1. Kapitel

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Mein Name ist Lola. Einen Nachnamen? Hab ich nicht. Ich wohne in einem Waisenhaus. Ich hab es nicht richtig gut, aber auch nicht richtig schlecht hier. Hier lebe ich schon seit ich denken kann. Mich haben einige Familien adoptiert, doch ich wurde immer zurückgegeben. Ich war 13 Jahre alt, als sich alles änderte!

"Lola, wasch dich und zieh dir etwas Schönes an! Heute kommt Besuch!", rief Mrs Candy durch die Tür. Ich stand auf, wusch mich und zog mir ein Sommerkleid an. Das Kleid hatte ich dieses Jahr zum Geburtstag bekommen. Vielmehr, ich hatte es mir selbst zum Geburtstag gekauft. Mrs Candy schenkte mir immer zwei Pfund zum Geburtstag. Jedes Jahr. Ich hatte lange gespart, bis ich es mir kaufen konnte und jetzt, wo ich es hatte, zog ich es fast nie an, da es mir zu Schade war. Ich bürstete meine langen, braunen  Haare und ging dann die Treppe runter frühstücken. Ich hatte gerade angefangen, als es klingelte und Mrs Candy öffnete.

Ich und die anderen Kinder sahen neugierig auf. "Tut uns leid, dass wir zu früh sind, aber wir konnten es nicht mehr erwarten!", hörte ich eine Frauenstimme sagen. "Kein Problem, Miss. Kommen Sie doch herein. Wir sind gerade beim Frühstück.", antwortete Mrs Candy und kurz darauf kamen ein Mann, eine Frau und ein Junge gefolgt von Mrs Candy herein. Der Junge war etwas älter als ich und hatte verwuschelte braune Haare. Dazu braune Augen. Ich musste zugeben, er sah gut aus. Ich hörte Claudia und Fiona miteinander tuscheln. Sie waren mein Horror in diesem Heim. Immer verbreiteten sie miese Gerüchte, schoben mir Sachen von ihnen zu, die ich gestohlen hatte und so weiter. Aber leider wurden sie nie adoptiert. Obwohl es mir persönlich besser gefallen würde, selbst adoptiert zu werden und endlich eine Familie zu haben. Ich wurde auch ein paar Mal adoptiert. Aber immer zurück gegeben.  Aber im Ernst, wer adoptiert schon eine 13-jährige, wenn man dann nicht damit klar kommt, dass sie in der Pubertät ist und deswegen Stimmungsschwankungen und einen Hang zum Übertreiben hat!?!  "Kinder, das sind die Potters! Begrüßt sie!", unterbrach Mrs Candy meine Gedankengänge und ich beeilte mich, um so synchron wie möglich mit den anderen Kindern die Potters zu begrüßen. Aber sie hatten doch schon einen Sohn. Was wollten sie dann hier?  Ich bemerkte, dass der Junge mich anstarrte und sich dann zu seinen Eltern umwandte. Kurz darauf kam Miss Potter zu mir. "Hallo!", sagte sie freundlich. "Wie heißt du denn?" Gott ich war kein kleines Kind! "Lola, Mrs.", antwortete ich und im Blick der Frau blitzte Erkennung auf. Moment! Erkennung? Ich wollte gerade noch einmal hinschauen, doch die Frau hatte sich schon zu ihrem Mann umgewandt, der nickte. Danach ging die Frau zu Miss Candy. Jetzt war ich vollkommen verwirrt. "Wir möchten Lola gerne adoptieren!", verkündete sie, doch Claudia sprang auf. "Ihr möchtet SIE adoptieren? Bis jetzt ist die kleine Schlampe jedes Mal zurückgekommen! Wer möchte Wetten, wie lange sie es diesmal schafft? Einen Monat? Eine Woche?", rief sie aufgebracht. "Spinnst du? Das ist meine Schwester! Keine Schlampe! Und ICH wette mit dir! Sie bleibt für immer bei uns!", fauchte jetzt der Junge und ich musste grinsen. Mit ihm würde ich mich gut verstehen!  "Es reicht!", mischte sich Mr Potter ein. "James, hilf Lola beim Packen. Und sie, Fräulein, setzen sich wieder und sagen sie nie wieder etwas derartiges zu meiner Tochter!", sagte er bestimmt und Claudia gehorchte. Ich stand auf und ging in mein Zimmer. Der Junge, James, folgte. Als wir in meinem Zimmer waren, hielt er mich zurück. "Du bist meine Schwester!", sagte er und ich nickte. "Ich weiß.", antwortete ich, aber James schüttelte den Kopf. "Das mein ich nicht! Du bist wirklich meine Schwester! Nicht nur adoptiert! Im Krankenhaus wurdest du mit einem anderen Kind verwechselt, das bei der Geburt, wie seine Mutter, starb. Mum und Dad dachten jahrelang, du seist Tod, bis sie herausfanden, dass du verwechselt worden bist und in das Waisenhaus hier gebracht wurdest. Wir sind dich sofort holen gekommen.", erklärte er mir und ich starrte ihn geschockt an. Ich wusste nicht, wieso, aber ich glaubte ihm. Ich hatte eine Familie. "Ich hab eine Familie!", wiederholte ich flüsternd, mehr zu mir selbst, als zu James. Der lächelte. "Ja!", sagte er schlicht und ich warf mich in seine Arme. Er roch gut. Beruhigend strich er meinen Rücken auf und ab, da ich angefangen hatte zu weinen.

Queen of Slytherin: School, Love and FriendshipOnde histórias criam vida. Descubra agora