Innerer Kampf

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Musik. Musik ist unglaublich. Sie kann einem Kraft geben, sagen, dass man immer weiterkämpfen soll und nie,niemals aufgeben soll, obwohl Aufgeben oft so leicht erscheint.Wahrscheinlich ist es sogar leichter als sich jeden Tag aufs Neue durch zukämpfen. Man wünscht sich seine Gefühle abstellen zu können, jedenfalls wünsche ich mir das. Aber dann gibt es wieder Musik, die den „inneren Kämpfer erwachen lässt", wie jemand mal zu mir gesagt hat. In diesen Momenten fühlt man sich, als könnte man es mit der gesamten Welt aufnehmen und noch mehr.
Aber was soll dieses ewige Kämpfen überhaupt? Man kämpft sein ganzes Leben und dann kommt man in die Hölle oder was auch immer. Das kann und darf nicht der Sinn sein, wenn es überhaupt einen Sinn gibt. Vielleicht bilden wir uns diese gesamte Welt auch nur ein und in Wirklichkeit sind wir die einzige existierende Lebensform. Oder auch nicht.
Aber das, was wir empfinden ist echt. Die Liebe, Verzweiflung, Hass,Hoffnung, das sind alles Gefühle, die uns alle miteinander verbinden, denn diese hat jeder auf die eine oder andere Art erfahren.

Die Angst verbindet uns alle auch miteinander. Wir alle haben Angst davor, jemanden zu verlieren, sei es die Katze oder seine Familie. Aber nicht viele haben keine Angst vor dem Tod. Für die meisten Menschen ist der Tod das schlimmste,was einem widerfahren kann, doch wer sagt denn, dass der Tod nicht auch eine Erlösung sein kann, eine Erlösung davon, nicht mehr kämpfen zu müssen, sich endlich zu Ruhe legen zu können.Wahrscheinlich begehen deswegen so viele Menschen Selbstmord, um endlich dieser Hölle zu entkommen.

Während ich diese Zeilen schreibe, schreit irgendetwas in mir: „Nein! Das stimmt nicht. Man muss IMMER kämpfen, egal was passiert."

Und diese Stimme hat wahrscheinlich recht. Aber ehrlich gesagt kann ich nicht sagen ob es was Gutes oder Schlechtes ist.


Ich kämpfe. Jeden Tag aufs Neue. Seit meine Mutter gestorben ist oder wahrscheinlich schon früher.

Ich kämpfe dagegen an zu denken, dass jeder meiner Freunde mich belügt und mir seine Zuneigung nur vorspielt, um mich auszunutzen, weil ich mir ziemlich sicher bin,dass das nicht wahr ist.

Ich kämpfe dagegen an mich zu verletzen oder Schlimmeres, aber nicht, weil ich mir Sorgen um mein eigenes Wohl mache, sondern weil ich weiß, dass ich damit nur die Menschen, die mich lieben verletzte. Denn das ist das letzte, was ich tun möchte.

Ich möchte weiterhin den Menschen, die mir etwas bedeuten alles geben, was ich habe, egal ob es mich zerstört. Ich werde meine Familie niemals im Stich lassen. Und das ist es, was mich in dieser Welt hält, bis zu meinem letzten Atemzug.

Es gibt noch so viele Menschen, die mir viel bedeuten, denen ich aber nicht halb so viel bedeute, dass ich sie nicht alle aufzählen kann.

Aber ich denke mir immer, dass sie meine Hilfe, bzw. Unterstützung nicht wollen, dass ich ihnen nur im Weg bin, weil ich sie nicht loslassen kann und will.

Dennoch werde ich nie aufhören mir Sorgen um meine Familie zu machen, denn ich werde keinen einzigen Teil meiner Familie nochmal verlieren.

Aber ich fürchte mich vor dem Tag, an dem mein Vater stirbt, denn dieser Tag ist nicht mehr so weit und mit jedem Tag rücke ich diesem Tag näher.

Ich würde ohne zu zögern dem Tod mein Leben statt des seinem oder irgendeinem anderem Mitglied meiner Familie zum Tausch anbieten. Ich möchte sie alle so verdammt gerne beschützen, obwohl ich weiß, dass dies nicht immer möglich ist.Versuchen kann man es ja.


Ich habe dieses Bild von mir, in dem ich in einer steinigen Wüste stehe. Der Himmel über mir ist erbarmungslos blau und es ist unglaublich heiß, jedoch scheint keine Sonne.

Vor mir ist eine Klippe, die in ein schwarzes Nichts führt. Ich sehe keine andere Seite, dort endet die Welt und ich stehe schon mir den halben Füßen über der Klippe und drohe jeden Moment hinunterzufallen. Und ich will nicht fallen, denn ich weiß, dass wenn ich falle es niemanden gibt, der mich festhält oder gar vom Fallen abhält. Also muss ich selbst dafür sogen nicht zu fallen, obwohl ich mit jedem Tag dem Ende der Klippe näher komme.Aber wer weiß, vielleicht kann ich mich mit genug Stärke und einem Grund von dem Rand entfernen. Vielleicht finde ich den Regen für meine Wüste, der das Nichts in ein Meer verwandelt und den Rest grün und gesund macht. Fast habe ich beim Schreiben das Bild vor Augen,und glaub mir, es würde wunderschön aussehen.

Alles wäre grün, überall wäre Leben und die Sonne wäre auch wieder da.


Vielleicht sah es auch mal so aus, kann mich aber nicht mehr daran erinnern.

Innerer KampfWhere stories live. Discover now