"Ähm, hallo? Was soll das?", fragte sie mich mit ihrer ätzenden Stimme.

"Du", sagte ich mit leiser, bedrohlicher Stimme, "bist aufgrund deiner unglaublichen Dummheit für zwei Morde verantwortlich. Ich hoffe, du hast nun dein Lebensziel erreicht."

", was meinst du? Willst du mich verarschen? Ich hab niemanden umgebracht du dumme Kuh."

Sie drehte mir den Rücken zu und wollte sich wieder hinsetzen. Aber eine Sache hatte sie vergessen: Wenn man mein Feind ist, sollte man mir nie den Rücken zudrehen.

Ich spürte eine unglaubliche Wut, es war ein nicht zu zügelnder Hass, viel zu viel aufgestaute negative Energie, die ich loswerden wollte. Nein, ich musste sie loswerden, denn sonst wäre ich wahrscheinlich eine Gefahr für die Menschheit. Und diese Gedankengänge schossen mir in Windeseile durch den Kopf, so schnell, dass Leonie es zwar schaffte sich umzudrehen, aber nicht die Zeit hatte auch nur einen Schritt zu machen. Und bevor noch irgendwer ahnen konnte, was nun passierte, hörte man meine Stimme einen Fluch schreien, einen Fluch, der für Leonie bestimmt war, und sie mit voller Wucht in den Rücken traf.

"Crucio!"

Ich hatte gerade zum ersten Mal in meinem Leben einen unverzeihlichen Fluch benutzt. Nicht, dass das mein Lebensziel oder ähnliches war, eigentlich wollte ich derartige Flüche nie benutzen. Und nun stellte ich zu meiner Freude und gleichzeitig zu meinem Schreck fest, dass mich dieser Anblick zutiefst befriedigte. Ich hatte Spaß mit anzusehen, wie Leonie da auf dem Boden lag und sich krümmte, und ihre Schreie hallten von den Wänden wieder. Sie litt, und sie durfte gerade physisch all den Schmerz ertragen, den ich psychisch für mein ganzes Leben ertragen musste. Ich wollte meine Eltern noch nicht verlieren. Jetzt waren sie weg, und das war einzig und allein dieses schreiende Bündel vor meinen Füßen Schuld. 

Aber bevor sie das Bewusstsein verlor, wollte ich ihr noch sagen, warum sie gerade so leiden musste. Also beendete ich vorzeitig ihre Tortur mit einem Schlenker meines Zauberstabs, und ging zu ihr, hockte mich vor sie hin, und sagte:

"Du minderwertiges Stück. Hättest du nicht meine Adresse preisgegeben, dann wären meine Eltern nicht brutal ermordet worden und du würdest nicht so leiden. Du unwürdiger, dummer Repräsentant der Menschheit."

"I-Ich... Das wo-wollte ich doch gar nicht. Bitte! Das habe ich n-nie gewollt!", schluchzte sie vor mir.

"Es ist mir aber egal, was du wolltest und was nicht. Du wirst jetzt eben die Konsequenzen für deine Taten tragen müssen. Das ist übrigens auch eine sehr wichtige Lektion für dein zukünftiges Leben. Ach Moment... Welches zukünftige Leben?"

Meine unglaublich epische Ansprache wurde von einem Lehrer unterbrochen.

"Miss Weim, was zur Hölle tun sie denn da? Hören sie sofort damit auf!"

Ich wendete mich von dem Lehrer ab, zielte mit meinem Zauberstab auf Leonie, und sagte die letzten Worte zu ihr, die sie jemals in ihrem Leben hören würde:

"Avada Kedavra, Miststück."

Flashback Ende

Nachdem ich zu Ende erzählt hatte, betrachtete ich die Jungs genau. Keiner von ihnen zeigte eine extreme Emotion, anscheinend waren sie zu schockiert um irgendetwas zu sagen oder zu demonstrieren.

"Also Leute, das ist meine Geschichte. Irgendwelche Rückfragen?"

"Jenna, das ist... Ach du scheiße, das ist schlichtweg furchtbar! Das tut mir echt leid, also..."

"Schon gut Remus. Ist eben so passiert. Ach ja, euch ist bewusst, dass ihr ein riesiges Problem mit mir haben werdet, falls einer von euch das weitererzählt, oder?"

"Klar", kam es von allen. Ich nickte zufrieden.

"So Jungs, jetzt seid ihr aber dran. Erzählt mal von eurer Animagi-Sache."

Und sie erzählten. Einer nach dem anderen wechselte sich ab, und ich erfuhr alles. Dass Remus ein Werwolf war, und James, Sirius und Peter extra für ihn gelernt hatten sich in Tiere zu verwandeln, damit sie ihm in den Vollmondnächten beistehen können. Ich fand die ganze Geschichte echt spannend, und die Tatsache, dass Remus Freunde extra für ihn Animagi geworden waren, fand ich unglaublich toll. Es freute mich, dass die Jungs so eine gute Freundschaft hatten. 

Nachdem sie fertig waren mit erzählen, fiel uns allen auf, dass es kurz vor Mitternacht war. Wir verabschiedeten uns also kurz, und gingen dann zu Bett. Ich schlief zwar schnell ein, aber all die Gedanken, die ich gerade nicht zu Ende denken konnte, schwirrten in meinen Träumen umher und bildeten seltsame Dinge in meinem Kopf.

Am I wrong?  ~ Rumtreiber FFWhere stories live. Discover now