In der Hobbithöhle

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Kapitel 1:

Murrend laufe ich neben meinen Vater her, während dieser genüsslich seine Pfeife raucht. Ich verstehe ihn immernoch nicht. Er weiß, was damals passiert ist und wie aufgelöst ich war. Doch er scheint mich einfach nicht zu verstehen. Bis eine weitere Katastrophe passiert. Wieso muss es immer so weit kommen? Alle hören immer nur von meiner Gabe, aber nicht, was diese auslöst. Oder sie wollen es nicht wahrhaben.

„Jetzt schau doch nicht so grimmig Elena. Da vorne sehe ich schon Gloin, Oin, Nori, Dori, Ori, Bifur, Bofur und Bombur. Sie scheinen die geheime Tür zu suchen. Wir werden ihnen helfen.", sagt plötzlich mein Vater. Ich verdrehe genervt die Augen. Schon machen wir uns auf den Weg zu den acht Zwergen, welche ziemlich verwirrt scheinen.

„Braucht ihr unsere Hilfe?", fragt Gandalf belustigt und die Zwerge sehen sich erschrocken um. Doch als sie uns erblicken, atmen sie erleichtert aus und laufen uns entgegen.

„Da seid ihr ja Gandalf. Wir können diese Türe einfach nicht finden.", meint ein Zwerg, welcher eine ziemlich lustig geschwungene Mütze trägt, welche schon ziemlich alt sein muss.

„Wenn du weiter so brüllst Bofur hört uns noch das ganze Auenland.", antworteten mein Vater diesem und ich stöhne genervt auf. Immer muss er einen auf Vater machen. Der Zwerg namens Bofur lässt seinen Kopf ein bisschen hängen, wodurch seine Mütze ihm fast ins Gesicht rutscht. Ich stoße meinen Vater mit dem Ellenbogen in die Seite und mache ihn auf Bofur aufmerksam, da er gerade anderweitig beschäftigt war.

„Nun ja, wie dem auch sei. Darf ich euch Lina vorstellen? Sie wird uns auf dieser Reise begleiten.", stellt mein Vater mich den Zwergen vor, welche mich anscheinend jetzt erst bemerken. Doch warum sagt er nicht meinen richtigen Namen? Mit einer Mischung aus Bewunderung und Misstrauen werde ich von ihnen beäugt, was mir langsam ziemlich unangenehm wird. Ich trete ein paar Schritte zurück und senke meinen Blick. Das ist nicht das erste Mal, dass ich so genau beobachtet wurde, aber gewöhnt daran habe ich mich noch nicht. Gandalf scheint meine Unsicherheit zu spüren und treibt die Zwerge an, weiter zu laufen. Immernoch mit gesenktem Blick laufe ich der seltsamen Truppe hinterher, als ein Leuchten meine Aufmerksamkeit erlangt. Suchend sehe ich mich um, als ich auch schon eine grüne, runde Tür sehe, die mit einem komischen, bläulich schimmernden Symbol in Form eines krummen F's versehen ist. Das muss das Zeichen sein, von dem alle hier sprechen. Auch wenn mein Vater dieses Symbol an der Tür angebrachte, so hat er mir nicht die Form, geschweige den die Tür verraten.

„Da vorne ist die Tür.", rufe ich so leise wie möglich der Truppe zu und hole die Gruppe wieder ein, da sie sich schon ein bisschen von mir distanziert haben. Ich bin wohl stehen geblieben und habe es nicht mitbekommen. Die Zwerge sehen sich suchend um, während mein Vater mich wissend und gleichzeitig warnend ansieht. Doch anscheinend können die Zwerge die Tür nicht finden, da sie immernoch ihre Köpfe hektisch hin und her bewegen.

„Also ich sehe keine Tür.", meldet sich diesmal ein Zwerg mit grauen, kurzen Haaren und einem sehr kunstvoll geflochtenen Bart, welcher ähnlich wie Bofur's Mütze aussieht, zu Wort. Doch ich schaue die Zwerge nur verwirrt an.

„Lina hat recht. Die Tür befindet sich ca. 500 Meter vor uns auf diesen kleinen Hügel.", erklärt Gandalf und die Zwerge sehen mich erstaunt und verwirrt zugleich an.

„Ihr könnt über so eine weite Entfernung ein Zeichen entdecken?", fragt wieder Bofur und ich nicke. Wissen sie etwa nichts von meinen Fähigkeiten? Schließlich bin ich doch ziemlich berühmt. Die Situation wird zunehmend peinlicher und ich sehe erneut hilfesuchend zu meinem Vater.

