. Auf der Wiese gab es keinerlei Deckung, sie würde uns sofort sehen.

Wir beobachteten sie wie sie dem kleinen Mädchen weiße Blumen von der Wiese in die Zopfkrone steckte und sie lächelnd miteinander redeten.

Ich verengte die Augen. Sie schienen sich nah zu sein. Lillith hatte sich also ein junges unschuldiges Kind gekrallt.

Irgendwann dämmerte es dann langsam und Lillith' Gruppe machte sich auf den Weg zum Gasthaus zurück. Sie waren bei verschiedenen Ständen vorbei gekommen und hatten sich noch eine Show angesehen. Nun aber war das kleine blonde Mädchen, das wieder neben Lillith lief müde und wurde nach Hause gebracht.

Wir folgten ihnen bis zu einer Gasse, eine Abkürzung zum Gasthaus. Die perfekte Gelegenheit.

Lillith
Wir gingen die Gasse zum Gasthaus entlang. Carisa stolperte vor Müdigkeit hin und wieder über ihre eigenen Füße. Es war ein aufregender Tag gewesen, kein Wunder, dass sie jetzt so müde war.

Ich war auch müde. Müde vom Denken. Dieses ganze Fest drehte sich um die Scheinende und den Dunklen Mond und das erinnerte mich ständig an meine und Alenias Rolle.
Ich rieb mir mit einer Hand die Schläfen. Die Leere war nach wie vor da und ich spürte nichts außer den Hass auf mich selbst. Allerdings fühlte ich mich schon den ganzen Tag beobachtet. Würde ich jetzt auch noch verrückt und bildete mit Sachen ein?
Er sieht zu.
Ich versuchte die Stimme auszusperren.
Er ist hier. Er hat dich gefunden

Schließlich hielt ich es nicht mehr aus und schaute über die Schulter, um meinen Verfolger auszumachen, wenn es ihn überhaupt gab. Und das tat ich keine Sekunde zu spät denn schon musste ich einem Feuerball ausweichen.

Ich hechtete zur Seite, rollte mich ab und rief: „Achtung!"
Bei meinem alarmierten Tonfall und dem vorbei zischenden Feuerball drehten sich auch die anderen um.

Vor uns in der Gasse standen vier Hunter. Darunter auch Ellie und Devon. Neben Devon an der Spitze stand der Junge, den ich mit dem braunhaarigen im Gasthaus bedient hatte. Die beiden Freunde, denen die Stühle gehört hatten waren demnach dann Devon und Ellie.
Ich sollte Angst haben. Sie hatten mich gefunden und würden versuchen mich zu töten, aber da, wo die Angst sein sollte, klaffte ein schwarzes Loch.

Automatisch ging ich in Kampfstellung und wies Magret und die Anderen an: „Verschwindet."
Es war besser sie brachten sich in Sicherheit.

Magret, die ganz blass war, zog die erstarrte Carisa hinter sich.
„Wer ist das?"
Ich lies die Hunter nicht aus den Augen: „Hunter. Sie sind wegen mir hier."
Der braunhaarige lächelte und ging in die Wasser-Grundstellung: „Da liegt du richtig, Lillith."
Josephine runzelte die Stirn und ihr Blick flog zu mir: „Lillith?"
Ich presste die Lippen aufeinander und erdolchte den Hunter mit meinem Blick.
„Mein richtiger Name", sagte ich langsam, „Und jetzt bringt euch in Sicherheit!"
„Was ist mit dir?", piepste Carisa leise und ich sagte ruhig zu ihr: „Keine Sorge. Ich erledige das"

Die Hunter verloren offenbar die Geduld, worauf immer sie warteten und der blonde schickte mir Feuerbögen entgegen. Mein erster Instinkt war auszuweichen, aber dann würden die anderen hinter mir getroffen werden, also hielt ich mit Luft dagegen. Luftbogen und Feuerbogen trafen aufeinander. Ich löschte seine Attacke aus.
Sie machten es mir wirklich nicht leicht meinen Vorsatz keine Magie anzuwenden, beizubehalten.

Lillith das schwarze Element Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt