Seufzend rieb ich mir die Stirn: "Glaub mir. Das weiß ich."

Nora nickte wieder und wandte sich zum gehen da sagte ich: "Warte. Ich möchte dich was fragen."
Sie drehte sich zurück zu mir und schaute mich fragend an. "Ich habe dich und Alenia gehört wie ihr über mich gesprochen habt. Sie meinte meine Wand hätte 15 Minuten gehalten und du hast so überrascht geklungen. Was ist so besonders daran. Es waren nur 15 Minuten!"
Nora zog beide Augenbrauen hoch: "Nur?" Ungläubig schüttelte sie einmal den Kopf, bevor sie erklärte: "Du hast die Kontrolle verloren und deine Magie ist immer weiter geflossen ohne aufzuhören. Nach Alenias Erzählung hatte sie Schwierigkeiten deine Wand zu durchbrechen und das obwohl du kaum Training, geschweige Erfahrungen hast."
Ich biss mir auf die Lippe. Es war verantwortungslos gewesen auszutesten wie weit ich meine Magie benutzen konnte. Ich war, wie sie sagte, unerfahren.
"Alein für diese Aktion das Schild regelmäßig mit Kraft zu versorgen müsstest du einen großen Teil Magie aufgewendet haben. Dann hast du die Kontrolle verloren und kurze Zeit später bist du bewusstlos geworden."
Ich beugte mich vor. Was war passiert als ich bewusstlos gewesen war?
"Als du bewusstlos warst ist die Wand erloschen und wir haben dich hierhin gebracht. Lenné hat Miss Barthwore aufgesucht, die sich mit Magie auskennt und wusste was in so einer Situation zu tun ist. Das hätte wirklich böse ausgehen können."
Ich schluckte und fragte: "Was wäre passiert wenn ich meine Magie vollkommen aufgebraucht hätte?" Nora schaute mich Todernst an: "Du wärst gestorben."
Ich verschluckte mich an meinen Bissen Rührei: "Was?"

Nora strich sich einem Strähne aus dem Gesicht: "Du fragst was so besonders an 15 Minuten ist? Nun, normale Elementes halten einen unkontrollierten Magiestrom 5-8 Minuten aus."
Ich hätte sterben können.

Ich schluckte nocheinmal, verdrängte den Gedanken beinahe gestorben zu sein und fragte: "Was glaubst du, warum ist das so?" Nora schwieg eine Weile bevor sie leise sagte: "Weil du sehr viel Magie in dir drin hast. Mehr als andere."
"Ich bin eine Luft-Elemntes Nachfahrin."
"Dann bist du die mächtigste Nachfahrin die mir in den 33 Jahren meines Lebens untergekommen ist."
Ich wusste nicht was ich darauf antworte sollte und starrte mein Rührei an.

"Lass diese Macht dich bitte nicht einehmen.", bat Nora mich besorgt und ging. Etwas geschockt schaute ich ihr hinter her.
Mächtig.
Ich sollte mächtig sein? Naja, das würde die 15 Minuten wirklich erklären, aber warum ich?

Mit einen seufzen aß ich zu Ende und stellte das Tablett auf einen kleinen Nachtisch neben dem Bett. Dann ließ ich mich in mein Kissen zurück sinken und starrte nachdenklich an die Decke.

Nora meinte ich sei die mächtigste Nachfahrin die sie gehen hat, aber das musste ja nichts heißen. Es gab bestimmt ein Haufen Leute, die mächtiger sind als ich, nur kannte Nora sie nicht. Ich konnte unmöglich so stark sein.

Am Abend durfte ich wie versprochen gehen und das erste was ich tat, war mich auf den Weg zur Bücherei zu machen. Ich musste mehr über Nachfahren rausfinden und vieleicht gab es dort ein Buch, was meine Wut erklären konnte.
Als ich durch dir Gänge zur Bücherei lief ging die Sonne gerade unter. Einige Ecken waren schon im Schatten, aber ich schaute nicht hin. Ich wollte kein Monster in den Ecken sehen. Vieleicht war das kindisch, wie als wenn man beim schlafen die Augen zudrückte, weil man ein Monster in den Schatten gesehen hatte, aber trotzdem.

Einmal schaute ich aber doch hin und da stand es. Dieses Monster in einem Frauenkörper und seinem schwarzen Augen. Ich schrie und stieß die Hand vor. Aus meiner Hand kam ein Windstoß, wenn auch nicht so stark wie ich es beabsichtigt hatte und auf das Monster zu. Aber nach einem Blinzeln war es weg und meine Luft fegte in leere.

"Lillith?"
Erschrocken und bereit mich zu verteidigen fuhr ich herum. Zum Glück war es nur Alenia und ich ließ meine Arme wieder sinken: "Du hast mich erschreckt."
Doch sie ging garnicht drauf ein und fragte: "Auf was hast du gezielt? Und warum ziehst du so ein ängstliches Gesicht? Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen."
Ich schüttelte den Kopf und meinte: "Ich dachte ich hätte was gesehen. War bestimmt nur eine Maus oder so."
Alenia zog eine Augenbrauen hoch sagte dazu aber nichts weiter.

Um nicht weiter an den Schatten in meinem Rücken zu denken, fragte ich: "Wo wolltest du hin?" Meine Freundin schaute in den Korridor rechts, der soweit ich wusste zum Büro der Direktorin führte: "Zu Miss Hawkins. Aber das kann ich morgen auch noch tun. Wie geht es dir?"
Mit immer noch etwas schneller klopfendne Herzen antwortete ich: "Dank Nora viel besser. Aber ich darf keine Magie benutzen bis Dienstag."
"Das hast du ja hervorragend eingehalten.", sie schaute demonstrativ hinter mich. "Da war aus Reflex.",verteidigte ich mich und ging rüber zu ihr. Alenia grinste und wir gingen zusammen zurück auf unser Zimmer.

Ich wollte ihr erstmal nicht von meinem Traum erzählen, sonst hielt sie mich für verrückt. Würde ich auch tun, wenn jemand mir erzählte er könne Monster aus seinem Traum im Schatten sehen. Das waren bestimmt nur Nachwirkungen meines Magieverlusts.

Lillith das schwarze Element Where stories live. Discover now