Besuch

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Morpheus: "Glaubst du an das Schicksal, Neo?"
Neo: "Nein"
Morpheus: "Warum nicht?"
Neo: "Mir missfällt der Gedanke, mein Leben nicht unter Kontrolle zu haben."
(Neo in Matrix)


Endlich 18! Lukas hat die Nacht kaum ein Auge zu getan. Alle anderen in seiner Klasse werden neidisch sein. Er ist volljährig. Das bedeutet: legal Alkohol kaufen, alleine Auto fahren und Bordellbesuche. Also kurzgesagt: Sex, Drugs and Rock n' Roll.
In der Sekunde in der Lukas grade die Augen aufgemacht hat, ging die Tür auf. Seine Mutter kam rein, machte den Rolladen hoch, wünschte ihm einen guten Morgen und ging zur Küche. Lukas wusste, dass nach der Morgenroutine ein heißer Becher Kakao warten würde.
15 Minuten Zähne putzen und Katzen-Wäsche später schlürfte Lukas runter. Seine Mutter saß zeitungslesend im Wohnzimmersofa, während an seinem Platz ein warmer Käsekuchen und sein allmorgendliche Kakao warteten.
"Alles gute zum Geburtstag, mein Sohn", sagte sein Vater, der wie immer die angewohnheit hat, plötzlich neben ihm zu stehen.
Seine Mutter gratulierte ihm auch und er machte sich an seinem Kuchen zu schaffen. Plötzlich hielte er inne. Ein merkwürdiges Gefühl beschlich ihn. Als würde dieser Tag anders sein als jeder Tag den er vorher erlebt hatte.
"Gut", beruhigte er sich, "du wirst auch 18, da ist alles anders".
"Was?", krächzte seine Mutter von hinten.
"Ach nix!" rief er, " Ich habe nur mit mir selbst geredet." Nebenbei fiel sein Blick auf die Uhr.
6:43. Er hat mal wieder zu lang gebraucht.
Schnell sprang er in die Schuhe, schnappte sich seinen Ranzen, ging zur Bushaltestelle und wartete auf den Bus. Dieser hatte Gott sei dank 5 Minuten Verspätung.
Im Bus sah er sich um. Er war mal wieder der erste der drin saß. Wieso auch, denn in seinem 129-Seelen -Dorf war er der Einzige,  der einsteigen musste. An der nächsten Haltestelle stiegen seine 2 Dorfkumpel ein, Tom und Chris. Während Tom eher der introvertierte Zocker war, ist Chris der 1,85m große extrovertierte Rocker gewesen. Tom wünschte ihm alles gute, während Chris ihm umarmte und rief: "alles gute alter Sack" und  zwei Bier rausholte. "Auf dein neues Leben!". Lukas und Chris exten noch im stehen das Bier auf Bruderschaft. Während der Fahrt unterhielten sie sich über total belanglose Sachen. Hübsches Mädchen hier, neues Spiel dort und ab und zu schrieb Tom bei Chris die Hausaufgaben ab, da sein RAID anscheinend bis 2 Uhr nachts ging und er keine Zeit hätte diese Fügig-Machenden-Fesseln-der-Lehrersklaventreiber zu erledigen. An der Schule angekommen, ging der Trubel los. Da Nico und Chris in der Parallelklasse waren und der Bus so früh kommt, war Lukas alleine in der Klasse. Zeit für die Matheklausur zu lernen. Denn obwohl sein Geburtstag war, durfte er heute trotzdem, für das schlimmste Fach was er kannte, eine Doppelstunde seines Lebens vergeuden. Die Rettung kam aber schnell. Sein bester Kumpel Tolga und sein Zwillingsbruder Yunus kamen in die Klasse. "Digga was lernst du Mathe", rief Tolga. "du hast Geburtstag". Mit diesen Worten drückte er ihm ein Geschenk in die Hand. In Alufolie verpackt nahm Lukas das Geschenk entgegen. "Los öffne es!" befahl Tolga. Aufgeregt öffnete Lukas das Geschenk. Es war ein Spiel für seine Playstation, was hatte er auch anderes erwartet. Freudig steckte Lukas das Spiel in den Ranzen, denn sein Mathematiklehrer kam hinein. Alle standen auf und gaben das gewohnte:" guten Morgen Herr Brinkebühl" im Singsang von sich. Lukas haste diesen Singsang. Hier waren fast 30 Oberstufenschüler und mussten bei diesem Lehrer den Grundschulsingsang starten.                                                                             

