Kapitel 1: Entscheide dich!

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Lars Sicht:

„Nein wir hören jetzt ganz sicher nicht deine blöden Popsongs! Noch ein Lied von Ariana Grande und ich stürze mich aus dem fahrenden Auto!"

„Wir hören jetzt schon seit Stunden deinen scheiß Rap! Sei nicht immer so ein Egoist", antwortet meine Schwester Ayla genervt.

„Lars, lass sie doch auch wieder ihre Musik hören, wir sind immerhin eh bald beim Haus", mischt sich meine Mutter ein und hält natürlich wieder zu Ayla.

Es ist doch jedes Mal die gleiche Laier! Wenn meine Schwester und ich in einen Konflikt geraten hält meine Mutter wirklich JEDES MAL zu ihr, aber streitet es immer ab. Meine Schwester und ich könnten nicht unterschiedlicher sein, ein paar Beispiele: Ihre Haut ist dunkel, meine ist hell. Sie mag typische Popmusik und ich mag eher Rap. Sie ist eher der ruhige, zurückhaltende Mensch, während ich extrovertiert und recht impulsiv bin. Sie ist ein Mutterkind und ich...ich komme ganz nach meinem Vater. Ich vermisse ihn so sehr. Jedoch verstanden Ayla und ich uns meistens super und halten immer zusammen, wenn es hart auf hart kommt.

Ich habe jetzt keine Lust mehr auf weitere Diskussionen und schaue deswegen einfach aus dem Fenster. Schon von weitem sehe ich das Meer und warte nur noch darauf reinspringen zu können. Jedes Jahr machen wir diesen gemeinsamen Urlaub in Spanien. Meine Mutter und wir mieten uns ein Auto, eine kleine Finka und genießen eine Woche lang den Sand, die Sonne und das Meer.

Am Horizont sehe ich bereits wie die Sonne untergeht und die gesamte Umgebung orange einfärbt. Das Licht spiegelt sich im Wasser des Meeres und erzeugt ein wunderschönes Naturspektakel.

„Einfach der Wahnsinn", merkt Ayla an und starrt aus dem Fenster.

„Kinder schaut! Da vorne könnt ihr schon unser Haus sehen", ruft meine Mutter voll Begeisterung, doch Ayla und ich verdrehen nur die Augen, denn wir hassen es, wenn sie uns Kinder nennt.

„Mama bitte nenn uns nicht so. Wir sind 18 und 19 Jahre alt, das ist nicht der passende Ausdruck."

Natürlich lächelt sie einfach nur und zwinkert uns zu. Sowohl Ayla als auch ich wissen was damit gemeint ist. Dieses typische „ihr werdet immer meine Kinder blieben bla bla bla" Gerede. Ich sollte einen Euro verlangen für jedes Mal wo wir das an den Kopf geworfen kriegen.

Meine Mutter steuert den PKW eine kurvenreiche Straße hinunter, die direkt vor unserer Haustür endet. Dieses Jahr hat Mama anscheinend keine Kosten gescheut, denn im Vergleich zu sonst ist diese Hütte der Wahnsinn. Als der Wagen zum Stillstand kommt springe ich hinaus und schnuppere die salzige Meerluft.

„Ich liebe diesen Geruch so sehr!"

„Freut mich ja wirklich, dass du dich hier wohlfühlst. Wäre jedoch trotzdem nett, wenn du mir mit den Koffern helfen könntest Lars", antwortet Mama und so wären wir wieder beim Punkt von vorher. Immer ich! Nie muss Ayla was tragen.

Das Wohnzimmer und auch alle anderen Räume sind riesig und echt schön eingerichtet! Jeder hat seinen eigenen Fernseher und auch ein eigenes Bett. Das beste an dem Haus ist jedoch der Balkon. Man schiebt das Fliegengitter beiseite und steht direkt vor dem Sandstrand der ein paar Meter weiter ins Meer übergeht. Der Ausblick ist außerdem auch phänomenal. Der Mond steht direkt vor mir am Himmel und beleuchtet den Strand sogar, mehr oder weniger. In der Ferne sieht man die Lichter der nahegelegenen Stadt auf dem Wasser tänzeln, es ist einfach traumhaft.

„Man, ich wünschte wir könnten hier für immer bleiben", sagt meine Schwester als sie sich neben mich auf den Balkon gesellt.

„Ja das stimmt, es ist wunderschön hier. Nur gibt es leider keinen McDonalds in der Nähe und ohne den würdest du es wohl kaum aushalten."

