Ich hasse dich

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Er stand dort und sah mich an, während er seinen Gürtel wieder schloß. Aus unserem Schlafzimmer hörte ich das Mädchen, mit der er sich vor kurzem noch vergnügt hatte, kichern.

Mein Puls stieg, damit auch die Wut. Ich schaute von der Schlafzimmertür, zu ihm. Reuevolle Augen schauten mich an.
Es tat ihm leid? Vielleicht hätte er früher daran denken können. Bevor er einlochte. Und dann auch noch in unserem Schlafzimmer. Hätte er nicht so viel Empathie empfinden können, es bei ihr zu tun?

Stattdessen musste er das ganze in unserem Schlafzimmer, auf unserem Bett machen.

Wir hätten jetzt gemütlich auf dem Sofa liegen können, hätten uns von unserem Tag erzählt und er hätte mich angelogen, bezogen darauf was er heute gemacht hast.

Vielleicht wären wir glücklich und ich hätte es niemals herausgefunden. Wäre vielleicht besser so.

Doch standen wir jetzt hier.

Eine Schweißperle lief mir die Schläfe runter. Mir war heiß geworden vor Ekel.

"Verzeih mir, bitte. Ich werde mich ändern."

Ich musste hier raus. Also drehte ich mich wortlos um und schnappte mir meine Tasche.

"Ich hasse dich" nachdem ich mich nochmal umgedreht hatte, griff ich nach der Klinke und verließ mit einem ohrenbetäubenden Knall unser Apartment.

Und doch glaubte und verzieh ich ihm.

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