Kapitel 1

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Melody PoV.

Ich werde durch ein nerviges Geräusch wach, was ich nach mehreren Minuten als meinen Wecker identifizieren kann. Da fällt es mir wieder ein: die Sommerferien sind vorbei. Heute ist Montag und somit Schulanfang. Mühsam quäle ich mich aus meinem warmen, gemütlichen Bett und mache mich auf den Weg in mein Badezimmer. Ich ziehe meine Schlafsachen aus und steige unter die Dusche.
Nachdem ich mit duschen und Haare waschen fertig bin trockne ich mich ab und föhne mir meine Haare. Als auch das erledigt ist gehe ich wieder in mein Zimmer bzw. in meinen begehbaren Kleiderschrank. Ja, begehbarer Kleiderschrank. Mein Vater ist ja schließlich nicht umsonst andauernd auf Geschäftsreisen. Meine Eltern leiten eine Firma und dadurch sind wir nicht sonderlich arm. Ich finde es schade, dass mein Vater so wenig Zeit für mich hat, aber ich bin nicht traurig drum, dass wir dadurch so viel Geld haben.

Ich entscheide mich heute für ein luftiges dunkelblaues Top, eine hellblaue Jeans-Hotpen und meine braunen Riemchensandalen. Wir wohnen schließlich in Florida und es ist Sommer. Da sind 27° um sieben Uhr morgens nichts Unübliches. Bevor ich aus meinem Zimmer gehe packe ich noch schnell meine Schulsachen, welche aus Federmäppchen und Block bestehen, in meine Tasche. Danach laufe ich runter in die Küche, wo meine Mutter schon am Tisch sitzt und frühstückt. Ich umrunde den Tisch und gebe ihr zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange. Danach schnappe ich mir eine Schüssel, fülle dort mein Lieblingsmüsli und Milch hinein und setze mich dann damit an den Tisch.
"Gut geschlafen?", fragt mich meine Mutter. Mit vollem Mund gebe ich einen zustimmenden Ton von mir. Ein Morgenmensch bin ich nicht wirklich. Meine Mutter wirft einen Blick auf die Uhr bevor sie meint, dass ich noch eine viertel Stunde Zeit habe bevor sie mich zur Schule bringt. Ihr müsst wissen, dass meine Mum mich an jedem ersten Tag nach den Sommerferien in die Schule bringt, fragt mich aber nicht warum.

Ich esse also mein Müsli auf und laufe dann mit Mama zusammen zum Auto. Sie fährt los und erzählt mir im Auto die gewöhnlichen Floskeln. "Benimm dich.", "Sei freundlich zu neuen Lehrern und Schülern.", "Mach was draus, dass ein neues Schuljahr beginnt.", ich nickt daraufhin nur genervt, denn all das kenne ich ja schon von ihr. Nach 10 Minuten Fahrt kommen wir dann an der Schule an und ich drücke meiner Mutter erneut einen Kuss auf die Wange, bevor ich aus dem Auto steige.

Nach einigem Suchen finde ich schließlich den hellblonden Schopf meiner besten Freundin Katherine in der Menge. Sofort mache ich mich auf den Weg zu ihr. Ich tippe ihr von hinten auf die Schulter, sie dreht sich um und fällt mir erstmal quietschend um den Hals. "Oh Gott, Melody, da bist du endlich wieder. Ich hab dich so vermisst in den Ferien! Wieso nochmal hast du mich nicht mit zu Felix genommen?"
Felix, einer meiner großen Brüder, wohnt in Kanada. "Weiß ich auch nicht, nächstes Mal kommst du mit, versprochen.", erwiedere ich. "Will ich hoffen, nochmal halte ich es nicht so lange ohne dich aus!", fängt sie an zu meckern. "Tut mir leid, Süße.", murmel ich schuldbewusst. "Egal jetzt. Hast du schon das Neuste gehört?", fragt sie mich aufgeregt. "Ne, was denn?", will ich wissen. "Wir haben einen neuen Schüler an der Schule und der soll mega heiß sein!", quietscht sie viel zu laut. Das merkt sie auch, als sich alle im Umkreis von 10 Metern zu uns umdrehen und sie komisch anstarren. Daraufhin senkt sie mit roten Wangen den Kopf, während ich lauthals loslache. "Das ist so typisch für dich, dass du direkt rumschreien musst." Katherine hat mittlerweile die Farbe einer Tomate angenommen, als sie ganz plötzlich das Thema wechselt: "Gehst du heute in den Stall?" "Klar,", antworte ich "ich muss ja noch Sunny bewegen. Und du?" "Ich denke ich werde so gegen 16 Uhr kommen. Ich muss vorher noch auf Jackson aufpassen." Jetzt werdet ihr euch sicherlich fragen wer Sunny und Jackson sind. Sunny ist meine Araberstute (nicht das einzige meiner Pferde, ich habe insgesamt 5: Sunny, Stute, Araber, 7 Jahre. Heartbreaker, Wallach, Knabstrupper, 12 Jahre. Monday, Hengst, Oldenburger, 10 Jahre. Thunderstorm (Stormy), Hengst, Friese, 8 Jahre und Charmeur, Wallach, Haflinger, 17 Jahre. Außerdem habe ich noch zwei Hunde, Golden Retriever. Fanny ist 2 und Macho 3. Das wars dann an Haustieren.). Jackson ist der kleine Bruder von Katherine, er ist erst 8, deswegen muss sie häufiger auf ihn aufpassen. "Bringst du Fanny und Macho mit?", fragt sie mich grinsend. "Ja, Mum ist heute bis abends arbeiten und so lang will ich die zwei nicht alleine lassen. Wen willst du denn nachher reiten?", frage ich sie. Katherine reitet meine Pferde mit, weil ihre Eltern nicht genug Geld haben für ein eigenes Pferd oder eine Reitbeteiligung. "Charmeur!", ruft sie begeistert und diese Antwort ist nichts Neues für mich. Sie hat ihn als ihr Lieblingspferd auserkoren, was ich gut verstehen kann, denn er ist wirklich ein Goldstück. "Okay, dann weiß ich Bescheid. Wollen wir einen Ausritt machen nachher?" "Ja, gerne.", sagt sie. Eine Sekunde später klingelt die Schulglocke zum Schulbeginn, woraufhin wir beide genervt aufstöhnen. Zu gerne hätten wir noch weiter geplaudert. Aber zum Glück ist heute nur Organisation angesagt. Und wir haben nach der dritten Stunde Schluss, was zum Glück immer so ist am ersten Schultag. Wir nehmen also unsere Taschen und machen uns gemeinsam mit dem Strom der Schüler auf den Weg ins Gebäude zu unserem Raum.

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Soooo, das ist das erste Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch, Anmerkungen sind gerne erwünscht.

Eure Lele

Schicksalsschlag Where stories live. Discover now