Der Wind treibt seine Schäfchen zusammen und über den Dächern der Stadt ballen sich die schweren, dunklen Wolken. Schon bald wird der Wind die Regentropfen durch die nassgrauen und einsamen Straßen peitschen, aber jetzt schickt die Sonne ihre letzten, goldenen Strahlen durch das Laub der alten Kastanie. Einzelne bunte Blätter schaukeln in der Luft und bedecken sanft den Boden. Die braunen Kugelnl liegen kühl und glatt in der Hand, ähnlich der Hundeschnauze, die gegen meine Backe stupst. Die zerfurchte Rinde drückt in meinen Rücken, erinnert mich, dass ich lebe. Das weiche Fell zwischen meinen Finger erinnert mich, dass ich nicht allein bin. Die goldenen Ziffern der Kirchturmuhr funkeln und glänzen noch ein letztes Mal im Licht, dann verschwindet die Sonne hinter den Bäumen. Als die ersten Tropfen fallen springe ich auf, zu zweit tollen wir über die Wiese, tanzen im Regen und lachen glücklich vor übersprudelnder Lebensfreude in den Wind. Alle Sorgen werden vom Regen weggespült, es zählt nur noch das Jetzt, es gibt nur noch Wind und Wolken.
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Augenblicke zum Zeitanhalten
PoetryManchmal gibt es Momente, die für sich einfach nur perfekt sind. Ein lauer Frühlingsabend, ein stürmischer Herbsttag, eine sternenklare Sommernacht oder ein glitzernder Wintermorgen. Die Umarmung eines Freundes, eine heiße Schokolade am Kamin, eine...