„Ach sei doch leise!", antwortet Ayla und gibt mir einen freundlichen Schubser: „Mama bereitet gerade Abendessen vor. Es gibt Spaghetti. Hast du Lust daweil einen Spaziergang am Strand zu machen? Weißt schon, die Umgebung etwas auskundschaften."

„Sicher! Wir haben eh nichts Besseres zu tun."

Wir ziehen uns Schuhe und Socken aus und machen einen Sprung über das Balkongeländer. Wir landen mit den Füßen im weichen, kalten Sand und genießen die ersten paar Schritte besonders. Es ist ein unbeschreiblich gutes Gefühl, wenn der Sand durch die Ritzen zwischen den Zehen fließt.

Der Strand ist ziemlich lange, dafür nicht sehr breit, weshalb man recht schnell im Wasser steht. Das Rauschen der Wellen beruhigt ungemein und ich schließe für einen kurzen Moment die Augen. Obwohl es schon Nacht ist, hat es immer noch recht warme Temperaturen und ich sehe sie schon vor mir, die vielen Abende die ich hier verbringen werde.

„Wie läuft es eigentlich mit deiner Freundin? Cynthia richtig?", erkundigt sich meine Schwester und wirft mit den Füßen Sand durch die Luft.

„Ich weiß nicht. Sie hat in letzter Zeit mehrere Versprechen gebrochen und Dinge gemacht, die nicht ganz so korrekt waren. Zwar entschuldigt sie sich immer und meinst sie ändert das, aber ich bin mir nicht sicher ob dieses Vertrauen meinerseits noch zu 100 Prozent besteht."

„Glaub mir, bei Bryan und mir war es genauso. Wenn sie dich wirklich liebt, dann wird sie alles tun um dich nicht zu verlieren. Und wenn nicht, dann hat sie dich einfach nicht verdient. Mach dir jetzt keinen Kopf darüber, sondern genieß einfach den Urlaub", gibt Ayla zurück.

Wir gehen noch ein ganzes Stück und genießen schweigend die angenehme Atmosphäre, bis meine Augen etwas recht Ungewöhnliches im Sand erblicken. Ich bücke mich und fege die Körner etwas beiseite und entdecke dabei etwas Erstaunliches. Zwei Federn, eine leuchtet so hell wie die Sonne und eine andere sondert eine Art Rauch ab, so schwarz wie die Nacht.

„Hast du so etwas schonmal gesehen?"

„Nein, magische Federn sind mir verblüffender Weise neu", antwortet Ayla und betrachtet unseren Fund: „Sollten wir sie aufheben? Wenn ja will ich die helle!"

„He, warum solltest du die Lichtfeder bekommen?"

„Weil ich nicht die dunkle haben will nur weil ich schwarz bin!", erwidert Ayla und kichert.

„Das hat doch gar nichts damit zu tun Dumpfbacke! Na gut spielen wir Schere Stein Papier. Der Gewinner bekommt die leuchtende Feder!"

„Schere Stein Papier!"

„Ha! Papier schlägt Stein! Du hast verloren!", ruft Ayla und tänzelt im Kreis herum.

Sie ist noch nie eine gute Gewinnerin gewesen. Prinzipiell ist es mir sowieso egal welche der beiden federn ich nun aufheben werde. Ich wollte nur nicht, dass sie schon wieder ihren Willen bekommt! Trotzdem habe ich immer noch ein ungutes Gefühl bei der Sache. Ich meine, was ist, wenn die Dinger uns umbringen?

„Okay na dann los! Eins, zwei, drei!", zählt sie runter und wir bücken uns um die magischen Federn aufzuheben.

Als ich die Feder berühre, stellen sich die Haare auf meinem gesamten Körper auf und ich spüre eine unglaubliche Energie durch mich sausen. Doch plötzlich verschwindet der schwarze Rauch und in meiner Hand bleibt nur eine stinknormale Feder zurück. Bei Ayla passiert genau dasselbe.

„Also ich hätte mir mehr erhofft! Was machen wir jetzt?"

„Keine Ahnung. Warten denke ich. Ich bin mir sicher, dass das noch nicht alles war. Eins ist klar, dass sind keine normalen Vogelfedern! Wir sollten die Federn aber auf jeden Fall behalten!", erklärt meine Schwester: „Und du darfst Mama auf keinen Fall etwas davon erzählen. Sonst macht sie sich wieder extreme Sorgen und das fehlt uns jetzt noch."

„Apropos Mama, ich glaube ich habe sie vorher Rufen gehört. Wir sollten uns allmählich auf den Heimweg machen, mein Magen knurrt schon!" 

Antihero - Zwischen gut und böseWhere stories live. Discover now