Kapitel 8

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Der Abend verlief bisher unglaublich schweigsam. Wie immer. Tom versuchte ein Gespräch anzufangen und ich antwortete auf alles so wenig wie möglich. Irgendwie kommt es mir immer schlimmer vor. Besonders bei ihm halte ich mich noch mehr zurück. Alles ist mit Tom noch schwieriger als ohnehin schon.

Wir – oder besser gesagt Tom – hatte sich für „The Lucky One" entschieden. Der Film lief schon seit einer halben Stunde und alles wird – wie in jedem Liebesfilm – mit einem glücklichen Paar enden. So eine absurde Anschauung der Welt. Kein Wunder, dass alle Mädchen mit vierzehn an die große Liebe glauben und schamlos ausgenutzt werden. Jeder normale Kerl hätte dieses Wunschdenken von den Weibern ausgenutzt. Problematisch nur, dass sich alle dann wundern, wie schlimm versaut und verzogen die Jugend ist. – tragisch!

Gerade als meine Gedanken noch weiter abschweifen wollten, vibrierte mein Handy. Eine Antwort. Von Chain. Okay ganz ruhig bleiben. Tom schaute kurz auf mich. Wir sitzen an unterschiedlichen Enden der Couch. Somit kann er es gar nicht merken, geschweige denn lesen.

Zögerlich und mit einem wenig Unwohlsein öffnete ich die Nachricht.

Chain:

Morgen klingt gut. Das Problem ist nur ich habe Frühschicht bis 15 Uhr. Hast du nach der Arbeit Zeit? Wo wollen wir uns treffen? Und wann? Ich hätte auch Interesse an einem Kennenlernen.

C.

Okay. Er verspürt auch diese komische Anziehung. Sonst würde er sich wohl kaum mit jemandem wie mir treffen. – Ja mit dir ist es auch schwer auszuhalten. Danke, aber das weiß ich wohl, schließlich erlebe ich es seit einundzwanzig Jahren. Etwas nervös tippe ich dennoch die Antwort ein, dass wir uns dann gern treffen könnte. Als perfekten Ort hielt ich ein kleines Café mitten in der Stadt.

___

Am nächsten Morgen wachte ich vor meinem Wecker auf – und das an einem Montag. Zu meiner Verwunderung hatte ich nicht einmal so schlechte Laune. Eine Seltenheit bei einem eingefleischten Morgenmuffel.

Mein morgendliches Ritual hatte ich deutlich schneller hinter mir, sodass ich bereits nach einer halben Stunde mit meinem Kaffee und wie immer einer Kippe auf der Terrasse saß. Bei meiner Kleiderwahl hatte ich heute länger gebraucht. Ich war nervös. Vielleicht war es keine gute Idee sich heute mit Chain zu treffen.

Tom kam einige Minuten später noch ziemlich verschlafen die Treppe runter. Er wusste, dass er nichts sagen darf – schon gar nicht um diese Uhrzeit. Zumindest sollte er nichts sagen, wenn er eine Antwort erwartet.

Die Arbeit verlief schleppend und ich wurde mit jeder Minute zunehmend nervöser. Es ist ein komisches Gefühl, welches ich seit mehreren Jahren schon nicht mehr verspürt hatte. In meinen Pausen, die ich mich rauchen verbrachte, dachte ich daran, wie das Treffen wohl verlaufen würde. Wie sollte ich ihn Begrüßen? Hand geben? Umarmen? Hallo? Oder lieber Hi? Es scheint mir so unglaublich kompliziert. Wieso bin ich nur so aufgeregt. Ich kann mich auf nichts konzentrieren. Auf der Arbeit habe ich heute sogar zwei Abdrücke vertauscht und damit für ein ziemliches Chaos gesorgt.

Und dann war es soweit. Ich stand auf dem Parkplatz und spielte mit dem Gedanken einfach wieder umzudrehen. Doch schließlich riss ich mich zusammen. Mit neuem Mut schnallte ich mich ab, stieg aus dem Auto, Schloss ab und steckte mir eine Zigarette an. Grässlich diese Sucht, aber ein Laster muss der Mensch haben. Wobei es bei mir nicht nur das eine gibt.

Schnellen Schrittes gehe ich auf das kleine Café zu und schiebe die düsteren Gedanken beiseite.

Ein letztes Mal sah ich an mir herunter, ob auch alles passte. Weiße Chucks, schwarze Hose, rotes Top und eine Lederjacke. Ja das sollte gehen. Bereits aus einiger Entfernung konnte ich einen unglaublich gutaussehenden Mann sehen. Gutaussehend? Das ist das einzige was dir einfällt! Der ist heiß! Aber sowas von! Oh, sie ist wieder da. Ich dachte meine innere Stimme hätte sich endlich umgebracht, doch ich hatte mich wohl geirrt. Zu meinem Bedauern musste ich ihr auch noch Recht geben. Er ist heiß. Zumindest das was ich sehe.





Kurzes Kapitel. Ich weiß. ABER dafür kommt heute noch eins und ich verspreche hoch und heilig mit Indianerehrenwort, wenn der Abi-Strss vorbei ist geht es hier rasant vorwärts.

Da ich aber nicht immer Zeit habe, seid mir bitte nicht böse. Ich bin auch nur ein Mensch.

:D

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