1 - again

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"Aber Isa, ich meine es doch nur gut mit dir."

Oh man , jetzt kam diese Nummer wieder. Mein Vater müsste doch in all den Jahren gelernt haben, dass er damit bei mir nicht durchkommt. Im Ernst jetzt - wenn Eltern nicht weiterwissen, bringen sie als letzten, verzweifelten Versuch diesen Satz.

Wenn wir dann nicht reumütig einlenken, fangen sie an zu brüllen.

Was erwarten sie eigentlich, wenn sie sowas sagen? Dass Teenager dann erstaunt ausrufen 'Ach so, du meinst es nur gut! Das ist natürlich was anderes! Dann ändere ich auf der Stelle meine Meinung!'

Meine Güte! Solche Gespräche führten wir in regelmäßigen Aständen. Na gut, ich würde ihm alles noch einmal ganz langsam und freundlich erklären müssen.

"Dad, du machst mir schon wieder Vorschriften. Ich bin doch kein kleines Kind mehr, ich bin erwachsen."

"Also genau genommen bist du ein Teenager. Und davon abgesehen räumen Erwachsene durchaus ihre Zimmer auf."

Noch hatte ich Geduld mit ihm:

"Wenn ich aufräume finde ich nichts mehr."

"Eigendlich ist es umgekehrt."

"Nicht bei mir. Damit würde ich mir nur mein Leben schwermachen. Und das willst du doch nich, oder?"

Ich sah ihn ganz lieb lächelnd an. Das brachte ihn meistens etwas aus dem Konzept.

Ha es funktuonierte.

Er zörgerte, schluckte und biss sich leicht auf die Lippen.

Na bitte. Ich wollte schon aufstehen und gehen, denn ich hielt unser Gespräch für beendet, da stoppte er mit einer Handbewegung und deutete mir,dass ich mich wieder hinsetzten soll.

Ach? Kam noch was?

Tatsächlich, er nahm einen neuen Anlauf und bemühte sich sogar um einen neutralen Tonfall, als er sagte:

"Mit etwas mehr Ordnung und Disziplin würdest du dir dein Leben einfacher machen. Wenn du morgens dein Outfit zusammen stellst , musst du die Kleider, die du nicht anziehen willst, ja nicht auf den Boden werfen, sondern du legst sie wieder zurück in den Schrank.
Es stehen immer mindestens fünf halb leergetrunkene Mineralwasserflaschen in deinem Zimmer herum, da frage ich mich: Wieso? Schmeckt immer nur die obere Hälfte des Wassers gut?
Und ganz zu schweigen von den Tellern mit Essensresten, die so alt sind , dass sie sich einen Pelzbezug zulegen. Wieso musst du überhaupt in deinem Zimmer essen?"

Ich sah ihn streng an und sagte:

"Dad! Du hörst mir garnicht zu. Ich hab dir doch eben erklärt, wie das bei mir funktioniert!"

Er unter drückte erst einen Wutausbruch, dann einen Seufzer. Er versuchte Ruhig durchzuatmen und sagte schließlich:

"Isabell, kannst du es nicht mir zuliebe tun?"

"Wenn ich etwas dir zuliebe tun soll, dann kann ich ja dein Zimmer aufräumen. Aber wieso meins?
Du bist doch nie in meinem Zimmer, wieso ist es dir dann so wichtig das ich es aufräume?"

Seine Augen funkelten bereits wütend, jetzt müsste ich schnell meine Universalwaffe zum Einsatz bringen.

Ich machte ein unglaublich enttäuschtes Gesicht, bemühte mich um ein, zwei Tränen und stammelte:

"Warum tust du mir das an?"

Bingo! Das wars! Er schwieg.
Aber nicht lange.

Er sah mich an und meinte, in einem sehr energischen Vaterton:

"Isa,du musst dich ändern. Du wirst Pflicht, Ordnung und Disziplin lernen."

"Wofür brauche ich das?"

×××

So erstes Kapitel geschafft wie findet ihr es? Ihr fragt euch bestimmt wieso es länger und besser als die ganzen anderen Kapitel in der Vorgeschichte ist?

Ich hab den Anfang von meinem Lieblingsbuch ein bisschen umgeändert und versuche jetzt so weiterzuschreiben viel Spaß es wird noch spannender!

ly ~Someone

Other LifeOnde as histórias ganham vida. Descobre agora