Teil 1

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Nun sitze ich hier, alleine mit meiner Tochter im Nirgendwo, ganz weit weg von allen anderen. Ich habe Angst, dass sie mich finden. Meine Tochter weint. Ich drücke sie an mich, und flüstere ihr zu: "Hab keine Angst mein Schatz, bald gehen wir.. Dein Vater ist schon auf dem Weg." In der Hoffnung, alles selbst zu glauben spreche ich weiter auf sie ein, bis sie schließlich einschläft und ich direkt nach ihr.

Es war ein warmer Sommertag, ich sah in den Spiegel und machte meine Haare. Ich musste gleich zur Arbeit, und hatte überhaupt keine Lust aus dem Haus zu gehen und vor allem nicht auf den ganzen Stress der mich im Büro erwartete. Ich schlüpfte in meine hohen Schuhe und blickte ein letztes mal in den Spiegel. Dafür, dass ich bald heiratete, musste ich ein paar Kilo runter. Es ist nicht so, dass ich unzufrieden war, oder dick, jedenfalls sagte mein Verlobter immer, dass es mir mehr stehen würde, wenn ich etwas abnehme und ich mich später wohler im Kleid fühlen würde. Die Tür klingelte und meine Mutter rief mich:"Diana, du sollst raus." Was?Jetzt schon? Es ist doch viel zu früh? "Ja ich komme Mama", rief ich zurück. Ich war sowieso fertig. Ich nahm mein Handy und meine Tasche, gab meinen Eltern einen Kuss auf die Backe und verabschiedete mich noch von unserem Hausmädchen, die gerade das Frühstück abräumte und ging raus. Mein Verlobter winkte mich an sein Auto und als ich einstieg und die Tür öffnete, sagte er:" Guten Morgen meine hübsche", und küsste meine Hand. Ich lächelte ihm zur Antwort zu, und fragte ihn:"Wieso so früh dran, Elyas?" "Tut mir echt leid, aber muss noch selbst ins Geschäft und hab viel Arbeit, hatte es total vergessen dir zu sagen", sagte er und seufzte, während er die Ausfahrt hinaus fuhr. "Ich könnte eigentlich auch mit meinem Auto fahren", erwiderte ich. Er war anscheinend konzentriert und sagte nichts dazu, also fragte ich ihn, ob er heute Abend kommen würde. "Klar, ich muss nur den anderen Bescheid geben dass sie das Geschäft dann schließen", sagte er nachdenklich. Er hielt an und ich stieg aus. Er winkte und fuhr weg. Alles lief wie immer im Büro ab und verbrachte meine Zeit dort, indem ich Anrufe entgegennahm und eine Tasse Kaffee nach der anderen trank, um wach zu bleiben. Als es endlich 18 Uhr war, packte ich meine Sachen, verabschiedete meine Kollegen und ging raus. Ich arbeitete als Sekretärin in dem Geschäft meines Vaters, der sich schon sehnsüchtig darauf freut, dass ich es eines Tages übernehmen werde.
Ich nahm ein Taxi nach Hause und stellte mich, dort angekommen vor den Schrank, um mir etwas zum anziehen herauszusuchen. Elyas müsste in 20 Minuten kommen, und er hatte mir davor, im Geschäft geschrieben, dass wir essen gehen würden. Ich entschied mich für ein Langarmkleid, in dunkelblau mit Spitze. Meine Haare ließ ich über die Schultern fallen und schminkte mich etwas. Nicht auffällig, aber so, dass es meine grün/grauen Augen betonte. Es sind schon mehr als 40 minuten vergangen und er war noch nicht da.. Uff, ich rufe ihn einfach an. Es war in letzter Zeit öfter so, dass er viel vergaß weil er einfach zu viel zu tun hätte, sagte er zumindest. Als ich gerade dabei war die Nummer zu wählen öffnete sich meine Zimmertür und er kam rein. Alles saß perfekt, sein Smoking und seine Haare, trotzdem sah er gestresst aus. "Bist du fertig Schatz?" "Dein Ernst? Ich warte hier schon seit 20 Minuten?", sagte ich launisch und vermied es ihn anzugucken. Er kam mir näher und hebte mein Kinn mit seiner Hand, damit ich ihn angucke, doch ich schaute zur Seite und nahm seine Hand weg. "Es wird nicht mehr vorkommen", sagte er, "komm wir gehen." Auf dem Weg sagte er dass er mich liebe. Ich wollte ihm gerade antworten, doch das klingeln seines Handy unterbrach mich. "Ja?.. Was??.. Ich bin sofort da." Er schaute mich an als schien er zu überlegen wie er mir sagte dass er weg muss, als wüsste ich es schon nicht. "Halt an, ich steig aus.", sagte ich und schnallte mich ab, bereit zum Aussteigen. "Tu doch nicht immer so angepisst", fuhr er mich an,"Was kann ich dazu? Ausserdem regnet es. Wenn du willst komm halt mit." Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten und schrie:"Lass mich raus! Jedes mal ist was! Ich will aussteigen!" Er hielt mitten auf der Schnellstraße auf dem Seitenstreifen an und bückte sich vor um mir die Tür zu öffnen:"Geh." Ich stieg aus, und er fuhr weg. Es brach mein Herz, ich hasse ihn. Wie konnte er mir sowas antun? Es regnete im Strömen, meine ganze Schminke verwischte und mein Kleid war durchnässt. Ich lief weinend unter eine Brücke um von dort aus meine Eltern anzurufen. "Kannst du mich abholen Papa?", schluchzte ich ins Telefon. "Wieso? Wo ist Elyas?", antwortete er geschockt. "Weg, er hat mich sitzen lassen." "Was hast du getan Diana, bestimmt hast du ihn sauer gem-" Ich legte auf. Meine Eltern würden auch alles tun, nur dass ich den Ruf meiner Familie nicht kaputt mache, den ich laut ihnen nur dank Elyas habe. Es war die Idee unserer beiden Eltern, dass wir uns einander kennenlernten. Anfangs war es echt schön, wir haben uns echt gut verstanden, er schenkte mir Aufmerksamkeit und versuchte ein guter Freund zu sein. Doch seitdem er das Geschäft seines Vaters übernahm wurde er zu einem Businessman, wo er keine Zeit für mich in seinem Leben fand.
Ich war so sauer und mein Akku ging gleich leer. Ich wollte zur andere Strassenseite, schaute rechts und links, Dunkelheit. Ich lief schnell drüber, doch das Auto das aus der Kurve kam war viel schneller und fuhr direkt auf mich zu. Aufprall, Dunkelheit, Stille.

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⏰ Last updated: Jan 21, 2017 ⏰

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Verbotene LiebeWhere stories live. Discover now