Kapitel 1 - Die Ankunft

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Kapitel 1 - Die Ankunft

Eine laute Stimme schrie mir aus meinen Kopfhörern etwas über "Bad Boys" in die Ohren, als ich an einem angenehm warmen Montagmorgen in der aufgehenden Sonne mit meinem Koffer in der Hand die Stufen hinauf lief, die mich noch von dem Gelände  meiner neuen Schule entfernten. 

Meine etwas länger gewellte Haare liefen mir in in dicken Strähnen, die glitzernen Schweiß auf meine Stirn brachten - was mehr an der Sonne lag, als an der Tatsache, dass ich einen komplett überfüllten Koffer trug -, die ich ärgerlich mit der Rückseite meiner freien Hand entfernte, bevor ich mir meinen Handrücken an meiner Hose abwischte, über die Schulter. Unhygienisch, ich weiß, aber tut jetzt ja nicht so, als hättet ihr das noch nie getan. 

Wieso dieser komische Kaien Cross - so hieß übrigens der schon über zweihundert Jahre alte Rektor - darauf bestanden hatte, dass ich am helligten Tag mit der heißen Sonne im Rücken anreisen sollte, anstatt Nachts, wie ich es gewohnt war, war mir ehrlich gesagt ein totales Rätsel. Schließlich war ich ein Vampir und damit nachtaktiv. Wusste mein neuer Rektor etwa nicht, dass die Sonne ziemlich grell in unsere empfindlichen Augen schien? Hm, wahrscheinlich nicht.

Als ich dann endlich, nach geschätzten fünftzig Jahren (es war eine viertel Stunde), das Ende der Treppen erreicht hatte, stellte ich meinen rabenschwarzen Koffer kurz ab, um meine Arme über den Kopf zu heben und mich zu strecken. Nur weil ich ein Vampir war, hieß es ja noch lange nicht, dass ich nicht auch müde wurde. Normalerweise traf bei mir die müdigkeit erst ein, nachdem ich intensiv Sport gemacht hatte (ja, es gab Sportarten, die sogar ein Vampirkörper nicht lange aushalten konnte), aber da ich mir nicht viel Zeit beim aufstieg gelassen hatte (ich hasste unpünktlichkeit, auch wenn das mein dritter Name war), und so zählte mein Körper das einfach auch als intensiven Sport. 

Ich gab noch einen undefinierbares Geräusch von mir, bevor ich meinen Koffer wieder in die Hand nahm und auf das, aus Steinen gebaute Gebäude lief. Davor befand sich ein kleiner Torbogen in dem rechts ein kleines Loch war, das schwer nach einem Fenster aussah. Nachdem ich einige Sekunden meinen Blick auf dem Fenster gelassen hatte, bemerkte ich nun, dass dort doch tatsächlich jemand saß. Und mich geradewegs anstarrte. 

Da er, dank meiner ausgeprägten Sinne hatte ich festgestellt, dass es sich um einen mittelalten Mann handelte, nach einigen Sekunden nichts sagte, mich nur weiter anvisierte, trat ich an das kleine Fenster und senkte meinen Kopf, damit der Mann, der auf einem kleinen Stuhl saß, mir in die Augen sehen konnte, während ich mit ihm sprach. 

"Hallo", meinte ich und wedelte unnötiger weise mit meiner Hand in der Luft herum. "Uh, mein Name ist Rin L-"

"Ich weiß, wer du bist", unterbrach mich der Mann mit rauer Stimme und kniff die Augen leicht zusammen, während er nach etwas in meinem Gesicht zu suchen schien. 

Meine Augenbrauen schossen in die Höhe. "Oh." Ich musste nicht verstehen, wieso er, wenn er doch anscheinend wusste, wer ich war, nichts gesagt hatte sondern seine ozeanblauen Augen dazu benutzt hatte, mich in Grund und Boden zu starren. 

Zu meiner Überraschung sprach der Mann weiter. "Schließlich kommt es nicht jeden Tag vor, dass die Night Class einen neuen Schüler", er sah kurz an mir herunter, "oder in deinem Fall, Schülerin bekommt und wenn das dann doch mal zutrifft, weiß es in circa fünf Minuten die ganze Cross Academy."

Oh. Oh, spitze. 

Ich war doch schon aufgeregt genug bei dem Gedanken, hier her zu kommen und niemanden zu kennen, aber jetzt, da ich wusste, dass praktisch alle Schüler hier von meiner Ankunft wussten, machte das die Situation nicht gerade besser. 

"..musst du dort hinten rechts und dann siehst du es auch schon vor dir, verstanden?" Die raue Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich blinzelte ein paar Mal, bis ich den schlanken Mann wieder erkennen konnte. 

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