brief {2}

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Ich musste so viel geben, damit du diese dunkle Stelle meines Körpers bewohnen konntest

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Ich musste so viel geben, damit du diese dunkle Stelle meines Körpers bewohnen konntest. Ließt mich, mich selbst bestrafen und einen Dornenwald um mein Herz wachsen, sodass keiner mehr in meine Nähe kam. Doch die Mauern bröckeln, Licht dringt in die Dunkelheit meines Kopfes und noch immer versuchst du alles, um mich bei dir zu behalten.

Ich schuf ein riesiges Labyrinth, um dir aus dem Weg zu gehen. Jahrelang irrte ich umher, ohne den Ausgang aus meinem eigenen Werk zu finden. Du stahlst mir mein Gesicht, trugst es als deine Maske, sodass ich dir zum Opfer fiel.

Du bist wie Efeu und ich bin übersät davon. Jahrelang glaubte ich, dass ich kein Mensch war, der viel Nähe brauchte. Dabei hieltest du mich davon ab und zeigtest mir jeden Morgen eine Person im Spiegel, die es in deinen Augen nicht wert war, geliebt zu werden. Du brachtest mir bei, mich vor dem zu fürchten, was ich am meisten gebraucht hätte.

Du machtest mich einsam,

Du ließt mich vergessen,

doch ich erinnere mich wieder.

Und die Erinnerungen machen mich traurig.

Warum bist du nur so geworden? Wieso konnte ich eine lange Zeit niemanden sagen, dass du jeden Tag neben mir sitzt und dich als mich ausgibst?

Ich wollte das nie, doch habe ich mich auch nicht gewehrt.

Ich wollte nie,  dass du uns hasst.

Dear self-hateWhere stories live. Discover now