1 | Erste Begegnung

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Kein Mensch war dumm genug sie anzugreifen und erst Recht nicht mit so wenigen Kriegern. Nicht einmal ausgebildete Kriegsmagier besaßen eine realistische Chance auf einen Sieg.

Sie kletterte auf den nächsten Ast um die ungebetenen Gäste zu finden und tatsächlich stand dort ein junges Mädchen mit einer nachtblauen Blume in der Hand, deren feuchte Blütenblätter in der Sonne glitzerten, wie die Wellen sich spiegelten. Behutsam strich das Mädchen darüber und widmete sich dann einer anderen Pflanze zu, die sie fasziniert bestaunte.

Nyssa hatte dafür nur ein abfälliges Schnauben übrig und beobachtete den EIndringling weiter, aus ihrem Versteck. Die Fremde riss auch eine zweite Blume ab, weshalb ein nerviges Ziehen den Arm der Wächterin durchzuckte und sie aufgebracht zischte.

Was ein unverschämtes Balg. Sie tötete damit unschuldige Pflanzen, Lebewesen!

Nyssa hörte sogar die leisen Schreie der Pflanzen. Ihre Hände zitterten, ob vor Wut oder Trauer war nicht zu sagen. Mit einer raschen Handbewegung beendete sie das Leiden der wunderschönen Wesen und musste mit ansehen, wie die Blüten verwelkten. Auch das Mädchen erstarrte schockiert.

Wieder wechselte Nyssa den Ast, um einen besseren Blick auf sie zu haben. Nach einer kurzen Weile der Stille, wagte sich der Eindringling den ersten Schritt in den Sumpf, den sie lieber zurück auf ihre Nussschale hätte machen sollen.

Nyssa Hand kribbelte kurz, als sie mit den Fingern schnipste.

***

Erschrocken stolperte sie einen Schritt zurück und stieß einen ängstlichen Schrei aus. Ranken und Wurzeln schossen aus dem Nichts auf sie zu und umklammerten fest ihre Hand- und Fußgelenke, sodass sie über dem schlammigen Boden schwebte. Angstschweiß klebte auf ihrer Stirn und ihr Kopf drehte sich hektisch in jede Richtung, aus der ihre Ohren ein verdächtiges Geräusch vermuteten. Die Angst stand ihr mitten ins Gesicht geschrieben. Sie konnte niemanden erkennen und die natürliche Stille des Sumpfes beunruhigte sie.

"Wer bist du?", erschreckte sie eine raue Frauenstimme, die klang, als hätte man sie jahrelang nicht benutzt. Die Richtung aus der sie kam, konnte sie nicht ausmachen. Es schien, als würde sie überall sein.

"Ich bin A-aurora." SIe verfluchte sich selbst dafür, dass ihre Stimme so zitterte. Als wäre es nicht schlimm genug, dass man ihre Panik sicher schon riechen konnte.

"Was willst du hier?"

"Ich bin gekommen um die Wächterin des Sumpfes zu finden", brachte sie nun fester und selbstbewusster herevor. Eine zögernde Stille trat ein. Hatte sie etwas Faslches gesagt?

"Nun, du hast sie gefunden. Glückwunsch. Du kannst jetzt gehen."

Die Ranken verschwanden und mit einem dumpfen Knall fiel Aurora in den Schlamm. "Hallo? Bist du noch da?" Nur das Rauschen der Wellen antwortete ihr, alles andere blieb still.

"Verdammt!", fluchte Aurora und schlug mit geballten Fäusten auf den Boden.

"Das kann doch nicht sein. Sie muss mir doch zuhören", jammerte sie und schlug weiter, bis eine eiskalte Hand sie nach hinten auf den Rücken schleuderte. Ihr entschlüpfte ein erschrockenes Keuchen. Sie strich sich hastig die Haare aus dem Gesicht, um die hagere Gestalt vor sich zu mustern. Wilde braune Haare umrahmten ein bildhübsches Gesicht, mit eingefallenen Wangen. Schwarze Augen funkelten sie zornig an. Aurora hatte das Gefühl, dass die Wächterin in sie reinsehen konnte.

"Bist du dann mal damit fertig hier alles zu zerstören?", fauchte die junge Frau, doch Aurora konnte sich nicht vollständig auf ihre Worte konzentrieren.

Ihr pures Auftreten warf sie vollkommen aus der Bahn. Aurora konnte sich nicht erinnern, jemals solch eine Schönheit vor Augen gehabt zu haben und es gab tatsächlich viele schöne Frauen auf dem Festland. Selbst ihre souveräne Haltung strahlte etwas majestätisches aus.

Ehe sie sich versah, drückte die Wächterin sie mit einer gewaltigen Kraft an der Kehle auf den Boden und starrte sie wütend an, was schwer an ein Raubtier erinnerte. Aurora krächzte und bekam nur schwer Luft. Panik breitete sich in Auroras Körper aus und sie fing an herum zu zappeln.

"Ich hasse Menschen!", hauchte die Magierin beunruhigend ruhig. Auroras Augen weiteten sich. Sie drückte noch einmal mit ihren Fingernägeln in die weiche Haut Auroras, ehe sie verschwand und ein schockiertes, ängstliches aber auch fasziniertes Mädchen im Dreck zurückließ.

Auroras Atemzüge fielen schwer und sie war noch zu überwältigt um aufzustehen. Diese majestätische Raubtierhaltung mit dem eisernen Blick, der das Blut in ihren Adern gefrieren ließ, sprach Bände.

Ihre Anwesenheit war mehr als nur unerwünscht!

*****
Puuh, ich bin schon etwas aufgeregt. Denn immerhin habe ich schon seit längerer Zeit nichts hochgeladen und erst Recht njcht aus dem Genre Fantasy, aber ich dachte ich probiere mich mal dort.
Das Datum steht für den Tag, an dem ich das Kapitel geschrieben habe. Werdet ihr über jedem Kapitel sehen.

Feedback ist erwünscht:) Ich hoffe es gefällt euch.

Das wunderbare Cover ist übrigens von der lieben NightMareDrug / Daydreamdrug also schaut dort mal vorbei.
Veröffentlicht: 19.01.18

The Ruler of Magic [abbgebrochen/alte Version]Where stories live. Discover now