Die Schenke

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Ich musste mich leicht ducken, als ich die kleine Dorfschenke betrat. Es wurde schlagartig still, als ich die Tür schloss und mich nach meinen Gefährten umsah. "Is'was?", grummelte ich in den Raum und langsam begannen die Unterhaltungen wieder. Ich bin einen Tag zu früh, hatte aber gehofft zumindest nicht der Erste zu sein. Ich setzte mich in eine Ecke der Schenke und wartete auf die dralle Kellnerin.
Die Schenke war nicht gut besucht um diese Uhrzeit, aber auch nicht leer. Ein Tisch mit drei Dauergästen knobelte um die nächste Runde, zwei Wanderer aßen und ein paar Jünglinge feierten ausgelassen und offensichtlich auch schon länger. Nachdem die Wirtin alle versorgt hatte, kam sie zu mir: "So ein stattliches Mannsbild hatten wir hier lange nicht...Was kann ich für euch tun?" Sie lächelte mich an und wartete geduldig auf meine Bestellung. Ich überlegte kurz: "Brot, Schinken,Käse und einen großen Krug Bier. Habt ihr Zimmer?" "Das Essen bringe ich gleich und Zimmer haben wir auch. Zwei kleine Stuben und einen Gemeinschaftsraum. Überlegt es euch, ich hole so lange euere Mahlzeit." Trotz ihrer Rundungen, ging sie behände zum Tresen. Sie hatte was an sich....ich hatte einfach zu lange kein Weib mehr gehabt.
Ein Becher mit Bier flog knapp an mir vorbei und zerschellte an der Wand. Das Bier Spritze mir ins Gesicht. Ein Blondschopf der Jünglinge lachte laut: "Isch sa gte óch, du driffstst nich....du bezschalzzt...un du Riese, Isch bekomm ein neues B'ier von dir HAHAHAHAA!" Ich ignorierte diesen Wichtigtuer, Aufmerksamkeit war das Letzte was ich brauchen konnte. Die Wirtin fauchte: "Jungs, ich habe es so oft gesagt...lässt meine Gäste in Ruhe, sonst fliegt ihr!" "Mia, dass iss d'och kein Gascht...der sieht aus wie ein Tagelöhner. Ich geb ihm ein'n aussch. Hier fang, Riese!" Er schleuderte den Inhalt seines Bechers nach mir und ich bekam die zweite Dusche. Langsam stand ich auf und ging zu seinem Tisch herüber. Ich blickte mich kurz um..."Du hast da was verloren!", knurrte ich. Er grinste überheblich: "du kannst es gerne bezahlen... Schau dich um, wir sind sieben und du...du bist alt!" Das saß. Gut ich bin keine 30 mehr aber alt?!? "Sieben! Ziemlich unfair, vielleicht sollte ich mir einen Arm auf den Rücken binden!" Die Wirten fuhr dazwischen: "Keine Schlagerei hier, auf den Hof oder auf der Straße! Ich meine es ernst!" Sie zückte einen Dolch. Ich zuckte mit den Schultern und ging einen Schritt zurück. Der Blonde schoss mit gestreckten Armen und einem lauten Schrei auf mich zu. Mein Schlag hätte einen Ochsen gefällt, für ihn reichte es allemal. In ruhigstem Ton, die anderen sechs fixierend, flüsterte ich: "Ihr solltet ihn nach Hause bringen. Jetzt!" Die Jungs sprangen auf, schnappten sich ihren Freund und verschwanden. Ich drehte mich um und ging zu meinem Platz. Die Wirtin schaute etwas verdattert hinter mir her ging dann aber zum Tresen und holte mein Essen und das Bier. "Starker Schlag. Das vergisst er so schnell nicht... Eine Stube ist noch frei, 3 Silberlinge die Nacht mit Frühstück. Ich bereite es für euch vor." Ich nickt und fing an zu essen.

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⏰ Last updated: Sep 09, 2016 ⏰

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