"So, stellt alle die Tische um, wie gewohnt, baut euch den Sichtschutz auf und  denkt dran ich sehe alles!", befahl er. Ein wildes und lautes herumrücken Später, standen alle Tische Einzeln Richtung Tafel. Nun teilte Herr Brinkebühl die Klausurhefte und die Klausuren aus. Lukas prüfte heimlich bei seinem Sitznachbarn ob die Klausuren gleich waren - Gott sei dank waren sie es. Es ging los. Lukas hatte 1,5 h Zeit diesen Endgegner zu besiegen. Ableitungen, Plattendivisionen und Wahrscheinlichkeiten, waren zu viel für sein Mathematisches Verständnis. Doch er hatte einen kleinen Trick: jedes mal, wenn er sich hinter allen Zahlen ein Eurozeichen mit Bleistift gemacht hat, konnte er sich besser Konzentrieren und die Aufgaben ergaben alle einen Sinn. Er wusste zwar nicht wieso, konnte sich aber damit vor Fünfen und Sechsen schützen. Seine guten Augen und die zumeist richtigen  Ergebnisse des Sitznachbarn, machten dann den Rest. "Noch 10 Minuten", rief der Lehrer. Jetzt wurde es im Klassenraum unruhig. Jeder prüfte seine Aufgaben, korrigierte diese oder beendete schnell seine Rechnung. Lukas war jedoch ganz entspannt. Denn wenn er Leistungen erbringen musste, hatte er immer einen Plan. Und wenn dieser nicht funktionierte, gab es einen Plan B,C,D usw. Und nichts war einfacher, als die Unterschrift seiner Mutter drunter zu setzen. Entschlossen gab er seine Aufgaben pünktlich zum Klingeln ab. "Na hoffentlich hast du deine Aufgaben alle richtig", sagte der Lehrer mit einem süffisantem Grinsen im Gesicht, "wir wollen ja nicht, dass wir deine Eltern über deine Leistungen informieren müssen." Wut überkam Lukas. Denn aus irgendeinem Grund, konnte dieser Lehrer ihn nicht leiden. Das große Problem war jedoch, dass dieser Lehrer sein Klassenlehrer war und somit die vollständige Kontrolle über die Zeugniskonferenzen hatte. So kam die ein oder andere schlechte Verhaltensnote zu Stande. "Ja, hoffentlich habe ich alles Richtig, sonst muss ich meine Eltern über Ihre Qualitäten als Lehrer informieren." erwiderte er, mit einem leicht sarkastischem Unterton und ging in die Pause. Im Pausenhof, auf dem Weg zum Kiosk, an dem er sein Geburtstagsbrötchen wie üblich an dieser Schule abholen wollte, fielen ihm zwei Leute in Anzügen auf. Beide trugen Vollbart und obwohl es September war und die Sonne somit nicht mehr so stark schien, schwarze verspiegelte Sonnenbrillen. "Was für Angeber, bestimmt von der Mafia oder so.", dachte er sich und ging weiter. Ein halbes Brötchen und einen Klogang später, ging auch der Unterricht wieder los. Die Zeit verging für Lukas wie im Fluge. Eine Doppelstunde Englisch und eine Doppelstunde Wirtschaft, seinen besten Fächern waren schon wie ein Geschenk. Auf dem Weg zum Bushaltestelle, sah er wieder diese zwei Typen. Diesmal fiel ihm jedoch ein Seltsam aussehendes Tattoo auf den  des rechten Unterarmen  der beiden auf, welche leicht silbern leuchteten.  Verwirrt lief er zum Bus, den er wieder um ein Haar verpasst hätte. Diesmal war der Bus brechend voll und da eine andere Schule ihr Sportfest hatte, roch es im Bus ziemlich stark nach Schweiß. Zum Übel aller Anderen waren die Fenster des Busses alle verriegelt und der Busfahrer ließ nicht mit sich reden. 3 Orte vor seinem Dorf, wurde der Bus von zwei schwarzen Limousine überholt. Ihm vielen sofort die Diplomatenkennzeichen ins Auge. Noch vor kurzem hatte er nämlich darüber gelesen, dass bei diesen Kennzeichen die Zahl hinter der Länderkennziffer den diplomatischen Rang anzeigen. Seltsamerweise war es eine 0 obwohl die eins ja für gewöhnlich den Botschafter repräsentierte und dieser damit den höchsten diplomatischen Rang innehat. Aufgeregt berichtete Lukas  Chris von seiner Entdeckung, der wie immer neben ihm saß. "Bestimmt sind das irgendwelche Mafiosis.", lachte Chris, was Lukas ziemlich enttäuschte, da er mehr Interesse erwartet hatte. "Ja klar, die fahren jetzt zu mir nach Hause und bringen mir zu meinem 18. Geburtstag meinen Tribut, so wie es sich für einen Don gehört." scherzte Lukas. Nach etwa 20 Minuten kam er endlich an seiner Bushaltestelle an. In Erwartung einiger Gäste, die wie jedes Jahr am Ende seines Unterrichtes für Vorbereitungen schon zu Hause waren, lief er nach Hause. Aber es stand kein einziges Auto seiner Verwandten und seiner Freunde vor seiner Haustür. Nur die beiden schwarzen Diplomatenfahrzeuge von vorhin und ein Ferrari in seiner Lieblingsfarbe limettengrün  standen dort. 

Verwirrt klingelte Lukas an der Tür

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⏰ Last updated: Apr 01, 2021 ⏰

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