„Nun ja, vielleicht war es auch nur eine Laterne oder dergleichen, was du gesehen hast.", versucht er die Situation aufzuklären. Nun ist es an mir, meinen Vater verwirrt anzugucken. Doch wir laufen einfach weiter. Wieder lasse ich mich zurückfallen um ein bisschen denken zu können. Hat mein Vater gar nichts von meiner Gabe erzählt? Wissen die Zwerge, in welches Unglück sie sich gerade stürzen? Fragen über Fragen schwirren in meinem Kopf, aber keine vernünftige Antwort. Ein paar Minuten später kommen wir an der besagten Tür an, welche ich auch schon vorhin gesehen hatte. Wir klopfen, als ich drinnen auch schon eine ziemlich wütende Person fluchen höre:

„Nein, nein, nein! Es ist niemand Zuhause! Geht einfach wieder und belästigt jemand anderen! Es sind sowie so schon zu viele Zwerge in meinem Haus! Wenn sich irgendwer einen Scherz erlaubt kann ich nur sagen: Er ist äußerst...geschmacklos." Mit einem Ruck geht die Türe auf und alle Zwerge purzeln hinein. Ich muss bei dem Anblick schmunzeln, da der dickste Zwerg von ihnen auf allen anderen liegt. Mein Vater bückt sich, damit er durch die Tür ins Haus gucken kann. Auch ich hebe nun meinen Kopf und erblicke eine Gestalt, welche ziemlich klein ist, dafür aber sehr große, behaarte Füße hat. Jetzt erinnere ich mich auch wieder. Dies hier ist Bilbo Beutlin, oder wie er von meinem Vater genannt wird: Meisterdieb. Als ich noch ein bisschen jünger war hatten mein Vater und ich Belladonna und ihren Gatten besucht, als Bilbo schon auf der Welt war. Zwar war ich damals schon fast hundert Jahre alt, habe aber dennoch den ganzen Tag mit Klein-Bilbo gespielt, was den kleinen sehr gefreut hatte. Er war so froh, dass er mir eine weiße Blume schenkte, welche ich heute noch als Glücksbringer bei mir trage. Doch dann geschah dieses Unglück und ich durfte vorerst keinen mehr sehen. Bis heute. Dennoch hatte sich das Ereignis rum gesprochen und so erfuhr fast jeder von dem Fluch, der auf mir lastet.

„Gandalf.", sagt Bilbo genervt, als sein Blick auch schon auf mich fällt. Verwundert sieht er mich an.

„Und wer seit ihr?", fragt er mich und ich senke schmunzelt meinen Kopf. War klar, dass er sich nicht an mich erinnern kann.

„Das tut in Moment nichts zur Sache. Lasst uns erstmal etwas essen.", antwortete plötzlich Gandalf für mich und ich sehe ihn erneut verwirrt an. Schon vorhin wollte er nicht meinen richtigen Namen nennen und jetzt will er es auch nicht? Was ist nur los? Sollen die Zwerge etwa nicht wissen, wer ich bin? Immernoch verwirrt betrete ich die Höhle, welche genauso gemütlich ist, wie vor 40 Jahren. Staunend sehe ich mich um, als ich ein Geschrei aus der Küche, bzw. Speisekammer vernehme. Schnell laufe ich dahin, wo ich 12 Zwerge erblicke, welche lauter Speisen in den Flur tragen, wo schon ein langer Tisch steht. Mittendrin steht ein wütender Hobbit, welcher einem Herzinfarkt gefährlich nahe zu sein scheint. Belustigt kämpfe ich mir einen Weg zu Bilbo.

„Macht euch nichts draus, Bilbo. Das sind Zwerge. Sie werden nicht auf euch hören, denn sie lieben Essen genauso sehr wie Hobbits.", versuche ich ihn zu beruhigen. Erschrocken sieht er mich an und fasst sich an die Brust.

„Bei Valar habt ihr mich erschreckt.", sagt er und atmet sehr schnell ein und aus.

„Oh, dass wollte ich nicht. Bitte verzeiht mir.", entschuldige ich mich, was Bilbo sofort annimmt. Doch kaum trägt ein Zwerg mit einer Axt im Kopf den Stuhl seines geliebten Opa's in die neue Küche, geht das ganze Drama wieder von vorne los. Um nicht im Weg zu stehen und nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, stelle ich mich in eine ziemlich dunkle Ecke und halte mich bis zum Ende dieser Veranstaltung bedeckt. Nach mehreren Minuten ist alles fertig gedeckt und die Zwerge, Gandalf und ich nehmen Platz. Bilbo scheint sich eher Sorgen um seine Vorräte zu machen. Keiner scheint richtig Notiz von mir zu nehmen und so esse ich auch eine Kleinigkeit. Schon immer bin ich mit wenig Nahrung ausgekommen, auch wenn wir immer reichlich hatten. Das Essen verläuft so, wie es für die Zwerge typisch ist. Hier und da wird Essen herum geworfen und viel Bier getrunken. Nach knappen zwei Stunden sind alle gesättigt und es wird abgeräumt. Während Bilbo sich weiter beschwert, stimmen die Zwerge ein Lied an und machen den Abwasch auf ihre Weise. Belustigt sehe ich dem ganzen zu und muss immer wieder aufpassen, nicht von einem Teller oder sonstigen Geschirr getroffen zu werden. Nachdem die Zwerge alles schon sauber gestapelt haben, klopft es plötzlich laut an der Tür.

„Er ist da.", meint mein Vater und es wird still.

(Da bin ich wieder und ich muss sagen: Es tut mir Leid. In Moment habe ich sehr viel Stress, weshalb ich kaum zum schreiben komme. Das nächste Kapitel wird entweder diese Woche noch kommen, oder sobald ich wieder schreibfähig bin. Bis dahin.)

MinaMeerkat

Fire Heart (in Bearbeitung)Onde as histórias ganham vida. Descobre agora