Für den Kuchen

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Im Laufe des Morgens tauchten die 301er einzeln oder paarweise im Büro auf. Jako, der konzentriert an seinem Laptop saß und dabei Kopfhörer trug, bekam nicht mit, wenn jemand sein Bürotür öffnete und ihm guten Morgen sagte.

Erst als Marie eine Tasse mit frischem Kaffee neben ihm abstellte, sah er auf und zuckte zusammen. Er nahm sich die Kopfhörer von den Ohren und lächelte ihr dankbar zu.

"Guten Morgen mein Lieber. Wir hatten schon Angst, dass du an deinem Stuhl festgewachsen sein könntest, weil du dich nicht bewegt hast. Und du hast auch nicht reagiert, wenn dich jemand angesprochen hat."

Verblüfft sah Jako auf die Uhr und zuckte erneut zusammen. Er hatte so vertieft gearbeitet, dass er die Zeit vergessen und beinahe den Termin an der Uni verpasst hätte.

Zum Glück hatte er noch eine Stunde Zeit und somit noch einen Moment für den Kaffee. Er nahm die Tasse auf, trank einen Schluck und seufzte. "Aah, danke Marie."

"Ich hab echt nicht gemerkt, wie spät es schon ist und ob jemand hier reinkam." Sie legte den Kopf schief und ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen.

"Muss ich mir Sorgen um mein kreativ-chaotisches Künstlergenie machen?" Jako grinste und schüttelte dann den Kopf. Marie's Art zu erfragen, ob es einem gut ging, konnte manchmal so direkt wie merkwürdig sein.

"Ich bin nach der Entlassung gestern ins Bett gefallen und deswegen heute morgen schon sehr früh wach geworden. Außerdem hatte ich schon ein tiefgreifendes Gespräch mit Dominik."

Sie hob fragend die Augenbrauen, Jako jedoch wollte das im Moment nicht weiter ausführen. "Das erzähle ich dir später. Ich muss gleich noch an Felix Uni und mit seinem Professor über seine Diplomarbeit und die Prüfung sprechen."

"Die wären nämlich eigentlich in den nächsten zwei Wochen fällig gewesen." Marie sah ihn erschrocken an. "Du meine Güte, dass ist jetzt aber echt Kacke. Was willst du machen?" Jako zuckte mit den Schultern.

"Ich habe von Carol eine Bescheinigung bekommen, dass Felix im Krankenhaus ist. Damit werde ich zu seinem Professor gehen und ihn Fragen, welche Möglichkeiten es gibt." Sie nickte.

Bevor sie eine weitere Frage stellen konnte, knurrte Jako's Magen. Er wurde rot und legte sich verlegen die Hand auf den Bauch. Sie sah ihn mit einer Mischung aus Grinsen und Kopfschütteln an.

"Ich hatte heute morgen einfach keinen Hunger, ist halt normalerweise nicht meine Uhrzeit." Marie verdrehte die Augen und ging zur Tür. "Wenn ich auf euch hier nicht immer aufpassen würde."

"Komm mir in die Küche, ich habe gestern Kuchen gebacken und heute die Reste mitgebracht." Jako begann zu strahlen, sprang auf und folgte ihr. "Kuchen!"

In der Küche hatten sich die restlichen 301er versammelt und bedienten sich schon am besagten Backwerk. Als Marie und Jako die Küche betraten, sahen sie alle an wie Außerirdische.

"Wie hast du es geschafft, ihn wieder von seinem Mutterschiff wieder runter zu holen?" Frodo konnte ein Grinsen in seiner Stimme nicht unterdrücken. "Hey!"

Jako warf ihm einen bösen Blick zu und trat dann an den Küchentisch. Währenddessen rollte Flo mit den Augen. "Frodon't!" Jako schnappte sich ein Stück Kuchen und biss herzhaft hinein.

Marie indes sich auf dennächsten freien Stuhl setzte. Sie nahm einen Schluck aus ihrer Kaffeetasse und beobachtete zufrieden die kauenden Jungs. Rick hatte als Ersatz eine Packung glutenfreie Kekse vor sich.

Jako warf einen Blick auf die Uhr und schob sich den letzten Bissen in den Mund. "Ich muss los, wir sehen uns später.", sagte er kauend und verließ, überall Krümel hinterlassend, die Küche.

Entspannung im Hause Fewjar IIWhere stories live. Discover now